Anlage 1
Anlage 1.2.3
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LEHRPLAN DER HÖHEREN LEHRANSTALT FÜR CHEMIE
Ausbildungszweig Biochemie, Biotechnologie und Gentechnik
I. STUNDENTAFEL *1)
(Gesamtstundenzahl und Stundenausmaß der einzelnen
Unterrichtsgegenstände)
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Wochenstunden Lvpfl.
Pflichtgegenstände Jahrgang Summe Gruppe
I. II. III. IV. V.
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1. Religion ...................... 2 2 2 2 2 10 (III)
2. Deutsch ....................... 3 2 2 2 2 11 (I)
3. Lebende Fremdsprache
(Englisch) .................... 2 2 2 2 2 10 (I)
4. Geschichte und Sozialkunde .... - - 2 2 - 4 (III)
5. Geographie und
Wirtschaftskunde .............. 2 2 - - - 4 (III)
6. Wirtschaftliche Bildung,
Rechtskunde und
Politische Bildung ............ - - - 2 2 4 III
7. Leibesübungen ................. 2 2 2 1 1 8 (IVa)
8. Mathematik und angewandte
Mathematik .................... 4 3 3 2 - 12 (I)
9. Elektronische
Datenverarbeitung und
angewandte elektronische
Datenverarbeitung ............. - 2 - - - 2 I
10. Darstellende Geometrie und
Technisches Zeichnen .......... 2 - - - - 2 II
11. Physik und angewandte
Physik ........................ 4 3 - - - 7 (II)
12. Stöchiometrie ................. 2 - - - - 2 (I)
13. Allgemeine und
anorganische Chemie ........... 5 3 2 2 - 12 I
14. Analytische Chemie ............ 2 2 2 - - 6 (I)
15. Analytisches Laboratorium ..... 10 10 10 - - 30 (I)
16. Allgemein
chemisch-technologisches
Laboratorium .................. - - - 6 - 6 I
17. Organische Chemie ............. - 4 2 2 2 10 (I)
18. Organisch-präparatives
Laboratorium .................. - - - 5 - 5 I
19. Physikalische Chemie *2) ...... - - 3 2 2 7 I
20. Physikalisch-chemisches
Laboratorium .................. - - - - 2 2 I
21. Biologie, Mikrobiologie
und Gentechnik *3) ............ - 3 5 3 - 11 I
22. Laboratorium für
angewandte Mikrobiologie
und Gentechnik ................ - - - - 6 6 I
23. Biochemie *4) ................. - - - 2 3 5 I
24. Biochemische
Technologie *5) ............... - - - 2 3 5 I
25. Laboratorium für Biochemie
und Lebensmittelchemie *5) .... - - - - 10 10 I
26. Chemische
Verfahrenstechnik ............. - - 3 3 3 9 I
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Gesamtwochenstundenzahl ..... 40 40 40 40 40 200
27. Pflichtpraktikum .............. mindestens je vier Wochen vor
Eintritt in den II. und
III. Jahrgang.
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Wochenstunden Lvpfl.
Freigegenstände Jahrgang Gruppe
I. II. III. IV. V.
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Stenotypie ........................ 2 2 - - - (V)
zweite lebende Fremdsprache *6)*7) () - - 3 3 3 (I)
Betriebswirtschaft ................ - - - - 2 (II)
Angewandte elektronische
Datenverarbeitung ................. - - 2 - - (I)
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Unverbindliche Übungen
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Leibesübungen ............ (bis zu) 2 2 2 2 2 (IVa)
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Förderunterricht
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Deutsch ........................... *7) (I)
Lebende Fremdsprache (Englisch) ... *7) (I)
Mathematik und angewandte
Mathematik ........................ *7) (I)
II. ALLGEMEINES BILDUNGSZIEL
Siehe Anlage 1.
III. ALLGEMEINE DIDAKTISCHE GRUNDSÄTZE
Siehe Anlage 1.
IV. LEHRPLÄNE FÜR DEN RELIGIONSUNTERRICHT
Siehe Anlage 1.
V. BILDUNGS- UND LEHRAUFGABEN DER EINZELNEN UNTERRICHTSGEGENSTÄNDE,
AUFTEILUNG DES LEHRSTOFFES AUF DIE EINZELNEN SCHULSTUFEN, DIDAKTISCHE
GRUNDSÄTZE
A. PFLICHTGEGENSTÄNDE
2. DEUTSCH
Siehe Anlage 1.
- 3. LEBENDE FREMDSPRACHE (ENGLISCH)
Siehe Anlage 1.
- 4. GESCHICHTE UND SOZIALKUNDE
III. Jahrgang (2 Wochenstunden):
IV. Jahrgang (2 Wochenstunden):
Im übrigen siehe Anlage 1.
- 5. GEOGRAPHIE UND WIRTSCHAFTSKUNDE
Siehe Anlage 1.
- 6. WIRTSCHAFTLICHE BILDUNG, RECHTSKUNDE UND POLITISCHE BILDUNG
Siehe Anlage 1.
7. LEIBESÜBUNGEN
Siehe Anlage 1.
- 8. MATHEMATIK UND ANGEWANDTE MATHEMATIK
Siehe Anlage 1.2.1.
- 9. ELEKTRONISCHE DATENVERARBEITUNG UND ANGEWANDTE ELEKTRONISCHE
DATENVERARBEITUNG
Siehe Anlage 1.2.1.
- 10. DARSTELLENDE GEOMETRIE UND TECHNISCHES ZEICHNEN
Siehe Anlage 1.2.1.
- 11. PHYSIK UND ANGEWANDTE PHYSIK
Siehe Anlage 1.2.1.
12. STÖCHIOMETRIE
Siehe Anlage 1.2.1.
- 13. ALLGEMEINE UND ANORGANISCHE CHEMIE
Bildungs- und Lehraufgabe:
Siehe Anlage 1.2.1.
Lehrstoff:
I. Jahrgang (5 Wochenstunden):
Siehe Anlage 1.2.1.
II. Jahrgang (3 Wochenstunden):
Siehe Anlage 1.2.1.
III. Jahrgang (2 Wochenstunden):
Allgemeine Chemie:
Molekülbindungstheorien. Halbleiter. Energiebänder-Modell.
Anorganische Chemie:
Elemente der 4., 3., 2., 1. und 8. Hauptgruppe des Periodensystems (Vorkommen, Eigenschaften, Herstellung, Nutzung).
IV. Jahrgang (2 Wochenstunden):
Allgemeine Chemie:
Komplexverbindungen. Stereochemie.
Anorganische Chemie:
Elemente der 1. bis 8. Nebengruppe des Periodensystems und ihre Verbindungen (Vorkommen, Eigenschaften, Herstellung, Nutzung).
Didaktische Grundsätze:
Siehe Anlage 1.2.1.
14. ANALYTISCHE CHEMIE
Bildungs- und Lehraufgabe:
Siehe Anlage 1.2.1.
Lehrstoff:
I. Jahrgang (2 Wochenstunden):
Siehe Anlage 1.2.1.
II. Jahrgang (2 Wochenstunden):
Siehe Anlage 1.2.1.
III. Jahrgang (2 Wochenstunden):
Systematischer Halbmikrotrennungsgang:
Theoretische Zusammenhänge, Störungen und ihre Umgehung.
Instrumentelle Methoden:
Elektrochemische, spektroskopische und chromatographische Methoden. Enzymatische Analyse.
Didaktische Grundsätze:
Siehe Anlage 1.2.1.
- 15. ANALYTISCHES LABORATORIUM
Bildungs- und Lehraufgabe:
Siehe Anlage 1.2.1.
Lehrstoff:
I. Jahrgang (10 Wochenstunden):
Siehe Anlage 1.2.1.
II. Jahrgang (10 Wochenstunden):
Siehe Anlage 1.2.1.
III. Jahrgang (10 Wochenstunden):
Halbmikroanalyse:
Einfache Salzgemische, Salzgemische mit Störproblemen. Vollanalysen. Aufschluß unlöslicher Substanzen.
Optische Methoden:
UV-VIS-Spektrophotometrie. IR-Spektroskopie. Fluorimetrie. Atomabsorptionsspektrometrie.
Elektrochemische Methoden:
Potentiographie. Polarographie. Ionensensitive Elektroden. Dead-Stop-Titration. Elektrophorese.
Chromatographische Methoden:
Dünnschichtchromatographie. Gaschromatographie.
Elementaranalyse:
CHN-Analyse. Schwefelbestimmung.
Didaktische Grundsätze:
Siehe Anlage 1.2.1.
- 16. ALLGEMEIN CHEMISCH-TECHNOLOGISCHES LABORATORIUM
Bildungs- und Lehraufgabe:
Der Schüler soll technisch-analytische und chemisch-technologische Aufgaben aus der Praxis des Fachgebietes gewandt durchführen und über die Arbeiten und deren Ergebnisse Bericht erstatten können.
Lehrstoff:
IV. Jahrgang (6 Wochenstunden):
Chemisch-technische Untersuchungen:
Gesetze, Vorschriften, Normen. Industrielle Rohstoffe. Zwischen- und Fertigprodukte. Beurteilung und Interpretation der Ergebnisse.
Herstellung chemisch-technischer Produkte:
Aufarbeitung. Untersuchung und Beurteilung.
Umweltbelastende Produkte:
Untersuchung. Beurteilung. Aufarbeitung. Recycling.
Didaktische Grundsätze:
Hauptkriterium für die Lehrstoffauswahl ist die Anwendbarkeit in der Praxis des Fachgebietes. Zur Praxisnähe gehören auch die Verwendung von prozeßrechnergesteuerten Geräten sowie der Einsatz der elektronischen Datenverarbeitung zur Auswertung von Arbeitsergebnissen.
Die in der Bildungs- und Lehraufgabe geforderte Gewandtheit bedingt sorgfältige Literaturarbeit und Arbeitsplanung.
Die praktischen Übungen bedürfen der Vorbereitung durch kurze Vorbesprechungen entsprechend dem Stand des Unterrichtes in den theoretischen Pflichtgegenständen „Organische Chemie'', „Physikalische Chemie'' und „Biochemische Technologie''.
Den Anforderungen der Praxis entsprechend, wird von den Schülern die Ausarbeitung eines Laboratoriumsberichtes verlangt.
17. ORGANISCHE CHEMIE
Bildungs- und Lehraufgabe:
Siehe Anlage 1.2.1.
Lehrstoff:
II. Jahrgang (4 Wochenstunden):
Siehe Anlage 1.2.1.
III. Jahrgang (2 Wochenstunden):
Polyfunktionelle Stoffklassen:
Polyole und Fettsäureester. Substituierte Carbonsäuren und ihre Derivate (Halogen-, Hydroxy- und Oxocarbonsäuren; Aminocarbonsäuren, Proteine).
Kohlenhydrate:
Monosaccharide. Oligosaccharide.
Aromatische Verbindungen:
Benzol und Derivate, Substitutionsregeln. Phenole. Chinone. Aromatische Stickstoffverbindungen. Kondensierte Aromaten.
IV. Jahrgang (2 Wochenstunden):
Cyclische Verbindungen:
Alicyclen. Heterocyclen. Kondensierte Heterocyclen.
Spezielle Stoffklassen:
Kohlensäurederivate. Alkaloide. Farbstoffe und Pigmente.
V. Jahrgang (2 Wochenstunden):
Makromolekulare Stoffe:
Synthetische Polymere. Proteine und Nucleinsäuren, Sequenzierungs- und Syntheseprinzipien. Polysaccharide.
Lipide:
Terpene. Steroide. Tenside.
Konstitutionsaufklärung organischer Verbindungen:
Chemische und spektroskopische Methoden.
Didaktische Grundsätze:
Siehe Anlage 1.2.1.
- 18. ORGANISCH-PRÄPARATIVES
LABORATORIUM
Siehe Anlage 1.2.1.
- 19. PHYSIKALISCHE CHEMIE
Bildungs- und Lehraufgabe:
Der Schüler soll die Wechselwirkungen zwischen stofflichen und energetischen Veränderungen verstehen. Er soll stoffliche Eigenschaften und Vorgänge mit Hilfe mathematischer Formulierungen beschreiben und erklären können. Er soll der Entwicklung des Fachgebietes folgen können.
Der Schüler soll die physikalischen Gesetzmäßigkeiten und die praktischen Anwendungsmöglichkeiten physikalisch-chemischer Meßmethoden des Fachgebietes kennen.
Lehrstoff:
III. Jahrgang (3 Wochenstunden):
Siehe Anlage 1.2.1.
IV. Jahrgang (2 Wochenstunden):
Siehe Anlage 1.2.1.
V. Jahrgang (2 Wochenstunden):
Elektrochemische Verfahren:
Aufbau von ionensensitiven Elektroden. Polarisations- und Diffusionsphänomene. Membrangleichgewichte.
Methoden zur Bestimmung der Molmasse von Makromolekülen:
Osmose. Viskosität. Ultrazentrifuge. Lichtstreuung.
Methoden zur Strukturaufklärung chemischer Verbindungen:
Massenspektroskopie. Kernresonanzspektroskopie.
Infrarotspektroskopie. UV-VIS-Spektroskopie.
Röntgenfluoreszenzspektroskopie. Elektronenmikroskopie.
Physikalische Trennoperationen:
Chromatographische Verfahren. Elektrophorese.
Didaktische Grundsätze:
Hauptkriterien für die Lehrstoffauswahl sind zunächst die Anschaulichkeit sowie in zunehmendem Maße der Beitrag zur Schulung des analytischen und kreativen Denkens, wobei zwecks Anwendbarkeit in der Laboratoriumspraxis der Begründungszusammenhang zwischen der chemischen Problemstellung und der physikalischen Lösung im Vordergrund steht.
Der Praxisbezug wird durch den Einsatz elektronischer Rechenhilfen sowie durch die Verwendung von Fachliteratur gefördert.
Im V. Jahrgang werden die Kenntnisse durch selbständig zu führende Untersuchungen im Pflichtgegenstand „Physikalisch-chemisches
boratorium'' gefestigt.
- 20. PHYSIKALISCH-CHEMISCHES
LABORATORIUM
Siehe Anlage 1.2.1.
- 21. BIOLOGIE, MIKROBIOLOGIE UND GENTECHNIK
Bildungs- und Lehraufgabe:
Der Schüler soll die in der Praxis des Fachgebietes gebräuchlichen Theorien und Methoden der Biologie und der Mikrobiologie sowie die gebräuchlichsten Methoden der Gentechnik kennen und anwenden können.
Lehrstoff:
II. Jahrgang (3 Wochenstunden):
Siehe Anlage 1.2.1. (12. Mikrobiologie)
III. Jahrgang (5 Wochenstunden):
Organe:
Bau und Leistung pflanzlicher und tierischer Organsysteme. Grundorgane und ihre physiologische Bedeutung. Mikroskopische und makroskopische Untersuchungen pflanzlicher und tierischer Ein- und Mehrzeller. Anfertigen und Färben von Schnitten. Physiologische Untersuchungen. Isolierung von Geweben und Organen.
Humangenetik und Populationsgenetik:
Darstellung des Zellkernes pflanzlicher und tierischer Zellen. Präparation und Analyse von Chromosomen und deren Sonderformen. Zellteilungen und Kolonien. Regulation der Genaktivität. Eiweißsynthese. Mutagene und ihre molekulare Wirkung.
Mikrobiologie:
Systematik. Bedeutung im medizinischen, saprophytischen und industriellen Bereich. Viren, Phagen und Rickettsien. Einfache mikrobiologische Arbeitsmethoden. Mikrobiologische Präparation. Färbemethoden. Wachstum auf verschiedenen Nährmedien. Sterilisation und Entkeimung. Anreicherungs- und Reinzuchtverfahren. Keimzahlbestimmungen.
IV. Jahrgang (3 Wochenstunden):
Humanbiologie:
Bau und Physiologie des Menschen. Fortpflanzung. Nachgeburtliche Entwicklung. Immunbiologie (Gesundheit und Krankheit). Humanethologie (biologische Voraussetzungen und spezifisches Verhalten). Humanökologie (Habitate, physisches und psychisches Wohlbefinden).
Molekulargenetik:
Sequenz- und Strukturanalyse von RNS und DNS. Zellfusion im elektrischen Feld und auf chemischem Wege. Genetische Veränderungen von Pflanzenzellen. Zellzucht am Beispiel pflanzlicher Zellen. Klonieren.
Mikrobiologie:
Physiologische Untersuchungsverfahren. Unterscheidungskriterien und Bestimmungsverfahren. Keimschädigende Einflüsse (Antibiotika, Desinfektionsmittel). Chemische Einflüsse auf Ein- und Mehrzeller.
Didaktische Grundsätze:
Hauptkriterium für die Lehrstoffauswahl ist die Anwendbarkeit auf die Aufgaben der beruflichen Praxis. Daher kommt sorgfältiger Literaturarbeit und Arbeitsplanung besondere Bedeutung zu.
Die Gedächtnisbelastung der Schüler wird minimiert und die Motivation erhöht, wenn schon auf kurze theoretische Abschnitte Perioden praktischer Übungen folgen, wobei ein Blocken des theoretischen und/oder des praktischen Unterrichtes vorteilhaft sein kann.
Manche Übungen bedürfen der Vorbereitung durch kurze Vorbesprechungen entsprechend dem Stand des theoretischen Unterrichtes. Den Anforderungen der Praxis entsprechend, wird von den Schülern die Ausarbeitung eines Praktikumsberichtes verlangt.
Das durchschnittliche Ausmaß der Übungen beträgt im III. Jahrgang 3 Wochenstunden und im IV. Jahrgang 2 Wochenstunden.
- 22. LABORATORIUM FÜR ANGEWANDTE MIKROBIOLOGIE UND GENTECHNIK
Bildungs- und Lehraufgabe:
Der Schüler soll die Arbeitsmethoden der angewandten Mikrobiologie und der Gentechnik kennen und anwenden können; er soll der fortschreitenden Entwicklung dieser Gebiete folgen können.
Lehrstoff:
V. Jahrgang (6 Wochenstunden):
Angewandte Mikrobiologie:
Ermitteln von Wachstumsparametern der Mikroorganismen. Fermentationsverfahren (Backhefe, Alkohol, Zitronensäure, Antibiotika, Vitamine und Enzyme). Mutagene Einflüsse und ihre physiologischen Auswirkungen.
Gentechnik:
Methoden der Zellzucht. Klonieren. Protoplastendarstellung. Zellfusionen.
Didaktische Grundsätze:
Hauptkriterium für die Lehrstoffauswahl ist die Anwendbarkeit auf Aufgaben des Fachgebietes. Daher kommt sorgfältiger Literaturarbeit und Arbeitsplanung besondere Bedeutung zu.
Zur Praxisnähe gehören auch die Verwendung von prozeßrechnergesteuerten Geräten sowie der Einsatz der elektronischen Datenverarbeitung zur Auswertung der Meßergebnisse.
Die Gedächtnisbelastung der Schüler wird minimiert und die Motivation erhöht, wenn schon auf kurze theoretische Abschnitte Perioden praktischer Übungen folgen, wobei ein Blocken des theoretischen und/oder des praktischen Unterrichtes vorteilhaft sein kann.
Manche Übungen bedürfen der Vorbereitung durch kurze Vorbesprechungen. Den Anforderungen der Praxis entsprechend, wird von den Schülern die Ausarbeitung eines Laboratoriumsberichtes verlangt.
23. BIOCHEMIE
Bildungs- und Lehraufgabe:
Der Schüler soll die für die Praxis des Fachgebietes bedeutsamen biochemischen Mechanismen sowie Zusammenhänge biochemischer Abläufe in der Zelle und im Organismus kennen. Er soll Lebensmittelinhaltsstoffe sowie Methoden zu ihrer Untersuchung, Bestimmung und Beurteilung kennen.
Lehrstoff:
IV. Jahrgang (2 Wochenstunden):
Proteine:
Konformation, Struktur, Eigenschaften, Funktion.
Enzyme:
Katalyse, Aktivität, Mechanismen, Kinetik, Coenzyme, Effektoren, Gewinnung und Reinigung.
Nucleinsäuren:
Struktur, Aufbau, Chromatin, Replikation, Transkription, Translation, Proteinbiosynthese, genetischer Code, Regulation der Genexpression.
Stoffwechsel der Proteine:
Proteolytische Enzyme, Biosynthese und Abbau von Aminosäuren, Harnstoffzyklus.
Citratzyklus:
Oxidative Carboxylierung, Reaktionen, Energieausbeute, zentrale Stoffwechselbedeutung.
Atmungskette:
Oxidative Phosphorylierung, Energiebilanz, Photophosphorylierung.
V. Jahrgang (3 Wochenstunden):
Lipide:
Fette, Fettsäurestoffwechsel; Phospholipide, Glycolipide, Isoprenoidlipide, Lipoproteide.
Kohlenhydrate:
Monosaccharide, Pentosephosphat-Zyklus, Photosynthese, Glycolyse, Gluconeogenese, Polysaccharidstoffwechsel, Glycoproteine.
Stoffwechselregulation:
Allgemeine Mechanismen, Modifikation von Enzymen, Beeinflussung der Enzymaktivität, Feedback-Mechanismen; hormonale Steuerung; Wechselbeziehung im Intermediärstoffwechsel.
Biologische Membranen:
Aufbau und Bestandteile, Transportmechanismen, Stoffaustausch innerhalb der Zelle.
Lebensmittelinhaltsstoffe:
Verdaulichkeit von Proteinen; Autoxidation von Lipiden; Amadori-Umlagerung; Karamelisierung und Reaktionen der Kohlenhydrate mit Lebensmittelinhaltsstoffen. Lebensmittelrechtliche Beurteilungen von Nahrungs- und Genußmitteln.
Aromastoffe:
Natürliche und synthetische Aromastoffe, Analyse, Bildungsmöglichkeiten.
Zusatzstoffe:
Vitamine, Mineralstoffe, Farbstoffe, Süßstoffe, Konservierungsmittel, Dickungsmittel, Feuchthaltemittel, Komplexbildner.
Kontaminanten:
Toxine, Schwermetalle, Radionuklide, Pestizide, Pharmaka.
Didaktische Grundsätze:
Hauptkriterium für die Lehrstoffauswahl ist die Anwendbarkeit auf Aufgaben des Fachgebietes.
Die Erkenntnis der typischen Probleme der Biochemie wird zweckmäßigerweise aufbauend auf die Kenntnisse aus Biologie und organischer Chemie vermittelt.
- 24. BIOCHEMISCHE TECHNOLOGIE
Bildungs- und Lehraufgabe:
Der Schüler soll technologische Methoden der Biochemie auf die Verarbeitung und die Produktion biologischer Produkte anwenden können. Er soll die einschlägigen Erfordernisse des Umweltschutzes kennen.
Lehrstoff:
IV. Jahrgang (2 Wochenstunden):
Biotechnik:
Alkoholische Gärung, ketonische Gärung, organische Säuren.
Lebensmitteltechnologie:
Zucker, Stärke, Getreide, tierische und pflanzliche Eiweißprodukte. Speisefette und -öle. Aufbereitungsverfahren und Zubereitungen.
Umwelttechnik:
Abwasser. Feste Abfallstoffe.
V. Jahrgang (3 Wochenstunden):
Biotechnik:
Enzyme. Aminosäuren. Antibiotika. Pharmaka.
Lebensmitteltechnologie:
Mineral- und Tafelwasser. Alkoholische Getränke. Obst und Gemüse. Gewürze.
Umwelttechnik:
Aerober und anaerober Abbau von Biomassen. Abgase.
Didaktische Grundsätze:
Hauptkriterium für die Lehrstoffauswahl ist die Anwendbarkeit auf Aufgaben des Fachgebietes.
- 25. LABORATORIUM FÜR BIOCHEMIE UND LEBENSMITTELCHEMIE
Bildungs- und Lehraufgabe:
Der Schüler soll biochemische Arbeitsmethoden des Fachgebietes beherrschen. Er soll Probleme aus den Gebieten der Biochemie, der Lebensmittelchemie und der einschlägigen Umwelttechnik lösen können.
Lehrstoff:
V. Jahrgang (10 Wochenstunden):
Biochemie:
Herstellung von Gewebe- und Zellhomogenisaten. Bestimmung und Isolierung von Proteinen, Nucleinsäuren, Lipiden und Enzymen. Methoden zur Reinigung und Charakterisierung (fraktionierte Fällung, Membrantrennung, chromatographische Verfahren, elektrophoretische Methoden, Zentrifugationstechniken). Enzymkinetik (Aktivitätsbestimmungen, Michaelis-Konstante, Effektoreneinfluß). Immunologische Verfahren. Radiochemische Methoden.
Lebensmittelchemie:
Lebensmitteluntersuchungen. Beurteilung.
Umwelttechnik:
Biologische Untersuchungsverfahren. Chemische Analysemethoden.
Didaktische Grundsätze:
Hauptkriterien für die Lehrstoffauswahl sind die Vielseitigkeit und die Häufigkeit der biochemischen Arbeitsmethoden sowie der Beitrag zur systematischen Einführung in die Methoden der Praxis. Daher kommt sorgfältiger Literaturarbeit und Arbeitsplanung besondere Bedeutung zu.
Zur Praxisnähe gehören auch die Verwendung von prozeßrechnergesteuerten Geräten sowie der Einsatz der elektronischen Datenverarbeitung zur Auswertung der Meßergebnisse.
Die Gedächtnisbelastung der Schüler wird minimiert und die Motivation erhöht, wenn schon auf kurze theoretische Abschnitte Perioden praktischer Übungen folgen, wobei ein Blocken des theoretischen oder praktischen Unterrichtes vorteilhaft sein kann.
Manche Übungen bedürfen der Vorbereitung durch kurze Vorbesprechungen entsprechend dem Stand des theoretischen Unterrichtes. Den Anforderungen der Praxis entsprechend, wird von den Schülern die Ausarbeitung eines Laboratoriumsberichtes verlangt.
- 26. CHEMISCHE VERFAHRENSTECHNIK
Bildungs- und Lehraufgabe:
Der Schüler soll den Aufbau und die Wirkungsweise der in der Praxis des Fachgebietes gebräuchlichen Maschinen, Apparate und verfahrenstechnische Operationen einschließlich der Sicherheitsmaßnahmen und des Umweltschutzes kennen. Er soll Materialdurchsatz und Energiebedarf berechnen können.
Lehrstoff:
III. Jahrgang (3 Wochenstunden):
Maschinen- und Apparatebau:
Behälter, Rohrleitungen, Armaturen.
Mechanische Operationen:
Fördern von Flüssigkeiten und Gasen, Trennen von Feststoffen, Reinstlufttechnik.
IV. Jahrgang (3 Wochenstunden):
Mechanische Operationen:
Trennen disperser Systeme (Filtrieren, Zentrifugieren, Membrantechnik). Vereinen von Stoffen.
Energietechnik:
Feuerungs- und Kesselanlagen. Wärmetransport. Wärmeaustausch. Kälteerzeugung. Gefriertechnik.
Thermische Operationen:
Verdampfen. Destillieren.
V. Jahrgang (3 Wochenstunden):
Thermische Operationen:
Extrahieren. Kristallisieren. Sorbieren. Trocknen.
Biochemisch-technische und biologisch-technische Prozesse:
Bioprozeßkinetik. Bioreaktoren. Anlagenplanung. Meß- und Regelungstechnik, Prozeßleittechnik.
Didaktische Grundsätze:
Hauptkriterium für die Lehrstoffauswahl ist die Anwendbarkeit in der chemisch-technischen Praxis, weshalb besonders auf dem Stand der Technik angepaßte Lehrinhalte zu achten sein wird.
Dem Umweltschutz und den Sicherheitsmaßnahmen im chemischen Betrieb kommt besondere Bedeutung zu.
Bildtafeln, Skizzenblätter und praxisübliche Unterlagen erhöhen die Anschaulichkeit des Unterrichtes.
27. PFLICHTPRAKTIKUM
Siehe Anlage 1.
B. FREIGEGENSTÄNDE
STENOTYPIE
Siehe Anlage 1.
ZWEITE LEBENDE FREMDSPRACHE
Siehe Anlage 1.
BETRIEBSWIRTSCHAFT
Siehe Anlage 1.
ANGEWANDTE ELEKTRONISCHE DATENVERARBEITUNG
Siehe Anlage 1.2.1.
C. UNVERBINDLICHE ÜBUNGEN
LEIBESÜBUNGEN
Siehe Anlage 1.
D. FÖRDERUNTERRICHT
Siehe Anlage 1.
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*1) Durch schulautonome Lehrplanbestimmungen kann von dieser Stundentafel im Rahmen des Abschnittes Ia der Anlage 1 abgewichen werden.
*2) Einschließlich physikalisch-chemischer Analytik.
*3) Mit Übungen.
*4) Einschließlich Lebensmittelchemie.
*5) Einschließlich Umwelttechnik.
*6) In Amtsschriften ist in Klammern die Bezeichnung der Fremdsprache anzuführen.
*7) Bei Bedarf im I. bis IV. Jahrgang je ein oder zwei Kurse zu jeweils höchstens acht Unterrichtsstunden innerhalb möglichst kurzer Zeit (bis zu vier Unterrichtsstunden pro Woche).
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