Anlage1 Lehrpläne - Ausbildung von Leibeserziehern und Sportlehrern

Alte FassungIn Kraft seit

Anlage A.7

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AUSBILDUNG VON BERG- UND SKIFÜHRERN I. ALLGEMEINES BILDUNGSZIEL

Anlage1

Der Lehrgang zur Ausbildung von Berg- und Skiführern hat in einem zweisemestrigen Bildungsgang unter Bedachtnahme auf den § 1 des Bundesgesetzes über Schulen zur Ausbildung von Leibeserziehern und Sportlehrern zur Aufgabe, die Teilnehmer mit der erzieherischen, fachlichen und verantwortungsvollen Aufgabe eines Berg- und Skiführers vertraut zu machen.

Berg- und Skiführer im Sinne dieser Verordnung ist eine nach den folgenden Bestimmungen ausgebildete und qualifizierte fachkundige Person, die befähigt ist, eine mit dritten Personen vereinbarte Tour sicher und fachkundig zu leiten oder einen dem alpinen Lehrwesen entsprechenden Unterricht im Alpinwesen vorzubereiten und zu leiten.

II. STUNDENTAFEL

(Gesamtstundenzahl und Stundenausmaß der einzelnen

Unterrichtsgegenstände. Hiebei ist bei jedem Unterrichtsgegenstand

zuerst das Wochenstundenausmaß und daneben in Klammern das gesamte

Stundenausmaß im Falle der Einbeziehung von Formen des

Fernunterrichts angegeben.)

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1. Semester 2. Semester

(Gesamt- (Gesamt-

Wochen- ausmaß bei Wochen- ausmaß bei

stunden Einbe- stunden Einbe- Summe

ziehung ziehung

des des

Fernunter- Fernunter-

richtes) richtes)

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A. Pflichtgegenstände

I. Theorie

1. Religion ....... 1,0 (5,0) - - 1,0 (5,0)

2. Deutsch ........ 1,0 (5,0) - - 1,0 (5,0)

3. Lebende

Fremdsprache ... 2,0 (10,0) - - 2,0 (10,0)

4. Politische

Bildung und

Organisations-

lehre .......... 0,5 (2,5) - - 0,5 (2,5)

5. Betriebskunde

und

Kaufmännisches

Rechnen ........ 1,5 (7,5) - - 1,5 (7,5)

6. Geschichte des

Sports (der

Alpinistik ..... 0,5 (2,5) - - 0,5 (2,5)

7. Sportbiologie

(Funktionelle

Anatomie,

Physiologie und

Gesundheits-

erziehung) ..... 1,5 (7,5) - - 1,5 (7,5)

8. Erste Hilfe .... 1,0 (5,0) 1,0 (5,0) 2,0 (10,0)

9. Sportpsychologie

und Lebenskunde 1,5 (7,5) - - 1,5 (7,5)

10. Pädagogik,

Didaktik,

Methodik,

Tourenplanung

und -führung ... 1,0 (5,0) 1,0 (5,0) 2,0 (10,0)

11. Bewegungslehre

und Biomechanik 1,0 (5,0) 0,5 (2,5) 1,5 (7,5)

12. Trainingslehre 1,0 (5,0) - - 1,0 (5,0)

13. Alpine Gefahren

und Unfallkunde 1,0 (5,0) 1,0 (5,0) 2,0 (10,0)

14. Wetterkunde .... 1,0 (5,0) 1,0 (5,0) 2,0 (10,0)

15. Orientierungs-

und Kartenkunde 1,0 (5,0) 1,0 (5,0) 2,0 (10,0)

16. Schnee- und

Lawinenkunde ... 3,0 (15,0) 1,0 (5,0) 4,0 (20,0)

17. Gerätekunde und

Ausrüstung ..... 1,0 (5,0) 0,5 (2,5) 1,5 (7,5)

18. Biwakkunde ..... - - 0,5 (2,5) 0,5 (2,5)

19. Gletscherkunde - - 0,5 (2,5) 0,5 (2,5)

20. Alpine

Geographie

und Geologie ... 1,0 (5,0) 1,0 (5,0) 2,0 (10,0)

21. Tier- und

Pflanzenwelt,

Natur- und

Umweltschutz ... 1,0 (5,0) - - 1,0 (5,0)

22. Skilanglauf und

Skiwandern ..... 0,5 (2,5) - - 0,5 (2,5)

II. Praxis

23. Schnee- und

Lawinenkunde ... 3,0 (15,0) 2,0 (10,0) 5,0 (25,0)

24. Felsausbildung 20,0 (100,0) - - 20,0 (100,0)

25. Eisausbildung .. - - 20,0 (100,0) 20,0 (100,0)

26. Skiführeraus-

bildung ........ - - 18,0 (90,0) 18,0 (90,0)

27. Bergrettungs-

übungen ........ 3,0 (15,0) 5,0 (25,0) 8,0 (40,0)

28. Bergwandern .... 1,0 (5,0) 1,0 (5,0) 2,0 (10,0)

29. Skilanglauf und

Skiwandern ..... 3,0 (15,0) - - 3,0 (15,0)

30. Alpiner Skilauf 5,0 (25,0) - - 5,0 (25,0)

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58,0 (290,0) 55,0 (275,0) 113,0 (565,0)

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B. Unterrichtspraxis

Zwischen dem 1. und 2. Semester ist eine zweiwöchige Praxis bei

einem Berg- und (oder) Skiführer im Sinne der jeweiligen

landesgesetzlichen Bestimmungen zu erbringen.

C. Freigegenstände

31. Aktuelle Fachgebiete ....... - (in 8 - 10tägigen Lehrgängen)

32. Exkursionen ................ - (in beiden Semestern nach

Vereinbarung)

III. ALLGEMEINE BESTIMMUNGEN UND DIDAKTISCHE GRUNDSÄTZE

Der Bildungsgang wird in zwei Semestern durchgeführt. Im ersten Semester wird neben der theoretischen auch die alpine und nordische Ski- und Felsausbildung durchgeführt. Das erste Semester beinhaltet die allgemeinen Grundlagen des Bergführens; in der Skiausbildung werden die Grundlagen von Skilanglauf und Skiwandern, in der Felsausbildung die speziellen Probleme des sehr verantwortungsvollen Berg- und Skiführerberufes behandelt, die praktisch-methodische Vertiefung des Lehrstoffes (Tourenplanung und -führung), Festigung des Eigenkönnens und Perfektionierung der Bergrettungsmethodik.

Um Spezialleistungen vorzubereiten und zu erreichen, sind für die Alpinistik spezielle Methoden, moderne Erkenntnisse und Erfahrungen notwendig, mit denen die Lehrgangsteilnehmer vertraut zu machen sind.

Das zweite Semester der Ausbildung beschäftigt sich mit der Eisausbildung und der Skiführertätigkeit. Zentrale Themen sind die Orientierung und, speziell im Winter, die praktische Lawinenkunde.

Sollte der Lehrgang unter Einbeziehung von Fernunterricht durchgeführt werden, so ist zu Beginn des Bildungsganges bei Ausgabe des Lehrmaterials eine entsprechende und ausreichende Einführung zu geben. Die Unterlagen des Fernunterrichtes sind so zu gestalten, daß deren Inhalt und Umfang auf einen normal laufenden Ausbildungslehrgang Bedacht nehmen. Das festgelegte Lehrziel muß auch bei Einbeziehung des Fernunterrichtes erreicht werden.

In den einzelnen Unterrichtsstunden ist die pädagogische und erzieherische Zielsetzung zu berücksichtigen. In allen Gegenständen, besonders in den theoretischen, ist auf die spätere Berufsausübung des Berg- und Skiführers Bedacht zu nehmen. Der Lehrstoff ist zum besseren Verständnis und zur leichteren Anwendung in der Praxis unter Heranziehung von Anschauungsmaterial wie Filmen, Demonstrationen usw. darzubieten. Fächerübergreifender Unterricht ist anzustreben, und auf die Querverbindungen in den einzelnen Gegenständen ist hinzuweisen.

In den praktischen Übungen sind mehtodische (Anm.: richtig: methodische) Hinweise zu geben. Die Teilnehmer sind zur Selbständigkeit anzuregen.

IV. LEHRPLÄNE FÜR DEN RELIGIONSUNTERRICHT

(Bekanntmachung gemäß § 2 Abs. 2 des Religionsunterrichtsgesetzes)

  1. a) Katholischer Religionsunterricht

Die Bestimmungen des Lehrplanes in Anlage A.1 sind sinngemäß anzuwenden.

  1. b) Evangelischer Religionsunterricht

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Wie Anlage A.1

Lehrstoff:

Aus dem in Anlage A.1 angegebenen Lehrstoff sind jene Themen auszuwählen, die in besonderer Weise dem Berufsbild entsprechen.

V. BILDUNGS- UND LEHRAUFGABEN DER EINZELNEN UNTERRICHTSGEGENSTÄNDE,

AUFTEILUNG DES LEHRSTOFFES

  1. 1. Religion

    Siehe Abschnitt IV.

  1. 2. Deutsch

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Verbesserung des mündlichen und schriftlichen Ausdruckes.

Lehrstoff:

  1. 1. Semester (0,5 Wochenstunden)

Einführung in die Fachterminologie; Protokollführung; Führung von Diskussionen und Referaten; Schriftverkehr mit Behörden.

  1. 3. Lebende Fremdsprache

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Verbessern der Sprechfertigkeit; Einführung in die Sportsprache.

Lehrstoff:

  1. 1. Semester (2 Wochenstunden)

Festigung der grammatikalischen Grundregeln; Schulung der Aussprache und des sprachlichen Ausdrucks; Frage und Antwort; Wechselrede. Planmäßiger Aufbau eines sportspezifischen Wort- und Phrasenschatzes.

Übungen zur Verbesserung des Lese- und Hörverständnisses mit Hilfe einfachster Texte bzw. Tonbandaufnahmen aus dem Bereich des Sports; Übersetzen von leichten Sporttexten, Sportreportagen, aktuellen Zeitungsartikeln usw.

Führerliteratur und alpine Fachausdrücke; Alltagssprache mit Bezug zum Sport.

  1. 4. Politische Bildung und Organisationslehre

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Hinführen zum Verständnis für und zum verantwortungsvollen Gebrauch von staatsbürgerlichen und sportpolitischen Institutionen.

Lehrstoff:

  1. 1. Semester (0,5 Wochenstunden)

Stellenwert und Organisation des Sports im Rahmen der bundesstaatlichen demokratischen Staatsform Österreichs; organisatorischer Aufbau und gesetzliche Verankerung des Sports.

  1. 5. Betriebskunde, Kaufmännisches Rechnen und Berufskunde

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Wissen um die Organisation und Leitung eines Betriebes. Verstehen der Vorgänge im Wirtschaftsleben, Kenntnisse der einschlägigen Rechtsvorschriften insbesondere bei alpinen Unfällen.

Vermitteln von mathematischen Kenntnissen, die zum Lösen von Aufgaben der Biomechanik notwendig sind.

Lehrstoff:

  1. 1. Semester (1,5 Wochenstunden)

Begriffe der Betriebsführung, der Güterverwaltung, Grundsätze des Vertragswesens, Versicherungsfragen, Rechtsvorschriften für die Berufsausübung; Einschlägige Ausschnitte aus dem Strafgesetz, Behandlung abgeschlossener Gerichtsverfahren von alpinen Unfällen mit Bergführern; Einführung in die Buchführung an Hand einfacher, facheinschlägiger Beispiele; Grundrechnungsarten, kaufmännisches Rechnen.

  1. 6. Geschichte des Sports (der Alpinistik)

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Wissen um die historischen Grundlagen des Sports. Entwicklung des Alpinismus.

Lehrstoff:

  1. 1. Semester (0,5 Wochenstunden)

Historische Entwicklung des Sports, Erschließungsgebiete der Alpen an Hand markanter Beispiele; bekannteste Gipfelbesteigungen unserer Heimat, Entwicklung des Bergführerwesens; Geschichte der alpinen Vereine; außereuropäische Erschließung - Expedition; Angabe einer Standardliteratur für den Bergführer.

  1. 7. Sportbiologie (Funktionelle Anatomie, Physiologie und Gesundheitserziehung)

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Darstellung sportbiologischer Zusammenhänge als Grundlage eines gezielten Wirkens des Berg- und Skiführers. Genaue Kenntnisse des menschlichen Körpers und seiner Funktionen. Erkennen und Vermeiden von Störungen am Bewegungsapparat. Verständnis für die Grenzen der menschlichen Leistungsfähigkeit. Wissen um grundsätzliche Fragen der Sporthygiene. Verstehen der Problematik des Dopings.

Lehrstoff:

  1. 1. Semester (1,5 Wochenstunden)

Aufbau und Funktion der Zelle; Gewebelehre; Aufbau des Skeletts und des Stütz- und Bewegungsapparates; Entstehung einer Bewegung;

Muskel und Muskelstoffwechsel; Herz und Kreislauf; Ernährung und Verdauung; Nervensystem; physiologische Besonderheiten der Altersgruppen; Schäden am Bewegungsapparat; Muskelfunktionen; Tests;

Leistungsdiagnostik; Hygiene im Sport; Doping: Bestimmungen, Arten, Auswirkungen.

  1. 8. Erste Hilfe

Vermittlung von Kenntnissen, die notwendig sind, um im Ernstfall Hilfe leisten zu können.

Lehrstoff:

  1. 1. Semester (1 Wochenstunde)

Verletzungen und lebensbedrohliche Zustände (Unterkühlung, Schock, Hitzeschlag, Sonnenstich usw.); richtige Versorgung unter Berücksichtigung von Herzmassage und Atemspende; Lagerung des Verletzten; Flugrettungsübungen.

  1. 2. Semester (1 Wochenstunde)

Wiederholung wichtiger Teilgebiete; Hinweise auf spezifische Verletzungen beim Bergsteigen, deren Vermeidung bzw. entsprechende Versorgung; Ergänzungen durch praktische Übungen (zB Flugrettungseinsatz usw.)

  1. 9. Sportpsychologie und Lebenskunde

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Wissen um eine adäquate Betreuung vor, in und nach dem Übungsbetrieb sowie um eine sinnvolle Lebensführung.

Lehrstoff:

  1. 1. Semester (1,5 Wochenstunden)

Stellenwert und Möglichkeiten der Sportpsychologie; Persönlichkeit des Sportlers, des Trainers; Lernen; Motivation; Grundkenntnisse der Gruppenarbeit; Wettkampfbetreuung.

  1. 10. Pädagogik, Didaktik, Methodik, Tourenplanung und -führung

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Verstehen der grundlegenden Erkenntnisse der Pädagogik sowie der Grundsätze der Didaktik und Methodik des Sports. Bewährung in der Gruppenführung bei psychischen und physischen Belastungen.

Lehrstoff:

  1. 1. Semester (1 Wochenstunde)

Ausgewählte Kapitel aus der Sportpädagogik; Tourenführung;

Faktoren und Methoden des Unterrichts, Lehrmethoden, Führungsstile;

methodische Hilfen allgemeiner und spezieller Art beim Lernen motorischer Fertigkeiten und Verbessern motorischer Eigenschaften.

  1. 2. Semester (1 Wochenstunde)

Gruppenführung im winterlichen Gelände; die verschiedenen Planungsmittel bei Tourenausschreibungen.

  1. 11. Bewegungslehre und Biomechanik

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Wissen um die Grundlage der Bewegungslehre und Biomechanik unter

besonderer Berücksichtigung des Bergsteigens.

Lehrstoff:

  1. 1. Semester (1 Wochenstunde)

Physikalische Grundlagen des Bergsteigens (innere und äußere Kräfte, Körperschwerpunkt); Grundlage der Bewegungssteuerung (Koordination); psychische Einflüsse auf die Bewegungssteuerung; Bewegungseigenschaften (Rhythmus, Dynamik, Präzision); motorische Entwicklung.

  1. 2. Semester (0,5 Wochenstunden)

    Erweiterung und Vertiefung der Teilgebiete.

  1. 12. Trainingslehre

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Wissen um die Grundlagen der Trainingslehre unter besonderer Berücksichtigung des Bergsteigens. Wissen um sportartspezifische Inhalte der Trainingslehre.

Lehrstoff:

  1. 1. Semester (1 Wochenstunde)

Leistungsbestimmende Merkmale des Bergsteigens und Möglichkeiten zur Verbesserung dieser Merkmale (Kraft, Ausdauer - Ökonomie, Gelenkigkeit, koordinative Fähigkeiten - Gleichgewicht usw.);

Belastungsgrundsätze, Belastungsmethoden; Leistungskontrollen;

Grundlagen der Trainingsplanung; praktische Übungseinheiten.

  1. 13. Alpine Gefahren und Unfallkunde

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Kenntnisse über alpine Gefahren und ihre Bedingungsfaktoren.

Erkennen und Verhütung.

Lehrstoff:

  1. 1. Semester (1 Wochenstunde)

Erkennen, Bewältigen und Vermeiden von Gefahren, die vom Menschen verursacht, die witterungs-, gelände- oder materialbedingt sind;

Verhalten in Unfallsituationen und bei Unfällen.

  1. 2. Semester (1 Wochenstunde)

Lawinengefahr; Strahlungsschäden; Hitze/Kälte; Wächten, Spalten;

Ertrinken; Beurteilung des Geländes in bezug auf Absturzgefahr;

Schlechtwetter und Orientierungsprobleme.

  1. 14. Wetterkunde

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Grundkenntnisse der Klimatologie, grundlegende Klimagürtel der Erde.

Lehrstoff:

  1. 1. Semester (1 Wochenstunde)

Großklima, lokale Klimaunterschiede, Unterschiede Klima - Wetter, Wettervorhersage - Einfluß auf Tourenvorhaben; der Luftdruck, der Föhn; Wetterzeichen und deren Deutungen; das Gewitter.

  1. 2. Semester (1 Wochenstunde)

Wiederholung wichtiger Teilgebiete mit besonderer Berücksichtigung von Ursachen und den Folgen spätwinterlicher und spätsommerlicher Wetterlagen auf die Tourenplanung.

  1. 15. Orientierungs- und Kartenkunde

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Wissen um die Grundsätze des Kartenlesens und die Funktion von

Orientierungsgeräten.

Lehrstoff:

  1. 1. Semester (1 Wochenstunde)

Die Karte: Maßstab, Inhalt, Übersichtlichkeit, Verwendungszweck; Werdegang der Kartografie, Alpenvereinskarte, Vergleich verschiedener Kartenzwecke. Natürliche und künstliche Orientierungshilfen; Funktion der künstlichen Orientierungshilfen, Kartenlesen; Orientierungslauf.

  1. 2. Semester (1 Wochenstunde)

Standort- und Zielbestimmung mittels verschiedener Verfahren, Anlegen und Durchführung von Touren nach Marschskizzen.

  1. 16. Schnee- und Lawinenkunde

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Verstehen der physikalischen und meteorologischen Voraussetzungen

der Schneedecke zum Entstehen von Lawinen.

Lehrstoff:

  1. 1. Semester (3 Wochenstunden)

Grundlagenunterricht zum Thema Schnee, Messen von Schneeprofilen, Schneefestigkeitsmessung; Einfluß von Wind und Temperatur; Hangrichtung und -neigung als Lawinenindikator.

  1. 2. Semester (1 Wochenstunde)

Praxisbezogene Lawinenkunde im Rahmen der verschiedenen Touren - Anlegen einer lawinensicheren Spur; Vorbeugungsmaßnahmen bei Lawinengefahr, Kameradenhilfe, organisierter Sucheinsatz bei Lawinenverschütteten.

  1. 17. Gerätekunde und Ausrüstung

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Wissen um die Verwendung und Pflege der speziellen Geräte.

Lehrstoff:

  1. 1. Semester (1 Wochenstunde)

Funktionstüchtigkeit und Belastbarkeitsgrenzen der Ausrüstung; Pflege der Ausrüstung; ausreichende Kenntnisse über die Herstellung und das Material der Ausrüstung; internationale Normen.

  1. 2. Semester (0,5 Wochenstunden)

    Handhabung von technischen Geräten (Funkgeräte usw.); Bekleidung.

  1. 18. Biwakkunde

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Bewältigung von Extremsituationen bei einem Zwangsbiwak.

Lehrstoff:

  1. 2. Semester (0,5 Wochenstunden)

Auswahl des Biwakplatzes; Bau von funktionstüchtigen Iglus, Schneehöhlen und Schneegräben; Ausstattung des Biwaks; Ermittlung der Funktionstüchtigkeit der verschiedenen Bauarten auf einer Biwaktour.

  1. 19. Gletscherkunde

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Wissen um die Gletschertätigkeit.

Lehrstoff:

  1. 2. Semester (0,5 Wochenstunden)

Entstehung der Gletscher; Teile der Gletscher, Gletscherarten; die wichtigsten Gletscher der Alpen; historische Vergletscherungen.

  1. 20. Alpine Geographie und Geologie

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Verstehen der Grundlagen des geologischen Aufbaus der Alpen und

der hochalpinen Landschaften.

Lehrstoff:

  1. 1. Semester (1 Wochenstunde)

Topographie der Alpen, Entstehung der Alpen, geologischer Aufbau der Ostalpen; geomorphologische Grundbegriffe; Talbildungen.

  1. 2. Semester (1 Wochenstunde)

Überblick über alpine Gebiete außerhalb Europas; Bergsteigermöglichkeiten in Europa.

  1. 21. Tier- und Pflanzenwelt, Natur- und Umweltschutz

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Beitrag des Bergführers zur Erhaltung des alpinen Lebens- und Erholungsraumes.

Lehrstoff:

  1. 1. Semester (1 Wochenstunde)

Der alpine und hochalpine Lebensraum; Vegetationszonen; Einfluß des Gesteins auf die Pflanzenwelt; Erstellen eines Herbariums; Naturschutz, Umweltschutz; einschlägige bundes- und landesgesetzliche Vorschriften.

  1. 22. Skilanglauf und Skiwandern

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Wissen um den sportlichen Skilanglauf und das Skiwandern.

Lehrstoff:

  1. 1. Semester (1 Wochenstunde)

Ausrüstung, Gerätekunde und -pflege, Wachsen; Verschiedene Lauftechniken und Bewegungsarten auf Loipen und im freien Gelände.

  1. 23. Schnee- und Lawinenkunde

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Wissen um lawinenbildende Faktoren. Praktische Urteils- und Handlungsfähigkeit in bezug auf die Lawinengefahr.

Lehrstoff:

  1. 1. Semester (3 Wochenstunden)

Schnee; Bildung und Umwandlung des Schnees; Aufbau der Schneedecke und Meßmethoden; Aufnahme von Schneeprofilen und deren Auswertung; Einfluß von Gelände, Bewuchs und Witterung auf den Schneedeckenaufbau unter besonderer Berücksichtigung der hochwinterlichen Verhältnisse.

Lawinen und Tourengebiet (geomorphologische und klimatische Eigenheiten, Erschließung); Lawinenbildung und Wirkung, Beurteilung der Lawinengefahr, das künstliche Auslösen von Lawinen, Lawinenzonenplan; Orientierung über bauliche Schutzmaßnahmen, touristische Schutz- und Vorsichtsmaßnahmen; Ursache von Lawinenunfällen; Lawinenunfälle in der Rechtsprechung; organisatorische Lawinenschutzmaßnahmen für Skigebiete, Siedlungen, Verkehrswege uä.; Rettungsmittel; Wetter und Schneedecke, Erste Hilfe bei Lawinenunfällen; praktische Übungen, Aufnahme von Schnee- und Rammprofilen und deren Auswertung; künstliche Auslösung von Lawinen;

praktische Anwendung der Vorsichts- und Schutzmaßnahmen (Geländebeurteilung, Routenwahl, lawinengemäßes Verhalten);

Suchmethoden - Arbeit auf der Lawine, Kameradenhilfe, planmäßiger Lawineneinsatz.

  1. 2. Semester (2 Wochenstunden)

Festigung der Fähigkeit zur selbständigen Beurteilung und Bewältigung der Lawinengefahr unter Einbeziehung der örtlichen Verhältnisse.

  1. 24. Felsausbildung

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Verbessern des Eigenkönnens zum Erfassen spezieller methodischer

Maßnahmen.

Lehrstoff:

  1. 1. Semester (20 Wochenstunden)

Anseilarten, Seilknoten, Kletterschulung - Begehen verschiedener Kletterstellen im Auf- und Abstieg; Schulung und Verbesserung des Eigenkönnens; Ausschöpfen sämtlicher Möglichkeiten von Sicherungen und Sicherungsmethoden; Rückzug oder Abstieg mit einem Gast; Abseilarten, Klettertouren verschiedener Schwierigkeitsgrade; Führung und Betreuung eines Gastes im alpinen Gelände - praktisch-methodische Übungen.

  1. 25. Eisausbildung

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Beherrschung der verschiedenen Führungsmaßnahmen im vereisten und

kombinierten Gelände. Verbessern des Eigenkönnens.

Lehrstoff:

  1. 2. Semester (20 Wochenstunden)

Gehen im steilen und harten Schnee mit und ohne Pickel, verschiedene Gehtechniken; Eisklettern mit Seilsicherung, Sicherungsmethoden; Verschiedene Sicherungsmittel und Verankerungen für einen Standplatz, Begehen von Gletschern und Gletscherbrüchen; Eistouren verschiedener Schwierigkeitsgrade; Führung und Betreuung eines Gastes - praktisch-methodische Übungen.

  1. 26. Skiführerausbildung

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Verbessern des Eigenkönnens sowie Vertrautmachen mit der Problematik des Skiführens.

Lehrstoff:

  1. 2. Semester (18 Wochenstunden)

Skitouren mit Gipfelbesteigungen, Befahren von Steilflanken, Begehen und Befahren von Gletschern und Gletscherbrüchen; Begehen von winterlichen Graten, Firn- und Eisflanken im Auf- und Abstieg; Anlegen von idealen Aufstiegsspuren, Fahren in allen Schneearten, Anlegen von Abfahrtsspuren für schwächere Fahrer oder für eine Gruppe; Seilfahren, Führung und Betreuung eines Gastes bzw. einer Gruppe praktisch-methodische Übungen.

  1. 27. Bergrettungsübungen

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Erlernen und Perfektionieren der behelfsmäßigen

Bergrettungsmethoden.

Lehrstoff:

  1. 1. Semester (3 Wochenstunden)
  2. 2. Semester (5 Wochenstunden)

Behelfsmäßige Bergrettung, planmäßige Bergrettung; Bau und Gebrauch von behelfsmäßigen Bergrettungsgeräten; Zusammenarbeit mit Rettungsorganisationen - Bergrettung, Lawinenhundestaffel, Flugrettung.

  1. 28. Bergwandern

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Führung von Wandergruppen im alpinen und hochalpinen Gelände.

Lehrstoff:

  1. 1. Semester (1 Wochenstunde)

Führungsaufgaben beim Gruppenbergsteigen; die Animation des Gastes; Behandlung verschiedener Gefahrenquellen; Alternativprogramme bei Schlechtwetter.

  1. 2. Semester (1 Wochenstunde)

    Festigung und Anwendung unter den gegebenen Bedingungen.

  1. 29. Skilanglauf und Skiwandern

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Festigung der Fertigkeiten im Skilanglauf.

Lehrstoff:

  1. 1. Semester (3 Wochenstunden)

Erlernen und Festigen der Langlauftechniken und Anwendung im Gelände unter Einbeziehung des Skiwanderns.

  1. 30. Alpiner Skilauf
  2. 1. Semester (5 Wochenstunden)

    Siehe Anlage A.8, Gegenstand 24, mit Setzen von Schwerpunkten.

  1. 31. Aktuelle Fachgebiete

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Erweiterung des Fachwissens und -könnens.

Lehrstoff:

  1. 1. und 2. Semester

    den jeweiligen Fachgebieten angepaßt (zB Sportklettern).

  1. 32. Exkursionen

    Bildungs- und Lehraufgabe:

Erweiterung des Fachwissens.

Lehrstoff:

  1. 1. und 2. Semester (nach Vereinbarung)

Exkursionen zu Herstellern von Bergsportartikeln und zu einschlägigen Industriebetrieben.

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