Anlage C.6
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LEHRWARTEAUSBILDUNG FÜR HOCHALPIN I. ALLGEMEINES BILDUNGSZIEL
Der Lehrgang zur Ausbildung von Lehrwarten/Hochalpin hat in einem zweisemestrigen Bildungsgang unter Bedachtnahme auf § 1 des Bundesgesetzes über Schulen zur Ausbildung von Leibeserziehern und Sportlehrern zur Aufgabe, die Teilnehmer eingehend mit den fachlichen und erzieherischen Anforderungen eines Lehrwartes/Hochalpin vertraut zu machen. Lehrwart/Hochalpin im Sinne dieser Verordnung ist eine nach den folgenden Bestimmungen ausgebildete und qualifizierte fachkundige Person, die befähigt ist, Bergfahrten - von der Grundschule des Bergsteigens bis zu Touren im mittleren Schwierigkeitsbereich III, auch unter Zuhilfenahme von Skiern - durchzuführen. Die Aufgabe des Lehrwartes/Hochalpin ist es, selbständige Bergsteiger mit hoher Eigenverantwortlichkeit und gut entwickeltem Sicherheitsbewußtsein auszubilden.
II. STUNDENTAFEL
Anlage3
(Gesamtstundenzahl und Stundenausmaß der einzelnen
Unterrichtsgegenstände. Hiebei ist bei jedem Unterrichtsgegenstand
zuerst das Wochenstundenausmaß und daneben in Klammern das gesamte
Stundenausmaß im Falle der Einbeziehung von Formen des
Fernunterrichtes angegeben.)
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1. Semester 2. Semester
(Gesamt- (Gesamt-
Wochen- ausmaß Wochen- ausmaß bei
stunden bei stunden bei
Einbe- Einbe- Summe
ziehung ziehung
des des
Fernunter- Fernunter-
richtes) richtes)
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A. Pflichtgegenstände
I. Theorie
1. Religion ........ 1,0 (5,0) - - 1,0 (5,0)
2. Deutsch ......... 0,5 (2,5) - - 0,5 (2,5)
3. Lebende
Fremdsprache .... - - 1,0 (5,0) 1,0 (5,0)
4. Politische Bildung
und
Organisationslehre 0,5 (2,5) - - 0,5 (2,5)
5. Betriebskunde und
Kaufmännisches
Rechnen ......... 0,5 (2,5) - - 0,5 (2,5)
6. Geschichte des
Sports (Bergsports) 0,5 (2,5) - - 0,5 (2,5)
7. Sportbiologie
(Funktionelle
Anatomie,
Physiologie und
Gesundheitser-
ziehung) ........ 2,0 (10,0) 0,5 (2,5) 2,5 (12,5)
8. Erste Hilfe ..... - - 1,5 (7,5) 1,5 (7,5)
9. Sportpsychologie
und Lebenskunde - - 1,5 (7,5) 1,5 (7,5)
10. Trainingslehre
und
Bewegungslehre .. 1,0 (5,0) - - 1,0 (5,0)
11. Pädagogik, Didaktik
und Methodik .... 1,0 (5,0) - - 1,0 (5,0)
12. Tourenplanung ... 1,0 (5,0) 1,0 (5,0) 2,0 (10,0)
13. Alpine Gefahren
und Unfallkunde 1,0 (5,0) 0,5 (2,5) 1,5 (7,5)
14. Sicherungstheorie 0,5 (2,5) 0,5 (2,5) 1,0 (5,0)
15. Gerätekunde und
Ausrüstung ...... 0,5 (2,5) 0,5 (2,5) 1,0 (5,0)
16. Geographie und
Naturkunde ...... 1,0 (5,0) - - 1,0 (5,0)
17. Wetterkunde ..... 1,0 (5,0) 0,5 (2,5) 1,5 (7,5)
18. Kartenkunde und
Orientierung .... 1,0 (5,0) 1,0 (5,0) 2,0 (10,0)
19. Gletscherkunde .. 0,5 (2,5) - - 0,5 (2,5)
20. Schnee und
(Anm.: richtig:
Schnee-)
Lawinenkunde .... - - 4,0 (20,0) 4,0 (20,0)
II. Praxis
21. Felsausbildung .. 6,0 (30,0) - - 6,0 (30,0)
22. Eisausbildung ... 6,0 (30,0) - - 6,0 (30,0)
23. Winterausbildung - - 8,0 (40,0) 8,0 (40,0)
24. Praktische Übungen 1,0 (5,0) - - 1,0 (5,0)
25. Praktisch-
methodische
Übungen ......... 2,0 (10,0) 1,0 (5,0) 3,0 (15,0)
26. Bergrettungs-
übungen ......... 5,0 (25,0) 3,0 (15,0) 8,0 (40,0)
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33,5 (167,5) 24,5 (122,5) 58,0 (290,0)
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III. ALLGEMEINE BESTIMMUNGEN UND DIDAKTISCHE GRUNDSÄTZE
Das 1. Semester der zweisemestrigen Ausbildung umfaßt neben dem theoretischen Block die Grundschule des Bergsteigens. Darin werden vor allem die wichtigsten alpinen Verhaltensregeln vermittelt.
Das 2. Semester umfaßt praktische und praktisch-methodische Übungen in anspruchsvollerem alpinen Gelände, auch unter winterlichen Verhältnissen.
Sollte der Lehrgang unter Einbeziehung des Fernunterrichts durchgeführt werden, so ist zu Beginn des Bildungsganges bei Ausgabe des Lehrmaterials eine entsprechende und ausreichende Einführung zu geben. Die Unterlagen des Fernunterrichtes sind so zu gestalten, daß deren Inhalt und Umfang auf einen normal laufenden Ausbildungslehrgang Bedacht nehmen. Das festgelegte Lehrziel muß auch bei Einbeziehung des Fernunterrichtes erreicht werden.
In den einzelnen Unterrichtsstunden ist die pädagogische und erzieherische Zielsetzung zu berücksichtigen. In allen Gegenständen ist auf die spätere Berufsausübung des Lehrwartes Hochalpin Bedacht zu nehmen. Der Lehrstoff ist zum besseren Verständnis und zur leichteren Anwendung in der Praxis unter Heranziehung von Anschauungsmaterial wie Filmen, Demonstrationen usw. darzubieten. Fächerübergreifender Unterricht ist anzustreben, und auf die Querverbindungen zwischen den einzelnen Gegenständen ist hinzuweisen. In den praktischen Übungen sind methodische Hinweise zu geben. Die Teilnehmer sind zur Selbständigkeit anzuregen.
IV. LEHRPLÄNE FÜR DEN RELIGIONSUNTERRICHT
(Bekanntmachung gemäß § 2 Abs. 2 des Religionsunterrichtsgesetzes)
- a) Katholischer Religionsunterricht
Der Lehrplan für den Religionsunterricht am Lehrgang zur Ausbildung von Sportlehrern (Anlage A.1) ist sinngemäß anzuwenden, wobei der Religionslehrer nach pädagogischen und methodischen Gesichtspunkten auszuwählen hat.
- b) Evangelischer Religionsunterricht
Bildungs- und Lehraufgabe:
Siehe Sportlehrerausbildung (Anlage A.1)
Lehrstoff:
Siehe Sportlehrerausbildung (Anlage A.1)
Der in Anlage A.1 angegebene Lehrstoff ist zu kürzen und zu
raffen.
V. BILDUNGS- UND LEHRAUFGABEN DER EINZELNEN UNTERRICHTSGEGENSTÄNDE,
AUFTEILUNG DES LEHRSTOFFES AUF DIE EINZELNEN SEMESTER
- 1. Religion
Siehe Abschnitt IV.
- 2. Deutsch
Bildungs- und Lehraufgabe:
Verbesserung des mündlichen und schriftlichen Ausdruckes.
Lehrstoff:
- 1. Semester (0,5 Wochenstunden)
Einführung in die Fachterminologie; Protokollführung; Führung von Diskussionen und Referaten; Schriftverkehr mit Behörden.
- 3. Lebende Fremdsprache
Bildungs- und Lehraufgabe:
Verbesserung der Sprechfertigkeit. Einführung in die Sportsprache.
Lehrstoff:
- 2. Semester (1 Wochenstunde)
Schulung der Aussprache und des sprachlichen Ausdruckes; Auswahl von alpinen Fachausdrücken; einfachste Konversation.
- 4. Politische Bildung und Organisationslehre
Bildungs- und Lehraufgabe:
Hinführen zum Verständnis für und zum verantwortungsvollen Gebrauch von staatsbürgerlichen und sportpolitischen Institutionen.
Lehrstoff:
- 1. Semester (0,5 Wochenstunden)
Stellenwert und Organisation des Sports im Rahmen der bundesstaatlichen demokratischen Staatsform Österreichs; organisatorischer Aufbau und gesetzliche Verankerung des Sports.
- 5. Betriebskunde und Kaufmännisches Rechnen
Bildungs- und Lehraufgabe:
Anleitung zur ökonomischen Führung eines Betriebes (Vereins usw.)
Lehrstoff:
- 1. Semester (0,5 Wochenstunden)
Grundbegriffe der Betriebsführung, Grundrechnungsarten, Einführung in die Buchführung anhand einfacher facheinschlägiger Beispiele; Kalkulationen, Sponsorentum, Werbung, Haftung usw.
- 6. Geschichte des Sports (Bergsports)
Bildungs- und Lehraufgabe:
Vermittlung der historischen und gesellschaftlichen Grundlagen des Sports.
Lehrstoff:
- 1. Semester (0,5 Wochenstunden)
Entwicklung des Sports mit besonderer Berücksichtigung der Sparte; die Olympischen Spiele in der Antike und Neuzeit.
- 7. Sportbiologie (Funktionelle Anatomie, Physiologie und Gesundheitserziehung)
Bildungs- und Lehraufgabe:
Darstellung sportbiologischer Zusammenhänge als Grundlage eines gezielten Wirkens des Lehrwarts; Kenntnisse des menschlichen Körpers und seiner Funktionen; Verständnis für die Grenzen der menschlichen Leistungsfähigkeit; Wissen um die Hygiene im Sport; Verstehen der Problematik des Dopings.
Lehrstoff:
- 1. Semester (2 Wochenstunden)
Aufbau und Funktion der Zelle, Gewebelehre, Aufbau des Skeletts und des Stütz- und Bewegungsapparates; Entstehung einer Bewegung; Muskel und Muskelstoffwechsel; Herz und Kreislauf; Atmung; Ernährung und Verdauung; Nervensystem.
- 2. Semester (0,5 Wochenstunden)
Wiederholung und Festigung des Stoffes des 1. Semesters; Entwicklung der sportlichen Leistungsfähigkeit; physiologische Besonderheiten der Altersgruppen; Tests; Leistungsdiagnostik; Hygiene im Sport; Doping: Bestimmung, Arten, Auswirkungen.
- 8. Erste Hilfe
Bildungs- und Lehraufgabe:
Vermittlung von Kenntnissen, die notwendig sind, um im Ernstfall
Hilfe leisten zu können.
Lehrstoff:
- 2. Semester (1,5 Wochenstunden)
Erkennen von Verletzungen und lebensbedrohlichen Zuständen (Unterkühlung, Schock, Hitzschlag, Sonnenstich usw.); richtige Versorgung von Verletzten; Herzmassage und Atemspende; Lagerung und Transport eines Verletzten mit besonderer Berücksichtigung von Bergunfällen; Verbandslehre.
- 9. Sportpsychologie und Lebenskunde
Bildungs- und Lehraufgabe:
Wissen um eine adäquate Betreuung vor, in und nach dem Übungsbetrieb sowie um eine sinnvolle Lebensführung.
Lehrstoff:
- 2. Semester (1,5 Wochenstunden)
Stellenwert und Möglichkeiten der Sportpsychologie; Persönlichkeit des Sportlers, des Trainers; Lernen; Motivation; Grundkenntnisse der Gruppenarbeit; Wettkampfbetreuung.
- 10. Trainingslehre und Bewegungslehre
Bildungs- und Lehraufgabe:
Wissen um Grundlagen der Bewegungslehre und Biomechanik unter besonderer Berücksichtigung der ganzen Breite des Bergsteigens; Wissen um sportartspezifische Inhalte der Trainingslehre.
Lehrstoff:
- 1. Semester (1 Wochenstunde)
Physikalische Grundsätze des Bergsteigens (innere und äußere Kräfte, Körperschwerpunkt); Grundlagen der Bewegungssteuerung (Koordination), psychische Einflüsse auf die Bewegungssteuerung, Bewegungseigenschaften (Dynamik, Präzision, Rhythmus); Ökonomie der Bewegung, motorische Entwicklung (Kinderbergsteigen);
leistungsbestimmende Merkmale des Bergsteigens (motorische Eigenschaften) und Möglichkeiten zur Verbesserung dieser Merkmale;
Belastungsgrundsätze, Belastungsmethoden; Grundlagen der Trainingsplanung, Periodisierung, Leistungskontrollen, spezielle Probleme der Höhenanpassung; psychoregulatives Training.
- 11. Pädagogik, Didaktik und Methodik
Bildungs- und Lehraufgabe:
Wissen um Maßnahmen zur Vermittlung spezieller Lerninhalte des Bergsteigens.
Lehrstoff:
- 1. Semester (1 Wochenstunde)
Grundbegriffe der Pädagogik, Didaktik und Methodik; Erziehungsziele; der Lehrwart als Erzieher; Lehrmethoden, Führungsstile.
Methodische Hilfsmittel zur Informationsübermittlung und zur Erleichterung des motorischen Lernvorganges, grundlegende Voraussetzungen des motorischen Lernvorganges; methodische Maßnahmen auf den einzelnen Lernstufen; Betriebsformen (Stationsbetrieb, Frontalbetrieb usw.).
- 12. Tourenplanung
Bildungs- und Lehraufgabe:
Wissen über die Auswahl von Tourenzielen in Fels und Eis in bezug auf alpintechnische Schwierigkeiten. Verhältnisse und Wetterentwicklung.
Lehrstoff:
- 1. Semester (1 Wochenstunde)
Dauer, Abänderung/Abbruch/Rückzug, Stützpunkte (Biwak), Anreise/Rückreise, Gestaltung der Ausschreibung/Vorbesprechung, Festlegen der Teilnehmerzahl; Alpinliteratur, Karten; Beurteilung der eigenen Leistungsfähigkeit und der der Teilnehmer.
- 2. Semester (1 Wochenstunde)
Beurteilung von Tourenzielen im Winter unter besonderer Berücksichtigung der Lawinengefahr und der Wetterentwicklung.
- 13. Alpine Gefahren und Unfallkunde
Bildungs- und Lehraufgabe:
Wissen um die Gefahren beim Bergsteigen in Fels und Eis.
Lehrstoff:
- 1. Semester (1 Wochenstunde)
Erkennen, Bewältigen und Vermeiden von Gefahren, die vom Menschen verursacht, die witterungsbedingt, geländebedingt oder materialbedingt sind; Verhalten in Unfallsituationen und bei Unfällen.
- 2. Semester (0,5 Wochenstunden)
Lawinengefahr, Strahlungsschäden, Hitze/Kälte, Wächte, Spalte, Ertrinken, Beurteilung des Geländes in bezug auf Absturzgefahr, Schlechtwetter und Orientierungsprobleme.
- 14. Sicherungstheorie
Bildungs- und Lehraufgabe:
Wissen um die physikalischen Gesetzmäßigkeiten, die in der Sicherungskette wirksam werden.
Lehrstoff:
- 1. Semester (0,5 Wochenstunden) Belastungsbegriffe (z.B. Bruchlast, Sturzfaktor, Fangstoß, Fangimpuls), dynamisches Sichern, Belastbarkeit von Zwischensicherungen, Haltekraft von Sicherungsmitteln.
- 2. Semester (0,5 Wochenstunden)
Verankerungen in Schnee, Haltekraft von Sicherungsmitteln im Schnee.
- 15. Gerätekunde und Ausrüstung
Bildungs- und Lehraufgabe:
Wissen um Angebot und um die Funktionalität der speziellen
Bergsportausrüstung.
Lehrstoff:
- 1. Semester (0,5 Wochenstunden)
Maßeinheiten, nationale und internationale Normung von Bergsportausrüstung; Beurteilung des Angebotes in bezug auf Funktionalität und Preis/Leistungsverhältnis; sachgerechtes Warten der Ausrüstung.
- 2. Semester (0,5 Wochenstunden)
Winterliche Bergsportgeräte und Ausrüstung.
- 16. Geographie und Naturkunde
Bildungs- und Lehraufgabe:
Wissen über die Alpen, ihre Entstehung und Besiedlung sowie ihre
Tier- und Pflanzenwelt.
Lehrstoff:
- 1. Semester (1 Wochenstunde)
Gliederung der Ostalpen in bezug auf den geologischen Aufbau, Tier- und Pflanzenwelt der Ostalpen; Naturschutz, Umweltschutz.
Einführung in die geographische und naturkundliche Literatur.
- 17. Wetterkunde
Bildungs- und Lehraufgabe:
Wissen um die groben Zusammenhänge des Wetterablaufes.
Lehrstoff:
- 1. Semester (1 Wochenstunde)
Wetterelemente (Temperatur, Feuchtigkeit, Luftdruck), Wind, Niederschlag, Frontsysteme (Hoch, Tief), Großwetterlage, typische Alpenwetterlagen; Interpretation der Vorhersagen.
- 2. Semester (0,5 Wochenstunden)
Alpenwetterlage im Winter; Niederschlagsverteilung im Winter.
- 18. Kartenkunde und Orientierung
Bildungs- und Lehraufgabe:
Wissen um die Grundlagen des Kartenlesens und die Funktion der
künstlichen Orientierungshilfen.
Lehrstoff:
- 1. Semester (1 Wochenstunde)
Eigenschaften und Gliederung einer Karte, kartographische Gestaltungsmöglichkeiten (Kartenmaßstab, Kartenschrift, Höhenlinien, Signaturen usw.); Kartenrandangaben (z.B. Gletscherstand); Funktion und Verwendung der künstlichen Orientierungshilfen (Kompaß, Höhenmesser).
- 2. Semester (1 Wochenstunde)
Orientierung unter besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse im winterlichen Hochgebirge; Marschtabelle, Marschskizze, Spezialkarte für Skibergsteigen.
- 19. Gletscherkunde
Bildungs- und Lehraufgabe:
Wissen um Entstehung und Eigenschaften der Gletscher.
Lehrstoff:
- 1. Semester (0,5 Wochenstunden)
Entstehung von Gletschereis, physikalische Eigenschaften des Eises, Gletscherbewegung, spezielle Erscheinungsformen bei Vergletscherungen (z.B. Moränen, Spalten, Tor, Bach, Schliff); Typologie der Gletscher; historische Gletscher.
- 20. Schnee- und Lawinenkunde
Bildungs- und Lehraufgabe:
Wissen um Entstehung und Umwandlung von Schnee; Wissen um Entstehung, Auslösung und Auswirkungen von Lawinen; Methoden zur Beurteilung der Lawinengefahr.
Lehrstoff:
- 2. Semester (4 Wochenstunden)
Entstehung und Ablagerung von Schnee, physikalische Eigenschaften, Umwandlung, Aufbau der Schneedecke; Lawinenbildung (Arten von Lawinen), geländebedingte Faktoren, Zustand der Schneedecke (Einflüsse des Wetters, des Menschen); Beobachtung des Geländes und der sichtbaren Erscheinungsformen der Schneedecke, Schichtprofil, Rutschkeil, Rutschblock, Schnelltests (zB Stocktest, Schaufeltest).
- 21. Felsausbildung
Bildungs- und Lehraufgabe:
Sichere Ausbildungs- und Führungsarbeit im Fels im oberen
- 3. Schwierigkeitsgrad.
Lehrstoff:
- 1. Semester (6 Wochenstunden)
Verbessern des Eigenkönnens im Felsklettern, Routenfindung, Standplatzwahl; methodische Übungen zum Felsklettern, Aufbau der Sicherungskette im Fels, Klettern in der Seilschaft, Führen im Fels, Abseilen, diverse Rückzugstechniken.
- 22. Eisausbildung
Bildungs- und Lehraufgabe:
Sichere Führungs- und Ausbildungsarbeit im Eis und Schnee im
oberen 3. Schwierigkeitsgrad.
Lehrstoff:
- 1. Semester (6 Wochenstunden)
Verbessern des Eigenkönnens im Steigen und Klettern im Eis; Aufbau der Sicherungskette in Schnee und Eis; Gehen, Führen; Ausbilden am Gletscher; spezielle Eisgeräte; Rückzug im Eis, Übungstouren.
- 23. Winterausbildung
Bildungs- und Lehraufgaben:
Beherrschen der Tourenführung und der Unterweisung beim
Winterbergsteigen.
Lehrstoff:
- 2. Semester (8 Wochenstunden)
Verbessern des Eigenkönnens im alpinen Skilauf; Maßnahmen zur Vermittlung bei Tourenfindung und Spurenanlage bei Begehung von winterlichen Eisflanken und Felsgraten; praktische Beurteilung der Lawinengefahr.
- 24. Praktische Übungen
Bildungs- und Lehraufgaben:
Wissen und Durchführung, Organisation und Inhalte einer allgemeinen körperlichen Vorbereitung auf das Bergsteigen.
Lehrstoff:
- 1. Semester (1 Wochenstunde)
Methoden und Inhalte zur Verbesserung der aeroben Ausdauer, der Kraftausdauer, der Gelenkigkeit, des Gleichgewichts und der Gewandtheit bzw. der koordinativen Fähigkeiten; ausgewählte bergspezifische Trainingsprogramme: Dehnungsübungen, Krafttraining, koordinative Schulung.
- 25. Praktisch-methodische Übungen
Bildungs- und Lehraufgaben:
Wissen um die Umsetzung der Grundlagen der Orientierung und der Wetterkunde in die Praxis.
Lehrstoff:
- 1. Semester (2 Wochenstunden)
Praktisch-methodische Übungen zur Anwendung der im theoretischen Unterricht erlernten Grundlagen in Orientierung und Wetterkunde.
- 2. Semester (1 Wochenstunde)
Wie 1. Semester, jedoch Anwendung im hochalpinen Gelände.
- 26. Bergrettungsübungen
Bildungs- und Lehraufgaben:
Umfassendes Beherrschen der behelfsmäßigen Rettungsmethoden.
Lehrstoff:
- 1. Semester (5 Wochenstunden)
Selbstrettung, Kameradenrettung, Abtransport, Hubschrauberbergung in Fels, Eis, Firn.
- 2. Semester (3 Wochenstunden)
Wie 1. Semester, aber im winterlichen Hochgebirge; zusätzlich Notbiwak; Arbeit mit Verschüttetensuchgeräten.
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