Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, dass wissenschaftliche Erkenntnisse für ein rationales Krisenmanagement unentbehrlich sind. Allerdings entstehen demokratiepolitische Probleme, wenn sich Politik darauf beschränkt, ihre Entscheidungen über wissenschaftliche Fakten, Daten und Zahlen zu legitimieren. Dies lässt sich am Beispiel der Pandemie lernen: In Krisenzeiten besteht nicht nur die Gefahr, dass wissenschaftliche Erkenntnisse politisch zu wenig berücksichtigt oder von gesellschaftlichen Interessengruppen sogar geleugnet werden. Es ist außerdem problematisch, wenn das politische Krisenmanagement dem Ideal ideologiefreier Politik folgt. Denn dies verschärft die Krise der Demokratie.

