Anlage1 Lehrpläne - Höhere technische und gewerbliche Lehranstalten

Alte FassungIn Kraft seit

Anlage 1.2.3

LEHRPLAN DER HÖHEREN LEHRANSTALT FÜR LEBENSMITTELTECHNOLOGIE I. STUNDENTAFEL 1) (Gesamtstundenzahl und Stundenausmaß der einzelnen Unterrichtsgegenstände)

Anlage1

--------------------------------------------------------------------

Wochenstunden Lehrver-

A. Pflichtgegenstände pflich-

Jahrgang Summe tungs-

I. II. III. IV. V. gruppe

--------------------------------------------------------------------

1. Religion ........... 2 2 2 2 2 10 (III)

2. Deutsch ............ 3 2 2 2 2 (I)

3. Englisch ........... 2 2 2 2 3 (I)

4. Geschichte und

politische Bildung . - - - 2 2 III

5. Leibesübungen ...... 2 2 2 1 1 (IVa)

6. Geographie und

Wirtschaftskunde ... 2 2 - - - (III)

7. Wirtschaft und Recht - - - 2 3 III

8. Angewandte

Mathematik ......... 4 3 3 2 - (I)

9. Angewandte Physik .. 2 2 2 - - (II)

10. Angewandte

Informatik ......... - 2 2 - - I

11. Allgemeine und

anorganische Chemie

2) ................. 4 2 - - - I

12. Analytische Chemie

3) ................. 2 2 2 2 2 (I)

13. Organische Chemie

und Biochemie 2) ... - 2 2 2 2 I

14. Verfahrenstechnik .. 3 2 2 - - I

15. Analytisches

Laboratorium ....... 4 - - - - I

16. Lebensmittelrecht .. - - - 2 - III

Pflichtgegenstände der 9 14 18 20 22

Ausbildungszweige gemäß

Abschnitt B ............

--------------------------------------------------------------------

Gesamtwochenstundenzahl 35- 35- 35- 35- 35- 185 1)

39 39 39 39 39

--------------------------------------------------------------------

Wochenstunden Lehrver-

B. Pflichtgegenstände der pflich-

Ausbildungsschwerpunkte Jahrgang Summe tungs-

I. II. III. IV. V. gruppe

--------------------------------------------------------------------

B.1 Fleischwirtschaft

1.1 Biologie und

Ernährung ........ - 2 3 3 2 II

1.2 Mikrobiologie und

Lebensmittel-

hygiene .......... - - 2 2 2 I

1.3 Mikrobiologisches

und biologisches

Laboratorium ..... - - - 6 6 I

1.4 Lebensmittel-

technologie ...... 4 2 3 3 3 I

1.5 Chemisch-

technologisches

Laboratorium ..... - 5 5 6 7 I

1.6 Betriebswirtschaft - - - - 2 II

1.7 Werkstätte ....... 5 5 5 - - (Va)

Wochenstundenzahl

B.1 .............. 9 14 18 20 22

B.2 Getreidewirtschaft

2.1 Biologie und

Ernährung ........ - - 2 2 2 II

2.2 Mikrobiologie und

Lebensmittel-

hygiene .......... - - - 2 2 I

2.3 Mikrobiologisches

und biologisches

Laboratorium ..... - - - - 6 I

2.4 Lebensmittel-

technologie ...... 4 3 5 6 4 I

2.5 Analytisches und

organisch-

präparatives

Laboratorium ..... - 4 4 5 6 I

2.6 Angewandte

Betriebswirtschaft

und Rechnungswesen

4) ............... - 2 2 5 2 I

2.7 Werkstätte ....... 5 5 5 - - (Va)

Wochenstundenzahl

B.2 .............. 9 14 18 20 22

--------------------------------------------------------------------

Pflichtpraktikum ....... mindestens 8 Wochen in der

unterrichtsfreien Zeit vor Eintritt in den

V. Jahrgang

--------------------------------------------------------------------

C. Freigegenstände, Wochenstunden Lehrver-

Unverbindliche pflich-

Übungen Jahrgang tungs-

Förderunterricht I. II. III. IV. V. gruppe

--------------------------------------------------------------------

C.1 Freigegenstände

Kommunikation und

Präsentation ..... 2 2 2 2 2 III

Zweite lebende

Fremdsprache 5) .. 2 2 2 2 2 (I)

C.2 Unverbindliche

Übungen

Leibesübungen .... 2 2 2 2 2 (IVa)

C.3 Förderunterricht

6)

Deutsch

Englisch

Angewandte

Mathematik

Fachtheoretische

Pflichtgegenstände

_____________________________________________________________________

  1. 1) Durch schulautonome Lehrplanbestimmungen kann von der Stundentafel abgewichen werden und sind die im Hinblick auf die Gesamtwochenstundenzahlen erforderlichen Abweichungen von der Wochenstundenaufteilung in den einzelnen Pflichtgegenständen festzulegen; siehe Anlage 1 Unterabschnitt IIb.
  2. 2) Einschließlich Umwelttechnik.
  3. 3) Einschließlich Stöchiometrie.
  4. 4) Mit Übungen im Ausmaß von 3 Wochenstunden im IV. Jahrgang.
  5. 5) In Amtsschriften ist die Bezeichnung der Fremdsprache

    anzuführen.

  1. 6) Bei Bedarf parallel zum jeweiligen Pflichtgegenstand bis zu

    16 Unterrichtseinheiten pro Schuljahr; Einstufung wie der entsprechende Pflichtgegenstand.

II. ALLGEMEINES BILDUNGSZIEL

Siehe Anlage 1.

Fachrichtungsspezifische Bildungsziele:

Die Höhere Lehranstalt für Lebensmitteltechnologie vermittelt die theoretischen und praktischen Grundlagen auf dem Gebiet aller Bereiche der Chemie, der Mikrobiologie und Lebensmittelhygiene und der Lebensmitteltechnologie für die jeweilige Klasse von Lebensmitteln. Darüber hinaus vermittelt sie die für die Berufspraxis erforderlichen gewerblichen und betriebswirtschaftlichen Kenntnisse. Die Fachausbildung wird an Hand der beiden Ausbildungszweige Fleischwirtschaft und Getreidewirtschaft thematisiert:

Die Einsatzbereiche der Absolventen liegen in der Beurteilung von Lebensmitteln nach chemischen, biologischen und mikrobiologischen Gesichtspunkten, der fachkundigen Beratung bei der Herstellung, Fertigung und Verwendung von Maschinen und Apparaten der Labortechnik und Lebensmitteltechnologie und der betriebswirtschaftlichen Führung von Betrieben zur Verarbeitung von tierischen oder pflanzlichen Produkten.

III. SCHULAUTONOME LEHRPLANBESTIMMUNGEN, DIDAKTISCHE GRUNDSÄTZE

Siehe Anlage 1.

Ergänzung zu den didaktischen Grundsätzen:

In beiden Ausbildungszweigen ist auf die Anwendung der aktuellen Methoden des Qualitätsmanagements im Laboratoriums- und Lebensmitteltechnologiebereich ganz besonderer Wert zu legen.

IV. LEHRPLÄNE FÜR DEN RELIGIONSUNTERRICHT

Siehe Anlage 1.

V. BILDUNGS- UND LEHRAUFGABEN DER UNTERRICHTSGEGENSTÄNDE;

AUFTEILUNG DES LEHRSTOFFES AUF DIE SCHULSTUFEN

A. PFLICHTGEGENSTÄNDE

„Deutsch", „Englisch", „Geschichte und politische Bildung", „Leibesübungen", „Geographie und Wirtschaftskunde" und „Wirtschaft und Recht":

Siehe Anlage 1. 8. ANGEWANDTE MATHEMATIK

Bildungs- und Lehraufgabe:

Siehe Anlage 1.

Lehrstoff:

I. und II. Jahrgang:

Siehe Anlage 1.

III. Jahrgang:

Analysis:

Zahlenfolgen, Grenzwert, Stetigkeit. Differentialrechnung (Differenzen- und Differentialquotient, Ableitungsregeln). Integralrechnung (bestimmtes und unbestimmtes Integral, Integration elementarer Funktionen). Anwendungen der Differential- und Integralrechnung.

Numerische Mathematik:

Fehlerabschätzung und -fortpflanzung; Konditionsproblematik; numerische Methoden zum Lösen von Gleichungen, numerische Integration.

IV. Jahrgang:

Analysis:

Fachspezifische Anwendungen.

Lineare Algebra und analytische Geometrie:

Matrizen (Operationen, Anwendungen), Determinanten. Geraden und Ebenen; Kegelschnitte in Hauptlage.

Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik:

Wahrscheinlichkeitsverteilungen; Prinzip der Parameterabschätzung

und Signifikanzprüfung.

III. und IV. Jahrgang:

Anwendungen aus dem Fachgebiet; Gebrauch der in der Praxis üblichen Rechenhilfen, rechnerunterstütztes Arbeiten in der Mathematik. In Jahrgängen mit mindestens drei Wochenstunden vier Schularbeiten, sonst zwei Schularbeiten.

9. ANGEWANDTE PHYSIK

Siehe Anlage 1. 10. ANGEWANDTE INFORMATIK

Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Schüler soll

II. Jahrgang:

Informationsverarbeitungssysteme:

Aufbau, Funktion, Zusammenwirken der Komponenten; Betriebssysteme;

Bedienung.

Standardsoftware:

Textverarbeitung, Tabellenkalkulation.

Programmieren:

Lösung einfacher Probleme durch Algorithmen; Umsetzung in Programme.

III. Jahrgang:

Programmentwicklung:

Methoden des Softwareentwurfes; strukturierte Programmierung; Strukturelemente, einfache und komplexe Datenstrukturen, Objekte.

Kommunikationstechnik:

Netzwerke; Informationsbeschaffung.

Standardsoftware:

Graphik und Präsentationssoftware; Datenbankanwendungen;

Zusammenwirken von Softwarepaketen.

Informatik und Gesellschaft:

Auswirkungen der Informatik auf den Menschen, die Arbeitswelt, die Gesellschaft, die Kultur und die Mitwelt; Datenschutz.

  1. 11. ALLGEMEINE UND ANORGANISCHE CHEMIE

    Bildungs- und Lehraufgabe:

    Der Schüler soll

I. Jahrgang:

Allgemeine Chemie:

Terminologie (Nomenklatur und Symbolik), stöchiometrische Grundgesetze, Reaktionsgleichungen. Energieverhältnisse bei chemischen Reaktionen. Atommodelle, Periodensystem der Elemente. Chemische Bindung. Reaktionstypen.

Anorganische Chemie:

Gesetzmäßigkeiten chemischer Reaktionen. Wasserstoff, Sauerstoff,

Halogene, Kohlenstoff, Schwefel, Stickstoff, Phosphor und ihre

Verbindungen.

Umwelttechnik:

Wasser- und Luftreinhaltung.

II. Jahrgang:

Allgemeine Chemie:

Redoxreaktionen; Redoxreihe, galvanische Zellen, Korrosion und Korrosionsschutz. Atombau; chemische Bindungen, Komplexe. Massenwirkungsgesetz. Säure-Basen-Gleichgewichte, pH-Wert, Puffer, Löslichkeitsprodukt.

Anorganische Chemie:

Nichtmetalle, Halbmetalle und Metalle sowie für das Fachgebiet

bedeutsame Verbindungen.

Umwelttechnik:

Natürliche Stoffkreisläufe, Abfall und Abfallbeseitigung,

sparsamer Stoff- und Energieeinsatz, Recycling, Schwermetalle.

12. ANALYTISCHE CHEMIE

Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Schüler soll

I. Jahrgang:

Laboratoriumstechnik:

Gefahrenquellen und Sicherheitsmaßnahmen, Umgang mit Chemikalien, Handhabung von Laboratoriumsgeräten. Identifizierungsreaktionen von Kationen und Anionen im Halbmikromaßstab.

Stöchiometrie:

Begriffe (Masse, Volumen, Dichte). Chemische Formeln.

Gehaltsgrößen (Definition, Umrechnen, Herstellung von Lösungen, Mischungsrechnungen).

Chemische Reaktionsgleichungen:

Stoffbilanzen und Elektronenbilanzen, Umsatzberechnungen.

Gravimetrie und Volumetrie:

Berechnung gravimetrischer Bestimmungen, stöchiometrischer Faktor. Gehalt von Maßlösungen, Berechnung von Titrationen.

II. Jahrgang:

Analytisches Konzept:

Probennahme, Probenvorbereitung, Bestimmung, Auswertung.

Qualitative Analyse:

Trennungsgänge im Halbmikromaßstab.

Quantitative Analyse:

Gravimetrische und volumetrische Einzelbestimmungen.

Stöchiometrie:

Berechnungen quantitativer Analysen.

III. Jahrgang:

Volumetrie:

Säure-Base-, Redox-, Fällungs-, und komplexometrische Titrationen

(Mechanismen und Detektionsmethoden).

Optische Analyse:

Photometrie, Refraktometrie, Polarimetrie.

Stöchiometrie:

Berechnung quantitativer Analysen.

IV. Jahrgang:

Elektrochemische Analyse:

Potentiometrie, Konduktometrie.

Chromatographie:

Gesetzmäßigkeiten chromatographischer Methoden.

Flüssigchromatographie (papier-, dünnschicht- und säulenchromatographische Trennungen anorganischer und organischer Stoffgemische). Elektrophorese.

V. Jahrgang:

Optische Analyse:

Spektroskopie (apparative Charakteristika, Spektreninterpretation, Auswahlkriterien).

Farbmetrik:

Physikalische Grundlagen, Meßprinzipien, Interpretation der Ergebnisse.

Sensorik:

Grundlagen, Methoden, Auswerteverfahren.

Qualitätsuntersuchungen an Lebensmitteln:

Qualitätsparameter von Lebensmitteln. Produktionskontrolle, Schnellverfahren, Standardmethoden (Merkmale, Vergleich).

  1. 13. ORGANISCHE CHEMIE UND BIOCHEMIE

    Bildungs- und Lehraufgabe:

    Der Schüler soll

II. Jahrgang:

Chemie des Kohlenstoffs:

Kohlenstoffbindungen, Strukturen organischer Moleküle, Systematik

und Nomenklatur organischer Verbindungen.

Reaktionstypen und Reaktionsmechanismen:

Addition, Eliminierung, Substitution, Umlagerung. Radikalische und

ionische Mechanismen.

Acyclische Verbindungen:

Alkane, Alkene, Alkine, Diene und ihre Derivate mit einer oder

mehreren funktionellen Gruppen.

Verbindungen mit funktionellen Gruppen:

Alkohole und ihre Oxidationsprodukte, Carbonsäuren, Ester.

III. Jahrgang:

Stickstoffverbindungen:

Amine, Amide, Aminosäuren, Peptide, Proteine, Proteide.

Kohlenhydrate:

Monosaccharide, Oligosaccharide, Polysaccharide.

Aromatische Verbindungen:

Einfache Aromaten, Aromaten mit funktionellen Gruppen.

Hormone und Vitamine:

Aufbau, Wirkungsweise.

Lebensmittelzusatzstoffe:

Verdickungsmittel und Stabilisatoren, Emulgatoren, Antioxydationsmittel; Trenn-, Freifließ- und Konservierungsmittel; Schaumverhüter, Säure- und Feuchthaltemittel, Geschmacksverstärker, Backtriebmittel, Farbstoffe (Konstitution und lebensmitteltechnologische Aspekte). Künstliche Süßstoffe.

Aromen:

Natürliche und künstliche Aromen.

IV. Jahrgang:

Cyclische Verbindungen:

Alicyclen, Heterocyclen; kondensierte Heterocyclen. Spezielle

Stoffklassen.

Stoffwechsel:

Oxidative Decarboxylierung, Citratcyclus, biologische Oxidation, Aminosäurestoffwechsel, Proteinstoffwechsel, Kohlenhydratstoffwechsel.

V. Jahrgang:

Stoffwechsel:

Fettstoffwechsel, Hungerstoffwechsel. Photosynthese.

Stoffwechselregulation:

Mechanismen, Enzyme, Coenzyme, Modifikation von Enzymen, Beeinflussung der Enzymaktivität, Feedbackmechanismen.

Informationspeicherung in biochemischen Systemen:

Nucleinsäure, Replikation, Transkription, Translation.

Konstitutionsanalyse organischer Verbindungen:

Chemische und spektroskopische Methoden.

14. VERFAHRENSTECHNIK

Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Schüler soll

I. Jahrgang:

Elemente des Maschinenzeichnens:

Zeichnungsnormen, Passungen und Toleranzen. Skizzen und Werkzeichungen (Anm.: richtig: Werkzeichnungen) einfacher Normteile; Stücklistenerstellung.

Werkstoffe:

Metalle, Kunststoffe.

Apparaturen und Geräte:

Aufbau, Wirkungsweise einfacher Geräte des Fachgebietes. Hydraulik

und Pneumatik.

Grundlagen der Fördertechnik.

II. Jahrgang:

Produktionsprozesse:

Darstellung, apparative Ausgestaltung, Berechnung, Netzpläne,

Messen, Dosieren, Steuern, Regeln.

Thermodynamik:

Wärmemechanische Prozesse (Verbrennung, Dampferzeugung, Verdampfen, Trocknen, Destillation, Heizen, Kühlen). Technische Einrichtungen für wärmemechanische Prozesse.

III. Jahrgang:

Maschinen und Apparate:

Maschinenelemente. Maschinen des Fachgebietes. Maschinen und Produktionsanlagen der Lebensmitteltechnologie (Aufbau, Wirkungsweise, Energiebedarf).

Fördertechnik:

Lagerung, Elemente der Fördertechnik, Steuerungssysteme.

  1. 15. ANALYTISCHES LABORATORIUM

    Bildungs- und Lehraufgabe:

    Der Schüler soll

I. Jahrgang:

Laboratoriumstechnik:

Gefahrenquellen und Sicherheitsmaßnahmen, Umgang mit Chemikalien, Handhabung von Laboratoriumsgeräten. Organische Trenntechniken.

Anorganisch-qualitative Analyse:

Identifizierungsreaktionen einzelner Kationen und Anionen im Halbmikromaßstab. Bestimmung charakteristischer Stoffkonstanten.

Quantitative Analyse:

Gravimetrische und volumetrische Einzelbestimmungen.

16. LEBENSMITTELRECHT

Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Schüler soll die lebensmittelrechtlichen und sonstigen

facheinschlägigen Rechtsvorschriften in praktischen Beispielen

anwenden können.

Lehrstoff:

IV. Jahrgang:

Grundlegende Rechtsvorschriften:

Lebensmittelgesetz und zugehörige Verordnungen. Österreichisches Lebensmittelbuch. Qualitätsklassen. Lebensmittelverkehr, Regelungen für Ein- und Ausfuhr. Grundsätze des EU-Lebensmittelrechts.

Besondere Vorschriften:

Besondere Ge- und Verbote des Fachgebietes. Preisrechtliche Vorschriften, Untersuchungs- und Sachverständigentätigkeit.

Marktordnung:

Gesetzliche Grundlagen und Durchführung.

B. PFLICHTGEGENSTÄNDE DER AUSBILDUNGSZWEIGE

B.1 FLEISCHWIRTSCHAFT

1.1 BIOLOGIE UND ERNÄHRUNG

Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Schüler soll

II. Jahrgang:

Cytologie:

Aufbau der Zelle, biologische Membranen, Zellorganellen,

Zellteilung, Zellstoffwechsel.

Anatomie der Schlachttiere:

Gewebelehre. Aufbau der Organe und Organsysteme. Lage der Organe.

Physiologie:

Physiologische Funktionen im Tierkörper. Organsysteme, Hormonhaushalt.

III. Jahrgang:

Allgemeine Krankheiten:

Krankheit (Definition, Verlauf, Krankheitsmerkmale). Krankheitsursachen bei Tieren (Bakterien, Viren, Protozoen, Verletzungen). Allgemeine Parasitologie (Schadwirkungen der Parasiten, Parasitendiagnostik).

Bekämpfung von Krankheiten:

Abwehrsystem (Resistenz und Immunität), Immunreaktionen, Medikamente in der Tiermedizin, Rückstandsproblematik (Medikamentenrückstände in Lebensmitteln). Desinfektion und Desinfektionsmittel in der Tierproduktion.

IV. Jahrgang:

Spezielle Krankheiten:

Infektionskrankheiten der Schlachttiere, Tierseuchengesetz, anzeigepflichtige Tierseuchen, spezielle Parasitologie, parasitologische Zoonosen.

Tierhaltung und Tierhygiene:

Tierhaltungssysteme, Fütterung, Fütterungstechnik. Hygiene in der Tierhaltung. Auswirkungen auf die Lebensmittelproduktion.

Tiergesundheitsdienste.

Tierzucht:

Vererbungstheorie, Züchtungsmethoden, Entwicklungstendenzen der Tierzucht. Genetik.

Botanik:

Pflanzliche Zelle. Aufbau und Stoffwechsel des pflanzlichen Organismus. Botanische Systematik unter besonderer Berücksichtigung der Nutzpflanzen. Gewürze und Heilkräuter (Gewinnung, Verwendung, Wirkung).

V. Jahrgang:

Somatologie:

Anatomie, Histologie (Grundstrukturen, Erkennen relevanter Strukturen in Fertigprodukten auch in Hinblick auf die lebensmittelrechtliche Beurteilung), Physiologie.

Ernährungslehre:

Energiebedarf, Grundumsatz, Leistungszuwachs. Stoffwechsel. Tierische und pflanzliche Nahrungsmittel, Genußmittel, Würzmittel. Gefährdung durch spezielle Inhaltsstoffe. Gesunde Ernährung. Stoffwechselkrankheiten.

1.2 MIKROBIOLOGIE UND LEBENSMITTELHYGIENE Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Schüler soll

III. Jahrgang:

Mikroorganismen:

Stellung der Mikroorganismen in der Natur (Kreislauf der Stoffe). Lebensmittel- und biotechnologische Nutzung. Struktur der Zelle, Vermehrung, Wachstumsbedingungen, Entwicklungskinetik, Hemmung des Wachstums und Abtötung, Grundmechanismen des Stoffwechsels.

Hygiene:

Mikroorganismen als Krankheitserreger. Durch Lebensmittel übertragbare Krankheitserreger (Lebensmittelinfektionen, Lebensmittelintoxikationen, häufige Kontaminationsquellen lebensmittelvergiftender Mikroorganismen, Risikoabschätzung, Verbraucherschutz).

IV. Jahrgang:

Mikrobiologie:

Systematik der Mikroorganismen. Lebensmitteltechnologisch wichtige Mikroorganismen (Morphologische und physiologische Merkmale, Kontaminationsquellen, Entwicklungsbedingungen in verschiedenen Lebensmitteln, präventive Maßnahmen, technologische Maßnahmen, Einsatz als Starterkulturen).

Hygiene:

Hygienisch wichtige Mikroorganismen (Morphologische und physiologische Merkmale, Kontaminationsquellen, Infektketten, Entwicklungsbedingungen in verschiedenen Lebensmitteln, präventive Maßnahmen, technologische Maßnahmen).

V. Jahrgang:

Mikrobiologie:

Mikrobiologie tierischer und anderer Lebensmittel. Trink-, Nutz- und Abwasser. Umweltschutz.

Lebensmittelhygiene:

Hygienische Aspekte der Fleisch- und Milchgewinnung sowie der Gewinnung sonstiger Rohstoffe. Hygienekette. Betriebshygiene (Personalhygiene, gute Herstellungspraxis, Hygieneplan, Reinigung, Desinfektion, Kontrolle und Rückstandsprobleme von Reinigung und Desinfektion). Verbraucherschutz.

1.3 MIKROBIOLOGISCHES UND BIOLOGISCHES LABORATORIUM Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Schüler soll

IV. Jahrgang:

Biologische Untersuchungen:

Mikroskopische Untersuchung vornehmlich pflanzlicher Zellen und Gewebe (Mikroskopiertechnik. Aufbau, Unterschiede, produktionsbedingte Veränderungen; Anfertigen, Färben und Beurteilen von histologischen Schnittpräparaten).

Mikrobiologische Untersuchungen:

Herstellung von Präparaten für die mikroskopische Untersuchung, Färbemethoden. Prinzipien sterilen Arbeitens, Herstellung und Sterilisation von Nährböden. Züchtung von Mikroorganismen unter aeroben und anaeroben Kulturbedingungen. Isolierung, Reinzucht und Identifizierung von Mikroorganismen. Anwendung verschiedener Methoden der Keimzahlbestimmung. Anwendung verschiedener Methoden der Hygienekontrolle (Betriebshygiene).

V. Jahrgang:

Biologische Untersuchungen:

Makro- und mikroanatomische Beurteilung und Klassifikation tierischer und pflanzlicher Objekte im Hinblick auf die Erfordernisse der Lebensmitteltechnologie und -qualität. Ernährungsphysiologisch und technologisch relevante Materialeigenschaften.

Mikrobiologische Untersuchungen:

Untersuchungen von Lebensmitteln und Zusatzstoffen sowie von Betriebseinrichtungen, Betriebsmitteln und Berufskleidung. Mikrobiologische und hygienische Beurteilung der Untersuchungsgebiete.

1.4 LEBENSMITTELTECHNOLOGIE

Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Schüler soll

- die Gewinnung, die Herstellung, die Eigenschaften und die Verarbeitung von Rohstoffen, Zwischen- und Endprodukten der Lebensmittelerzeugung sowie deren Auswirkung auf die Umwelt kennen.

Lehrstoff:

I. Jahrgang:

Produktionsstätten:

Aufbau, Einrichtungen und Hygienemaßnahmen für die Praxis.

Rohmaterial:

Einkauf von Schlachttieren, Transport, Qualitätsklassen,

Schlachtwertbestimmung.

Schlachtung - praktischer Verfahrensablauf:

Schlachten (Betäuben, Entbluten), Enthäuten, Brühen und Enthaaren,

Ausweiden, Spalten, Versorgung der Nebenprodukte.

Fleischqualität. Fleischvorbereitung.

Nebenprodukte der Schlachtung:

Innereien, Haut, Blut, Konfiskat.

Fleischzerlegung - praktischer Verfahrensablauf:

Fleischzerlegung für den Ladenverkauf und die Wursterzeugung gemäß

Codexrichtlinien: Rind, Schwein, Kalb, Schaf.

Wursterzeugung - praktischer Verfahrensablauf:

Brät, Berechnung und Kalkulation, Erzeugung, Fehler. Brühwürste

(Brätwürste).

II. Jahrgang:

Wursterzeugung - praktischer Verfahrensablauf:

Brühwürste (Fleischwürste), Kochwürste (streichfähige Kochwürste, schnittfeste Kochwürste, Kochwürste zum Braten). Rohwürste (schnittfeste Rohwürste, streichfähige Rohwürste).

Spezialitäten:

Rouladen, Pasteten.

Pökelwaren - praktischer Verfahrensablauf:

Rohpökelwaren, Kochpökelwaren.

III. Jahrgang:

Lebensmittelchemie:

Technologische Eigenschaften und ernährungsphysiologische Bedeutung der Hauptbestandteile der Lebensmittel (Proteine, Kohlenhydrate, Fette, Mineralstoffe, Ballaststoffe, Aromastoffe). Fleisch (Definition, Morphologie und biochemische Vorgänge im Muskel, Qualitätsfaktoren).

Transport und Schlachtung:

Einfluß von Transport und Schlachtung auf die Fleischqualität. Schlachtphasen und -systeme bei der Rinder-, Schweine- und Geflügelschlachtung, postmortale Vorgänge, Schlachthygiene, Schlachtnebenprodukte, Lagerung und Transport.

Konservierung:

Physikalische und chemische Methoden der Haltbarmachung (Kühlen, Gefrieren, Erhitzen, Trocknen, Pökeln und Räuchern).

IV. Jahrgang:

Technologie der Fleischwaren:

Theoretische Grundlagen und ihre Umsetzungen bei der Produktion von Brühwürsten, Rohwürsten, Kochwürsten, Koch- und Rohpökelwaren sowie von Fleischkonserven. (Auswahl der Rohstoffe und Hilfsstoffe, Produktionsabläufe, Produktpaletten). Untersuchung und Beurteilung von Fleischwaren. Einführung in die Organisation von Qualitätssicherungssystemen.

Technologie weiterer tierischer Lebensmittel:

Eier, Milch und Milchprodukte.

V. Jahrgang:

Technologie der Fette:

Gewinnung, Modifizierung und Verwendung von pflanzlichen und

tierischen Fetten und Ölen.

Technologie kohlenhydrathaltiger Produkte:

Verarbeitung von Cerialien und Kartoffeln. Technologie des Zuckers. Technologie der Süßwaren.

Technologie der Getränkeproduktion:

Alkoholfreie Getränke (Fruchtsäfte, alkoholfreie Erfrischungsgetränke). Technologie des Biers. Technologie des Weins.

Technologie der Obst und Gemüseverarbeitung:

Sauergemüse, Marmelade, Konfitüre, Gelee.

1.5 CHEMISCH-TECHNOLOGISCHES LABORATORIUM

Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Schüler soll

II. Jahrgang:

Anorganisch-qualitative Analyse:

Trennung einfacher Salzgemische im Halbmikromaßstab.

Quantitative Analyse:

Gravimetrische und volumetrische Einzelbestimmungen. Säure-Basen-Titrationen. Redoxtitrationen. Fällungstitrationen.

Untersuchungen an flüssigen Lebensmitteln:

Öle, AF-Getränke.

Untersuchungen an festen Lebensmitteln:

Fette, Fleisch.

Instrumentelle Analyse:

Potentiometrie, Photometrie, Polarimetrie. Herstellung organischer

Präparate und Reinheitskontrollen.

III. Jahrgang:

Probenvorbereitungstechniken:

Aufschluß, Klärung, Anreicherung.

Lebensmittelrelevante Untersuchungsmethoden:

Volumetrie, Gravimetrie, Chromatographie, elektrochemische Verfahren, optische Verfahren, Nachweismethoden biochemisch wichtiger Stoffklassen. Sensorik.

IV. Jahrgang:

Lebensmittelanalytik:

Untersuchungen und Beurteilung von Fleischprodukten, von Zusatzstoffen und anderen Lebensmitteln (organische und anorganische Haupt- und Nebenbestandteile, Zusatzstoffe). Sensorik.

Lebensmitteltechnologie:

Probleme der Produktion und der Anwendungstechnik. Versuchsproduktion.

V. Jahrgang:

Analytik von Lebensmitteln und Fehlfabrikaten:

Untersuchung und Beurteilung von Lebensmitteln, Wasser und Abwasser aufgrund einschlägiger Vorschriften (organische und anorganische Haupt- und Nebenbestandteile, Zusatzstoffe, Schadstoffe, Verfälschungen, Verderb). Sensorik.

Lebensmitteltechnisch-analytische Aufgaben:

Prüfung, Richtigkeit, Präzision, Modifizierung und Entwicklung von

Analysenmethoden.

1.6 BETRIEBSWIRTSCHAFT

Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Schüler soll

V. Jahrgang:

Geld- und Kreditwesen:

Betriebswirtschaftliche Bedeutung, Kreditinstitute, Kreditarten, Aktiv- und Passivgeschäft, Dienstleistungsgeschäfte, Finanzierungen.

Versicherungswesen:

Gesetzliche Grundlagen, betriebswirtschaftliche Bedeutung, Leistungsvergleich, Versicherungsvertrag, betriebliche Vorsorge, Riskmanagement.

Organisation:

Allgemeiner Schriftverkehr; Schriftverkehr mit Behörden. Ablage,

Evidenzhaltung, Mahnwesen, Außenhandel.

Außenhandel:

Export, Import, Transportwesen.

Unternehmensführung:

Organigramm, innerbetriebliche Hierarchien. Personalmanagement und Personalplanung. Lohn- und Gehaltsverrechnung.

1.7 WERKSTÄTTE

Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Schüler soll

I. Jahrgang:

Werkstättentechnik:

Gefahrenquellen und Sicherheitsmaßnahmen, Handhabung der Arbeitsgeräte und Maschinen. Innerbetriebliche Hygiene.

Schlachthof:

Schlachtwertbestimmung, Schlachtung von Rindern, Schweinen, Kälbern, Schafen nach Anweisung. Versorgung der Nebenprodukte.

Fleischzerlegung:

Zerteilung des Fleisches von Rindern und Schweinen für die Wursterzeugung. Kenntnis der Fleischteile.

Wursterzeugung:

Brühwürste (Brätwürste).

Qualitätssicherung:

pH-Messungen, Kerntemperaturmessungen.

II. Jahrgang:

Fleischzerlegung nach Anweisung:

Zerteilung des Fleisches von Rindern, Schweinen, Kälbern, Schafen für den Ladenverkauf nach Anweisung. Fleischteile (Lage, Verwendung).

Haltbarmachen von Fleisch und Fleischwaren:

Salzen, Pökeln, Räuchern, Braten, Kochen, Brühen, Kühlen, Trocknen

nach Anweisung.

Wursterzeugung:

Koch- und Brühwürste.

Qualitätssicherung:

pH-Messungen, Kerntemperaturmessungen, Muskeleiweiß-Wasserbindungs-Tests, Kontrolle der Meßeinrichtungen, Nitrat-Nitrit-Test, Stärkeverkleisterung.

III. Jahrgang:

Selbstständige Fleischzerlegung:

Zerteilung des Fleisches von Rindern, Schweinen, Kälbern, Schafen

für den Ladenverkauf.

Haltbarmachen von Fleisch und Fleischwaren:

Selbstständiges Salzen, Pökeln, Räuchern, Braten, Kochen, Brühen,

Kühlen, Trocknen. Konservenproduktion.

Wursterzeugung:

Koch-, Brüh- und Rohwürste. Koch- und Rohpökelwaren. Spezialitäten (Rouladen, Pasteten, Aspikarbeiten). Küchenfertige Fleischprodukte.

Qualitätssicherung:

pH-Messungen, Kerntemperaturmessungen, Muskeleiweiß-Wasserbindungs-Tests, Kontrolle der Meßeinrichtungen, Nitrat-Nitrit-Test, F-Wert, a tief w-Wert, Salzmessung, Programmgesteuerte Anlagen und Maschinen.

B.2 GETREIDEWIRTSCHAFT

2.1 BIOLOGIE UND ERNÄHRUNG

Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Schüler soll

III. Jahrgang:

Biologie:

Chemische und biologische Evolution. Feinstruktur der Zelle, Bau und Funktion der Zellorganellen, Zellteilung. Der genetische Code, Eiweißsynthese, Vererbungsgesetze, Molekulargenetik. Humangenetik, Humanbiologie.

Ernährung:

Aufbau und Funktion des Verdauungsapparates, Ernährungsformen.

Energiebedarf:

Grundumsatz, Leistungszuwachs bei verschiedenen Tätigkeiten,

Gesamtumsatz.

Nährstoffe:

Aufbau, Bedarf in den verschiedenen Lebensabschnitten. Zusammensetzung und Qualitätsmerkmale wichtiger Lebensmittel, Biolebensmittel.

IV. Jahrgang:

Biologie:

Proteine und Nukleinsäuren. Genetischer Code, Eiweißsynthese,

Vererbungsgesetze. Hormone und Vitamine.

Ernährung:

Gentechnisch erzeugte und veränderte Lebensmittel, Sonderformen der Ernährung (Kohlenhydrate - Sporternährung, Reduktionskost, Säuglingsnahrung, Ernährung bei erhöhten Cholesterin- und Harnsäurewerten).

Fütterung:

Futterinhaltsstoffe.

V. Jahrgang:

Biologie:

Molekularbiologie, Regulation der Genaktivität. Mutagene und ihre molekulare Wirkung. Veränderung von Zellen. Pflanzenzucht.

Ernährung:

Genußmittel. Auswirkungen auf den menschlichen Körper; Schadstoffe und unerwünschte Beimengungen in der Nahrung, Zusatzstoffe. Ernährung und Lebensmittelverträglichkeiten, ernährungsverursachte Krankheiten.

Fütterung:

Futtermittelbewertung, Rezepturen, Recht.

2.2 MIKROBIOLOGIE UND LEBENSMITTELHYGIENE

Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Schüler soll

IV. Jahrgang:

Mikrobiologie:

Systematik, Cytologie, Morphologie, Physiologie und Vermehrung wirtschaftlich bedeutsamer Mikroorganismen. Mikrobiologie pflanzlicher Lebensmittel.

Hygiene:

Lebensmittelinfektionen, Lebensmittelintoxikationen,

Risikoabschätzung, Verbraucherschutz.

V. Jahrgang:

Mikrobiologie:

Konservierungsmethoden von Lebensmitteln, Wachstumsparameter,

biotechnologische Prozesse.

Hygiene:

Lebensmittelhygienisch wichtige Organismen, Betriebs- und Personalhygiene. Gesundheits- und Umweltschutz (Nebenwirkungen von Desinfektionsmitteln, Schutzmaßnahmen, Umweltbelastung, Rückstandsprobleme). Trink-, Nutz- und Abwasser.

2.3 MIKROBIOLOGISCHES UND BIOLOGISCHES LABORATORIUM Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Schüler soll

V. Jahrgang:

Mikroskopische und makroskopische Untersuchungen:

Anfärben und Anfertigen von pflanzlichen und tierischen Ein- und Mehrzellern. Präparationstechniken.

Mikrobiologische Arbeitsmethoden:

Mikrobiologische Präparationen. Wachstum auf verschiedenen Nährmedien. Sterilisation und Entkeimung. Anreicherungs- und Reinzuchtverfahren. Keimzahlbestimmung und Identifizierung. Untersuchung von Betriebseinrichtungen.

Physiologische Untersuchungsverfahren:

Unterscheidungskriterien und Bestimmungsverfahren. Keimschädigende Einflüsse. Chemische Einflüsse auf Ein- und Mehrzeller. Ermitteln von Wachstumsparametern der Mikroorganismen. Fermentationsverfahren.

2.4 LEBENSMITTELTECHNOLOGIE

Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Schüler soll

I. Jahrgang:

Nahrungspflanzen:

Getreide, Ölsaaten und Hülsenfrüchte (Arten, Eigenschaften, Schädigung).

Mechanische Operationen der Müllerei:

Getreideannahme (Vorreinigung, Trocknen, Lagern, Reinigen und Vorbereiten von Roggen und Weizen gemäß den Silo- und Reinigungsdiagrammen). Roggenmüllerei, Riffelgestaltung, Plansichterbespannung, Plansichterschema; Roggen- und Weizenvermahlungsdiagramme.

II. Jahrgang:

Rheologie:

Biochemisch-technische Untersuchungen an den Kohlenhydraten und

den Proteinen des Getreides.

Bäckerei:

Herstellung und Behandeln von Teigen; Herführungsarten für

Weißgebäck.

III. Jahrgang:

Lagern und Verarbeiten:

Gesetzliche Bestimmungen und qualitätsbeeinflussende Faktoren für

Getreide. Kontrolle.

Mechanische Operationen:

Kombinierte Vermahlungsdiagramme, Diagramme der Spezialmüllerei.

Fördern, Trennen und Vereinigen von Stoffen.

Meß- und Regelungstechnik:

Produktions- und Qualitätskontrolle (herkömmliche und automatische Verfahren).

Thermische Operationen:

Trocknen, Kühlen. Dampfkessel, Kältemaschinen.

Bäckerei:

Backen mit Backhilfsmitteln und Emulgatoren, mit Gärunterbrechung

und Verzögerung.

IV. Jahrgang:

Mechanische Operationen der Müllerei:

Aufbau und Wartung von Kraftmaschinen.

Produktionsprozesse:

Kindernahrungsmittelerzeugung, Instantisierung, Stärkeerzeugung, modifizierte Stärken, Puddingpulver und verwandte Erzeugnisse; Glukose- und Dextroseerzeugung; diätische Lebensmittel auf

Getreidebasis: Extrusionsprodukte

Anlagenplanung:

Wirtschaftlichkeitsberechnungen.

Getreidemüllerei:

Lagerung, Diagramme. Biochemisch-technische Untersuchungen aus

Getreide und dessen Produkten.

Explosionsschutz:

Stäube, Konzentrationen, Aerosole, Maßnahmen zur Verhinderung.

Betriebskontrolle:

Passagenkontrolle, Aschediagramme, Hygienekontrolle, Systeme der On-line-Kontrolle; statistische Auswertung.

Technologie der Trocknung:

Sprühtrocknung, Walzentrocknung, Fließbetttrocknung,

Gefriertrocknung, Agglomeration.

V. Jahrgang:

Reinigungs- und Trennverfahren:

Verfahren der Haltbarmachung von Lebensmitteln.

Bäckerei:

Teigbereitung, Lockerung, Aufarbeitung, Backvorgang bei der Herstellung von Brot, Backwaren und Dauerbackwaren.

Teigwaren:

Rohstoffe, Herstellung, Beurteilung.

Getreideprodukte auf mikrobiologischer Basis:

Gärungen; Bier- und Spritherstellung; Hefeerzeugung.

Naturstoffe:

Zucker, Zuckerfabrikationsprodukte. Malzhertellung (Anm.: richtig: Malzherstellung). Back- und Futterhefeherstellung.

Anlagenplanung:

Netzplantechnik, Problemlösungstechniken, Mitarbeiterschulung.

Umweltschutz:

Gesetzliche Bestimmungen, Methoden zur Abfallminimierung und

-beseitigung.

Schädlingsbekämpfung:

Primäre, sekundäre Schädlinge; amtlich registrierte Präparate;

Bekämpfungsverfahren, Verpackungsschutz.

2.5 ANALYTISCHES UND ORGANISCH-PRÄPARATIVES LABORATORIUM Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Schüler soll

II. Jahrgang:

Anorganische-qualitative Analyse:

Trennung einfacher Salzgemische.

Quantitative Analyse:

Gravimetrische und volumetrische Einzelbestimmungen.

Säure-Basen-Titrationen. Redoxtitrationen. Fällungstitrationen.

Instrumentelle Analyse:

Potentiometrie, Kolorimetrie, Photometrie. Polarimetrie. Herstellung organischer Präparate und Reinheitskontrollen.

III. Jahrgang:

Trennverfahren:

Chromatographie, Rektifikation, Kristallisation.

Organisch-qualitative Analyse:

Nachweis funktioneller Gruppen.

Quantitative Analyse:

Gaschromatographie, Hochdruckflüssigkeitschromatographie, Gelchromatographie, Dünnschichtchromatographie; Spektroskopie.

Anwendung elektrochemischer Analyseverfahren:

Polarographie, Potentiometrie, Elektrophorese, Dead-Stop-Titration.

IV. Jahrgang:

Herstellung organischer Präparate:

Hydrolyse von Stärke und Eiweiß, Additionsreaktionen, Isolierung

von Naturstoffen.

Qualitative und quantitative Analyse:

Substanzklassentrennung; Bestimmung nach funktionellen Gruppen.

Naturprodukte:

Isolierung aus entsprechenden Ausgangsmaterialien, Reinigung, Reinheitsüberprüfung.

V. Jahrgang:

Analytik von Lebensmitteln und Fehlfabrikaten:

Untersuchung und Beurteilung von Lebensmitteln, Wasser und Abwasser aufgrund einschlägiger Vorschriften (Organische und anorganische Haupt- und Nebenbestandteile, Zusatzstoffe, Schadstoffe, Verfälschungen, Verderb). Sensorik.

Lebensmitteltechnisch-analytische Aufgaben:

Prüfung, Richtigkeit, Präzision, Modifizierung und Entwicklung von

Analysenmethoden.

2.6 ANGEWANDTE BETRIEBSWIRTSCHAFT UND RECHNUNGSWESEN Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Schüler soll

II. Jahrgang:

Stellung des Rechnungswesens:

Begriff; Gliederung und Aufgaben des Rechnungswesens; rechtliche

Grundlagen; Belegwesen; Buchhaltungssysteme.

Doppelte Buchhaltung:

Begriff und Merkmale; Bilanz; Systematik der Verbuchung im Hauptbuch einschließlich Eröffnung und Abschluß.

Einheitskontenrahmen und Kontenplan. Bücher, Einheitskontenrahmen, Kontenplan. Verbuchung laufender Geschäftsfälle ohne und mit EDV-Unterstützung. Abschlüsse.

III. Jahrgang:

Doppelte Buchhaltung:

Abschlüsse; Bilanz (Bewertungsgrundlagen, Waren-, Material- und Anlagenbewertung) ohne und mit Computerunterstützung. Rechnungsabgrenzung; Rückstellung; Forderungsbewertung. Rücklagen.

Betriebswirtschaft:

Unternehmens- und Betriebsformen, Produktionsfaktoren, betriebliche Organisation, betriebliche Funktionen (Beschaffung, Betriebsführung, Finanzierung, Investition, Leistungserstellung, Absatz) als Vorbreitung (Anm.: richtig: Vorbereitung) für den Einstieg in die Übungsfirma.

Kaufvertrag und Zahlungsverkehr:

Rechtliche Grundlagen; Abwicklung, in- und ausländische Zahlungsmittel; Zahlungsvermittlung durch die Post und durch Geldinstitute. Mahnwesen.

IV. Jahrgang:

Kostenrechnung:

Begriffe; Aufgaben und Stellung im Rechnungswesen. Kostenerfassung. Absatzkalkulation. Ermitteln des Betriebs- und Unternehmensergebnisses. Teilkostenrechnung. EDV-Einsatz.

Betriebswirtschaftliche Projekte:

Administration, Rechnungswesen, Beschaffung einschließlich Import, Leistungserstellung, Absatz einschließlich Export unter Einsatz der in der Praxis verwendeten Büro-, Informations- und Kommunikationstechnologien.

V. Jahrgang:

Bilanzanalyse:

Aufbereitung des Zahlenmaterials, Kennzahlen.

Organisation:

Einsatz von EDV-Anlagen. Managementinformation. Fallbeispiele.

Marketing:

Marketingziele, Marketingforschung, Marketinginstrumente.

2.7 WERKSTÄTTE

Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Schüler soll

I. Jahrgang:

Sicherheit:

Unfallverhütung im Labor, Produktion und Werkstätte; Brandverhinderung und Bekämpfung, Schädlingsbekämpfung.

Übernahme und Reinigung von Getreide:

Lagerung. Siloreinigung. Gesunderhaltung von Getreide. Schwarz- und Weißreinigung (Abnahme des Reinigungsdiagramms, Zerlegen und Zusammenbauen von Reinigungsmaschinen, Reinigen und Vorbereiten von Getreide).

Vermahlen:

Roggen (Abnahme des Diagramms, Vermahlen, Abfüllen, Wiegen, Produktlagerung).

Qualitätsmanagement:

Grundbegriffe und Zusammenhänge.

Backen:

Dosieren der Roh- und Hilfsstoffe; Aufbereiten von Teigen

(Pressen, Schleifen, Wirken).

Instandhaltung:

Einfache Arbeiten der Instandhaltung (Feilen, Sägen, Bohren).

II. Jahrgang:

Wartung:

Maschinenpflege, Schmierpläne, Feststellen der Walzen- und Riffeldaten der Roggenmüllerei, Erarbeiten einfacher Sichterschemata der einzelnen Passagen, Feststellen der Bespannungsnummern im Sichter.

Vermahlen:

Weizen (Abnehmen des Diagramms, Vermahlen, Abfüllen, Wiegen). Rohrbau bei Änderung des Diagramms, Produktlagerung, Reparaturen.

Qualitätsmanagement:

Motive für die Einführung eines QM-Systems, Aufbauen eines QM-Systems.

Backen:

Behandeln und Prüfen der Roh- und Hilfsstoffe vor der Verarbeitung; Teigbereitung für Weißgebäck; Gärung und Lockerung von Teigen; Behandeln und Formen von verschiedenen Weißgebäcksorten; Backen; Fehlerkontrolle.

Instandhaltung:

Arbeiten der Instandhaltung (Verbindungen: Schrauben, Nieten, Bördeln, Kleben).

III. Jahrgang:

Wartung:

Feststellen der Riffeldaten der Weizenmüllerei, Erarbeiten komplexer Sichterschemata, Abnehmen des kombinierten Weizen- Roggen-Diagramms (Anm.: richtig: Weizen-Roggen-Diagramms). Berechnen spezifischer Mühlendaten. Zerlegen und Zusammenbau von Walzenstühlen. Bespannen von Sichterrahmen.

Vermahlen:

Durchführen von Versuchsmahlungen; Erzeugung von Vollkornschrot.

Durchgehende Ergebniskontrolle.

Wirtschaftlichkeit eines Qualitätsmanagementsystems:

Motive, Ziele, Kosten; die Elemente eines QM-Systems, Fallbeispiele.

Backen:

Prüfen der Roh- und Hilfsstoffe; Herstellen von Brotteigen und Teigen von Feingebäck; Behandeln und Formen von Broten und Feingebäck; Gärung und Lockerung von Brotteigen; Fehleranalyse.

Instandhaltung:

Spanabhebende Arbeiten, Drehen, Fräsen und Schweißen.

PFLICHTPRAKTIKUM

Siehe Anlage 1.

C. FREIGEGENSTÄNDE, UNVERBINDLICHE ÜBUNGEN,

FÖRDERUNTERRICHT

C.1 FREIGEGENSTÄNDE

KOMMUNIKATION UND PRÄSENTATION

Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Schüler soll

I. bis V. Jahrgang:

Grundlagen:

Kommunikations- und Gesprächsebenen; bewußte und unbewußte

Informationsübertragung.

Gespräch:

Grundlagen der Gesprächsführung, Gesprächsinitiative;

Gesprächsvorbereitung, Argumentation; Umgang mit Fragen und heiklen

Gesprächssituationen; Vorstellungsgespräch.

Kurzreden:

Atem und Stimme (Atemtechnik, Atemübungen, Sprechpausen; Aussprache und Betonung; Sprachübungen); Gestik und Mimik bei der Rede, Blickkontakt, Bewegung im Raum; Vorbereitung und Durchführung von Kurzreden.

Präsentation:

Aufbau und Gliederung; gezielte Vorbereitung; Umgang mit Präsentationshilfen (Tafeln, Overhead, Dias, PC-gestützte Präsentation); Vorbereitung und Durchführung von Projektpräsentationen.

Diskussion:

Grundlagen (Dynamik, Abläufe, Regeln); Umgang mit Fragen und Einwänden; Vorbereitung und Durchführung von Diskussionen.

ZWEITE LEBENDE FREMDSPRACHE

Siehe Anlage 1.

C.2 UNVERBINDLICHE ÜBUNGEN

Siehe Anlage 1.

C.3 FÖRDERUNTERRICHT

Siehe Anlage 1.

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