Anlage 3
— III. TEIL Bauvorschriften Kapitel 1
Bauvorschriften für Tankschiffe des Typs G
311 000-
311 099
311 100 Allgemeines
Die Bauvorschriften des Kapitels 1 des III. Teils gelten für
Tankschiffe des Typs G.
311 101-
311 199
311 200 Baustoffe
(1) a) Der Schiffskörper und die Ladetanks müssen aus Schiffbaustahl oder aus einem anderen mindestens gleichwertigen Metall gebaut sein. Für die Ladetanks dürfen auch andere, gleichwertige Materialien verwendet werden.
Die Gleichwertigkeit muß sich auf die mechanischen Eigenschaften sowie auf Beständigkeit gegen Temperatur- und Feuereinwirkung beziehen.
b) Alle Teile des Schiffes einschließlich Einrichtung und Ausrüstung, welche mit der Ladung in Berührung kommen können, müssen aus Baustoffen bestehen, die weder durch die Ladung angegriffen werden oder eine Zersetzung der Ladung verursachen noch mit ihr schädliche oder gefährliche Verbindungen eingehen können.
(2) Die Verwendung von Holz, Aluminiumlegierungen oder
Kunststoffen im Bereich der Ladung ist verboten, sofern dies nicht in Absatzoder im Gefahrgut-Zulassungszeugnis ausdrücklich zugelassen ist.
(3) a) Die Verwendung von Holz, Aluminiumlegierungen oder Kunststoffen im Bereich der Ladung ist nur zulässig für:
- -Landstege und Außenbordtreppen;
- -lose Ausrüstungsgegenstände;
- -die Lagerung der vom Schiffskörper unabhängigen Tanks, sowie für die Lagerung von Einrichtungen und Ausrüstungen;
- -Masten und ähnliche Rundhölzer;
- -Maschinenteile;
- -Teile der elektrischen Anlage;
- -Deckel Von Kisten an Deck.
- b)Die Verwendung von Holz oder Kunststoffen im Bereich der Ladung ist nur zulässig für:
- -Auflagerblöcke und Anschläge aller Art. c) Die Verwendung von Kunststoffen oder Gummi im Bereich
- der Ladung ist nur zulässig für:
- -Dichtungen aller Art (zB Dom- und Lukendeckel);
- -elektrische Leitungen;
- -Lade- und Löschschläuche;
- -Isolierung der Ladetanks und der Lade- und Löschleitungen.
- d) Alle in den Wohnräumen und im Steuerhaus verwendeten fest eingebauten Materialien, mit Ausnahme der Möbel, müssen schwer entflammbar sein. Im Brandfall dürfen sie Rauch oder giftige Gase nicht in gefährlichem Maße entwickeln.
(4) Die im Bereich der Ladung verwendete Farbe darf bei
Schlag- oder ähnlicher Beanspruchung keine Funkenbildung hervorrufen können.
(5) Die Verwendung von Kunststoffen für Beiboote ist nur
zulässig, wenn das Material schwer entflammbar ist. 311 201- 311 207
311 208 Klassifikation
(1) Das Tankschiff muß unter Aufsicht einer anerkannten
Klassifikationsgesellschaft für deren höchste Klasse gebaut und in ihre höchste Klasse eingestuft sein.
Die Klasse muß aufrechterhalten werden.
(2) Pumpenräume müssen bei jeder Erneuerung des Gefahrgut-Zulassungszeugnisses sowie innerhalb des dritten Jahres der Gültigkeit des Gefahrgut-Zulassungszeugnisses von einer anerkannten Klassifikationsgesellschaft kontrolliert werden. Diese Kontrolle hat mindestens zu umfassen:
- -Inspektion des ganzen Systems auf Zustand, Korrosion, Leckage oder unerlaubte Umbauten;
- -Prüfung des Zustandes der Gasspüranlage im Pumpenraum.
- Von der anerkannten Klassifikationsgesellschaft
- unterzeichnete Bescheinigungen über die Kontrolle des Pumpenraumes sind an Bord mitzuführen. Aus den Bescheinigungen müssen wenigstens die oben erwähnten Kontrollen und die dabei erzielten Resultate sowie das Datum der Kontrolle ersichtlich sein.
- (3) Der Zustand der Gasspüranlagen gemäß Rn. 311 252 (3) b)
- mu ß bei jeder Erneuerung des Gefahrgut-Zulassungszeugnisses sowie innerhalb des dritten Jahres der Gültigkeit des Gefahrgut-Zulassungszeugnisses von einer anerkannten Klassifikationsgesellschaft geprüft werden. Eine von der anerkannten Klassifikationsgesellschaft unterzeichnete Bescheinigung ist an Bord mitzuführen.
- 311 209
- 311 210 Schutz gegen das Eindringen von Gasen
- (1) Das Schiff muß so beschaffen sein, daß keine Gase in die Wohnung und in Betriebsräume gelangen können.
- (2) Die Unterkannte der Öffnungen in den Seitenwänden
- von Aufbauten muss mindestens 0,50 m über Deck liegen und die Höhe der Sülle von Zugangsluken zu Räumen unter Deck muss mindestens 0,50 m über Deck betragen. Dies ist nicht erforderlich, wenn die dem Bereich der Ladung zugewandte Wand der Aufbauten von Bordwand zu Bordwand durchgezogen und lediglich mit Durchgangsöffnungen versehen ist, wobei die Sülle dieser Öffnungen eine Höhe von mindestens 0,50 m über Deck haben. Die Höhe dieser Wand muss mindestens 2,00 m betragen. Die Unterkannte der Öffnungen in den Seitenwänden von Aufbauten und die Oberkante der Sülle von Zugangsluken, die sich hinter der durchgezogenen Querwand befinden, müssen in diesem Fall mindestens 0,10 m über Deck liegen. Sülle von Maschinenraumtüren und -zugangsluken müssen jedoch immer eine Höhe von mindestens 0,50 m haben.
- (3) Schanzkleider, Fußleisten usw. müssen mit genügend
- gro ßen, direkt über dem Deck angeordneten Öffnungen versehen sein.
311 211 Aufstellungsräume und Ladetanks
a) Der höchstzulässige Inhalt eines Ladetanks ist nach
folgender Tabelle zu ermitteln:
--------------------------------------------------------------
L . B . H in m3 Höchstzulässiger Inhalt eines
Ladetanks in m3
--------------------------------------------------------------
bis 600 L . B . H . 0,3
600 bis 3 759 180 + (L . B . H - 600) 0,0635
--------------------------------------------------------------
> 3 750 380
--------------------------------------------------------------
In vorstehender Tabelle ist L . B . H das Produkt aus
den Hauptabmessungen des Tankschiffes in Metern (nach
dem Eichschein). Es ist:
L = größte Länge des Schiffsrumpfes in m;
B = größte Breite des Schiffsrumpfes in m;
H = kleinster senkrechter Abstand zwischen Unterkante
Kiel und dem tiefsten Punkt des Decks an der
Seite des Schiffes (Seitenhöhe) im Bereich der
Ladung in m;
Bei Trunkdeckschiffen ist H durch H` zu ersetzen. H`
ist nach folgender Formel zu ermitteln:
H` = H + (ht . bt/B . lt/L)
ht = Höhe des Trunks (Abstand zwischen Trunkdeck und
Hauptdeck an Seite Trunk auf L/2 gemessen) in m;
bt = Breite des Trunks in m;
lt = Länge des Trunks in m.
- b) Verboten sind Druckbehälter mit einem Verhältnis von Länge zu Durchmesser von mehr als 7.
- c) Die Druckbehälter sind für eine Temperatur der Ladung von 40 ºC auszulegen.
- (2) a) Der Schiffskörper ist im Bereich der Ladung wie folgt auszuführen *1):
- -als Doppelhüllenschiff mit Wallgängen und Doppelboden. Der Abstand zwischen der Seitenwand des Schiffes und dem Längsschott muß mindestens 0,80 m betragen. Die Höhe des Doppelbodens muß mindestens 0,60 m betragen. Die Ladetanks müssen in Sätteln gelagert sein, welche mindestens bis 20 unter die Mittellinie des Ladetanks hochgezogen sind. Gekühlte Ladetanks dürfen nur in einem Aufstellungsraum aufgestellt sein, der durch Wallgänge und Doppelboden gebildet wird. Die Lagerung muß den Vorschriften einer anerkannten Klassifikationsgesellschaft entsprechen, oder
- -als Einhüllenschiff, wobei die Seitenwand des Schiffes zwischen Gangbord und Oberkante Bodenwrangen mit Seitenstringern versehen ist, die im Abstand von höchstens 0,60 m gleichmäßig verteilt und die durch Rahmenträger im Abstand von höchstens 2,00 m voneinander unterstützt sind. Die Seitenstringer und die Rahmenträger müssen eine Mindesthöhe von 10% der Seitenhöhe, jedoch nicht weniger als 0,30 m haben. Die Seitenstringer und die Rahmenträger müssen mit einem Gurt aus Flachstahl mit einem Querschnitt von mindestens 7,50 cm2 bzw. 15,00 cm2 versehen sein.
- -Der Abstand zwischen der Seitenwand des Schiffes und den Ladetanks muß mindestens 0,80 m und zwischen dem Boden des Schiffes und den Ladetanks mindestens 0,60 m betragen. Unter den Pumpensümpfen darf die lichte Höhe auf 0,50 m verringert werden.
- -Der seitliche Abstand zwischen dem Pumpensumpf eines Ladetanks und den Bodenverbänden muß mindestens 0,10 m betragen.
- Die Auflager und Befestigungen der Ladetanks müssen wie folgt ausgeführt sein:
- -die Ladetanks müssen in Sätteln liegen, welche mindestens bis 10 unter die Mittellinie der Ladetanks hochgezogen sind, und
- -bei nebeneinander liegenden zylindrischen Ladetanks ist im Bereich dieser Sättel ein Zwischenstück von 500 . 450 mm und auf halber Länge zwischen den Sätteln ein Zwischenstück von 2 000 . 450 mm anzubringen.
- Die Zwischenstücke müssen ganz an den nebeneinanderliegenden Tanks anliegen. Die Zwischenstücke müssen aus energieabsorbierenden Materialien hergestellt sein.
- b) Ladetanks müssen gegen Aufschwimmen gesichert sein.
- c) Ein Pumpensumpf darf nicht mehr als 0,10 m3 Inhalt haben. Bei Drucktanks darf er jedoch einen Inhalt von 0,20 m3 haben.
- d) Stützen, welche tragende Teile der Schiffseitenwände mit tragenden Teilen des Längsschotts der Ladetanks verbinden, oder Stützen, welche tragende Teile des Schiffbodens mit dem Tankboden verbinden, sind nicht zulässig.
- (3) a) Aufstellungsräume müssen von den Wohnräumen, den Maschinenräumen und den Betriebsräumen unter Deck außerhalb des Bereichs der Ladung durch Schotte getrennt sein, die mit einer Brandschutzisolierung „A-60" nach SOLAS II-2, Regel 3 versehen sind. Die Ladetanks müssen mindestens 0,20 m von den Endschotten der Aufstellungsräume entfernt sein. Bei ebenen Endschotten der Ladetanks muß dieser Abstand mindestens 0,50 m betragen.
- b) Aufstellungsräume und Ladetanks müssen untersucht werden können.
- c) Alle Räume im Bereich der Ladung müssen gelüftet werden können. Es muß geprüft werden können, ob sie gasfrei sind.
- (4) Die die Aufstellungsräume begrenzenden Schotte müssen
- wasserdicht sein. Die Ladetanks und die Endschotte der Aufstellungsräume sowie die den Bereich der Ladung begrenzenden Schotte dürfen unter Deck keine Öffnungen oder Durchführungen enthalten. In den Schotten zwischen zwei Aufstellungsräumen dürfen Durchführungen vorhanden sein. Im Schott zwischen Maschinenraum und Betriebsraum im Bereich der Ladung oder zwischen Maschinenraum und Aufstellungsraum dürfen Durchführungen vorhanden sein, wenn sie den in Rn. 311 217 (5) enthaltenen Bestimmungen entsprechen.
- (5) Wallgänge und Doppelböden im Bereich der Ladung dürfen
- nur für Ballastaufnahme eingerichtet sein. Doppelböden dürfen nur als Brennstofftank eingerichtet werden, wenn sie die Vorschriften der Rn. 311 232 erfüllen.
- (6) a) Ein unter Deck gelegener Raum im Bereich der Ladung darf als Betriebsraum eingerichtet sein, wenn die den Betriebsraum begrenzenden Wände senkrecht bis auf den Boden geführt sind und das dem Ladungsbereich abgewandte Schott von Bord zu Bord in einer Spantebene angeordnet ist. Dieser Betriebsraum darf nur von Deck aus zugänglich sein.
- b) Ein solcher Betriebsraum muß mit Ausnahme der Zugangs- und Lüftungsöffnungen wasserdicht sein.
- c) In dem unter a) genannten Betriebsraum dürfen keine Lade- und Löschleitungen vorhanden sein.
- Im Pumpenraum unter Deck dürfen Lade- und Löschleitungen
- vorhanden sein, wenn der Pumpenraum den Vorschriften der Rn. 311 217 (6) vollständig entspricht.
- (7) Im Bereich der Ladung unter Deck vorhandene
- Betriebsräume müssen so angeordnet sein, daß sie gut zugänglich sind und die darin vorhandenen Betriebseinrichtungen auch von Personen, welche die persönliche Schutzausrüstung tragen, sicher bedient werden können. Sie müssen so gebaut sein, daß Verletzte oder ohnmächtige Personen aus ihnen ohne besondere Schwierigkeiten geborgen werden können, gegebenenfalls mit Hilfe von fest angebrachten Vorrichtungen.
- (8) Aufstellungsräume und andere begehbare Räume im Bereich
- der Ladung müssen so angeordnet sein, daß sie angemessen und vollständig gereinigt und untersucht werden können. Mit Ausnahme von Wallgängen und Doppelböden, wenn sie keine gemeinsame Wand mit den Ladetanks haben, müssen Zugangsöffnungen so bemessen sein, daß eine Person mit angelegtem Atemgerät ungehindert in den Raum hinein oder aus ihm heraus gelangen kann. Mindestgröße der Öffnung: 0,36 m2 kleinste Seitenlänge: 0,50 m. Zugangsöffnungen müssen so gebaut sein, daß verletzte oder ohnmächtige Personen vom Boden des betreffenden Raumes ohne besondere Schwierigkeiten geborgen werden können, gegebenenfalls mit Hilfe von fest angebrachten Vorrichtungen. Der Abstand zwischen den Verstärkungen in obengenannten Räumen darf nicht weniger als 0,50 m betragen. Im Doppelboden darf dieser Abstand auf 0,45 m verringert werden. Ladetanks dürfen mit runden Öffnungen mit einem Mindestdurchmesser von 0,68 m versehen sein.
- 311 212 Lüftung
- (1) In jedem Aufstellungsraum müssen zwei Öffnungen
- vorhanden sein, deren Abmessungen und Anordnung so beschaffen sein müssen, daß die Lüftung an jeder Stelle des Aufstellungsraumes wirksam ist. Sind diese Öffnungen nicht vorhanden, muß der Aufstellungsraum inertisiert oder mit trockener Luft gefüllt werden können.
- (2) Wallgänge und Doppelböden im Bereich der Ladung, welche
- nicht für Ballastzwecke eingerichtet sind, und eventuell vorhandene Kofferdämme zwischen Maschinenräumen und Pumpenräumen müssen durch Vorrichtungen gelüftet werden können.
- (3) Ein im Bereich der Ladung unter Deck angeordneter
- Betriebsraum muß mit einer künstlichen Lüftung versehen sein. Die Kapazität dieser Ventilatoren muß so ausgelegt sein, daß das Volumen des Betriebsraums mindestens zwanzig mal je Stunde vollständig erneuert werden kann. Der Ventilator muß so ausgeführt sein, daß Funkenbildung bei Berührung eines Flügels mit dem Lüftergehäuse sowie elektrostatische Aufladung ausgeschlossen ist.
- Die Absaugeschächte müssen bis zu einem Abstand von 50 mm an
- den Betriebsraumboden herangeführt sein. Die Zuluft muß durch einen Schacht von oben in den Betriebsraum eingeführt werden. Die Zuluftöffnungen müssen mindestens 2,00 m über Deck, 2,00 m von Tanköffnungen und 6,00 m von Austrittsöffnungen der Sicherheitsventile entfernt angebracht sein. Die hierzu gegebenenfalls notwendigen Verlängerungsrohre dürfen klappbar ausgeführt sein.
- (4) Wohnräume und Betriebsräume müssen gelüftet werden
- k önnen.
- (5) Ventilatoren, mit denen Ladetanks entgast werden, müssen
- so ausgeführt sein daß Funkenbildung bei Berührung eines Flügels mit dem Lüftergehäuse sowie elektrostatische Aufladung ausgeschlossen ist.
- (6) Bei Lüftungsöffnungen müssen Hinweisschilder angebracht
- sein , welche die Bedingungen für das Schließen angeben. Alle Lüftungsöffnungen, die von Wohnräumen und Betriebsräumen ins Freie führen, müssen mit Feuerklappen versehen sein. Diese Lüftungsöffnungen müssen mindestens 2,00 m vom Bereich der Ladung entfernt angeordnet sein.
- Lüftungsöffnungen von im Bereich der Ladung gelegenen
Betriebsräumen dürfen in diesem Bereich angeordnet sein. 311 213 Stabilität (Allgemein)
(1) Eine ausreichende Stabilität einschließlich
Leckstabilität muß nachgewiesen sein.
(2) Die Grundwerte für die Stabilitätsberechnung -
Schiffsleergewicht und Lage des Gewichtsschwerpunktes - müssen entweder durch einen Krängungsversuch oder durch eine detaillierte Gewichtsberechnung ermittelt werden. Hierbei muß das Schiffsleergewicht durch einen Tiefgangsnachweis am Schiff kontrolliert werden, wobei die durch Gewichtsberechnung ermittelten Massen nicht mehr als +-5% von dem durch Tiefgangsablesung ermittelten Deplacement abweichen dürfen.
(3) Ausreichende Intaktstabilität muß für alle Stadien des Be- und Entladens und für den Endbeladungszustand nachgewiesen werden. Die Schwimmfähigkeit im Leckfall muß für den ungünstigsten Beladungszustand nachgewiesen werden. Hierbei muß für die kritischen Zwischenzustände und für den Endzustand der Flutung der rechnerische Nachweis der genügenden Stabilität erbracht werden. Treten in Zwischenzuständen negative Stabilitätswerte auf, können sie akzeptiert werden, wenn der weitere Verlauf der Leckhebelarmkurve ausreichende positive Stabilitätswerte aufweist.
311 214 Stabilität (Intakt)
Die sich aus der Leckrechnung ergebenden
Intaktstabilitätsforderungen dürfen nicht unterschritten
werden.
311 215 Stabilität (im Leckfall)
Für den Leckfall sind folgende Annahmen zu
berücksichtigen:
a) Ausdehnung des Schadens an einer Schiffsseite:
Längsausdehnung: mindestens 0,10 L jedoch nicht
weniger als 5,00 m,
Querausdehnung: 0,79 m
Senkrechte Ausdehnung: von der Basis aufwärts
unbegrenzt.
b) Ausdehnung des Schadens am Schiffsboden:
Längsausdehnung: mindestens 0,10 L jedoch nicht
weniger als 5,00 m,
Querausdehnung: 3,00 m
Senkrechte Ausdehnung: von der Basis 0,59 m aufwärts,
Sumpf ausgenommen.
- c) Alle in den Beschädigungsbereich fallenden Schotte sind als leck anzusehen, das heißt, die Schotteinteilung muß so gewählt sein, daß das Schiff auch nach dem Fluten von zwei oder mehr direkt hintereinander liegenden Abteilungen schwimmfähig bleibt.
- Dabei ist folgendes zu beachten:
- -Bei einer Bodenbeschädigung sind auch querschiffs nebeneinanderliegende Abteilungen als geflutet anzusehen.
- -Die Unterkante von nicht wasserdicht verschließbaren Öffnungen (zB von Türen, Fenstern, Einstiegluken) muß im Endzustand der Flutung mindestens 0,10 m über der Schwimmebene liegen.
- -Im allgemeinen ist mit einer Flutbarkeit von 95% zu rechnen. Wird durch eine Berechnung nachgewiesen, daß die mittlere Flutbarkeit in irgendeiner Abteilung kleiner als 95% ist, so kann der errechnete Wert eingesetzt werden. Es sind jedoch die folgenden Mindestwerte einzusetzen:
- -Maschinenräume 85%
- -Besatzungsräume 95%
- -Doppelböden, Brennstofftanks, Ballasttanks usw. je nachdem, sie ihrer Bestimmung entsprechend für das auf der Ebene der tiefsten Einsenkung schwimmende Schiff als voll oder leer angenommen werden müssen 0 oder 95%.
- Für den Hauptmaschinenraum braucht nur die Schwimmfähigkeit für den Einabteilungsstatus nachgewiesen zu werden, dh. Maschinenraumendschotte gelten als nicht beschädigt.
- (2) In der Gleichgewichtslage (Endschwimmlage) darf die Neigung des Schiffes 12 Grad nicht überschreiten. Nicht wasserdicht verschlossene Öffnungen dürfen erst nach dem Erreichen der Gleichgewichtslage eintauchen. Tauchen derartige Öffnungen vorher ein, sind die dazugehörigen Räume bei der Leckrechnung als geflutet anzusehen.
- Über die Gleichgewichtslage hinaus muß der positive Bereich
- der Hebelarmkurve einen aufrichtenden Hebel ≥ 0,05 m in Verbindung mit einer Fläche ≥ 0,0065 m . rad aufweisen. Diese Mindestwerte der Stabilität sind bis zum Eintauchen der ersten nicht wetterdicht verschlossenen Öffnung, jedoch vor einem Neigungswinkel ≤ 27 Grad einzuhalten. Tauchen nicht wetterdicht verschlossene Öffnungen vorher ein, sind die dazugehörigen Räume bei der Leckrechnung als geflutet anzusehen.
(Anm.: Skizze nicht darstellbar!)
- (3) Wenn Öffnungen, über die unbeschädigte Abteilungen
- zus ätzlich fluten können, wasserdicht verschlossen werden können, müssen diese Verschlußeinrichtungen entsprechend ihren Anforderungen beschriftet sein.
- (4) Werden Quer- oder Niederflutöffnungen zur Verringerung
- von Asymmetrien vorgesehen, muß der Ausgleich innerhalb von 15 Minuten erfolgen, wenn im Zwischenzustand ausreichende Leckstabilitätswerte nachgewiesen werden.
- 311 216 Maschinenräume
- (1) Verbrennungsmotoren für den Schiffsantrieb sowie
- Verbrennungsmotoren von Hilfsmaschinen müssen außerhalb des Bereichs der Ladung angeordnet sein. Zugänge und andere Öffnungen von Maschinenräumen müssen mindestens 2,00 m vom Bereich der Ladung entfernt sein.
- (2) Maschinenräume müssen von Deck aus zugänglich sein.
- Zugänge dürfen nicht zum Bereich der Ladung gerichtet sein. Wenn die Türe nicht in einer Nische untergebracht sind, deren Tiefe mindestens der Türbreite entspricht, müssen die Scharniere dem Bereich der Ladung zugewendet sein.
- 311 217 Wohnräume und Betriebsräume
- (1) Wohnräume und Steuerhaus müssen außerhalb des Bereichs
- der Ladung hinter der hintersten senkrechten Ebene oder vor der vordersten senkrechten Ebene des unterhalb des Decks liegenden Teils des Bereichs der Ladung liegen. Fenster des Steuerhauses, welche mindestens 1,00 m über dem Steuerhausboden liegen, dürfen nach vorn geneigt sein.
- (2) Zugänge von Räumen und Öffnungen in den Aufbauten dürfen
- nicht zum Bereich der Ladung gerichtet sein. Scharniere von Türen, die nach außen öffnen und nicht in einer Nische untergebracht sind, deren Tiefe mindestens der Türbreite entspricht, müssen dem Bereich der Ladung zugewendet sein.
- (3) Zugänge von Deck aus und Öffnungen von Räumen ins Freie
- m üssen geschlossen werden können. Folgender Hinweis muß am Zugang zu diesen Räumen angebracht sein:
- Während des Ladens, Löschens und Entgasens nicht ohne
Erlaubnis des Schiffsführers öffnen.
Sofort wieder schließen.
- (4) Eingänge und zu öffnende Fenster von Aufbauten und Wohnräumen sowie andere Öffnungen zu diesen Räumen müssen mindestens 2,00 m vom Bereich der Ladung entfernt sein. Steuerhaustüren und Fenster dürfen innerhalb dieser 2,00 m nur angeordnet sein, wenn keine direkte Verbindung vom Steuerhaus zur Wohnung besteht.
- (5) a) Antriebswellen der Lenz- und Ballastpumpen im Bereich der Ladung dürfen durch das Schott zwischen Betriebsraum und Maschinenraum hindurchgeführt werden, wenn die Betriebsraumanordnung der Rn. 311 211 (6) entspricht.
- b) Die Durchführung der Welle durch das Schott muß gasdicht und von einer anerkannten Klassifikationsgesellschaft zugelassen sein.
- c) Ein Anschlag muß die erforderlichen Betriebsanweisungen enthalten.
- d) Im Schott zwischen Maschinenraum und Betriebsraum im Bereich der Ladung und zwischen Maschinenraum und Aufstellungsraum dürfen Durchführungen für elektrische Kabel, Hydraulikleitungen und Rohrleitungen für Meß-, Regel- und Alarmeinrichtungen angebracht werden, wenn die Durchführungen gasdicht und von einer anerkannten Klassifikationsgesellschaft zugelassen sind. Durchführungen durch ein Schott, das mit einer Brandschutzisolierung „A-60" gemäß SOLAS II-2, Regel 3 versehen ist, müssen eine gleichwertige Brandschutzisolierung aufweisen.
- e) Durch das Schott zwischen Maschinenraum und Betriebsraum im Bereich der Ladung dürfen Rohrleitungen hindurch geführt werden, wenn es sich dabei um Rohrleitungen zwischen maschinellen Anlagen im Maschinenraum und im Betriebsraum handelt, welche im Betriebsraum keine Öffnungen enthalten.
- f) Vom Maschinenraum aus dürfen Rohrleitungen durch den Betriebsraum im Bereich der Ladung oder den Aufstellungsraum hindurch ins Freie geführt werden, wenn sie innerhalb des Betriebsraumes oder des Aufstellungsraumes in dickwandiger Ausführung verlegt sind und im Betriebsraum oder im Aufstellungsraum keine Flanschverbindungen oder Öffnungen haben.
- g) Wenn eine Antriebswelle von Hilfsmaschinen durch eine über Deck gelegene Wand führt, muß die Durchführung gasdicht sein.
- (6) Ein im Bereich der Ladung unter Deck angeordneter
- Betriebsraum ist als Pumpenraum für die Aufstellung einer Eigengaslöschanlage, wie zB Kompressoren oder Kompressor - Wärmetauscher Pumpenkombinationen nur zulässig, wenn:
- -der Pumpenraum durch einen Kofferdamm oder ein Schott, das mit einer Brandschutzisolierung „A-60" nach SOLAS II-2, Regel 3 versehen ist oder durch einen Betriebsraum oder einen Aufstellungsraum vom Maschinenraum oder von Betriebsräumen außerhalb des Bereichs der Ladung getrennt ist;
- -das vorstehend geforderte „A-60" Schott keine Durchbrüche gemäß Absatz (5) a) hat;
- -Lüftungsaustrittsöffnungen mindestens 6,00 m von Zugängen und Öffnungen der Wohnräume und Betriebsräume außerhalb des Bereichs der Ladung entfernt angeordnet sind;
- -Zugangs- und Lüftungsöffnungen von außen verschließbar sind;
- -alle Lade- und Löschleitungen (saug- und druckseitig) durch das Deck über dem Pumpenraum geführt sind. Die erforderliche Bedienung der Armaturen im Pumpenraum und das Starten der Pumpen oder Kompressoren sowie die notwendige Regulierung des Flüssigkeitsstromes muß von Deck aus erfolgen;
- -die Anlage voll in das Gas- und Flüssigkeitsrohrleitungsystem integriert ist;
- -der Pumpenraum mit einer fest eingebauten Gasspüranlage versehen ist, welche die Anwesenheit von explosionsfähigen Gasen sowie von den Mangel an Sauerstoff durch direkt messende Sensoren automatisch anzeigt und beim Erreichen einer Gaskonzentration von 20% der unteren Explosionsgrenze einen optischen und akustischen Alarm auslöst. Die Sensoren dieser Anlage müssen sich an geeigneten Stellen am Boden und direkt unterhalb der Decke befinden.
- Die Messungen müssen ständig erfolgen.
- Die Alarme müssen optisch und akustisch im Steuerhaus und im Pumpenraum gemeldet werden und müssen die Eigengaslöschanlage abschalten. Ein Ausfall der Gasspüranlage muß sofort optisch und akustisch im Steuerhaus und an Deck gemeldet werden;
- -die in Rn. 311 212 (3) vorgeschriebene Lüftung eine Stundenleistung von mindestens dem dreissigfachen des Rauminhalts des Betriebsraums besitzt.
- (7) Am Zugang zum Pumpenraum muß folgender Hinweis
- angebracht sein:
- Vor Betreten des Pumpenraumes auf Gasfreiheit sowie
- ausreichenden Sauerstoffgehalt überprüfen.
- Türen und Einstiegöffnungen nicht ohne Erlaubnis des Schiffsführers öffnen.
Bei Alarm den Raum sofort verlassen.
- 311 218- 311 220
- 311 221 Sicherheits- und Kontrolleinrichtungen
- (1) Jeder Ladetank muß versehen sein mit:
- a) -
- b) einem Niveau-Anzeigegerät;
- c) einem Niveau-Warngerät, das spätestens bei einer Füllung von 86% anspricht;
- d) einem Grenzwertgeber für die Auslösung der Überlaufsicherung, der spätestens bei einer Füllung von 97,5% auslöst;
- e) einer Einrichtung zum Messen des Drucks;
- f) einer Einrichtung zum Messen der Temperatur der Ladung;
- g) einer verschließbaren Anschlussmöglichkeit für den Anschluss einer geschlossenen Probeentnahmeeinrichtung;
- h) -
- (2) Der Füllungsgrad in % muß mit einem Fehler von höchstens
- 0,5% ermittelt werden können. Er wird bezogen auf den Gesamtinhalt des Ladetanks einschließlich des Ausdehnungsschachtes.
- (3) Das Niveau-Anzeigegerät muß von den Bedienungsstellen
- der Absperrorgane für den entsprechenden Ladetank aus abgelesen werden können.
- (4) Das Niveau-Warngerät hat an Bord einen optischen und
- akustischen Alarm auszulösen und muß vom Niveau-Anzeigegerät unabhängig sein.
- (5) Der Grenzwertgeber nach Absatz (1) d) hat an Bord einen
- optischen und akustischen Alarm auszulösen und gleichzeitig einen elektrischen Kontakt zu betätigen, der in Form eines binären Signals die von der Landanlage übergebene und gespeiste Stromschleife unterbrechen und landseitige Maßnahmen gegen ein Überlaufen beim Beladen einleiten kann.
- Das Signal muß an die Landanlage mittels eines zweipoligen
- wasserdichten Gerätesteckers einer Kupplungssteckvorrichtung nach IEC-Publikation 309 für Gleichstrom 40 bis 50 V, Kennfarbe weiß, Lage der Hilfsnase 10 h, übergeben werden können.
- Der Stecker muß in unmittelbarer Nähe der Landanschlüsse der Lade- und Löschleitungen fest am Schiff montiert sein.
- Der Grenzwertgeber muß auch in der Lage, sein die eigene
- Löschpumpe abzuschalten. Der Grenwertgeber muß vom Niveau-Warngerät unabhängig sein, darf aber mit dem Niveau-Anzeigegerät gekoppelt sein.
- (6) Die optischen und akustischen Alarme des Niveau-Warngerätes und des Grenzwertgebers müssen sich deutlich voneinander unterscheiden.
- Die optischen Alarme müssen an jedem Bedienungsstand der Absperrarmaturen der Ladetanks wahrnehmbar sein. Die Funktion der Meßfühler und Stromkreise muß leicht kontrollierbar sein oder sie müssen der Ausführung „failsafe" genügen.
- (7) Einrichtungen zum Messen des Drucks und der Temperatur der Ladung müssen beim Überschreiten eines vorgegebenen Druckes oder einer vorgegeben Temperatur einen optischen und akustischen Alarm im Steuerhaus auslösen. Wenn das Steuerhaus nicht besetzt ist, muss der Alarm zusätzlich an einer von einem Besatzungsmitglied besetzten Stelle wahrnehmbar sein. Beim Laden oder Löschen muß die Einrichtung zum Messen des Drucks beim Erreichen eines vorgegebenen Wertes gleichzeitig einen elektrischen Kontakt betätigen, der mit Hilfe des in Absatz (5) genannten Steckers Maßnahmen einleiten kann, durch die das Laden oder Löschen unterbrochen wird. Bei Verwendung der bordeigenen Löschpumpe muß diese automatisch abgeschaltet werden. Die Geber der in diesem Absatz erwähnten Alarme dürfen an die Alarmeinrichtung des Grenzwertgebers angeschlossen sein. Wenn das Messen des Über- und Unterdrucks mit Hilfe von Manometern stattfindet, müssen die Anzeigeskalen der Manometer einen Durchmesser von mindestens 0,14 m haben. Der höchstzulässige Über- und Unterdruck muß durch eine rote Markierung kenntlich gemacht sein. Manometer müssen jederzeit von einer Stelle aus abgelesen werden können, von der das Laden oder Löschen unterbrochen werden kann.
- (8) Falls sich die Bedienung der Absperrarmaturen der Ladetanks in einem Kontrollraum befindet, müssen die Niveau-Anzeigegeräte dort abgelesen werden können und müssen die optischen und akustischen Alarme des Niveau-Warngeräts, des Grenzwertgebers nach Absatz (1) d) und der Einrichtungen zum Messen des Drucks und der Temperatur der Ladung sowohl dort als auch an Deck warnehmbar (Anm.: richtig: wahrnehmbar) sein.
- Die Überwachung des Bereichs der Ladung vom Kontrollraum aus
- mu ß gewährleistet sein.
- (9) Die geschlossene Probeentnahmeeinrichtung, die durch die Ladetankwandung hindurchführt, jedoch Teil eines geschlossenen Systems ist, muß so beschaffen sein, daß während der Probeentnahme keine Gase oder Flüssigkeiten aus dem Tank austreten können. Die Einrichtung muß einem von der zuständigen Behörde für den vorgesehenen Zweck zugelassenen Typ entsprechen.
- 311 222 Öffnungen der Ladetanks
- (1) Ladetanköffnungen müssen sich über Deck im Bereich der Ladung befinden.
- (2) Ladetanköffnungen müssen mit gasdichten Verschlüssen
- versehen sein, die den Vorschriften gemäß Rn. 311 223 (1) entsprechen.
- (3) Austrittsöffnungen für Gase aus den Überdruckventilen müssen mindestens 2,00 m über Deck angeordnet und mindestens 6,00 m von den Wohnräumen sowie 6,00 m von außerhalb des Bereichs der Ladung gelegenen Betriebsräumen entfernt sein. Diese Höhe kann verringert werden, wenn unmittelbar um die Austrittsöffnung des Überdruckventils in einem Umkreis von 1,00 m keine Bedienungseinrichtungen vorhanden sind und dieser Bereich als Gefährdungsbereich
- gekennzeichnet ist.
- 311 223 Druckprüfung
- (1) Ladetanks und Lade- und Löschleitungen müssen den Vorschriften über Druckbehälter entsprechen, die von der zuständigen Behörde oder einer anerkannten Klassifikationsgesellschaft für die zu befördernden Stoffe erlassen worden sind.
- Der Prüfdruck gekühlter Ladetanks muß mindestens 25 kPa
- (0,25 bar) Überdruck betragen.
- (2) Kofferdämme, wenn vorhanden, sind erstmalig vor der Inbetriebnahme und regelmäßig innerhalb vorgeschriebener Fristen zu prüfen.
- Der Prüfdruck muß mindestens 10 kPa (0,10 bar) Überdruck
- betragen.
- (3) Die maximale Frist für die wiederkehrenden Prüfungen
- nach Absatz (2) beträgt elf Jahre.
- 311 224
- 311 225 Pumpen und Leitungen
- (1) Pumpen, Kompressoren und zugehörigen Lade- und Löschleitungen müssen im Bereich der Ladung untergebracht sein. Ladepumpen und Kompressoren müssen im Bereich der Ladung und zusätzlich von einer Stelle außerhalb dieses Bereichs abgeschaltet werden können. Ladepumpen und Kompressoren müssen mindestens 6,00 m von Zugängen oder Öffnungen der Wohnräume und der außerhalb des Bereichs der Ladung gelegenen Betriebsräumen entfernt sein.
- (2) a) Lade- und Löschleitungen müssen von jeder anderen Rohrleitung des Schiffes unabhängig sein. Unter Deck, mit Ausnahme des Ladetankinnern und der für die Aufstellung der Eigengaslöschanlage bestimmten Betriebsräume, dürfen keine produktführenden Leitungen vorhanden sein.
- b) -
- c) Lade- und Löschleitungen müssen sich deutlich von den übrigen Rohrleitungen unterscheiden, zum Beispiel durch farbliche Kennzeichnung.
- d) Lade- und Löschleitungen an Deck und Gassammelleitungen, mit Ausnahme der Landanschlüsse, jedoch einschließlich der Sicherheitsventile, müssen sich mit den zugehörigen Trennschiebern und Ventilen innerhalb der längsschiffs verlaufenden außenseitigen Begrenzung der Dome und mindestens im Abstand von einem Viertel der Schiffsbreite zur Außenhaut befinden. Dies gilt nicht für die Entlastungsrohrleitungen hinter den Sicherheitsventilen. Wenn es jedoch querschiffs nur einen Tankdom gibt, müssen sich diese Leitungen mit den zugehörigen Trennschiebern und Ventilen mindestens in einem Abstand von 2,70 m von der Außenhaut befinden. Bei nebeneinander angeordneten Ladetanks sind alle Anschlüsse an die Tankdome auf der nach mittschiffs liegenden Tankdomseite anzuordnen. Dabei dürfen die äußeren Anschlüsse auf der Mittellinie, die parallel zur Mittschiffsachse durch die Tankdome führt, liegen. Die Absperrarmaturen sind möglichst dicht oder direkt am Tankdom anzuordnen. Absperrarmaturen der Lade- und Löschleitungen sind in doppelter Ausführung vorzusehen, wovon eine Armatur als fernbetätigte Schnellschlußarmatur auszuführen ist. Bei einem Innendurchmesser 50 mm darf eine der Absperrarmaturen als Rohrbruchsicherung ausgeführt werden.
- e) Landanschlüsse müssen mindestens 6,00 m von Zugängen und Öffnungen der Wohnräume und der außerhalb des Bereichs der Ladung gelegenen Betriebsräume entfernt sein.
- f) Alle Landanschlüsse der Gassammelleitung und der Landanschluß der Lade- und Löschleitung, über die geladen oder gelöscht wird, müssen mit einer Absperrarmatur und einem Schnellschlußventil versehen sein. Alle Landanschlüsse müssen jedoch, wenn sie nicht in Betrieb sind, mit einem Blindflansch versehen sein.
- g) -
- h) -
- (3) Der in Absatz (1) und (2) e) genannte Abstand kann auf
- 3 ,00 m verringert werden, wenn am Ende des Bereichs der Ladung ein Querschott gemäß Rn. 311 210 (2) vorhanden ist. Die Durchgangsöffnungen müssen in diesem Fall mit Türen angeordnet sein.
- Folgender Hinweis muß auf diesen Türen angebracht sein:
- Während des Ladens oder Löschens nicht ohne Erlaubnis des Schifführers öffnen. Sofort wieder schließen.
- (4) Alle Einzelteile der Lade- und Löschleitungen müssen
- elektrisch leitend mit dem Schiffskörper verbunden sein.
- (5) Es muß erkennbar sein, ob Absperrarmaturen oder andere
- Abschlußvorrichtungen der Lade- und Löschleitungen offen oder geschlossen sind.
- (6) Lade- und Löschleitungen müssen die erforderliche
- Elastizität, Dichtheit und Druckfestigkeit beim Prüfdruck aufweisen.
- (7) Lade- und Löschleitungen müssen am Eingang und Ausgang
- der Eigengaslöschanlage mit Einrichtungen zum Messen des Drucks versehen sein.
- Bei Manometern müssen die Anzeigeskalen einen Durchmesser
- von mindestens 0,14 m haben.
- Die gemessenen Werten müssen jederzeit vom Bedienungsstand
- der Eigengaslöschanlage aus abgelesen werden können. Der höchstzulässige Über- oder Unterdruck muß durch eine rote Markierung kenntlich gemacht sein.
- (8) Lade- und Löschleitungen dürfen nicht für Ballastzwecke
- benutzt werden können.
- 311 226
- 311 227 Kühlanlage
- (1) Wenn in der Stoffliste Kühlung gefordert ist, muß das Schiff mit zwei unabhängigen Kühlanlagen versehen sein.
- a) Die Leistungsfähigkeit der Kühlanlagen muß so bemessen sein, daß bei Ausfall einer Anlage die Temperatur der Ladung gehalten werden kann, ohne daß aus den Sicherheitseinrichtungen Gas entweicht.
- b) Wenn die Anlagen elektrisch betrieben werden, müssen sie an voneinander unabhängige Stromkreise geschaltet sein, die von mindestens zwei verschiedenen Stromquellen gespeist werden. Außerdem muß eine Möglichkeit zum Landanschluß bestehen. Das erforderliche Verbindungskabel muß an Bord sein.
- c) Ladetanks, Rohrleitungen und Zubehör müssen so isoliert sein, daß beim Ausfall aller Kühlanlagen die gesamte Ladung mindestens 52 Stunden lang in einem Zustand verbleibt, bei dem die Sicherheitsventile nicht öffnen.
- Dabei werden folgende Werte zugrunde gelegt:
- Lufttemperatur: +30 ºC,
- Wassertemperatur: +20 ºC.
- d) Kühlanlagen müssen so angeordnet sein, daß ihre Aufgabe auch durch eine vom Schiff unabhängige Anlage übernommen werden kann.
- (2) Sicherheitseinrichtungen und Verbindungsleitungen zur Kühlanlage müssen oberhalb der flüssigen Phase der Ladung bei höchstzulässiger Füllung an die Ladetanks angeschlossen sein. Sie müssen auch im Bereich der Gasphase liegen, wenn das Schiff 12 Grad krängt.
- (3) Die Kühleinrichtungen müssen in einem mit Zwangslüftung
- versehenen besonderen Betriebsraum aufgestellt werden.
- (4) Für alle Ladungseinrichtungen muß der Wärmeübergangswert
- durch Berechnung nachgewiesen sein. Die Berechnung ist durch einen Kühlversuch (Wärmegleichgewichtsversuch) zu überprüfen.
- Dieser Versuch ist nach den Richtlinien einer anerkannten
- Klassifikationsgesellschaft auszuführen.
- (5) Dem Antrag auf Erteilung oder Verlängerung des Gefahrgut-Zulassungszeugnisses ist eine Bescheinigung einer anerkannten Klassifikationsgesellschaft beizufügen, aus der hervorgeht, daß die Anforderungen der Absätze (1) und (4) erfüllt sind.
- 311 228 Berieselungsanlage
- Wenn in der Stoffliste (Anhang 4) Berieselung gefordert ist,
- mu ß das Schiff im Bereich der Ladung an Deck mit einer Berieselungsanlage versehen sein, mit der Dämpfe aus der Ladung niedergeschlagen werden können.
- Die Anlage muß mit einem Anschluß zur Versorgung von Land
- aus versehen sein. Die Anlage muß vom Steuerstand und von Deck aus in Betrieb gesetzt werden können. Die Kapazität der Berieselungsanlage muß mindestens so ausgelegt sein, daß bei gleichzeitiger Benutzung aller Düsen pro Stunde 50 Liter pro m2 Decksfläche im Bereich der Ladung erreicht wird.
- 311 229- 311 230
- 311 231 Maschinen
- (1) Es dürfen nur Verbrennungsmotoren eingebaut sein, die
- mit Kraftstoff betrieben werden, der einen Flammpunkt von mehr als 55 ºC hat.
- (2) Lüftungsöffnungen von Maschinenräumen und Ansaugöffnungen von Motoren müssen, wenn die Motoren die Luft nicht direkt aus dem Maschinenraum ansaugen, mindestens 2,00 m vom Bereich der Ladung entfernt sein.
- (3) Funkenbildung muß im Bereich der Ladung ausgeschlossen
- sein.
- (4) An äußeren Teilen von Motoren, die während des Ladens
- oder Löschens verwendet werden, sowie an deren Luft- und Abgasschächten dürfen keine Oberflächentemperaturen auftreten, die oberhalb der für die Temperaturklasse geforderten oder zugelassenen Werte liegen. Dies gilt nicht für Motoren, welche in Betriebsräumen aufgestellt sind, die den Vorschriften der Rn. 311 252 (3) b) vollständig entsprechen.
- (5) Die Lüftung des geschlossenen Maschinenraums ist so
- auszulegen , daß bei einer Außentemperatur von 20 ºC die mittlere Temperatur des Maschinenraums einen Wert von 40 ºC nicht übersteigt.
- 311 232 Brennstofftanks
- (1) Doppelböden im Bereich der Ladung dürfen als
- Brennstofftank eingerichtet werden, wenn ihre Höhe mindestens 0,60 m beträgt.
- Brennstoffrohrleitungen und Öffnungen dieser Tanks in Aufstellungsräumen sind verboten.
- (2) Lüftungsrohre aller Brennstofftanks müssen bis 0,50 m
- über das freie Deck geführt sein. Ihre Öffnungen und die Öffnungen von Überlaufrohren, die auf Deck führen, müssen mit einem durch ein Gitter oder eine Lochplatte gebildeten Schutz versehen sein.
- 311 233
- 311 234 Abgasrohre
- (1) Abgase müssen durch ein Abgasrohr nach oben oder durch
- die Bordwand ins Freie geleitet werden. Die Austrittsöffnung muß mindestens 2,00 m vom Bereich der Ladung entfernt sein.
- Die Abgasrohre von Motoren müssen so gerichtet sein, daß die Abgase sich vom Schiff entfernen. Abgasrohre dürfen nicht im Bereich der Ladung angeordnet sein.
- (2) Abgasrohre müssen mit einer Vorrichtung zum Schutz gegen
- das Austreten von Funken versehen sein, zB Funkenfänger. 311 235 Lenz- und Ballasteinrichtung
- (1) Lenz- und Ballastpumpen für Räume innerhalb des Bereichs
- der Ladung müssen im Bereich der Ladung aufgestellt sein.
- Dies gilt nicht für:
- -Wallgänge und Doppelböden, wenn sie keine gemeinsame Wand mit den Ladetanks haben;
- -Kofferdämme und Aufstellungsräume, wenn das Ballasten über die Wasserleitung der Feuerlöscheinrichtung im Bereich der Ladung und das Lenzen mittels Ejektoren erfolgt.
- (2) Bei Verwendung des Doppelbodens als Brennstofftank darf
- dieser nicht an das Lenzsystem angeschlossen sein.
- (3) Das Standrohr und dessen Außenbordanschluß für das Ansaugen von Ballastwasser müssen sich, wenn die Ballastpumpe im Bereich der Ladung aufgestellt ist, innerhalb des Bereichs der Ladung befinden.
- 311 236- 311 239
- 311 240 Feuerlöscheinrichtungen
- (1) Das Schiff muß mit einer Feuerlöscheinrichtung versehen
- sein.
- Die Einrichtung muß den nachstehenden Anforderungen
- entsprechen :
- -Sie muß von zwei unabhängigen Feuerlösch- oder Ballastpumpen gespeist werden. Eine davon muß jederzeit betriebsbereit sein.
- Diese Pumpen dürfen nicht im gleichen Raum aufgestellt sein.
- -Sie muß durch eine Wasserleitung versorgt werden, die im Bereich der Ladung oberhalb des Decks mindestens drei Wasserentnahmeanschlüsse hat. Es müssen drei dazu passende, ausreichend lange Schläuche mit Sprühstrahlrohren mit einem Durchmesser von mindestens 12 mm vorhanden sein. Mindestens zwei nicht vom gleichen Anschlußstutzen ausgehende Wasserstrahle müssen gleichzeitig jede Stelle des Decks im Bereich der Ladung erreichen können.
- Durch ein federbelastetes Rückschlagventil muß sichergestellt sein, daß Gase nicht durch die Feuerlöscheinrichtung in Wohnräume oder Betriebsräume außerhalb des Bereichs der Ladung gelangen können.
- -Die Kapazität der Einrichtung muß mindestens so ausgelegt sein, daß bei gleichzeitiger Benutzung von zwei Sprühstrahlrohren von jeder Stelle an Bord aus eine Wurfweite erreicht wird, die mindestens der Schiffsbreite entspricht.
- (2) Zusätzlich müssen Maschinenräume, Pumpenräume und
- gegebenenfalls alle Räume mit für die Kühlanlage wichtigen Einrichtungen (Schalttafeln, Kompressoren usw.) mit einer festinstallierten Feuerlöscheinrichtung versehen sein, die von Deck aus in Betrieb gesetzt werden kann und den Vorschriften einer anerkannten Klassifikationsgesellschaft entspricht.
- (3) Die in Rn. 210 240 vorgeschriebenen zwei
Handfeuerlöscher müssen sich im Bereich der Ladung befinden. 311 241 Feuer und offenes Licht
(1) Die Mündungen der Schornsteine müssen sich mindestens
2,00 m außerhalb des Bereichs der Ladung befinden. Es müssen Einrichtungen vorhanden sein, die das Austreten von Funken und das Eindringen von Wasser zu verhindern.
(2) Heiz-, Koch- und Kühlgeräte dürfen weder mit flüssigen
Kraftstoffen, noch mit Flüssiggas oder mit festen Brennstoffen betrieben werden.
Wenn Heizgeräte oder Heizkessel im Maschinenraum oder in
einem besonders dafür geeigneten Raum aufgestellt sind, dürfen diese jedoch mit flüssigem Kraftstoff mit einem Flammpunkt von mehr als 55 ºC betrieben werden.
Koch- und Kühlgeräte sind nur in den Wohnräumen zugelassen.
(3) Es sind nur elektrische Beleuchtungsgeräte zugelassen. 311 242- 311 249
311 250 Unterlagen für die elektrischen Anlagen
(1) Zusätzlich zu den nach der Schiffstechnikverordnung geforderten Unterlagen müssen an Bord vorhanden sein:
- a) ein Plan mit den Grenzen des Bereichs der Ladung auf dem die in diesem Bereich installierten elektrischen Betriebsmittel eingetragen sind;
- b) eine Liste über die unter Buchstabe a) aufgeführten elektrischen Betriebsmittel mit folgenden Angaben:
- Gerät, Aufstellungsort, Schutzart, Zündschutzart, Prüfstelle und Zulassungsnummer;
- c) eine Liste oder ein Übersichtsplan über die außerhalb des Bereichs der Ladung vorhandenen Betriebsmittel, die während des Ladens, Löschens und Entgasens betrieben werden dürfen. Alle anderen Betriebsmittel müssen rot gekennzeichnet sein. Siehe Rn. 311 252 (3) und (4).
- (2) Die vorstehend genannten Unterlagen müssen mit dem Sichtvermerk der zuständigen Behörde versehen sein, die das Gefahrgut-Zulassungszeugnis erteilt.
- 311 251 Elektrische Einrichtungen
- (1) Es sind nur Verteilersysteme ohne
- Schiffskörperrückleitung zugelassen. Dies gilt nicht für:
- -örtlich begrenzte und außerhalb des Bereichs der Ladung liegende Anlageteile (zB Anlaßeinrichtungen der Dieselmotoren);
- -die Isolationskontrolleinrichtung nach Absatz (2).
- (2) In jedem isolierten Versorgungssystem muß eine
- selbstt ätige Isolationskontrolleinrichtung mit optischer und akustischer Warnung eingebaut sein.
- (3) Elektrische Betriebsmittel in explosionsgefährdeten
- Bereichen sind unter Berücksichtigung der zu befördernden Stoffe entsprechend den dafür erforderlichen Explosionsgruppen und Temperaturklassen auszuwählen (siehe Stoffliste).
- 311 252 Art und Aufstellungsort der elektrischen Einrichtungen
- (1) a) In Ladetanks sowie in Lade- und Löschleitungen sind nur zugelassen (vergleichbar Zone 0):
- -Meß-, Regel- und Alarmeinrichtungen in Ausführung EEx (ia).
- b) In Kofferdämmen, Wallgängen, Doppelböden und Aufstellungsräumen sind nur zugelassen (vergleichbar Zone 1):
- -Meß-, Regel- und Alarmeinrichtungen vom Typ „bescheinigte Sicherheit";
- -Leuchten der Schutzart „druckfeste
- Kapselung" oder „Überdruckkapselung";
- -hermetisch abgeschlossene Echolotschwinger, deren Kabel in dickwandigen Stahlrohren mit gasdichten Verbindungen bis über das Hauptdeck geführt sind;
- -Kabel für den aktiven Kathodenschutz der Außenhaut in Schutzrohren aus Stahl wie für Echolotschwinger.
- c) In den Betriebsräumen unter Deck im Bereich der Ladung sind nur zugelassen (vergleichbar Zone 1):
- -Meß-, Regel- und Alarmeinrichtungen vom Typ „bescheinigte Sicherheit";
- -Leuchten der Schutzart „druckfeste Kapselung" oder „Überdruckkapselung";
- -Motoren für den Antrieb betriebsnotwendiger Einrichtungen, wie zB von Ballastpumpen. Sie müssen dem Typ „bescheinigte Sicherheit" entsprechen;
- d) Die Schalt- und Schutzeinrichtungen zu den unter Buchstabe a), b) und c) genannten Einrichtungen müssen außerhalb des Bereichs der Ladung liegen, wenn sie nicht eigensicher ausgeführt sind.
- e) Auf Deck innerhalb des Bereichs der Ladung müssen die elektrischen Einrichtungen dem Typ „bescheinigte Sicherheit" entsprechen (vergleichbar Zone 1).
- (2) Akkumulatoren müssen außerhalb des Bereichs der Ladung
- untergebracht sein.
- (3) a) Elektrische Einrichtungen, die während des Ladens, Löschens oder während des Entgasens beim Stilliegen betrieben werden und die außerhalb des Bereichs der Ladung liegen, müssen mindestens dem Typ „begrenzte Explosionsgefahr" entsprechen (vergleichbar Zone 2).
- b) Dies gilt nicht für:
- -Beleuchtungsanlagen in den Wohnräumen mit Ausnahme der Schalter, die in der Nähe des Wohnungseinganges angeordnet sind;
- -Sprechfunkanlagen in den Wohnräumen und im Steuerhaus;
- -elektrische Einrichtungen innerhalb der Wohnräume, des Steuerhauses oder der Betriebsräumen außerhalb des Bereichs der Ladung, wenn folgende Forderungen eingehalten sind:
- -diese Räume müssen mit einem Lüftungssystem versehen sein, das einen Überdruck von mindestens 0,1 kPa (0,001 bar) gewährleistet und die Fenster dürfen nicht geöffnet werden können. Die Ansaugöffnungen des Lüftungssystems müssen so weit wie möglich, mindestens jedoch 6,00 m vom Bereich der Ladung entfernt und mindestens 2,00 m über Deck angeordnet sein;
- -eine Gasspüranlage mit folgenden Meßstellen muß vorhanden sein:
- -in den Ansaugöffnungen der Lüftungsysteme;
- -direkt unterhalb der Oberkante des Türsülls von Eingängen zu Wohnräumen und Betriebsräumen;
- -die Messungen müssen stetig erfolgen;
- -die Ventilatoren müssen abgeschaltet werden, sobald eine Konzentration von 20% der unteren Explosionsgrenze erreicht wird. In diesem Fall und beim Ausfall der Belüftung oder der Gasspüranlage müssen die elektrischen Einrichtungen, die den unter Buchstabe a) genannten Bedingungen nicht entsprechen, abgeschaltet werden. Diese Abschaltung muß sofort und automatisch erfolgen und eine Notbeleuchtung in Wohnräumen, Steuerhaus und Betriebsräumen in Betrieb setzen, die mindestens dem Typ „begrenzte Explosionsgefahr" entspricht. Das Abschalten muß in der Wohnung und im Steuerhaus optisch und akustisch gemeldet werden;
- -das Lüftungssystem, die Gasspüranlage und die Abschaltalarmierung müssen den unter Buchstabe a) genannten Bedingungen in vollem Umfang entsprechen;
- -die automatischen Abschaltung muß so eingestellt sein, daß diese nicht während der Fahrt erfolgen kann.
- (4) Elektrische Einrichtungen, die den unter Absatz (3)
- angegebenen Vorschriften nicht entsprechen, sowie ihre Schaltgeräte müssen rot gekennzeichnet sein. Das Abschalten dieser Einrichtungen muß an einer zentralen Stelle an Bord erfolgen.
- (5) Ein elektrischer Generator, der den unter Absatz (3)
- angegebenen Vorschriften nicht entspricht, aber durch eine Maschine ständig angetrieben wird, muß mit einem Schalter versehen sein, der den Generator entregt. Eine Hinweistafel mit den Bedienungsvorschriften muß beim Schalter angebracht sein.
- (6) Steckdosen zum Anschluß von Signalleuchten und Landstegbeleuchtung müssen in unmittelbarer Nähe des Signalmastes bzw. des Landsteges am Schiff fest montiert sein. Das Herstellen und das Lösen der Steckverbindungen darf nur im spannungslosen Zustand der Steckdosen möglich sein.
- (7) Ein Ausfall der elektrischen Speisung von Sicherheits- und Kontrolleinrichtungen muß sofort optisch und akustisch an den normalerweise dafür vorgesehenen Stellen gemeldet werden.
- 311 253 Erdung
- (1) Im Bereich der Ladung müssen die betriebsmäßig nicht
- unter Spannung stehenden Metallteile elektrischer Geräte sowie Metallarmierungen und Metallmäntel von Kabeln geerdet sein, sofern sie nicht durch die Art ihres Einbaues mit dem Schiffskörper metallisch leitend verbunden sind.
- (2) Absatz (1) gilt auch für Anlagen mit einer Spannung
- unter 50 Volt.
(3) Ladetanks müssen geerdet sein.
311 254- 311 255
311 256 Elektrische Kabel
(1) Alle Kabel, die im Bereich der Ladung liegen, müssen
eine metallische Abschirmung haben.
(2) Kabel und Steckdosen im Bereich der Ladung müssen gegen
mechanische Beschädigung geschützt sein.
(3) Bewegliche Leitungen im Bereich der Ladung sind
verboten, ausgenommen für eigensichere Stromkreise sowie für den Anschluß von Signal- und Landstegbeleuchtung.
(4) Kabel für eigensichere Stromkreise dürfen nur für
derartige Stromkreise verwendet werden und müssen von anderen Kabeln, die nicht zu solchen Stromkreisen gehören, getrennt verlegt sein (zB nicht zusammen im gleichen Kabelbündel und nicht durch gemeinsame Kabelschellen gehaltert).
(5) Für die beweglichen Kabel zum Anschluss von Signal- und Landstegbeleuchtung dürfen nur Schlauchleitungen des Typs H07RN-F gemäß ÖVE K40 Teil 4 oder Kabel mindestens gleichwertiger Ausführung mit einem Mindestquerschnitt der Leiter von 1,5 mm2 verwendet werden.
Diese Kabel müssen möglichst kurz und so geführt sein, daß
eine Beschädigung nicht zu befürchten ist.
311 257- 311 259
311 260 Besondere Ausrüstung
Das Schiff muß mit einer Dusche und einem Augen- und Gesichtsbad an einer direkt vom Bereich der Ladung
zugänglichen Stelle ausgerüstet sein.
311 261- 311 270
311 271 Zutrift an Bord
Die Hinweistafeln mit dem Zutrittsverbot gemäß Rn. 210 371
müssen von beiden Schiffsseiten aus deutlich lesbar sein.
311 272- 311 273
311 274 Rauchverbot, Verbot von Feuer und offenem Licht
(1) Die Hinweistafeln mit dem Rauchverbot gemäß Rn. 210 374
müssen von beiden Schiffsseiten aus deutlich lesbar sein.
(2) In der Nähe des Zugangs zu Stellen, an denen das Rauchen
oder die Verwendung von Feuer oder offenem Licht nicht immer verboten ist, müssen Hinweisschilder die Umstände angeben, unter denen das Verbot gilt.
(3) In den Wohnräumen und im Steuerhaus muß in der Nähe
jedes Ausgangs ein Aschenbecher angebracht sein. 311 275- 311 291
311 292 Notausgang
Räume, deren Zu- oder Ausgänge im Leckfall teilweise oder
ganz eintauchen, müssen mit einem Notausgang versehen werden, der mindestens 0,10 m über der Schwimmebene liegt. Dies gilt nicht für Vor- und Achterpiek.
311 293-
320 999
Kapitel 2
Bauvorschriften für Tankschiffe des Typs C
321 000-
321 099
321 100 Allgemeines
Die Bauvorschriften des Kapitels 2 des III. Teils gelten für
Tankschiffe des Typs C.
321 101-
321 199
321 200 Baustoffe
(1) a) Der Schiffskörper und die Ladetanks müssen aus Schiffsbaustahl oder aus einem anderen mindestens gleichwertigen Metall gebaut sein. Für unabhängige Ladetanks dürfen auch andere, gleichwertige Materialien verwendet werden. Die Gleichwertigkeit muß sich auf die mechanischen Eigenschaften und auf die Beständigkeit gegen Temperatur- und Feuereinwirkung beziehen.
- b) Alle Teile des Schiffes einschließlich Einrichtung und Ausrüstung, welche mit der Ladung in Berührung kommen können, müssen aus Baustoffen bestehen, die weder durch die Ladung angegriffen werden oder eine Zersetzung der Ladung verursachen noch mit ihr schädliche oder gefährliche Verbindungen eingehen können.
- c) Gassammel- und Gasabfuhrleitungen müssen gegen Korrosion geschützt sein.
(2) Die Verwendung von Holz, Aluminiumlegierungen oder
Kunststoffen im Bereich der Ladung ist verboten, sofern dies nicht in Absatzoder im Gefahrgut-Zulassungszeugnis ausdrücklich zugelassen ist.
(3) a) Die Verwendung von Holz, Aluminiumlegierungen oder Kunststoffen im Bereich der Ladung ist nur zulässig für:
- -Landstege und Aussenbordtreppen;
- -lose Ausrüstungsgegenstände (Peilstäbe aus Aluminium sind jedoch zugelassen, wenn sie zur Verhinderung der Funkenbildung mit einem Fuß aus Messing versehen oder in anderer Weise geschützt sind);
- -die Lagerung der vom Schiffskörper unabhängigen Tanks, sowie für die Lagerung von Einrichtungen und Ausrüstungen;
- -Masten und ähnliche Rundhölzer;
- -Maschinenteile;
- -Teile der elektrischen Anlage;
- -Teile der Lade- und Löschanlage;
- -Deckel Von Kisten an Deck.
- b)Die Verwendung von Holz oder Kunststoffen im Bereich der Ladung ist nur zulässig für:
- -Auflagerblöcke und Anschläge aller Art. c) Die Verwendung von Kunststoffen oder Gummi im Bereich
- der Ladung ist nur zulässig für:
- -Auskleidung der Tanks und der Lade- und Löschleitungen;
- -Dichtungen aller Art (zB Dom- und Lukendeckel);
- -elektrische Leitungen;
- -Lade- und Löschschläuche;
- -Isolierung der Ladetanks und der Lade- und Löschleitungen.
- d) Alle in den Wohnräumen und im Steuerhaus verwendeten fest eingebauten Materialien, mit Ausnahme der Möbel, müssen schwer entflammbar sein. Im Brandfall dürfen sie Rauch oder giftige Gase nicht in gefährlichem Maße entwickeln.
(4) Die im Bereich der Ladung verwendete Farbe darf bei
Schlag- oder ähnlicher Beanspruchung keine Funkenbildung hervorrufen können.
(5) Die Verwendung von Kunststoffen für Beiboote ist nur
zulässig, wenn das Material schwer entflammbar ist. 321 201- 321 207
321 208 Klassifikation
(1) Das Tankschiff muß unter Aufsicht einer anerkannten
Klassifikationsgesellschaft für deren höchste Klasse gebaut und in ihre höchste Klasse eingestuft sein.
Die Klasse muß aufrechterhalten werden.
(2) Pumpenräume müssen bei jeder Erneuerung des Gefahrgut-Zulassungszeugnisses sowie innerhalb des dritten Jahres der Gültigkeit des Gefahrgut-Zulassungszeugnisses von einer anerkannten Klassifikationsgesellschaft kontrolliert werden.
Diese Kontrolle hat mindestens zu umfassen:
- -Inspektion des ganzen Systems auf Zustand, Korrosion, Leckage oder unerlaubte Umbauten;
- -Prüfung des Zustandes der Gasspüranlage im Pumpenraum.
- Von der anerkannten Klassifikationsgesellschaft
- unterzeichnete Bescheinigungen über die Kontrolle des Pumpenraumes sind an Bord mitzuführen. Aus den Bescheinigungen müssen mindestens die oben erwähnten Kontrollen und die dabei erzielten Resultate sowie das Datum der Kontrolle ersichtlich sein.
- (3) Der Zustand der Gasspüranlagen gemäß Rn. 321 252 (3) b)
- mu ß bei jeder Erneuerung des Gefahrgut-Zulassungszeugnisses sowie innerhalb des dritten Jahres der Gültigkeit des Gefahrgut-Zulassungszeugnisses einmal von einer anerkannten Klassifikationsgesellschaft geprüft werden. Eine von der anerkannten Klassifikationsgesellschaft unterzeichnete Bescheinigung ist an Bord mitzuführen.
- 321 209
- 321 210 Schutz gegen das Eindringen von Gasen
- (1) Das Schiff muß so beschaffen sein, daß keine Gase in die Wohnung und in Betriebsräume gelangen können.
- (2) Die Unterkannte der Öffnungen in den Seitenwänden
- von Aufbauten muss mindestens 0,50 m über Deck liegen und die Höhe der Sülle von Zugangsluken zu Räumen unter Deck muss mindestens 0,50 m über Deck betragen. Dies ist nicht erforderlich, wenn die dem Bereich der Ladung zugewandte Wand der Aufbauten von Bordwand zu Bordwand durchgezogen und lediglich mit Durchgangsöffnungen versehen ist, wobei die Sülle dieser Öffnungen eine Höhe von mindestens 0,50 m über Deck haben. Die Höhe dieser Wand muss mindestens 2,00 m betragen. Die Unterkannte der Öffnungen in den Seitenwänden von Aufbauten und die Oberkante der Sülle von Zugangsluken, die sich hinter der durchgezogenen Querwand befinden, müssen in diesem Fall mindestens 0,10 m über Deck liegen. Sülle von Maschinenraumtüren und -zugangsluken müssen jedoch immer eine Höhe von mindestens 0,50 m haben.
- (3) Schanzkleider, Fußleisten usw. müssen mit genügend
- gro ßen, direkt über dem Deck angeordneten Öffnungen versehen sein.
321 211 Aufstellungsräume und Ladetanks
a) Der höchstzulässige Inhalt eines Ladetanks ist nach
folgender Tabelle zu ermitteln:
--------------------------------------------------------------
L . B . H in m3 Höchstzulässiger Inhalt eines
Ladetanks in m3
--------------------------------------------------------------
bis 600 L . B . H . 0,3
--------------------------------------------------------------
600 bis 3 750 180 + (L . B . H - 600) 0,0635
--------------------------------------------------------------
> 3 750 380
--------------------------------------------------------------
In vorstehender Tabelle ist L . B . H das Produkt aus
den Hauptabmessungen des Tankschiffes in Metern (nach
dem Eichschein). Es ist:
L = größte Länge des Schiffsrumpfes in m;
B = größte Breite des Schiffsrumpfes in m;
H = kleinster senkrechter Abstand zwischen Unterkante
Kiel und dem tiefsten Punkt des Decks an der
Seite des Schiffes (Seitenhöhe) im Bereich der
Ladung in m.
- b) Die Konstruktion der Ladetanks muß so ausgelegt sein, daß die Dichte der beförderten Stoffe berücksichtigt ist. Die maximal zulässige Dichte muß im Gefahrgut-Zulassungszeugnis vermerkt sein.
- c) Wenn das Schiff mit Drucktanks ausgerüstet ist, müssen diese Tanks mindestens für einen Betriebsdruck von 400 kPa (4 bar) ausgelegt sein.
- d) Für Schiffe mit einer Länge bis 50,00 m darf die Ladetanklänge 10,00 m nicht überschreiten. Für Schiffe mit einer Länge über 50,00 m darf die Ladetanklänge 0,20 L nicht überschreiten. Diese Bestimmung gilt nicht für Schiffe mit eingesetzten, zylindrischen Ladetanks mit einem Verhältnis von Länge zu Durchmesser bis 7.
- (2) a) Das Schiff muß im Bereich der Ladung (ausgenommen Kofferdämme) als Glattdeck-Doppelhüllenschiff mit Wallgängen, Doppelboden und ohne Trunk ausgeführt sein. Unabhängige Ladetanks und gekühlte Ladetanks dürfen nur in einem Aufstellungsraum, der durch Wallgänge und Doppelboden gemäß Absatz (7) gebildet wird, aufgestellt sein. Ladetanks dürfen nicht über das Deck hinausragen.
- b) Unabhängige Ladetanks müssen gegen Aufschwimmen gesichert sein.
- c) Ein Pumpensumpf darf nicht mehr als 0,10 m3 Inhalt haben.
- d) Stützen, welche tragende Teile der Schiffseitenwände mit tragenden Teilen des Längsschotts der Ladetanks verbinden, oder Stützen, welche tragende Teile des Schiffbodens mit dem Tankboden verbinden, sind nicht zulässig.
- (3) a) Ladetanks müssen von den Wohnräumen, den Maschinenräumen und den Betriebsräumen unter Deck außerhalb des Bereichs der Ladung oder, wenn solche fehlen, von den Schiffsenden durch Kofferdämme mit einer Mindestbreite von 0,60 m getrennt sein. Wenn die Ladetanks in einem Aufstellungsraum aufgestellt sind, müssen sie mindestens 0,50 m von Endschotten des Aufstellungsraums entfernt sein. In diesem Fall wird ein Endschott, das mit einer Brandschutzisolierung „A-60" nach SOLAS II-2, Regel 3 versehen ist, als einem Kofferdamm gleichwertig angesehen. Der Abstand von 0,50 m darf bei Drucktanks auf 0,20 m verringert werden.
- b) Aufstellungsräume, Kofferdämme und Ladetanks müssen untersucht werden können.
- c) Alle Räume im Bereich der Ladung müssen gelüftet werden können. Es muß geprüft werden können, ob sie gasfrei sind.
- (4) Die die Ladetanks, die Kofferdämme und die Aufstellungsräume begrenzenden Schotte müssen wasserdicht sein. Im Schott zwischen Maschinenraum und Kofferdamm oder Betriebsraum im Bereich der Ladung oder zwischen Maschinenraum und Aufstellungsraum dürfen
- Durchführungen vorhanden sein, wenn sie den in Rn. 321 217 (5) enthaltenen Bestimmungen entsprechen. In den Schotten zwischen zwei Aufstellungsräumen dürfen Durchführungen vorhanden sein.
- Im Schott zwischen Maschinenraum und Kofferdamm
- oder Betriebsraum im Bereich der Ladung oder zwischen Maschinenraum und Aufstellungsraum dürfen
- Durchführungen vorhanden sein, wenn sie den in Rn. 321 217 (5) enthaltenen Bestimmungen entsprechen.
- Im Schott zwischen Ladetank und Pumpenraum unter Deck dürfen
- Durchführungen vorhanden sein, wenn sie den in Rn. 321 217 (6) enthaltenen Bedingungen entsprechen. Wenn das Schiff mit einem Pumpenraum unter Deck versehen ist, dürfen im Schott zwischen Ladetanks Durchführungen vorhanden sein, wenn die Ladeleitung in dem Ladetank, zu dem sie führt, und im Pumpenraum direkt am Schott mit einer Absperrarmatur versehen ist. Diese Absperrarmaturen müssen von Deck aus bedient werden können.
- (5) Wallgänge und Doppelböden im Bereich der Ladung dürfen
- nur für Ballastaufnahme eingerichtet sein. Doppelböden dürfen nur als Brennstofftank benutzt werden, wenn sie die Vorschriften der Rn. 321 232 erfüllen.
- (6) a) Der Kofferdamm, der mittlere Teil eines Kofferdammes oder ein anderer Raum unter Deck im Bereich der Ladung darf als Betriebsraum eingerichtet sein, wenn die den Betriebsraum begrenzenden Wände senkrecht bis auf den Boden geführt sind. Dieser Betriebsraum darf nur von Deck aus zugänglich sein.
- b) Ein solcher Betriebsraum muß mit Ausnahme der Zugangs- und Lüftungsöffnungen wasserdicht sein.
- c) In dem unter Buchstabe a) genannten Betriebsraum dürfen keine Lade- und Löschleitungen vorhanden sein.
- Im Pumpenraum unter Deck dürfen Lade- und Löschleitungen nur
- vorhanden sein, wenn der Pumpenraum den Vorschriften der Rn. 321 217 (6) völlig entspricht.
- (7) Bei Doppelhüllenbauweise mit in den Schiffsverbänden
- integrierten Ladetanks muß der Abstand zwischen der Seitenwand des Schiffes und der Seitenwand der Ladetanks mindestens 1,00 m betragen. Eine Verringerung dieses Abstandes auf 0,80 m ist zulässig, wenn gegenüber den Dimensionierungsvorschriften nach der Bauvorschrift einer anerkannten Klassifikationsgesellschaft folgende Verstärkungen vorgenommen sind:
- a) Erhöhung der Dicke der Deckstringerplatte auf das 1,25fache und
- b) Erhöhung der Dicke der Seitenplatten auf das 1,15fache und
- c) Anordnung eines Längsspantsystems an der Seite des Schiffes, wobei die Spanthöhe 0,15 m nicht unterschreiten darf und die Längsspanten einen Gurtquerschnitt von mindestens 7,00 cm2 aufweisen müssen.
- d) Die Stringer- oder Längsspantensysteme sind durch Rahmen, ähnlich Bodenträgern mit Erleichterungslöchern versehen, in Abständen von höchstens 1,80 m abzufangen. Diese Abstände können vergrößert werden, wenn die Konstruktion in entsprechender Weise verstärkt wird.
- Beim Bau des Schiffes im Querspantensystem muß Anstelle von
- Buchstabe c) ein Längsstringersystem angeordnet sein. Der Abstand der Längsstringer voneinander darf nicht größer als 0,80 m sein und die Stringerhöhe 0,15 m bei vollem Anschluß an die Spanten nicht unterschreiten. Der Gurtquerschnitt darf wie unter Buchstabe c) nicht weniger als 7,00 cm2 betragen.
- Werden die Spanten freigeschnitten, so muß die Steghöhe um
- die Höhe des Spantenausschnittes vergrößert sein.
- Die Doppelbodenhöhe muß im Durchschnitt mindestens 0,70 m
- betragen , jedoch darf sie an keiner Stelle 0,60 m unterschreiten.
- Unter den Pumpensümpfen darf die lichte Höhe auf 0,50 m
- verringert werden.
- (8) Erfolgt der Bau unter Verwendung von
- unabh ängigen oder gekühlten Ladetanks, gilt für den Wallgang des Aufstellungsraums eine Mindestbreite von 0,80 m und für den Doppelboden des Aufstellungsraums eine Mindesthöhe von 0,60 m.
- (9) Im Bereich der Ladung unter Deck vorhandene
- Betriebsräume müssen so angeordnet sein, daß sie gut zugänglich sind und die darin vorhandenen Betriebseinrichtungen auch von Personen, welche die persönliche Schutzausrüstung tragen, sicher bedient werden können. Sie müssen so gebaut sein, daß Verletzte oder ohnmächtige Personen aus ihnen ohne besondere Schwierigkeiten geborgen werden können, gegebenenfalls mit Hilfe von fest angebrachten Vorrichtungen.
- (10) Kofferdämme, Wallgänge, Doppelböden, Ladetanks,
- Aufstellungsräume und andere begehbare Räume im Bereich der Ladung müssen so angeordnet sein, daß sie angemessen und vollständig gereinigt und untersucht werden können. Mit Ausnahme von Wallgängen und Doppelböden, wenn sie keine gemeinsame Wand mit den Ladetanks haben, müssen Zugangsöffnungen so bemessen sein, daß eine Person mit angelegtem Atemgerät ungehindert in den Raum hinein oder aus ihm heraus gelangen kann. Mindestgröße der Öffnung: 0,36 m2 ; kleinste Seitenlänge: 0,50 m. Zugangsöffnungen müssen so gebaut sein, daß Verletzte oder ohnmächtige Personen vom Boden des betreffenden Raumes ohne besondere Schwierigkeiten geborgen werden können, gegebenenfalls mit Hilfe von fest angebrachten Vorrichtungen. Der Abstand zwischen den Verstärkungen in obengenannten Räumen darf nicht weniger als 0,50 m betragen. Im Doppelboden darf dieser Abstand auf 0,45 m verringert werden.
- Ladetanks dürfen mit runden Öffnungen mit einem Mindestdurchmesser von 0,68 m versehen sein.
- 321 212 Lüftung
- (1) Wallgänge und Doppelböden im Bereich der Ladung, welche
- nicht für Ballastzwecke eingerichtet sind, Aufstellungsräume und Kofferdämme müssen durch Vorrichtungen gelüftet werden können.
- (2) Ein im Bereich der Ladung unter Deck angeordneter
- Betriebsraum muß mit einer künstlichen Lüftung versehen sein. Die Kapazität dieser Ventilatoren muß so ausgelegt sein, daß das Volumen des Betriebsraums mindestens zwanzig mal je Stunde vollständig erneuert werden kann. Der Ventilator muß so ausgeführt sein, daß Funkenbildung bei Berührung eines Flügels mit dem Lüftergehäuse sowie elektrostatische Aufladung ausgeschlossen ist.
- Die Absaugeschächte müssen bis zu einem Abstand von 50 mm an
- den Betriebsraumboden herangeführt sein. Die Zuluft muß durch einen Schacht von oben in den Betriebsraum eingeführt werden. Die Zuluftöffnungen müssen mindestens 2,00 m über Deck, 2,00 m von Tanköffnungen und 6,00 m von Austrittsöffnungen der Sicherheitsventile entfernt angebracht sein. Die hierzu gegebenenfalls notwendigen Verlängerungsrohre dürfen klappbar ausgeführt sein.
- (3) Wohnräume und Betriebsräume müssen gelüftet werden
- k önnen.
- (4) Ventilatoren, mit denen Ladetanks entgast werden, müssen
- so ausgeführt sein daß Funkenbildung bei Berührung eines Flügels mit dem Lüftergehäuse sowie elektrostatische Aufladung ausgeschlossen ist.
- (5) Bei Lüftungsöffnungen müssen Hinweisschilder angebracht
- sein , welche die Bedingungen für das Schließen angeben. Alle Lüftungsöffnungen, die von Wohnräumen und Betriebsräumen ins Freie führen, müssen mit Feuerklappen versehen sein. Diese Lüftungsöffnungen müssen mindestens 2,00 m vom Bereich der Ladung entfernt angeordnet sein.
- Lüftungsöffnungen von im Bereich der Ladung gelegenen
- Betriebsräumen dürfen in diesem Bereich angeordnet sein.
- (6) Flammendurchschlagsicherungen nach Rn. 321 220 (4),
- Rn. 321 221 (11), Rn. 321 222 (4) und (5) und Rn. 321 226 Abs. 3 müssen von einem von der zuständigen Behörde für den vorgesehenen Zweck zugelassenen Typ sein.
- 321 213 Stabilität (Alllgemein)
- (1) Eine ausreichende Stabilität einschließlich
- Leckstabilität muß nachgewiesen sein.
- (2) Die Grundwerte für die Stabilitätsberechnung -
- Schiffsleergewicht und Lage des Gewichtsschwerpunktes - müssen entweder durch einen Krängungsversuch oder durch eine detaillierte Gewichtsberechnung ermittelt werden. Hierbei muß das Schiffsleergewicht durch einen Tiefgangsnachweis am Schiff kontrolliert werden, wobei die durch Gewichtsberechnung ermittelten Massen nicht mehr als +-5% von dem durch Tiefgangsablesung ermittelten Deplacement abweichen dürfen.
- (3) Ausreichende Intaktstabilität muß für alle Stadien des Be- und Entladens und für den Endbeladungszustand nachgewiesen werden.
- Die Schwimmfähigkeit im Leckfall muß für den ungünstigsten
- Beladungszustand nachgewiesen werden. Hierbei muß für die kritischen Zwischenzustände und für den Endzustand der Flutung der rechnerische Nachweis der genügenden Stabilität erbracht werden. Treten in Zwischenzuständen negative Stabilitätswerte auf, können sie akzeptiert werden, wenn der weitere Verlauf der Leckhebelarmkurve ausreichende positive Stabilitätswerte aufweist.
- 321 214 Stabilität (Intakt)
- (1) Die sich aus der Leckrechnung ergebenden
- Intaktstabilitätsforderungen dürfen nicht unterschritten werden.
- (2) Für Schiffe mit Tankbreiten von mehr als 0,70 . B ist
- dar überhinaus nachzuweisen, daß bei einem Winkel Von (Anm.: richtig: von) 5 Grad oder, sofern dieser kleiner ist, bei dem Neigungswinkel, bei dem eine Öffnung zu Wasser kommt, ein aufrichtender Hebel von 0,10 m vorhanden ist. Der stabilitätsmindernde Einfluß freier Oberflächen von Tanks mit einer Füllung von weniger als 95% ist hierbei zu berücksichtigen.
- (3) Die strengere der Forderungen aus Absatz (1) und (2) ist
- f ür das Schiff maßgebend.
321 215 Stabilität (im Leckfall)
Für den Leckfall sind folgende Annahmen zu
berücksichtigen:
a) Ausdehnung des Schadens an einer Schiffsseite:
Längsausdehnung: mindestens 0,10 L jedoch nicht
weniger als 5,00 m,
Querausdehnung: 0,79 m,
Senkrechte Ausdehnung: von der Basis aufwärts
unbegrenzt.
b) Ausdehnung des Schadens am Schiffsboden:
Längsausdehnung: mindestens 0,10 L jedoch nicht
weniger als 5,00 m,
Querausdehnung: 3,00 m,
Senkrechte Ausdehnung: von der Basis 0,59 m aufwärts,
Sumpf ausgenommen.
- c) Alle in den Beschädigungsbereich fallenden Schotte sind als leck anzusehen, das heißt, die Schotteinteilung muß so gewählt sein, daß das Schiff auch nach dem Fluten von zwei oder mehr direkt hintereinander liegenden Abteilungen schwimmfähig bleibt.
- Dabei ist folgendes zu beachten:
- -Bei einer Bodenbeschädigung sind auch querschiffs nebeneinanderliegende Abteilungen als geflutet anzusehen.
- -Die Unterkante von nicht wasserdicht verschließbaren Öffnungen (zB von Türen, Fenstern, Einstiegluken) muß im Endzustand der Flutung mindestens 0,10 m über der Schwimmebene liegen.
- -Im allgemeinen ist mit einer Flutbarkeit von 95% zu rechnen. Wird durch eine Berechnung nachgewiesen, daß die mittlere Flutbarkeit in irgendeiner Abteilung kleiner als 95% ist, so kann der errechnete Wert eingesetzt werden. Es sind jedoch die folgenden Mindestwerte einzusetzen:
- -Maschinenräume 85%
- -Besatzungsräume 95%
- -Doppelböden, Brennstofftanks, Ballasttanks usw. je nachdem, ob sie ihrer Bestimmung entsprechend für das auf der Ebene der tiefsten Einsenkung schwimmende Schiff als voll oder leer angenommen werden müssen 0 oder 95% Für den Hauptmaschinenraum braucht nur die Schwimmfähigkeit für den Einabteilungsstatus nachgewiesen zu werden, dh. Maschinenraumendschotte gelten als nicht beschädigt.
- (2) In der Gleichgewichtslage (Endschwimmlage) darf die Neigung des Schiffes 12 Grad nicht überschreiten. Nicht wasserdicht verschlossene Öffnungen dürfen erst nach dem Erreichen der Gleichgewichtslage eintauchen. Tauchen derartige Öffnungen vorher ein, sind die dazugehörigen Räume bei der Leckrechnung als geflutet anzusehen.
- Über die Gleichgewichtslage hinaus muß der positive Bereich
- der Hebelarmkurve einen aufrichtenden Hebel ≥ 0,05 m in Verbindung mit einer Fläche ≥ 0,0065 m . rad aufweisen. Diese Mindestwerte der Stabilität sind bis zum Eintauchen der ersten nicht wetterdicht verschlossenen Öffnung, jedoch vor einem Neigungswinkel ≤ 27 Grad einzuhalten. Tauchen nicht wetterdich (Anm.: richtig: wetterdicht) verschlossene Öffnungen vorher ein, sind die dazugehörigen Räume bei der Leckrechnung als geflutet anzusehen.
(Anm.: Skizze nicht darstellbar!)
- (3) Wenn Öffnungen, über die unbeschädigte Abteilungen
- zus ätzlich fluten können, wasserdicht verschlossen werden können, müssen diese Verschlußeinrichtungen entsprechend ihren Anforderungen beschriftet sein.
- (4) Werden Quer- oder Niederflutöffnungen zur Verringerung
- von Asymmetrien vorgesehen, muß der Ausgleich innerhalb von 15 Minuten erfolgen, wenn im Zwischenzustand ausreichende Leckstabilitätswerte nachgewiesen werden.
- 321 216 Maschinenräume
- (1) Verbrennungsmotoren für den Schiffsantrieb sowie
- Verbrennungsmotoren von Hilfsmaschinen müssen außerhalb des Bereichs der Ladung angeordnet sein. Zugänge und andere Öffnungen von Maschinenräumen müssen mindestens 2,00 m vom Bereich der Ladung entfernt sein.
- (2) Maschinenräume müssen von Deck aus zugänglich sein.
- Zugänge dürfen nicht zum Bereich der Ladung gerichtet sein. Wenn die Türe nicht in einer Nische untergebracht sind, deren Tiefe mindestens der Türbreite entspricht, müssen die Scharniere dem Bereich der Ladung zugewendet sein.
- 321 217 Wohnräume und Betriebsräume
- (1) Wohnräume und Steuerhaus müssen außerhalb des Bereichs
- der Ladung hinter der hintersten senkrechten Ebene oder vor der vordersten senkrechten Ebene des unterhalb des Decks liegenden Teils des Bereichs der Ladung liegen. Fenster des Steuerhauses, welche mindestens 1,00 m über dem Steuerhausboden liegen, dürfen nach vorn geneigt sein.
- (2) Zugänge von Räumen und Öffnungen in den Aufbauten dürfen
- nicht zum Bereich der Ladung gerichtet sein. Scharniere von Türen, die nach außen öffnen und nicht in einer Nische untergebracht sind, deren Tiefe mindestens der Türbreite entspricht, müssen dem Bereich der Ladung zugewendet sein.
- (3) Zugänge von Deck aus und Öffnungen von Räumen ins Freie
- m üssen geschlossen werden können. Folgender Hinweis muß am Zugang zu diesen Räumen angebracht sein:
- Während des Ladens, Löschens und Entgasens nicht ohne
Erlaubnis des Schiffsführers öffnen.
Sofort wieder schließen.
- (4) Eingänge und zu öffnende Fenster von Aufbauten und Wohnräumen sowie andere Öffnungen zu diesen Räumen müssen mindestens 2,00 m vom Bereich der Ladung entfernt sein. Steuerhaustüren und -fenster dürfen innerhalb dieser 2,00 m nur angeordnet sein, wenn keine direkte Verbindung vom Steuerhaus zur Wohnung besteht.
- (5) a) Antriebswellen der Lenz- und Ballastpumpen im Bereich der Ladung dürfen durch das Schott zwischen Betriebsraum und Maschinenraum hindurchgeführt werden, wenn die Betriebsraumanordnung der Rn. 321 211 (6) entspricht.
- b) Die Durchführung der Welle durch das Schott muß gasdicht und von einer anerkannten Klassifikationsgesellschaft zugelassen sein.
- c) Ein Anschlag muß die erforderlichen Betriebsanweisungen enthalten.
- d) Im Schott zwischen Maschinenraum und Betriebsraum im Bereich der Ladung und zwischen Maschinenraum und Aufstellungsraum dürfen Durchführungen für elektrische Kabel, Hydraulikleitungen und Rohrleitungen für Meß-, Regel- und Alarmeinrichtungen angebracht werden, wenn die Durchführungen gasdicht und von einer anerkannten Klassifikationsgesellschaft zugelassen sind. Durchführungen durch ein Schott, das mit einer Brandschutzisolierung „A-60" gemäß SOLAS II-2, Regel 3 versehen ist, müssen eine gleiche Brandschutzisolierung nachweisen.
- e) Durch das Schott zwischen Maschinenraum und Betriebsraum im Bereich der Ladung dürfen Rohrleitungen hindurch geführt werden, wenn es sich dabei um Rohrleitungen zwischen maschinellen Anlagen im Maschinenraum und im Betriebsraum handelt, welche im Betriebsraum keine Öffnungen enthalten.
- f) Vom Maschinenraum aus dürfen Rohrleitungen durch den Betriebsraum im Bereich der Ladung, den Kofferdamm oder den Aufstellungsraum hindurch ins Freie geführt werden, wenn sie innerhalb des Betriebsraumes, des Kofferdamms oder des Aufstellungsraumes in dickwandiger Ausführung verlegt sind und im Betriebsraum, im Kofferdamm oder im Aufstellungsraum keine Flanschverbindungen oder Öffnungen haben.
- g) Wenn eine Antriebswelle von Hilfsmaschinen durch eine über Deck gelegene Wand führt, muß die Durchführung gasdicht sein.
- (6) Ein im Bereich der Ladung unter Deck angeordneter
- Betriebsraum ist als Pumpenraum für die Aufstellung einer Lade- und Löschanlage nur zulässig, wenn:
- -der Pumpenraum durch einen Kofferdamm oder ein Schott, das mit einer Brandschutzisolierung „A-60" nach SOLAS II-2, Regel 3 versehen ist oder durch einen Betriebsraum oder einen Aufstellungsraum vom Maschinenraum oder von Betriebsräumen außerhalb des Bereichs der Ladung getrennt ist;
- -das vorstehend geforderte „A-60" Schott keine Durchbrüche gemäß Absatz (5) a) hat;
- -Lüftungsaustrittsöffnungen mindestens 6,00 m von Zugängen und Öffnungen der Wohnräume und Betriebsräume außerhalb des Bereichs der Ladung entfernt angeordnet sind;
- -Zugangs- und Lüftungsöffnungen von außen verschließbar sind;
- -alle Lade- und Löschleitungen sowie die Rohrleitungen der Nachlenzsysteme auf der Saugseite der Pumpe im Pumpenraum direkt am Schott mit einer Absperrarmatur versehen sind. Die erforderliche Bedienung der Armaturen im Pumpenraum und das Starten der Pumpen sowie die notwendige Regulierung des Flüssigkeitsstromes muß von Deck aus erfolgen;
- -die Pumpenraumbilge mit einer Einrichtung zum Messen des Füllstands versehen ist, die einen optischen und akustischen Alarm im Steuerhaus auslöst, wenn sich in der Pumpenraumbilge Flüssigkeit ansammelt;
- -der Pumpenraum mit einer fest eingebauten Gasspüranlage versehen ist, welche die Anwesenheit von explosionsfähigen Gasen sowie von den Mangel an Sauerstoff durch direkt messende Sensoren automatisch anzeigt und beim Erreichen einer Gaskonzentration von 20% der unteren Explosionsgrenze einen optischen und akustischen Alarm auslöst. Die Sensoren dieser Anlage müssen sich an geeigneten Stellen am Boden und direkt unterhalb der Decke befinden.
- Die Messungen müssen ständig erfolgen.
- Die Alarme müssen optisch und akustisch im Steuerhaus und im Pumpenraum gemeldet werden und müssen die Lade- und Löschanlage abschalten. Ein Ausfall der Gasspüranlage muß sofort optisch und akustisch im Steuerhaus und an Deck gemeldet werden;
- -die in Rn. 321 212 (2) vorgeschriebene Lüftung eine Stundenleistung von mindestens dem dreißigfachen des Rauminhalts des Betriebsraums besitzt.
- (7) Am Zugang zum Pumpenraum muß folgender Hinweis
- angebracht sein:
- Vor Betreten des Pumpenraumes auf Gasfreiheit sowie
- ausreichenden Sauerstoffgehalt überprüfen.
- Türen und Einstiegöffnungen nicht ohne Erlaubnis des Schiffsführers öffnen.
Bei Alarm den Raum sofort verlassen.
- 321 218- 321 219
- 321 220 Einrichtung der Kofferdämme
- (1) Kofferdämme oder Kofferdammabteilungen, die neben einem
- nach Rn. 321 211(6) eingerichteten Betriebsraum verbleiben, müssen durch eine Zugangsluke zugänglich sein. Die Zugangs- und Lüftungsöffnungen müssen sich mindestens 0,50 m über Deck befinden.
- (2) Kofferdämme müssen durch eine Pumpe mit Wasser gefüllt
- und gelenzt werden können. Das Füllen muß innerhalb 30 Minuten stattfinden können. Dies ist nicht erforderlich, wenn das Schott zwischen Maschinenraum und Kofferdamm mit einer Brandschutzisolierung “A-60" nach SOLAS II-2, Regel 3 versehen ist oder wenn der Kofferdamm als Betriebsraum eingerichtet ist. Kofferdämme dürfen nicht mit einem Einlaßventil ausgerüstet sein.
- (3) Kofferdämme dürfen nicht über eine feste Rohrleitung mit
- einer anderen Rohrleitung des Schiffes, die außerhalb des Bereichs der Ladung angeordnet ist, verbunden sein.
- (4) Lüftungsöffnungen der Kofferdämme müssen mit einer
- deflagrationssicheren Flammendurchschlagsicherung versehen sein.
- 321 221 Sicherheits- und Kontrolleinrichtungen
- (1) Jeder Ladetank muß versehen sein mit:
- a) einer Innenmarkierung für den Füllungsgrad von 95%;
- b) einem Niveau-Anzeigegerät;
- c) einem Niveau-Warngerät, das spätestens bei einer Füllung von 90% anspricht;
- d) einem Grenzwertgeber für die Auslösung der Überlaufsicherung, der spätestens bei einer Füllung von 97,5% auslöst;
- e) einer Einrichtung zum Messen des Drucks der Gasphase im Ladetank;
- f) einer Einrichtung zum Messen der Temperatur der Ladung wenn in der Stoffliste (Anhang 4) eine Heizmöglichkeit oder in Spalte 20 eine maximal zulässige Temperatur aufgeführt ist;
- g) einer verschließbaren Anschlussmöglichkeit für den Anschluss einer geschlossenen Probeentnahmeeinrichtung und/oder einer Probeentnahmeöffnung, mindestens je nach Anforderung in der Stoffliste (Anhang 4);
- (2) Der Füllungsgrad in % muß mit einem Fehler von höchstens
- 0,5% ermittelt werden können. Er wird bezogen auf den Gesamtinhalt des Ladetanks einschließlich des Ausdehnungsschachtes.
- (3) Das Niveau-Anzeigegerät muß von den Bedienungsstellen
- der Absperrorgane für den entsprechenden Ladetank aus abgelesen werden können.
- (4) Das Niveau-Warngerät hat an Bord einen optischen und
- akustischen Alarm auszulösen und muß vom Niveau-Anzeigegerät unabhängig sein.
- (5) Der Grenzwertgeber nach Absatz (1) d) hat an Bord einen
- optischen und akustischen Alarm auszulösen und gleichzeitig einen elektrischen Kontakt zu betätigen, der in Form eines binären Signals die von der Landanlage übergebene und gespeiste Stromschleife unterbrechen und landseitige Maßnahmen gegen ein Überlaufen beim Beladen einleiten kann. Das Signal muß an die Landanlage mittels eines zweipoligen wasserdichten Gerätesteckers einer Kupplungssteckvorrichtung nach IEC-Publikation 309 für Gleichstrom 40 bis 50 V, Kennfarbe weiß, Lage der Hilfsnase 10 h, übergeben werden können.
- Der Stecker muß in unmittelbarer Nähe der Landanschlüsse der Lade- und Löschleitungen fest am Schiff montiert sein.
- Der Grenzwertgeber muß auch in der Lage sein, die eigene
- Löschpumpe abzuschalten. Der Grenzwertgeber muß vom Niveau-Warngerät unabhängig sein, darf aber mit dem Niveau-Anzeigegerät gekoppelt sein.
- (6) Die optischen und akustischen Alarme des Niveau-Warngerätes und des Grenzwertgebers müssen sich deutlich voneinander unterscheiden.
- Die optischen Alarme müssen an jedem Bedienungsstand der Absperrarmaturen der Ladetanks wahrnehmbar sein. Die Funktion der Meßfühler und Stromkreise muß leicht kontrollierbar sein oder sie müssen der Ausführung „failsafe" genügen.
- (7) Einrichtungen zum Messen des Über- und Unterdrucks der Gasphase im Ladetank und gegebenenfalls der Temperatur der Ladung müssen beim Überschreiten eines vorgegebenen Druckes oder einer vorgegebenen Temperatur einen optischen und akustischen Alarm im Steuerhaus auslösen. Wenn das Steuerhaus nicht besetzt ist, muss der Alarm zusätzlich an einer von einem Besatzungsmitglied besetzten Stelle wahrnehmbar sein.
- Beim Laden oder Löschen muß die Einrichtung zum Messen des Druckes beim Erreichen eines vorgegebenen Wertes gleichzeitig einen elektrischen Kontakt betätigen, der mit Hilfe des in Absatz (5) genannten Steckers Maßnahmen einleiten kann, durch die das Laden oder Löschen unterbrochen wird. Bei Verwendung der bordeigenen Löschpumpe muß diese automatisch
- abgeschaltet werden.
- Die Einrichtung zum Messen des Über- und Unterdrucks
- mu ß bei einem 1,15-fachen Überdruck des Öffnungsdrucks der Hochgeschwindigkeitsventile und bei einem 1,1-fachen Unterdruck des Einstelldrucks der Unterdruckventile den Alarm auslösen. Die maximal zulässige Temperatur ist in der Stoffliste aufgeführt. Die Geber der in diesem Absatz erwähnten Alarme dürfen an die Alarmeinrichtung des Grenzwertgebers
- angeschlossen sein.
- Wenn das Messen des Über- und Unterdrucks mit Hilfe
- von Manometern stattfindet, müssen die Anzeigeskalen der Manometer einen Durchmesser von mindestens 0,14 m haben. Der höchstzulässige Über- und Unterdruck muß durch eine rote Markierung kenntlich gemacht sein. Manometer müssen jederzeit von einer Stelle aus abgelesen werden können, von der das Laden oder Löschen unterbrochen werden kann.
- Wenn dies in der Stoffliste (Anhang 4) in Spalte 20
- gefordert wird, muß die Einrichtung zum Messen des Überdrucks der Gasphase im Ladetank während der Fahrt bei Überschreiten von 40 kPa einen optischen und akustischen Alarm im Steuerhaus auslösen. Wenn das Steuerhaus nicht besetzt ist, muss der Alarm zusätzlich an einer von einem Besatzungsmitglied besetzten Stelle wahrnehmbar sein. Die Ablesung der Manometer muß direkt in der Nähe der Bedienung der Berieselungsanlage geschehen.
- (8) Falls sich die Bedienung der Absperrarmaturen der Ladetanks in einem Kontrollraum befindet, müssen die Niveau-Anzeigegräte (Anm.: richtig: Niveau-Anzeigegeräte) dort abgelesen werden können und müssen die optischen und akustischen Alarme des Niveau-Warngeräts, des Grenzwertgebers nach Absatz (1) d) und der Einrichtungen zum Messen des Unter- und Überdrucks der Gasphase im Ladetank und gegebenenfalls der Temperatur der Ladung sowohl dort als auch an Deck warnehmbar (Anm.: richtig: wahrnehmbar) sein.
- Die Überwachung des Bereichs der Ladung vom Kontrollraum aus
- mu ß gewährleistet sein.
- (9) Die geschlossene Probeentnahmeeinrichtung, die durch die Ladetankwandung hindurchführt, jedoch Teil eines geschlossenen Systems ist, muß so beschaffen sein, daß während der Probeentnahme keine Gase oder Flüssigkeiten aus dem Tank austreten können. Die Einrichtung muß einem von der zuständigen Behörde für den vorgesehenen Zweck zugelassenen Typ entsprechen.
- (10) Die teilweise geschlossene Probeentnahmeeinrichtung,
- die durch die Ladetankwandung hindurchführt muß so beschaffen sein, daß während der Probeentnahme nur eine geringe Menge gasförmige oder flüssige Ladung an der Luft freigesetzt wird. Solange sie nicht benutzt wird, muß die Einrichtung völlig geschlossen sein. Die Einrichtung muß einem von der zuständigen Behörde für den vorgesehenen Zweck zugelassenen Typ entsprechen.
- (11) Probeentnahmeöffnungen müssen einen Durchmesser von
- h öchstens 0,30 m haben. Sie müssen mit einer dauerbrandsicheren Flammensperre versehen und so beschaffen sein, dass die Öffnungsdauer möglichst kurz sein kann und die Flammensperre nicht ohne äußere Einwirkung offen bleiben kann.
(12) (Anm.: aufgehoben durch BGBl. II Nr. 178/2001) 321 222 Öffnungen der Ladetanks
(1) a) Ladetanköffnungen müssen sich über Deck im Bereich der Ladung befinden.
b) Ladetanköffnungen mit einem Querschnitt von mehr als 0,10 m2 und Öffnungen der Sicherheitseinrichtungen, die unzulässige Überdrücke verhindern, müssen sich mindestens 0,50 m über Deck befinden.
(2) Ladetanköffnungen müssen mit gasdichten Verschlüssen
versehen sein, die dem Prüfdruck gemäß Rn. 321 223standhalten.
(3) Verschlüsse, die normalerweise während des Ladens und Löschens benutzt werden, dürfen beim Betätigen keine Funkenbildung hervorrufen können.
(4) a) Jeder Ladetank oder jede Gruppe von Ladetanks, die mit einer Gassammelleitung verbunden sind, muss versehen sein mit:
- -Sicherheitseinrichtungen, die unzulässige Über- und Unterdrücke verhindern, wobei, wenn nach der Stoffliste (Anhang 4) Explosionsschutz erforderlich ist, das Unterdruckventil mit einer deflagrationssicheren Flammendurchschlagsicherung zu versehen ist und das Überdruckventil als dauerbrandsicheres Hochgeschwindigkeitsventil auszuführen ist. Die Gase müssen nach oben abgeführt werden. Der Öffnungsdruck des Hochgeschwindigkeitsventils und des Unterdruckventils muss auf dem Ventil dauerhaft angebracht sein;
- -einem Anschluss für die gefahrlose Rückgabe der beim Laden entweichenden Gase an die Landanlage;
- -einer Vorrichtung zum gefahrlosen Entspannen der Ladetanks, die mindestens aus einer dauerbrandsicheren Flammendurchschlagsicherung und einer Absperrarmatur besteht, aus deren Stellung klar erkennbar sein muss, ob sie offen oder geschlossen ist.
- b)Austrittsöffnungen der Hochgeschwindigkeitsventile müssen mindestens 2,00 m über Deck angeordnet und mindestens 6,00 m von den Wohnräumen sowie 6,00 m von außerhalb des Bereichs der Ladung gelegenen Betriebsräumen entfernt sein. Die Höhe kann verringert werden, wenn unmittelbar um die Austrittsöffnung des Hochgeschwindigkeitsventils in einem Umkreis von 1,00 m keine Bedieneinrichtungen vorhanden sind und dieser Bereich als Gefahrenbereich gekennzeichnet ist.
- Hochgeschwindigkeitsventile müssen so eingestellt sein, daß sie während der Reise erst beim Erreichen des höchstzulässigen Betriebsdrucks der Ladetanks ansprechen.
(5) a) Eine Gassammelleitung, die zwei oder mehr Ladetanks miteinander verbindet, muss, wenn nach der Stoffliste (Anhang 4) Explosionsschutz erforderlich ist, an jeder Einführung in die Ladetanks mit einer detonationssicheren Flammendurchschlagsicherung mit einer festen oder federbelasteten Flammensperre versehen sein. Die Ausführung kann sein:
- i) die Flammendurchschlagsicherung ist mit
einer festen Flammensperre versehen, wobei
jeder Ladetank mit einem
deflagrationssicheren Unterdruckventil und
einem dauerbrandsicheren
Hochgeschwindigkeitsventil versehen ist;
- ii) die Flammendurchschlagsicherung ist mit
einer federbelasteten Flammensperre
versehen, wobei jeder Ladetank mit einem
deflagrationssicheren Unterdruckventil
versehen ist;
iii) die Flammendurchschlagsicherung ist mit
einer festen oder einer federbelasteten
Flammensperre versehen;
- iv) die Flammendurchschlagsicherung ist mit
einer festen Flammensperre versehen. Die Einrichtung zum Messen des Drucks muss mit
einer Alarmeinrichtung nach Rn. 321 221
Abs. 7 ausgerüstet sein;
- v) die Flammendurchschlagsicherung ist mit
einer federbelasteten Flammensperre
versehen. Die Einrichtung zum Messen des Drucks muss mit einer Alarmeinrichtung nach
Rn. 321 221 Abs. 7 ausgerüstet sein.
Wenn im Bereich der Ladung an Deck eine fest installierte Feuerlöscheinrichtung vorhanden ist, kann auf eine Flammendurchschlagsicherung an den einzelnen Ladetanks verzichtet werden. In an eine gemeinsame Gassammelleitung angeschlossenen Ladetanks dürfen gleichzeitig nur Stoffe befördert werden, die sich untereinander nicht vermischen und miteinander nicht gefährlich reagieren.
oder:
- b) Eine Gassammelleitung, die zwei oder mehr Ladetanks miteinander verbindet, muss, wenn nach der Stoffliste (Anhang 4) Explosionsschutz erforderlich ist, an jeder Einführung in Ladetanks mit einem flammendurchschlagsicheren (detonations-/deflagrationssicheren) Über/Unterdruckventil versehen sein, wobei ausgestoßene Gase in die Gassammelleitung abgeführt werden. In an eine gemeinsame Gassammelleitung angeschlossenen Ladetanks dürfen gleichzeitig nur Stoffe befördert werden, die in der Gasphase nicht gefährlich miteinander reagieren.
oder:
- c) Jeder Ladetank hat eine eigene Gasabfuhrleitung, die, wenn nach der Stoffliste (Anhang 4) Explosionsschutz erforderlich ist, mit einem deflagrationssicheren Unterdruck- und einem dauerbrandsicheren Hochgeschwindigkeitsventil zu versehen ist. Es dürfen gleichzeitig mehrere verschiedene Stoffe befördert werden. oder:
- d) Eine Gassammelleitung, die zwei oder mehr Ladetanks miteinander verbindet, muss, wenn nach der Stoffliste (Anhang 4) Explosionsschutz erforderlich ist, an jeder Einführung in die Ladetanks mit einer detonationssicheren Absperrarmatur versehen sein, wobei jeder Ladetank mit einem deflagrationssicheren Unterdruckventil und einem dauerbrandsicheren Hochgeschwindigkeitsventil zu versehen ist. In an eine gemeinsame Gassammelleitung angeschlossenen Ladetanks dürfen gleichzeitig nur Stoffe befördert werden, die sich untereinander nicht vermischen und miteinander nicht gefährlich reagieren.
- 321 223 Druckprüfung
(1) Ladetanks, einschließlich Restetanks, Kofferdämme,
Lade- und Löschleitungen sind erstmalig vor der Inbetriebnahme und regelmäßig innerhalb vorgeschriebener Fristen zu prüfen.
Wenn in den Ladetanks ein Heizungssystem vorhanden ist,
müssen die Heizschlangen erstmalig vor der Inbetriebnahme und regelmäßig innerhalb vorgeschriebener Fristen geprüft werden.
(2) Der Prüfdruck der Ladetanks einschließlich der Restetanks muß mindestens das 1,3fache des Entwurfsdrucks betragen. Der Prüfdruck für Kofferdämme muß mindestens 10 kPa (0,10 bar) Überdruck betragen.
(3) Der Prüfdruck der Lade- und Löschleitungen muß
mindestens 1 000 kPa (10 bar) Überdruck betragen.
(4) Die maximalen Fristen für die wiederkehrenden Prüfungen
betragen elf Jahre.
(5) Die Methode der Druckprüfung muß den Vorschriften
entsprechen, die von der zuständigen Behörde oder einer anerkannten Klassifikationsgesellschaft erlassen worden sind.
321 224
321 225 Pumpen und Leitungen
(1) Pumpen und zugehörigen Lade- und Löschleitungen müssen
im Bereich der Ladung untergebracht sein. Ladepumpen an Deck müssen im Bereich der Ladung und zusätzlich von einer Stelle außerhalb dieses Bereichs abgeschaltet werden können. Ladepumpen an Deck müssen mindestens 6,00 m von Zugängen und Öffnungen der Wohnräume und der außerhalb des Bereichs der Ladung gelegenen Betriebsräumen entfernt sein.
(2) a) Lade- und Löschleitungen müssen von jeder anderen Rohrleitung des Schiffes unabhängig sein. Unter Deck, mit Ausnahme des Ladetankinnern und des Pumpenraums, dürfen keine Lade- und Löschleitungen vorhanden sein.
- b) Lade- und Löschleitungen müssen so angeordnet sein, daß nach dem Laden oder Löschen die in ihnen enthaltene Flüssigkeit gefahrlos entfernt werden und entweder in die Lade- oder in die Landtanks zurückfließen kann.
- c) Lade- und Löschleitungen müssen sich deutlich von den übrigen Rohrleitungen unterscheiden, zum Beispiel durch farbliche Kennzeichnung.
- d) Lade- und Löschleitungen an Deck, mit Ausnahme der Landanschlüsse, müssen sich mindestens im Abstand von einem Viertel der Schiffsbreite zur Außenhaut befinden.
- e) Landanschlüsse müssen mindestens 6,00 m von Zugängen und Öffnungen der Wohnräume und der außerhalb des Bereichs der Ladung gelegenen Betriebsräume entfernt sein.
- f) Alle Landanschlüsse der Gassammelleitung und der Landanschluß der Lade- und Löschleitung, über die geladen oder gelöscht wird, müssen mit einer Absperrarmatur versehen sein. Alle Landanschlüsse müssen jedoch, wenn sie nicht in Betrieb sind, mit einem Blindflansch versehen sein.
- Der Landanschluß der Lade- und Löschleitung, über den geladen oder gelöscht wird, muß mit einer Vorrichtung zur Abgabe von Restmengen gemäß Muster 1 des Anhangs 3 versehen sein.
- g) (Anm.: aufgehoben durch BGBl. II Nr. 96/1999)
- h) Flansche und Stopfbuchsen müssen mit einer Spritzschutzvorrichtung versehen sein.
(3) Der in Absatzunde) genannte Abstand kann auf
3,00 m verringert werden, wenn am Ende des Bereichs der Ladung ein Querschott gemäß Rn. 321 210vorhanden ist. Die Durchgangsöffnungen müssen in diesem Fall mit Türen versehen sein.
Folgender Hinweis muß auf diesen Türen angebracht sein:
Während des Ladens oder Löschens nicht ohne Erlaubnis des Schifführers öffnen.
Sofort wieder schließen.
(4) a) Alle Einzelteile der Lade- und Löschleitungen müssen elektrisch leitend mit dem Schiffskörper verbunden sein.
b) Die Ladeleitungen müssen bis an den Boden der Ladetanks herangeführt sein.
(5) Es muß erkennbar sein, ob Absperrarmaturen oder andere
Anschlußvorrichtungen der Lade- und Löschleitungen offen oder geschlossen sind.
(6) Lade- und Löschleitungen müssen die erforderliche
Elastizität, Dichtheit und Druckfestigkeit beim Prüfdruck aufweisen.
(7) Lade- und Löschleitungen müssen am Ausgang der Pumpe mit
Einrichtungen zum Messen des Drucks versehen sein.
Bei Manometern müssen die Anzeigeskalen einen Durchmesser
von mindestens 0,14 m haben.
Die gemessenen Werten müssen jederzeit vom Bedienungsstand
der Ladepumpen aus abgelesen werden können. Der höchstzulässige Über- oder Unterdruck muß durch eine rote Markierung kenntlich gemacht sein.
(8) a) Wenn über das Lade- und Löschsystem Waschwasser oder Ballastwasser in die Ladetanks geleitet werden soll, müssen sich die für das Ansaugen notwendigen Anschlüsse innerhalb des Bereichs der Ladung, jedoch außerhalb der Ladetanks befinden.
Pumpen für Tankwaschsysteme mit den zugehörigen Anschlüssen können außerhalb des Bereichs der Ladung angeordnet sein, wenn der druckseitige Teil des Systems so eingerichtet ist, daß über diese Leitungen nicht angesaugt werden kann.
Durch ein federbelastetes Rückschlagventil muß sichergestellt sein, daß Gase nicht durch das Tankwaschsystem in Bereiche außerhalb des Bereichs der Ladung gelangen können.
b) Die für das Ansaugen des Wassers bestimmte Rohrleitung muß an ihrer Verbindungsstelle mit der Ladeleitung mit einem Rückschlagventil versehen sein.
(9) Die hinsichtlich der Konstruktion der Ladetanks, Lade- und Löschleitungen, Gassammelleitung und Sicherheitseinrichtungen maximal zulässige Laderate je Tank und Schiff muß im Gefahrgut-Zulassungszeugnis eingetragen sein.
321 227
321 228 Berieselungsanlage
Wenn in der Stoffliste Berieselung gefordert ist, muß das Schiff im Bereich der Ladung an Deck mit einer Berieselungsanlage versehen sein, mit der Dämpfe aus der Ladung niedergeschlagen werden können oder mit der das Deck durch vollständige Benetzung der Ladetanks gekühlt werden kann.
Die Anlage muß mit einem Anschluß zur Versorgung von Land
aus versehen sein. Die Anlage muß vom Steuerstand und von Deck aus in Betrieb gesetzt werden können. Die Kapazität der Berieselungsanlage muß mindestens so ausgelegt sein, daß bei gleichzeitiger Benutzung aller Düsen pro Stunde 50 Liter pro m2 Decksfläche im Bereich der Ladung erreicht wird.
321 229- 321 230
321 231 Maschinen
(1) Es dürfen nur Verbrennungsmotoren eingebaut sein, die
mit Kraftstoff betrieben werden, der einen Flammpunkt von mehr als 55 ºC hat.
(2) Lüftungsöffnungen von Maschinenräumen und Ansaugöffnungen von Motoren müssen, wenn die Motoren die Luft nicht direkt aus dem Maschinenraum ansaugen, mindestens 2,00 m vom Bereich der Ladung entfernt sein.
(3) Funkenbildung muß im Bereich der Ladung ausgeschlossen
sein.
(4) An äußeren Teilen von Motoren, die während des Ladens
oder Löschens verwendet werden, sowie an deren Luft- und Abgasschächten dürfen keine Oberflächentemperaturen auftreten, die oberhalb der für die Temperaturklasse geforderte oder zugelassenen Werte liegen. Dies gilt nicht für Motoren, welche in Betriebsräumen aufgestellt sind, die den Vorschriften der Rn. 321 252b vollständig entsprechen.
(5) Die Lüftung des geschlossenen Maschinenraums ist so
auszulegen, daß bei einer Außentemperatur von 20 ºC die mittlere Temperatur des Maschinenraums einen Wert von 40 ºC nicht übersteigt.
321 232 Brennstofftanks
(1) Wenn das Schiff mit Aufstellungsräumen versehen ist,
darf der Doppelboden in diesem Bereich als Brennstofftank eingerichtet werden, wenn ihre Höhe mindestens 0,60 m beträgt.
Brennstoffrohrleitungen und Öffnungen dieser Tanks in Aufstellungsräumen sind verboten.
(2) Lüftungsrohre aller Brennstofftanks müssen bis 0,50 m
über das freie Deck geführt sein. Ihre Öffnungen und die Öffnungen von Überlaufrohren, die auf Deck führen, müssen mit einem durch ein Gitter oder eine Lochplatte gebildeten Schutz versehen sein.
321 233
321 234 Abgasrohre
(1) Abgase müssen durch ein Abgasrohr nach oben oder durch
die Bordwand ins Freie geleitet werden. Die Austrittsöffnung muß mindestens 2,00 m vom Bereich der Ladung entfernt sein. Die Abgasrohre von Motoren müssen so gerichtet sein, daß die Abgase sich vom Schiff entfernen.
Abgasrohre dürfen nicht im Bereich der Ladung angeordnet
sein.
(2) Abgasrohre müssen mit einer Vorrichtung zum Schutz gegen
das Austreten von Funken versehen sein, zB Funkenfänger. 321 235 Lenz- und Ballasteinrichtung
(1) Lenz- und Ballastpumpen für Räume innerhalb des Bereichs
der Ladung müssen im Bereich der Ladung aufgestellt sein.
Dies gilt nicht für:
- -Wallgänge und Doppelböden, wenn sie keine gemeinsame Wand mit den Ladetanks haben;
- -Kofferdämme und Aufstellungsräume, wenn das Ballasten über die Wasserleitung der Feuerlöscheinrichtung im Bereich der Ladung und das Lenzen mittels Ejektoren erfolgt.
- (2) Bei Verwendung des Doppelbodens als Brennstofftank darf
- dieser nicht an das Lenzsystem angeschlossen sein.
- (3) Das Standrohr und dessen Außenbordanschluß für das Ansaugen von Ballastwasser müssen sich, wenn die Ballastpumpe im Bereich der Ladung aufgestellt ist, innerhalb des Bereichs der Ladung, jedoch außerhalb der Ladetanks, befinden.
- (4) Ein Pumpenraum unter Deck muß im Notfall durch eine von
- allen anderen Einrichtungen unabhängige Einrichtung im Bereich der Ladung gelenzt werden können. Diese Lenzeinrichtung muß außerhalb des Pumpenraums aufgestellt sein.
- 321 236- 321 239
- 321 240 Feuerlöscheinrichtungen
- (1) Das Schiff muß mit einer Feuerlöscheinrichtung versehen
- sein.
- Die Einrichtung muß den nachstehenden Anforderungen
- entsprechen :
- -Sie muß von zwei unabhängigen Feuerlösch- oder Ballastpumpen gespeist werden. Eine davon muß jederzeit betriebsbereit sein.
- Diese Pumpen dürfen nicht im gleichen Raum aufgestellt sein.
- -Sie muß durch eine Wasserleitung versorgt werden, die im Bereich der Ladung oberhalb des Decks mindestens drei Wasserentnahmeanschlüsse hat. Es müssen drei dazu passende, ausreichend lange Schläuche mit Sprühstrahlrohren mit einem Durchmesser von mindestens 12 mm vorhanden sein. Mindestens zwei nicht vom gleichen Anschlußstutzen ausgehende Wasserstrahle müssen gleichzeitig jede Stelle des Decks im Bereich der Ladung erreichen können.
- Durch ein federbelastetes Rückschlagventil muß sichergestellt sein, daß Gase nicht durch die Feuerlöscheinrichtung in Wohnräume oder Betriebsräume außerhalb des Bereichs der Ladung gelangen können.
- -Die Kapazität der Einrichtung muß mindestens so ausgelegt sein, daß bei gleichzeitiger Benutzung von zwei Sprühstrahlrohren von jeder Stelle an Bord aus eine Wurfweite erreicht wird die mindestens der Schiffsbreite entspricht.
- (2) Zusätzlich müssen Maschinenräume, Pumpenräume und
- gegebenenfalls alle Räume mit für die Kühlanlage wichtigen Einrichtungen (Schalttafeln, Kompressoren usw.) mit einer festinstallierten Feuerlöscheinrichtung versehen sein, die von Deck aus in Betrieb gesetzt werden kann und den Vorschriften einer anerkannten Klassifikationsgesellschaft entspricht.
- (3) Die in Rn. 210 240 vorgeschriebenen zwei
Handfeuerlöscher müssen sich im Bereich der Ladung befinden. 321 241 Feuer und offenes Licht
(1) Die Mündungen der Schornsteine müssen sich mindestens
2,00 m außerhalb des Bereichs der Ladung befinden. Es müssen Einrichtungen vorhanden sein, die das Austreten von Funken und das Eindringen von Wasser zu verhindern.
(2) Heiz-, Koch- und Kühlgeräte dürfen weder mit flüssigen
Kraftstoffen, noch mit Flüssiggas oder mit festen Brennstoffen betrieben werden.
Wenn Heizgeräte oder Heizkessel im Maschinenraum oder in
einem besonders dafür geeigneten Raum aufgestellt sind, dürfen diese jedoch mit flüssigem Kraftstoff mit einem Flammpunkt von mehr als 55 ºC betrieben werden.
Koch- und Kühlgeräte sind nur in den Wohnräumen zugelassen.
(3) Es sind nur elektrische Beleuchtungsgeräte zugelassen. 321 242 Ladungsheizungsanlage
(1) Heizkessel, die der Beheizung der Ladung
dienen, müssen mit flüssigem Kraftstoff mit einem Flammpunkt von mehr als 55 ºC betrieben werden. Sie müssen entweder im Maschinenraum oder in einem besonderen unter Deck und außerhalb des Bereichs der Ladung gelegenen und von Deck oder vom Maschinenraum aus zugänglichen Raum aufgestellt sein.
(2) Ladungsheizungsanlagen müssen so beschaffen sein, daß im Falle eines Lecks in den Heizschlangen keine Ladung in den Heizkessel gelangen kann. Ladungsheizungsanlagen mit künstlichem Zug müssen elektrisch gezündet werden.
(3) Einrichtungen zur Lüftung des Maschinenraumes müssen
unter Berücksichtigung des Luftbedarfs für den Heizkessel bemessen werden.
(4) Wenn die Ladungheizungsanlage beim Laden, Löschen oder
Entgasen benutzt wird muß, muß der Betriebsraum, in dem diese Anlagen aufgestellt sind, den Vorschriften des Rn. 321 252h) vollständig entsprechen. Dies gilt nicht für die Ansaugöffnungen des Lüftungssystems. Diese müssen mindestens 2,00 m vom Bereich der Ladung und 6,00 m von Öffnungen der Lade- oder Restetanks, Ladepumpen an Deck, Austrittsöffnungen von Hochgeschwindigkeitsventilen oder Überdruckventilen und Landanschlüsse der Lade- und Löschleitungen entfernt und mindestens 2,00 m über Deck angeordnet sein. Beim Löschen von Stoffen mit einem Flammpunkt ≥ 61 °C, wenn die Produkttemperatur mindestens 15 K unterhalb des Flammpunktes liegt, brauchen die Vorschriften der Rn. 321 252 Abs. 3 lit. b nicht eingehalten zu werden.
321 243- 321 249
321 250 Unterlagen für die elektrischen Anlagen
(1) Zusätzlich zu den nach der Schiffstechnikverordnung geforderten Unterlagen müssen an Bord vorhanden sein:
- a) ein Plan mit den Grenzen des Bereichs der Ladung auf den die in diesem Bereich installierten elektrischen Betriebsmittel eingetragen sind;
- b) eine Liste über die unter Buchstabe a) aufgeführten elektrischen Betriebsmittel mit folgenden Angaben:
- Gerät, Aufstellungsort, Schutzart, Zündschutzart, Prüfstelle und Zulassungsnummer;
- c) eine Liste oder ein Übersichtsplan über die außerhalb des Bereichs der Ladung vorhandenen Betriebsmittel, die während des Ladens, Löschens und Entgasens betrieben werden dürfen. Alle anderen Betriebsmittel müssen rot gekennzeichnet sein. Siehe Rn. 321 252 (3) und (4).
- (2) Die vorstehend genannten Unterlagen müssen mit dem Sichtvermerk der zuständigen Behörde versehen sein, die das Gefahrgut-Zulassungszeugnis erteilt.
- 321 251 Elektrische Einrichtungen
- (1) Es sind nur Verteilersysteme ohne
- Schiffskörperrückleitung zugelassen.
- Dies gilt nicht für:
- -örtlich begrenzte und außerhalb des Bereichs der Ladung liegende Anlageteile (zB Anlaßeinrichtungen der Dieselmotoren)
- -die Isolationskontrolleinrichtung nach Absatz (2).
- (2) In jedem isolierten Versorgungssystem muß eine
- selbstt ätige Isolationskontrolleinrichtung mit optischer und akustischer Warnung eingebaut sein.
- (3) Elektrische Betriebsmittel in explosionsgefährdeten
- Bereichen sind unter Berücksichtigung der zu befördernden Stoffe entsprechend den dafür erforderlichen Explosionsgruppen und Temperaturklassen auszuwählen (siehe Stoffliste).
- 321 252 Art und Aufstellungsort der elektrischen Einrichtungen
- (1) a) In Ladetanks, Restetanks sowie in Lade- und Löschleitungen sind nur zugelassen (vergleichbar Zone 0):
- -Meß-, Regel- und Alarmeinrichtungen in Ausführung EEx (ia).
- b) In Kofferdämmen, Wallgängen, Doppelböden und Aufstellungsräumen sind nur zugelassen (vergleichbar Zone 1):
- -Meß-, Regel- und Alarmeinrichtungen vom Typ „bescheinigte Sicherheit";
- -Leuchten der Schutzart „druckfeste Kapselung" oder „Überdruckkapselung";
- -hermetisch abgeschlossene Echolotschwinger, deren Kabel in dickwandigen Stahlrohren mit gasdichten Verbindungen bis über das Hauptdeck geführt sind;
- -Kabel für den aktiven Kathodenschutz der Außenhaut in Schutzrohren aus Stahl wie für Echolotschwinger.
- c) In den Betriebsräumen unter Deck im Bereich der Ladung sind nur zugelassen (vergleichbar Zone 1):
- -Meß-, Regel- und Alarmeinrichtungen vom Typ „bescheinigte Sicherheit";
- -Leuchten der Schutzart „druckfeste Kapselung" oder „Überdruckkapselung";
- -Motoren für den Antrieb betriebsnotwendiger Einrichtungen wie zB von Ballastpumpen. Sie müssen dem Typ „bescheinigte Sicherheit" entsprechen.
- d) Die Schalt- und Schutzeinrichtungen zu den unter Buchstaben a), b) und c) genannten Einrichtungen müssen außerhalb des Bereichs der Ladung liegen, wenn sie nicht eigensicher ausgeführt sind.
- e) Auf Deck innerhalb des Bereichs der Ladung müssen die elektrischen Einrichtungen dem Typ „bescheinigte Sicherheit" entsprechen (vergleichbar Zone 1).
- (2) Akkumulatoren müssen außerhalb des Bereichs der Ladung
- untergebracht sein.
- (3) a) Elektrische Einrichtungen, die während des Ladens, Löschens oder während des Entgasens beim Stilliegen betrieben werden und die außerhalb des Bereichs der Ladung liegen, müssen mindestens dem Typ „begrenzte Explosionsgefahr" entsprechen (vergleichbar Zone 2).
- b) Dies gilt nicht für:
- -Beleuchtungsanlagen in den Wohnräumen mit Ausnahme der Schalter, die in der Nähe des Wohnungseinganges angeordnet sind;
- -Sprechfunkanlagen in den Wohnräumen und im Steuerhaus;
- -elektrische Einrichtungen innerhalb der Wohnräume, des Steuerhauses oder der Betriebsräumen außerhalb des Bereichs der Ladung, wenn folgende Forderungen eingehalten sind:
- -diese Räume müssen mit einem Lüftungssystem versehen sein, das einen Überdruck von mindestens 0,1 kPa (0,001 bar) gewährleistet und die Fenster dürfen nicht geöffnet werden können. Die Ansaugöffnungen des Lüftungssystems müssen so weit wie möglich, mindestens jedoch 6,00 m vom Bereich der Ladung entfernt und mindestens 2,00 m über Deck angeordnet sein;
- -eine Gasspüranlage mit folgenden Meßstellen muß vorhanden sein:
- -in den Ansaugöffnungen der Lüftungsysteme;
- -direkt unterhalb der Oberkante des Türsülls von Eingängen zu Wohnräumen und Betriebsräumen;
- -die Messungen müssen stetig erfolgen;
- -die Ventilatoren müssen abgeschaltet werden, sobald eine Konzentration von 20% der unteren Explosionsgrenze erreicht wird. In diesem Fall und beim Ausfall der Belüftung oder der Gasspüranlage müssen die elektrischen Einrichtungen, die den unter Buchstabe a) genannten Bedingungen nicht entsprechen, abgeschaltet werden. Diese Abschaltung muß sofort und automatisch erfolgen und eine Notbeleuchtung in Wohnräumen, Steuerhaus und Betriebsräumen in Betrieb setzen, die mindestens dem Typ „begrenzte Explosionsgefahr" entspricht. Das Abschalten muß in der Wohnung und im Steuerhaus optisch und akustisch gemeldet werden;
- -das Lüftungssystem, die Gasspüranlage und die Abschaltalarmierung müssen den unter Buchstabe a) genannten Bedingungen in vollem Umfang entsprechen;
- -die automatischen Abschaltung muß so eingestellt sein, daß diese nicht während der Fahrt erfolgen kann.
- (4) Elektrische Einrichtungen, die den unter Absatz (3)
- angegebenen Vorschriften nicht entsprechen sowie ihre Schaltgeräte müssen rot gekennzeichnet sein. Das Abschalten dieser Einrichtungen muß an einer zentralen Stelle an Bord erfolgen.
- (5) Ein elektrischer Generator, der den unter Absatz (3)
- angegebenen Vorschriften nicht entspricht, aber durch eine Maschine ständig angetrieben wird, muß mit einem Schalter versehen sein, der den Generator entregt. Eine Hinweistafel mit den Bedienungsvorschriften muß beim Schalter angebracht sein.
- (6) Steckdosen zum Anschluß von Signalleuchten und Landstegbeleuchtung müssen in unmittelbarer Nähe des Signalmastes bzw. des Landsteges am Schiff fest montiert sein. Das Herstellen und das Lösen der Steckverbindungen darf nur im spannungslosen Zustand der Steckdosen möglich sein.
- (7) Ein Ausfall der elektrischen Speisung von Sicherheits- und Kontrolleinrichtungen muß sofort optisch und akustisch an den normalerweise dafür vorgesehenen Stellen gemeldet werden.
- 321 253 Erdung
- (1) Im Bereich der Ladung müssen die betriebsmäßig nicht
- unter Spannung stehenden Metallteile elektrischer Geräte sowie Metallarmierungen und Metallmäntel von Kabeln geerdet sein, sofern sie nicht durch die Art ihres Einbaues mit dem Schiffskörper metallisch leitend verbunden sind.
- (2) Absatz (1) gilt auch für Anlagen mit einer Spannung
- unter 50 Volt.
- (3) Unabhängige Ladetanks, Großpackmittel und Tankcontainer
- aus Metall müssen geerdet sein.
- 321 254- 321 255
- 321 256 Elektrische Kabel
- (1) Alle Kabel, die im Bereich der Ladung liegen, müssen
- eine metallische Abschirmung haben.
- (2) Kabel und Steckdosen im Bereich der Ladung müssen gegen
- mechanische Beschädigung geschützt sein.
- (3) Bewegliche Leitungen im Bereich der Ladung sind
- verboten , ausgenommen für eigensichere Stromkreise sowie für den Anschluß von Signal- und Landstegbeleuchtung.
- (4) Kabel für eigensichere Stromkreise dürfen nur für
- derartige Stromkreise verwendet werden und müssen von anderen Kabeln, die nicht zu solchen Stromkreisen gehören, getrennt verlegt sein (zB nicht zusammen im gleichen Kabelbündel und nicht durch gemeinsame Kabelschellen gehaltert).
- (5) Für die beweglichen Kabel zum Anschluss von Signal- und Landstegbeleuchtung dürfen nur Schlauchleitungen des Typs H07RN-F gemäß ÖVE K40 Teil 4 oder Kabel mindestens gleichwertiger Ausführung mit einem Mindestquerschnitt der Leiter von 1,5 mm2 verwendet werden.
- Diese Kabel müssen möglichst kurz und so geführt sein, daß
- eine Beschädigung nicht zu befürchten ist.
- 321 257- 321 259
- 321 260 Besondere Ausrüstung
- Das Schiff muß mit einer Dusche und einem Augen- und Gesichtsbad an einer direkt vom Bereich der Ladung
- zug änglichen Stelle ausgerüstet sein.
- 321 261- 321 270
- 321 271 Zutritt an Bord
- Die Hinweistafeln mit dem Zutrittsverbot gemäß Rn. 210 371
- m üssen von beiden Schiffsseiten aus deutlich lesbar sein.
- 321 272- 321 273
- 321 274 Rauchverbot, Verbot von Feuer und offenem Licht
- (1) Die Hinweistafeln mit dem Rauchverbot gemäß Rn. 210 374
- m üssen von beiden Schiffsseiten aus deutlich lesbar sein.
- (2) In der Nähe des Zugangs zu Stellen, an denen das Rauchen
- oder die Verwendung von Feuer oder offenem Licht nicht immer erlaubt ist, müssen Hinweisschilder die Umstände angeben, unter denen das Verbot gilt.
- (3) In den Wohnräumen und im Steuerhaus muß in der Nähe
- jedes Ausgangs ein Aschenbecher angebracht sein. 321 275- 321 291
- 321 292 Notausgang
- Räume, deren Zu- oder Ausgänge im Leckfall teilweise oder
- ganz eintauchen, müssen mit einem Notausgang versehen werden, der mindestens 0,10 m über der Schwimmebene liegt. Dies gilt nicht für Vor- und Achterpiek.
321 293-
330 999
Kapitel 3
Bauvorschriften für Tankschiffe des Typs N
331 000-
331 099
331 100 Allgemeines
Die Bauvorschriften des Kapitels 3 des III. Teils gelten für
Tankschiffe des Typs N.
331 101-
331 199
331 200 Baustoffe
- (1) a) Der Schiffskörper und die Ladetanks müssen aus Schiffsbaustahl oder aus einem anderen mindestens gleichwertigen Metall gebaut sein.
- Für unabhängige Ladetanks dürfen auch andere, gleichwertige Materialien verwendet werden. Die Gleichwertigkeit muß sich auf die mechanischen Eigenschaften und auf die Beständigkeit gegen Temperatur- und Feuereinwirkung beziehen.
- b) Alle Teile des Schiffes einschließlich Einrichtung und Ausrüstung, welche mit der Ladung in Berührung kommen können, müssen aus Baustoffen bestehen, die weder durch die Ladung angegriffen werden oder eine Zersetzung der Ladung verursachen noch mit ihr schädliche oder gefährliche Verbindungen eingehen können.
- c) Gassammel- und Gasabfuhrleitungen müssen gegen Korrosion geschützt sein.
- (2) Die Verwendung von Holz, Aluminiumlegierungen oder
- Kunststoffen im Bereich der Ladung ist verboten, sofern dies nicht in Absatz (3) oder im Gefahrgut-Zulassungszeugnis ausdrücklich zugelassen ist.
- (3) a) Die Verwendung von Holz, Aluminiumlegierungen oder Kunststoffen im Bereich der Ladung ist nur zulässig für:
- -Landstege und Außenbordtreppen;
- -lose Ausrüstungsgegenstände (Peilstäbe aus Aluminium sind jedoch zugelassen, wenn sie zur Verhinderung der Funkenbildung mit einem Fuß aus Messing versehen oder in anderer Weise geschützt sind);
- -die Lagerung der vom Schiffskörper unabhängigen Tanks, sowie für die Lagerung von Einrichtungen und Ausrüstungen;
- -Masten und ähnliche Rundhölzer;
- -Maschinenteile;
- -Teile der elektrischen Anlage;
- -Teile der Lade- und Löschanlage;
- -Deckel von Kisten an Deck.
- b) Die Verwendung von Holz oder Kunststoffen im Bereich der Ladung ist nur zulässig für:
- -Auflagerblöcke und Anschläge aller Art. c) Die Verwendung von Kunststoffen oder Gummi im Bereich
- der Ladung ist nur zulässig für:
- -Auskleidung der Tanks und der Lade- und Löschleitungen;
- -Dichtungen aller Art (zB Dom- und Lukendeckel);
- -elektrische Leitungen;
- -Lade- und Löschschläuche;
- -Isolierung der Ladetanks und der Lade- und Löschleitungen.
- d) Alle in den Wohnräumen und im Steuerhaus verwendeten fest eingebauten Materialien, mit Ausnahme der Möbel, müssen schwer entflammbar sein. Im Brandfall dürfen sie Rauch oder giftige Gase nicht in gefährlichem Maße entwickeln.
- (4) Die im Bereich der Ladung verwendete Farbe darf bei
- Schlag- oder ähnlicher Beanspruchung keine Funkenbildung hervorrufen können.
- (5) Die Verwendung von Kunststoffen für Beiboote ist nur
- zul ässig, wenn das Material schwer entflammbar ist. 331 201- 331 207
- 331 208 Klassifikation
- (1) Das Tankschiff muß unter Aufsicht einer anerkannten
- Klassifikationsgesellschaft für deren höchste Klasse gebaut und in ihre höchste Klasse eingestuft sein.
- Die Klasse muß aufrechterhalten werden.
- (2) Pumpenräume müssen bei jeder Erneuerung des Gefahrgut-Zulassungszeugnisses sowie innerhalb des dritten Jahres der Gültigkeit des Gefahrgut-Zulassungszeugnisses von einer anerkannten Klassifikationsgesellschaft kontrolliert werden.
- Diese Kontrolle hat mindestens zu umfassen:
- -Inspektion des ganzen Systems auf Zustand, Korrosion, Leckage oder unerlaubte Umbauten;
- -Prüfung des Zustandes der Gasspüranlage im Pumpenraum.
- Von der anerkannten Klassifikationsgesellschaft
- unterzeichnete Bescheinigungen über die Kontrolle des Pumpenraumes sind an Bord mitzuführen. Aus den Bescheinigungen müssen mindestens die oben erwähnten Kontrollen und die dabei erzielten Resultate sowie das Datum der Kontrolle ersichtlich sein.
- (3) Der Zustand der Gasspüranlagen gemäß Rn. 331 252 (3) b)
- mu ß bei jeder Erneuerung des Gefahrgut-Zulassungszeugnisses sowie innerhalb des dritten Jahres der Gültigkeit des Gefahrgut-Zulassungszeugnisses einmal von einer anerkannten Klassifikationsgesellschaft geprüft werden. Eine von der anerkannten Klassifikationsgesellschaft unterzeichnete Bescheinigung ist an Bord mitzuführen.
- (4) Die Absätze (2) und (3) gelten, soweit sie die Prüfung der Gasspüranlage betreffen, nicht für Typ N offen.
- 331 209
- 331 210 Schutz gegen das Eindringen von Gasen
- (1) Das Schiff muß so beschaffen sein, daß keine Gase in die Wohnung und in Betriebsräume gelangen können.
- (2) Die Unterkannte der Öffnungen in den Seitenwänden
- von Aufbauten muss mindestens 0,50 m über Deck liegen und die Höhe der Sülle von Zugangsluken zu Räumen unter Deck muss mindestens 0,50 m über Deck betragen. Dies ist nicht erforderlich, wenn die dem Bereich der Ladung zugewandte Wand der Aufbauten von Bordwand zu Bordwand durchgezogen und lediglich mit Durchgangsöffnungen versehen ist, wobei die Sülle dieser Öffnungen eine Höhe von mindestens 0,50 m über Deck haben. Die Höhe dieser Wand muss mindestens 2,00 m betragen. Die Unterkannte der Öffnungen in den Seitenwänden von Aufbauten und die Oberkante der Sülle von Zugangsluken, die sich hinter der durchgezogenen Querwand befinden, müssen in diesem Fall mindestens 0,10 m über Deck liegen. Sülle von Maschinenraumtüren und -zugangsluken müssen jedoch immer eine Höhe von mindestens 0,50 m haben.
- (3) Schanzkleider, Fußleisten usw. müssen mit genügend
- gro ßen, direkt über dem Deck angeordneten Öffnungen versehen sein.
- (4) Die Absätze (1) bis (3) gelten nicht für Typ N
- offen.
331 211 Aufstellungsräume und Ladetanks
a) Der höchstzulässige Inhalt eines Ladetanks ist nach
folgender Tabelle zu ermitteln:
--------------------------------------------------------------
L . B . H in m3 Höchstzulässiger Inhalt eines
Ladetanks in m3
--------------------------------------------------------------
bis 600 L . B . H . 0,3
--------------------------------------------------------------
600 bis 3 750 180 + (L . B . H - 600) . 0,0635
--------------------------------------------------------------
> 3 750 380
--------------------------------------------------------------
In vorstehender Tabelle ist L . B . H das Produkt aus
den Hauptabmessungen des Tankschiffes in Metern (nach
dem Eichschein). Es ist:
L = größte Länge des Schiffsrumpfes in m;
B = größte Breite des Schiffsrumpfes in m;
H = kleinster senkrechter Abstand zwischen
Unterkante Kiel und dem tiefsten Punkt des Decks
an der Seite des Schiffes (Seitenhöhe) im
Bereich der Ladung in m;
Bei Trunkdeckschiffen ist H durch H` zu ersetzen. H`
ist nach folgender Formel zu ermitteln:
H` = H + (ht . bt/B . lt/L)
ht = Höhe des Trunks (Abstand zwischen Trunkdeck und
Hauptdeck an Seite Trunk auf L/2 gemessen) in m;
bt = Breite des Trunks in m;
lt = Länge des Trunks in m.
- b) Die Konstruktion der Ladetanks muß so ausgelegt sein, daß die Dichte der beförderten Stoffe berücksichtigt ist. Die maximal zulässige Dichte muß im Gefahrgut-Zulassungszeugnis vermerkt sein.
- c) Wenn das Schiff mit Drucktanks ausgerüstet ist, müssen diese Tanks mindestens für einen Betriebsdruck von 400 kPa (4 bar) ausgelegt sein.
- d) Für Schiffe mit einer Länge bis 50,00 m darf die Ladetanklänge 10,00 m nicht überschreiten. Für Schiffe mit einer Länge über 50,00 m darf die Ladetanklänge 0,20 L nicht überschreiten. Diese Bestimmung gilt nicht für Schiffe mit eingesetzten, zylindrischen Ladetanks mit einem Verhältnis von Länge zu Durchmesser bis 7.
- (2) a) Unabhängige Ladetanks müssen gegen Aufschwimmen gesichert sein.
b) Ein Pumpenssumpf (Anm.: richtig: Pumpensumpf) darf nicht mehr als 0,10 m3 Inhalt haben.
(3) a) Ladetanks müssen von den Wohnräumen, den Maschinenräumen und den Betriebsräumen unter Deck außerhalb des Bereichs der Ladung oder, wenn solche fehlen, von den Schiffsenden durch Kofferdämme mit einer Mindestbreite von 0,60 m getrennt sein. Wenn die Ladetanks in einem Aufstellungsraum aufgestellt sind, müssen sie mindestens 0,50 m von Endschotten des Aufstellungsraums entfernt sein. In diesem Fall wird ein Endschott, das mit einer Brandschutzisolierung „A-60" nach SOLAS II-2, Regel 3 versehen ist, als einem Kofferdamm gleichwertig angesehen. Der Abstand von 0,50 m darf bei Drucktanks auf 0,20 m verringert werden.
- b) Aufstellungsräume, Kofferdämme und Ladetanks müssen untersucht werden können.
- c) Alle Räume im Bereich der Ladung müssen gelüftet werden können. Es muß geprüft werden können, ob sie gasfrei sind.
- (4) Die die Ladetanks, die Kofferdämme und die Aufstellungsräume begrenzenden Schotte müssen wasserdicht sein. Die Ladetanks, die Kofferdämme und die Endschotte der Aufstellungsräume, sowie die den Bereich der Ladung begrenzenden Schotte dürfen unter Deck keine Öffnungen oder Durchführungen enthalten.
- In den Schotten zwischen zwei Aufstellungsräumen
- d ürfen Durchführungen vorhanden sein. Im Schott zwischen Maschinenraum und Kofferdamm oder Betriebsraum im Bereich der Ladung oder zwischen Maschinenraum und Aufstellungsraum dürfen Durchführungen vorhanden sein, wenn sie den in Rn. 331 217 (5) enthaltenen
- Bestimmungen entsprechen.
- Im Schott zwischen Ladetank und Pumpenraum unter Deck dürfen
- Durchführungen vorhanden sein, wenn sie den in Rn. 331 217 (6) enthaltenen Bedingungen entsprechen. Wenn das Schiff mit einem Pumpenraum unter Deck versehen ist, dürfen im Schott zwischen Ladetanks Durchführungen vorhanden sein, wenn die Ladeleitung in dem Ladetank, zu dem sie führt, und im Pumpenraum direkt am Schott mit einer Absperrarmatur versehen ist. Diese Absperrarmaturen müssen von Deck aus bedient werden können.
- (5) Wallgänge und Doppelböden im Bereich der Ladung dürfen
- nur für Ballastaufnahme eingerichtet sein. Doppelböden dürfen nur als Brennstofftank benutzt werden, wenn sie die Vorschriften der Rn. 331 232 erfüllen.
- (6) a) Der Kofferdamm, der mittlere Teil eines Kofferdammes oder ein anderer Raum unter Deck im Bereich der Ladung darf als Betriebsraum eingerichtet sein, wenn die den Betriebsraum begrenzenden Wände senkrecht bis auf den Boden geführt sind. Dieser Betriebsraum darf nur von Deck aus zugänglich sein.
- b) Ein solcher Betriebsraum muß mit Ausnahme der Zugangs- und Lüftungsöffnungen wasserdicht sein.
- c) In dem unter Buchstabe a) genannten Betriebsraum dürfen keine Lade- und Löschleitungen vorhanden sein. Im Pumpenraum unter Deck dürfen Lade- und Löschleitungen nur vorhanden sein, wenn der Pumpenraum den Vorschriften der Rn. 331 217 (6) völlig entspricht.
- (7) Erfolgt der Bau unter Verwendung von unabhängigen
- Ladetanks, muss der Abstand zwischen der Wand des Aufstellungsraums und der Wand der Ladetanks mindestens 0,60 m betragen. Der Abstand zwischen dem Boden des Aufstellungsraumes und dem Boden der Ladetanks muss mindestens 0,50 m betragen. Unter dem Pumpensümpfen darf die lichte Höhe auf 0,40 m verringert werden. Werden die oben genannten Abstände nicht erreicht, müssen die Ladetanks für eine Kontrolle leicht herausgenommen werden können.
- (8) -
- (9) Im Bereich der Ladung unter Deck vorhandene
- Betriebsräume müssen so angeordnet sein, dass sie gut zugänglich sind und die darin vorhandenen Betriebseinrichtungen auch von Personen, welche die persönliche Schutzausrüstung tragen, sicher bedient werden können. Sie müssen so gebaut sein, dass Verletzte oder ohnmächtige Personen aus ihnen ohne besondere Schwierigkeiten geborgen werden können, gegebenenfalls mit Hilfe von fest angebrachten Vorrichtungen.
- (10) Kofferdämme, Wallgänge, Doppelböden, Ladetanks,
- Aufstellungsräume und andere begehbare Räume im Bereich der Ladung müssen so angeordnet sein, dass sie angemessen und vollständig gereinigt und untersucht werden können. Mit Ausnahme von Wallgängen und Doppelböden, wenn sie keine gemeinsame Wand mit den Ladetanks haben, müssen Zugangsöffnungen so bemessen sein, dass eine Person mit angelegtem Atemgerät ungehindert in den Raum hinein oder aus ihm heraus gelangen kann. Mindestgröße der Öffnung:
- 0,36 m²; kleinste Seitenlänge: 0,50 m. Zugangsöffnungen müssen so gebaut sein, dass Verletzte oder ohnmächtige Personen vom Boden des betreffenden Raumes ohne besondere Schwierigkeiten geborgen werden können, gegebenenfalls mit Hilfe von fest angebrachten Vorrichtungen. Der Abstand zwischen den Verstärkungen in den oben genannten Räumen darf nicht weniger als 0,50 m betragen. Im Doppelboden darf dieser Abstand auf 0,45 m verringert werden. Ladetanks dürfen mit runden Öffnungen mit einem Mindestdurchmesser von 0,68 m versehen sein.
(11) Absatz 6 lit. c gilt nicht für Typ N offen. 331 212 Lüftung
(1) Wallgänge und Doppelböden im Bereich der Ladung, welche
nicht für Ballastzwecke eingerichtet sind, Aufstellungsräume und Kofferdämme müssen durch Vorrichtungen gelüftet werden können.
(2) Ein im Bereich der Ladung unter Deck angeordneter
Betriebsraum muß mit einer künstlichen Lüftung versehen sein. Die Kapazität dieser Ventilatoren muß so ausgelegt sein, daß das Volumen des Betriebsraums mindestens zwanzig mal je Stunde vollständig erneuert werden kann. Der Ventilator muß so ausgeführt sein, daß Funkenbildung bei Berührung eines Flügels mit dem Lüftergehäuse sowie elektrostatische Aufladung ausgeschlossen ist.
Die Absaugeschächte müssen bis zu einem Abstand von 50 mm an
den Betriebsraumboden herangeführt sein. Die Zuluft muß durch einen Schacht von oben in den Betriebsraum eingeführt werden. Die Zuluftöffnungen müssen mindestens 2,00 m über Deck, 2,00 m von Tanköffnungen und 6,00 m von Austriltsöffnungen der Sicherheitsventile entfernt angebracht sein. Die hierzu gegebenenfalls notwendigen Verlängerungsrohre dürfen klappbar ausgeführt sein. An Bord des Typs N offen genügt Lüftung mittels Vorrichtungen.
(3) Wohnräume und Betricbsräume müssen gelüftet werden
können.
(4) Ventilatoren, mit denen die Ladetanks entgast werden,
müssen so ausgeführt sein daß Funkenbildung bei Berührung eines Flügels mit dem Lüftergehäuse sowie elektrostatische Aufladung ausgeschlossen ist.
(5) Bei Lüftungsöffnungen müssen Hinweisschilder angebracht
sein, welche die Bedingungen für das Schließen angeben. Alle Lüftungsöffnungen, die von Wohnräumen und Betriebsräumen ins Freie führen, müssen mit Feuerklappen versehen sein. Diese Lüftungsöffnungen müssen mindestens 2,00 m vom Bereich der Ladung entfernt angeordnet sein.
Lüftungsöffnungen von im Bereich der Ladung gelegenen
Betriebsräumen dürfen in diesem Bereich angeordnet sein.
(6) Flammendurchschlagsicherungen nach Rn. 331 220,
Rn. 331 221, Rn. 331 222undund Rn. 331 226 Abs. 3 müssen von einem von der zuständigen Behörde für den vorgesehenen Zweck zugelassenen Typ sein.
(7) Die Absätze,undgelten nicht für
Typ N offen.
331 213 Stabilität (Allgemein)
(1) Eine ausreichende Stabilität muß nachgewiesen sein. Für
Schiffe mit Tankbreiten kleiner oder gleich 0,70 . B ist dieser Nachweis nicht erforderlich.
(2) Die Grundwerte für die Stabilitätsberechnung -
Schiffsleergewicht und Lage des Gewichtsschwerpunktes - müssen entweder durch einen Krängungsversuch oder durch eine detaillierte Gewichtsberechnung ermittelt werden. Hierbei muß das Schiffsleergewicht durch einen Tiefgangsnachweis am Schiff kontrolliert werden, wobei die durch Gewichtsberechnung ermittelten Massen nicht mehr als +-5% von dem durch Tiefgangsablesung ermittelten Deplacement abweichen dürfen.
(3) Ausreichende Intaktstabilität muß für alle Stadien des Be- und Entladens und für den Endbeladungszustand nachgewiesen werden.
331 214 Stabilität (Intakt)
Für Schiffe mit Tankbreiten von mehr als 0,70 . B ist
nachzuweisen, daß bei einem Winkel von 5 Grad oder, sofern dieser kleiner ist, bei dem Neigungswinkel, bei dem eine Öffnung zu Wasser kommt, ein aufrichtender Hebel von 0,10 m vorhanden ist. Der stabilitätsmindernde Einfluß freier Oberflächen von Tanks mit einer Füllung von weniger als 95% ist hierbei zu berücksichtigen.
331 215
331 216 Maschinenräume
(1) Verbrennungsmotoren für den Schiffsantrieb sowie
Verbrennungsmotoren von Hilfsmaschinen müssen außerhalb des Bereichs der Ladung angeordnet sein. Zugänge und andere Öffnungen von Maschinenräumen müssen mindestens 2,00 m vom Bereich der Ladung entfernt sein.
(2) Maschinenräume müssen von Deck aus zugänglich sein.
Zugänge dürfen nicht zum Bereich der Ladung gerichtet sein. Wenn die Türe nicht in einer Nische untergebracht sind, deren Tiefe mindestens der Türbreite entspricht, müssen die Scharniere dem Bereich der Ladung zugewendet sein.
(3) Absatz, letzter Satz gilt nicht für
Bilgenentölungsboote und Bunkerboote.
331 217 Wohnräume und Betriebsräume
(1) Wohnräume und Steuerhaus müssen außerhalb des Bereichs
der Ladung hinter der hintersten oder vor der vordersten senkrechten Ebene des unterhalb des Decks liegenden Teils des Bereichs der Ladung liegen. Fenster des Steuerhauses, welche mindestens 1,00 m über dem Steuerhausboden liegen, dürfen nach vorn geneigt sein.
(2) Zugänge von Räumen und Öffnungen in den Aufbauten dürfen
nicht zum Bereich der Ladung gerichtet sein. Scharniere von Türen, die nach außen öffnen und nicht in einer Nische untergebracht sind, deren Tiefe mindestens der Türbreite entspricht, müssen dem Bereich der Ladung zugewendet sein.
(3) Zugänge von Deck aus und Öffnungen von Räumen ins Freie
müssen geschlossen werden können. Folgender Hinweis muß am Zugang zu diesen Räumen angebracht sein:
Während des Ladens, Löschens und Entgasens nicht ohne
Erlaubnis des Schiffsführers öffnen.
Sofort wieder schließen.
(4) Eingänge und zu öffnende Fenster von Aufbauten und Wohnräumen sowie andere Öffnungen zu diesen Räumen müssen mindestens 2,00 m vom Bereich der Ladung entfernt sein. Steuerhaustüren und -fenster dürfen innerhalb dieser 2,00 m nur angeordnet sein, wenn keine direkte Verbindung vom Steuerhaus zur Wohnung besteht.
(5) a) Antriebswellen der Lenz- und Ballastpumpen im Bereich der Ladung dürfen durch das Schott zwischen Betriebsraum und Maschinenraum hindurchgeführt werden, wenn die Betriebsraumanordnung der Rn. 331 211entspricht.
- b) Die Durchführung der Welle durch das Schott muß gasdicht und von einer anerkannten Klassifikationsgesellschaft zugelassen sein.
- c) Ein Anschlag muß die erforderlichen Betriebsanweisungen enthalten.
- d) Im Schott zwischen Maschinenraum und Betriebsraum im Bereich der Ladung und zwischen Maschinenraum und Aufstellungsraum dürfen Durchführungen für elektrische Kabel, Hydraulikleitungen und Rohrleitungen für Meß-, Regel- und Alarmeinrichtungen angebracht werden, wenn die Durchführungen gasdicht und von einer anerkannten Klassifikationsgesellschaft zugelassen sind. Durchführungen durch ein Schott, das mit einer Brandschutzisolierung „A-60" gemäß SOLAS II-2, Regel 3 versehen ist, müssen eine gleichwertige Brandschutzisolierung aufweisen.
- e) Durch das Schott zwischen Maschinenraum und Betriebsraum im Bereich der Ladung dürfen Rohrleitungen hindurch geführt werden, wenn es sich dabei um Rohrleitungen zwischen maschinellen Anlagen im Maschinenraum und im Betriebsraum handelt, welche im Betriebsraum keine Öffnungen enthalten.
- f) Vom Maschinenraum aus dürfen Rohrleitungen durch den Betriebsraum im Bereich der Ladung, den Kofferdamm oder den Aufstellungsraum hindurch ins Freie geführt werden, wenn sie innerhalb des Betriebsraumes, des Kofferdamms oder des Aufstellungsraumes in dickwandiger Ausführung verlegt sind und im Betriebsraum oder im Kofferdamm keine Flanschverbindungen oder Öffnungen haben.
- g) Wenn eine Antriebswelle von Hilfsmaschinen durch eine über Deck gelegene Wand führt, muß die Durchführung gasdicht sein.
(6) Ein im Bereich der Ladung unter Deck angeordneter
Betriebsraum ist als Pumpenraum für die Aufstellung einer Lade- und Löschanlage nur zulässig, wenn:
- -der Pumpenraum durch einen Kofferdamm oder ein Schott, das mit einer Brandschutzisolierung „A-60" nach SOLAS II-2, Regel 3 versehen ist oder durch einen Betriebsraum oder einen Aufstellungsraum vom Maschinenraum oder von Betriebsräumen außerhalb des Bereichs der Ladung getrennt ist;
- -das vorstehend geforderte „A-60" Schott keine Durchbrüche gemäß Absatz (5) a) hat;
- -Lüftungsaustrittsöffnungen mindestens 6,00 m von Zugängen und Öffnungen der Wohnräume und Betriebsräume außerhalb des Bereichs der Ladung entfernt angeordnet sind;
- -Zugangs- und Lüftungsöffnungen von außen verschließbar sind;
- -alle Lade- und Löschleitungen, sowie die Rohrleitungen der Nachlenzsysteme, auf der Saugseite der Pumpe im Pumpenraum direkt am Schott mit einer Absperrarmatur versehen sind. Die erforderliche Bedienung der Armaturen im Pumpenraum und das Starten der Pumpen sowie die notwendige Regulierung des Flüssigkeitsstromes muß von Deck aus erfolgen;
- -die Pumpenraumbilge mit einer Einrichtung zum Messen des Füllstands versehen ist, die einen optischen und akustischen Alarm im Steuerhaus auslöst, wenn sich in der Pumpenraumbilge Flüssigkeit ansammelt;
- -der Pumpenraum mit einer fest eingebauten Gasspüranlage versehen ist, welche die Anwesenheit von explosionsfähigen Gasen sowie von den Mangel an Sauerstoff durch direkt messende Sensoren automatisch anzeigt und beim Erreichen einer Gaskonzentration von 20% der unteren Explosionsgrenze einen optischen und akustischen Alarm auslöst. Die Sensoren dieser Anlage müssen sich an geeigneten Stellen am Boden und direkt unterhalb der Decke befinden.
- Die Messungen müssen ständig erfolgen.
- Die Alarme müssen optisch und akustisch im Steuerhaus und im Pumpenraum gemeldet werden und müssen die Lade-Löschanlage abschalten. Ein Ausfall der Gasspüranlage muß sofort optisch und akustisch im Steuerhaus und an Deck gemeldet werden;
- -die in Rn. 331 212 (2) vorgeschriebene Lüftung eine Stundenleistung von mindestens dem dreißigfachen des Rauminhalts des Betriebsraums besitzt.
- (7) Am Zugang zum Pumpenraum muß folgender Hinweis
- angebracht sein:
- Vor Betreten des Pumpenraumes auf Gasfreiheit sowie
- ausreichenden Sauerstoffgehalt überprüfen.
- Türen und Einstiegöffnungen nicht ohne Erlaubnis des Schiffsführers öffnen.
Bei Alarm den Raum sofort verlassen.
- (8) Die Absätze (5) g), (6) und (7) gelten nicht
- f ür Typ N offen.
- Die Absätze (2), letzter Satz, (3), letzter Satz, und
(4) gelten nicht für Bilgenentölungsboote und Bunkerboote.
331 218- 331 219
331 220 Einrichtung der Kofferdämme
(1) Kofferdämme oder Kofferdammabteilungen, die neben einem
nach Rn. 331 211eingerichteten Betriebsraum verbleiben, müssen durch eine Zugangsluke zugänglich sein. Die Zugangs- und Lüftungsöffnungen müssen sich mindestens 0,50 m über Deck befinden.
(2) Kofferdämme müssen durch eine Pumpe mit Wasser gefüllt
und gelenzt werden können.
Das Füllen muß innerhalb 30 Minuten stattfinden können.
Kofferdämme dürfen nicht mit einem Einlaßventil ausgerüstet sein.
Dies ist nicht erforderlich, wenn das Schott zwischen
Maschinenraum und Kofferdamm mit einer Brandschutzisolierung “A-60" nach SOLAS II-2, Regel 3 versehen ist oder wenn der Kofferdamm als Betriebsraum eingerichtet ist.
(3) Kofferdämme dürfen nicht über eine feste Rohrleitung mit
einer anderen Rohrleitung des Schiffes, die außerhalb des Bereichs der Ladung angeordnet ist, verbunden sein.
(4) Lüftungsöffnungen der Kofferdämme müssen mit einer
deflagrationssicheren Flammendurchschlagsicherung versehen sein.
(5) Absatzgilt nicht für Typ N offen.
Absatzgilt nicht für Bunker- und Bilgenentölungsboote.
331 221 Sicherheits (Anm.: richtig: Sicherheits-) und Kontrolleinrichtungen
(1) Jeder Ladetank muß versehen sein mit:
- a) einer Innenmarkierung für den Füllungsgrad von 97%;
- b) einem Niveau-Anzeigegerät;
- c) einem Niveau-Warngerät, das spätestens bei einer Füllung von 90% anspricht;
- d) einem Grenzwertgeber für die Auslösung der Überlaufsicherung, der spätestens bei einer Füllung von 97,5% auslöst;
- e) einer Einrichtung zum Messen des Drucks der Gasphase im Ladetank;
- f) einer Einrichtung zum Messen der Temperatur der Ladung wenn in der Stoffliste (Anhang 4) eine Heizungsmöglichkeit oder in Spalte 20 eine maximal zulässige Temperatur aufgeführt ist;
- g) einer verschließbaren Anschlussmöglichkeit für den Anschluss einer geschlossenen oder teilweise geschlossenen Probeentnahmeeinrichtung und/oder einer Probeentnahmeöffnung, mindestens je nach Anforderung in der Stoffliste (Anhang 4);
- h) einer Peilöffnung.
- (2) Der Füllungsgrad in % muß mit einem Fehler von höchstens
- 0,5% ermittelt werden können. Er wird bezogen auf den Gesamtinhalt des Ladetanks einschließlich des Ausdehnungsschachtes.
- (3) Das Niveau-Anzeigegerät muß von den Bedienungsstellen
- der Absperrorgane für den entsprechenden Ladetank aus abgelesen werden können.
- (4) Das Niveau-Warngerät hat an Bord einen optischen und
- akustischen Alarm auszulösen und muß vom Niveau-Anzeigegerät unabhängig sein.
- (5) a) Der Grenzwertgeber nach Absatz (1) d) hat an Bord einen optischen und akustischen Alarm auszulösen und gleichzeitig einen
- elektrischen Kontakt zu betätigen, der in Form eines binären Signals die von der Landanlage übergebene und gespeiste
- Stromschleife unterbrechen und landseitige Maßnahmen gegen ein Überlaufen beim Beladen einleiten kann. Das Signal muß an die Landanlage mittels eines zweipoligen wasserdichten Gerätesteckers einer Kupplungssteckvorrichtung nach
- IEC-Publikation 309 für Gleichstrom von 40 bis 50 V, Kennfarbe weiß, Lage der Hilfsnase 10h, übergeben werden können. Der Stecker muß in der Nähe der Landanschlüsse der Lade- und Löschleitungen fest am Schiff montiert sein.
- Der Grenzwertgeber muß auch in der Lage sein, die eigene Löschpumpe abzuschalten. Der Grenzwertgeber muß vom Niveau-Warngerät unabhängig sein, darf aber mit dem Niveau-Anzeigegerät gekoppelt sein.
- b) An Bord von Bilgenentölungsbooten muß der Grenzwertgeber gemäß Absatz (1) d) an Bord einen optischen und akustischen Alarm auslösen und die Pumpe, die zur Absaugung des Bilgenwassers verwendet wird,
- abschalten.
- c) Bunkerboote oder andere Schiffe, die Schiffsbetriebsstoffe übergeben können, müssen mit einem Anschlussstutzen entsprechend der europäischen Norm EN 12 827 versehen sein und über eine Schnellschlusseinrichtung, durch die das Bunkern unterbrochen werden kann, verfügen. Diese Einrichtung muss mit Hilfe einer Steuerungseinrichtung durch das binäre Signal des bunkerseitigen Teils der Überfüllsicherung geschlossen werden. Die Schnellschlusseinrichtung muss unabhängig vom binären Signal geschlossen werden können. Die Steuerungseinrichtung muss das binäre Signal in ein Signal zum Schließen der Schnellschlusseinrichtung umsetzen. Stromkreise für die Steuerung der Schnellschlusseinrichtung sind im Ruhestromprinzip oder mit anderen geeigneten Maßnahmen zur Fehlerüberwachung abzusichern. Stromkreise, die nicht nach dem Ruhestromprinzip geschaltet werden können, müssen hinsichtlich ihrer Funktionsfähigkeit leicht überprüfbar sein. Das binäre Signal muss an die Steuerungseinrichtung über einen eigensicheren Stromkreis mit Steckdose einer Kupplungssteckvorrichtung nach IEC-Publikation 309 für Gleichstrom 40 bis 50 V, Kennfarbe weiß, Lage der Hilfsnase 10 h, übergeben werden können. Die Schnellschlusseinrichtung hat an Bord einen optischen und akustischen Alarm auszulösen.
- (6) Die optischen und akustischen Alarme des Niveau-Warngerätes und des Grenzwertgebers müssen sich deutlich voneinander unterscheiden.
- Die optischen Alarme müssen an jedem Bedienungsstand der Absperrarmaturen der Ladetanks wahrnehmbar sein. Die Funktion der Meßfühler und Stromkreise muß leicht kontrollierbar sein oder sie müssen der Ausführung „failsafe" genügen.
- (7) Einrichtungen zum Messen des Über- und Unterdrucks der Gasphase im Ladetank und gegebenenfalls der Temperatur der Ladung müssen beim Überschreiten eines vorgegebenen Druckes oder einer vorgegebenen Temperatur einen optischen und akustischen Alarm im Steuerhaus auslösen. Wenn das Steuerhaus nicht besetzt ist, muss der Alarm zusätzlich an einer von einem Besatzungsmitglied besetzten Stelle wahrnehmbar sein.
- Beim Laden oder Löschen muß die Einrichtung zum Messen des Druckes beim Erreichen eines vorgegebenen Wertes gleichzeitig einen elektrischen Kontakt betätigen, der mit Hilfe des in Absatz (5) genannten Steckers Maßnahmen einleiten kann, durch die das Laden oder Löschen unterbrochen wird. Bei Verwendung der bordeigenen Löschpumpe muß diese automatisch
- abgeschaltet werden.
- Die Einrichtung zum Messen des Über- und Unterdrucks
- mu ß bei einem 1,15fachen Überdruck des Öffnungsdrucks der Hochgeschwindigkeitsventile und bei einem 1,1fachen Unterdruck des Einstelldrucks der Unterdruckventile den Alarm auslösen. Die maximal zulässige Temperatur ist in der Stoffliste aufgeführt. Die Geber der in diesem Absatz erwähnten Alarme dürfen an die Alarmeinrichtung des Grenzwertgebers angeschlossen sein.
- Wenn das Messen des Über- und Unterdrucks mit Hilfe
- von Manometern stattfindet, müssen die Anzeigeskalen der Manometer einen Durchmesser von mindestens 0,14 m haben. Der höchstzulässige Über- und Unterdruck muß durch eine rote Markierung kenntlich gemacht sein. Manometer müssen jederzeit von einer Stelle aus abgelesen werden können, von der das Laden oder Löschen unterbrochen werden kann.
- Wenn dies in der Stoffliste (Anhang 4) in Spalte 20
- gefordert wird, muß die Einrichtung zum Messen des Überdrucks der Gasphase im Ladetank während der Fahrt bei Überschreiten von 40 kPa einen optischen und akustischen Alarm im Steuerhaus, im Wohnungsbereich und an Deck auslösen. Die Ablesung der Manometer muß direkt in der Nähe der Bedienung der Berieselungsanlage geschehen.
- (8) Falls sich die Bedienung der Absperrarmaturen der Ladetanks in einem Kontrollraum befindet, müssen die Niveau-Anzeigegräte (Anm.: richtig: Anzeigegeräte) dort abgelesen werden können und müssen die optischen und akustischen Alarme des Niveau-Warngeräts, des Grenzwertgebers nach Absatz (1) d) und der Einrichtungen zum Messen des Unter- und Überdrucks der Gasphase im Ladetank und gegebenenfalls der Temperatur der Ladung sowohl dort als auch an Deck warnehmbar (Anm.: richtig: wahrnehmbar) sein.
- Die Überwachung des Bereichs der Ladung vom Kontrollraum aus
- mu ß gewährleistet sein.
- (9) Die geschlossene Probeentnahmeeinrichtung, die durch die Ladetankwandung hindurchführt, jedoch Teil eines geschlossenen Systems ist, muß so beschaffen sein, daß während der Probeentnahme keine Gase oder Flüssigkeiten aus dem Tank austreten können. Die Einrichtung muß einem von der zuständigen Behörde für den vorgesehenen Zweck zugelassenen Typ entsprechen.
- (10) Die teilweise geschlossene Probeentnahmeeinrichtung,
- die durch die Ladetankwandung hindurchführt muß so beschaffen sein, daß während der Probeentnahme nur eine geringe Menge gasförmige oder flüssige Ladung an der Luft freigesetzt wird. Solange sie nicht benutzt wird, muß die Einrichtung völlig geschlossen sein. Die Einrichtung muß einem von der zuständigen Behörde für den vorgesehenen Zweck zugelassenen Typ entsprechen.
- (11) Probeentnahmeöffnungen müssen einen Durchmesser von
- h öchstens 0,30 m haben. Sie müssen mit einer dauerbrandsicheren Flammensperre versehen und so beschaffen sein, dass die Öffnungsdauer möglichst kurz sein kann und die Flammensperre nicht ohne äußere Einwirkung offen bleiben kann. Auf Tankschiffen des Typs N offen sind die Flammensperren nicht erforderlich.
- (12) Peilöffnungen müssen so beschaffen sein, daß mit einem Peilstab der Füllungsgrad gemessen werden kann. Peilöffnungen müssen mit einem selbstschließenden Deckel Versehen sein.
- (13) Absatz (1) h) gilt nicht für Typ N
- geschlossen.
- Die Absätze (1) e), (7) in bezug auf Druckmessung,
(9) undgelten nicht für Typ N offen mit Flammendurchschlagsicherung und Typ N offen.
Die Absätzeh) undgelten nicht für Typ N
offen.
Die Absätzeb) c) und g),,und
gelten nicht für Bilgenentölungsboote und Bunkerboote.
Die Absätzef) undgelten nicht für
Bunkerboote.
Absatza) gilt nicht für Bilgenentölungsboote. 331 222 Öffnungen der Ladetanks
(1) a) Ladetanköffnungen müssen sich über Deck im Bereich der Ladung befinden.
b) Ladetanköffnungen mit einem Querschnitt von mehr als 0,10 mFD und Öffnungen der Sicherheitseinrichtungen, die unzulässige Überdrücke verhindern, müssen sich mindestens 0,50 m über Deck befinden.
(2) Ladetanköffnungen müssen mit gasdichten Verschlüssen
versehen sein, die dem Prüfdruck gemäß Rn. 331 223standhalten.
(3) Verschlüsse, die normalerweise während des Ladens und Löschens benutzt werden, dürfen beim Betätigen keine Funkenbildung hervorrufen können.
(4) a) Jeder Ladetank oder jede Gruppe von Ladetanks, die mit einer Gassammelleitung verbunden sind, muss versehen sein mit Sicherheitseinrichtungen, die unzulässige Über- und Unterdrücke verhindern. Diese Sicherheitseinrichtungen sind für:
Typ N offen:
- -Sicherheitseinrichtungen, die so gebaut sind, dass jede Ansammlung von Wasser und dessen Eindringen in Ladetanks verhindert wird.
- Typ N offen mit Flammendurchschlagsicherungen:
- -Sicherheitseinrichtungen, die mit dauerbrandsicheren Flammendurchschlagsicherungen versehen und so gebaut sind, dass jede Ansammlung von Wasser und dessen Eindringen in Ladetanks verhindert wird.
- Typ N geschlossen:
- -Sicherheitseinrichtungen, die unzulässige Über- und Unterdrücke verhindern, wobei, wenn nach der Stoffliste (Anhang 4) Explosionsschutz erforderlich ist, das Unterdruckventil mit einer deflagrationssicheren Flammendurchschlagsicherung zu versehen ist und das Überdruckventil als dauerbrandsicheres Hochgeschwindigkeitsventil auszuführen ist. Die Gase müssen nach oben abgeführt werden. Der Öffnungsdruck des Hochgeschwindigkeitsventils und des Unterdruckventils muss auf dem Ventil dauerhaft angebracht sein;
- -ein Anschluss für die gefahrlose Rückgabe der beim Laden entweichenden Gase an die Landanlage;
- -eine Vorrichtung zum gefahrlosen Entspannen der Ladetanks, die mindestens aus einer dauerbrandsicheren Flammendurchschlagsicherung und einer Absperrarmatur besteht, aus deren Stellung klar erkennbar sein muss, ob sie offen oder geschlossen ist.
- b)Austrittsöffnungen der Hochgeschwindigkeitsventilen müssen mindestens 2,00 m über Deck angeordnet und mindestens 6,00 m von den Wohnräumen sowie 6,00 m von außerhalb des Bereichs der Ladung gelegenen Betriebsräumen entfernt sein. Die Höhe kann verringert werden, wenn unmittelbar um die Austrittsöffnung des Hochgeschwindigkeitsventils in einem Umkreis von 1,00 m keine Bedieneinrichtungen vorhanden sind und dieser Bereich als Gefahrenbereich gekennzeichnet ist. Die Hochgeschwindigkeitsventile müssen so eingestellt sein, daß sie während der Reise erst beim Erreichen des höchstzulässigen Betriebsdrucks der Ladetanks ansprechen.
(5) a) Eine Gassammelleitung, die zwei oder mehr Ladetanks miteinander verbindet, muss, wenn nach der Stoffliste (Anhang 4) Explosionsschutz erforderlich ist, an jeder Einführung in Ladetanks mit einer detonationssicheren Flammendurchschlagsicherung mit einer festen oder federbelasteten Flammensperre versehen sein. Die Ausführung kann sein:
- i) die Flammendurchschlagsicherung ist mit einer festen Flammensperre versehen, wobei jeder Ladetank mit einem deflagrationssicheren Unterdruckventil und einem dauerbrandsicheren Hochgeschwindigkeitsventil versehen ist;
- ii) die Flammendurchschlagsicherung ist mit einer federbelasteten Flammensperre versehen, wobei jeder Ladetank mit einem deflagrationssicheren Unterdruckventil versehen ist;
iii) die Flammendurchschlagsicherung ist mit einer festen oder einer federbelasteten Flammensperre versehen;
- iv) die Flammendurchschlagsicherung ist mit einer festen Flammensperre versehen. Die Einrichtung zum Messen des Drucks muss mit einer Alarmeinrichtung nach Rn. 331 221 Abs. 7 ausgerüstet sein;
- v) die Flammendurchschlagsicherung ist mit einer federbelasteten Flammensperre versehen. Die Einrichtung zum Messen des Drucks muss mit einer Alarmeinrichtung nach Rn. 331 221 Abs. 7 ausgerüstet sein.
- In an eine gemeinsame Gassammelleitung angeschlossene Ladetanks dürfen gleichzeitig nur Stoffe befördert werden, die sich untereinander nicht vermischen und miteinander nicht gefährlich reagieren.
- oder :
- b) Eine Gassammelleitung, die zwei oder mehr Ladetanks miteinander verbindet, muss, wenn nach der Stoffliste (Anhang 4) Explosionsschutz erforderlich ist, an jeder Einführung in Ladetanks mit einem flammendurchschlagsicheren (detonations-/deflagrationssicheren) Über/Unterdruckventil versehen sein, wobei ausgestossene Gase in die Gassammelleitung abgeführt werden. In an eine gemeinsame Gassammelleitung angeschlossenen Ladetanks dürfen gleichzeitig nur Stoffe befördert werden, die in der Gasphase nicht gefährlich miteinander reagieren.
- oder :
- c) Jeder Ladetank hat eine eigene Gasabfuhrleitung, die, wenn nach der Stoffliste (Anhang 4) Explosionsschutz erforderlich ist, mit einem deflagrationssicheren Unterdruck- und einem dauerbrandsicheren Hochgeschwindigkeitsventil zu versehen ist. Es dürfen gleichzeitig mehrere verschiedene Stoffe befördert werden. oder:
- d) Eine Gassammelleitung, die zwei oder mehr Ladetanks miteinander verbindet, muss, wenn nach der Stoffliste (Anhang 4) Explosionsschutz erforderlich ist, an jeder Einführung in die Ladetanks mit einer detonationssicheren Absperrarmatur versehen sein, wobei jeder Ladetank mit einem deflagrationssicheren Unterdruckventil und einem dauerbrandsicheren Hochgeschwindigkeitsventil zu versehen ist. In an eine gemeinsame Gassammelleitung angeschlossenen Ladetanks dürfen gleichzeitig nur Stoffe befördert werden, die sich untereinander nicht vermischen und miteinander nicht gefährlich reagieren.
(6) Die Absätze,b) undgelten nicht
für Typ N offen mit Flammendurchschlagsicherung und Typ N offen.
Absatzgilt nicht für Typ N offen.
331 223 Druckprüfung
(1) Ladetanks, einschließlich Restetanks, Kofferdämme, Lade- und Löschleitungen sind erstmalig vor der Inbetriebnahme und regelmäßig innerhalb vorgeschriebener Fristen zu prüfen.
Wenn in den Ladetanks ein Heizungssystem vorhanden ist,
müssen die Heizschlangen erstmalig vor der Inbetriebnahme und regelmäßig innerhalb vorgeschriebener Fristen geprüft werden.
(2) Der Prüfdruck der Ladetanks einschließlich der Restetanks muß mindestens das 1,3fache des Entwurfsdrucks betragen. Der Prüfdruck für Kofferdämme und offene Ladetanks muß mindestens 10 kPa (0,10 bar) Überdruck betragen.
(3) Der Prüfdruck der Lade- und Löschleitungen muß
mindestens 1 000 kPa (10 bar) Überdruck betragen.
(4) Die maximalen Fristen für die wiederkehrenden Prüfungen
betragen elf Jahre.
(5) Die Methode der Druckprüfung muß den Vorschriften
entsprechen, die von der Zuständigen Behörde oder einer anerkannten Klassifikationsgesellschaft erlassen worden sind.
331 224
331 225 Pumpen und Leitungen
(1) a) Pumpen und zugehörige Lade- und Löschleitungen müssen im Bereich der Ladung untergebracht sein.
- b) Ladepumpen müssen im Bereich der Ladung und zusätzlich von einer Stelle außerhalb dieses Bereichs abgeschaltet werden können.
- c) Ladepumpen an Deck müssen mindestens 6,00 m von Zugängen und Öffnungen der Wohnräume und der außerhalb des Bereichs der Ladung gelegenen Betriebsräumen entfernt sein.
(2) a) Lade- und Löschleitungen müssen von jeder anderen Rohrleitung des Schiffes unabhängig sein. Unter Deck, mit Ausnahme des Ladetankinnern und des Pumpenraums, dürfen keine Lade- und Löschleitungen vorhanden sein.
- b) Lade- und Löschleitungen müssen so angeordnet sein, daß nach dem Laden oder Löschen, die in ihnen enthaltene Flüssigkeit gefahrlos entfernt werden und entweder in die Lade- oder in die Landtanks zurückfließen kann.
- c) Lade- und Löschleitungen müssen sich deutlich von den übrigen Rohrleitungen unterscheiden, zum Beispiel durch farbliche Kennzeichnung.
- d) -
- e) Landanschlüsse müssen mindestens 6,00 m von Zugängen und Öffnungen der Wohnräume und der außerhalb des Bereichs der Ladung gelegenen Betriebsräume entfernt sein.
- f) Alle Landanschlüsse der Gassammelleitung und der Landanschluß der Lade- und Löschleitung, über den geladen oder gelöscht wird, müssen mit einer Absperrarmatur versehen sein. Alle Landanschlüsse müssen jedoch, wenn sie nicht in Betrieb sind, mit einem Blindflansch versehen sein.
- Der Landanschluß der Lade- und Löschleitung, über den geladen oder gelöscht wird, muß mit einer Vorrichtung zur Abgabe von Restmengen gemäß Muster 1 des Anhangs 3 versehen sein.
- g) (Anm.: aufgehoben durch BGBl. II Nr. 96/1999)
- h) Flansche und Stopfbuchsen müssen mit einer Spritzschutzvorrichtung versehen sein. Diese Vorrichtung ist nur erforderlich bei der Beförderung von Stoffen mit ätzenden Eigenschaften (Gefahr 8).
(3) Der in Absatza) und c) unde) genannte
Abstand kann auf 3,00 m verringert werden, wenn am Ende des Bereichs der Ladung ein Querschott gemäß
Rn. 331 210vorhanden ist. Die Durchgangsöffnungen müssen in diesem Fall mit Türen versehen sein.
Folgender Hinweis muß auf diesen Türen angebracht sein:
Während des Ladens oder Löschens nicht ohne Erlaubnis des Schiffsführers öffnen.
Sofort wieder schließen.
(4) a) Alle Einzelteile der Lade- und Löschleitungen müssen elektrisch leitend mit dem Schiffskörper verbunden sein.
b) Die Ladeleitungen müssen bis an den Boden der Ladetanks herangeführt sein.
(5) Es muß erkennbar sein, ob Absperrarmaturen oder andere
Anschlußvorrichtungen der Lade- und Löschleitungen offen oder geschlossen sind.
(6) Lade- und Löschleitungen müssen die erforderliche
Elastizität, Dichtheit und Druckfestigkeit beim Prüfdruck aufweisen.
(7) Lade- und Löschleitungen müssen am Ausgang der Pumpen mit
Einrichtungen zum Messen des Drucks versehen sein.
Bei Manometern müssen die Anzeigeskalen einen Durchmesser
von nicht weniger als 0,14 haben.
Die gemessenen Werten müssen jederzeit vom Bedienungsstand
der Ladepumpen aus abgelesen werden können. Der höchstzulässige Über- oder Unterdruck muß durch eine rote Markierung kenntlich gemacht sein.
(8) a) Wenn über das Lade- und Löschsystem Waschwasser oder Ballastwasser in die Ladetanks geleitet werden soll, müssen sich die für das Ansaugen notwendigen Anschlüsse innerhalb des Bereichs der Ladung, jedoch außerhalb der Ladetanks befinden.
Pumpen für Tankwaschsysteme mit den zugehörigen Anschlüssen können außerhalb des Bereichs der Ladung angeordnet sein, wenn der druckseitige Teil des Systems so eingerichtet ist, daß über diese Leitungen nicht angesaugt werden kann.
Durch ein federbelastetes Rückschlagventil muß sichergestellt sein, daß Gase nicht durch das Tankwaschsystem in Bereiche außerhalb des Bereichs der Ladung gelangen können.
b) Die für das Ansaugen des Wassers bestimmte Rohrleitung muß an ihrer Verbindungsstelle mit der Ladeleitung mit einem Rückschlagventil versehen sein.
(9) Die hinsichtlich der Konstruktion der Ladetanks, Lade- und Löschleitungen, Gassammelleitung und Sicherheitseinrichtungen maximal zulässige Laderate je Tank und Schiff muß im Gefahrgut-Zulassungszeugnis eingetragen sein.
(10) (Anm.: aufgehoben durch BGBl. II Nr. 96/1999)
(11) Die Absätze 1 a) und c), 2 e) und 3 gelten nicht
für Typ N offen, mit Ausnahme für Typ N offen, welche Stoffe mit ätzenden Eigenschaften (Gefahr 8) befördern. Absatz 4 b) gilt nicht für Typ N offen. Die Absätze 2 f), letzter Satz, 2 g), 8 a), letzter Satz, und 10 gelten nicht für Bilgenentölungsboote und Bunkerboote. Abs. 9 gilt nicht für Bilgenentölungsboote. Abs. 2 h) gilt nicht für Bunkerboote.
331 227
331 228 Berieselungsanlage
Wenn in der Stoffliste Berieselung gefordert ist, muß das Schiff im Bereich der Ladung an Deck mit einer Berieselungsanlage versehen sein, mit der Dämpfe aus der Ladung niedergeschlagen werden können oder mit der das Deck durch vollständige Benetzung der Ladetanks gekühlt werden kann. Die Anlage muß mit einem Anschluß zur Versorgung von Land aus versehen sein. Die Anlage muß vom Steuerstand und von Deck aus in Betrieb gesetzt werden können.
Die Kapazität der Berieselungsanlage muß mindestens so
ausgelegt sein, daß bei gleichzeitiger Benutzung aller Düsen pro Stunde 50 Liter pro m2 Decksfläche im Bereich der Ladung erreicht wird.
331 229- 331 230
331 231 Maschinen
(1) Es dürfen nur Verbrennungsmotoren eingebaut sein, die
mit Kraftstoff betrieben werden, der einen Flammpunkt von mehr als 55 ºC hat.
(2) Lüftungsöffnungen von Maschinenräumen und Ansaugöffnungen von Motoren müssen, wenn die Motoren die Luft nicht direkt aus dem Maschinenraum ansaugen, mindestens 2,00 m vom Bereich der Ladung entfernt sein.
(3) Funkenbildung muß im Bereich der Ladung ausgeschlossen
sein.
(4) An äußeren Teilen von Motoren, die während des Ladens
oder Löschens verwendet werden, sowie an deren Luft- und Abgasschächten dürfen keine Oberflächentemperaturen auftreten, die oberhalb der für die Temperaturklasse geforderten oder zugelassenen Werte liegen. Dies gilt nicht für Motoren, welche in Betriebsräumen aufgestellt sind, die den Vorschriften der Rn. 331 252b vollständig entsprechen.
(5) Die Lüftung des geschlossen Maschinenraums ist so
auszulegen, daß bei einer Außentemperatur von 20 ºC die mittlere Temperatur des Maschinenraums einen Wert von 40 ºC nicht übersteigt.
(6) Absatzgilt nicht für Bilgenentölungsboote
und Bunkerboote.
331 232 Brennstofftanks
(1) Wenn das Schiff mit Aufstellungsräumen versehen ist,
darf der Doppelboden in diesem Bereich als Brennstofftank eingerichtet werden, wenn ihre Höhe mindestens 0,60 m beträgt.
Brennstoffrohrleitungen und Öffnungen dieser Tanks in Aufstellungsräumen sind verboten.
(2) Lüftungsrohre aller Brennstofftanks müssen bis 0,50 m
über das freie Deck geführt sein. Ihre Öffnungen und die Öffnungen von Überlaufrohren, die auf Deck führen, müssen mit einem durch ein Gitter oder eine Lochplatte gebildeten Schutz versehen sein.
331 233
331 234 Abgasrohre
(1) Abgase müssen durch ein Abgasrohr nach oben oder durch
die Bordwand ins Freie geleitet werden. Die Austrittsöffnung muß mindestens 2,00 m vom Bereich der Ladung entfernt sein.
Die Abgasrohre von Motoren müssen so gerichtet sein, daß die Abgase sich vom Schiff entfernen. Abgasrohre dürfen nicht im Bereich der Ladung angeordnet sein.
(2) Abgasrohre müssen mit einer Vorrichtung zum Schutz gegen
das Austreten von Funken versehen sein, zB Funkenfänger.
(3) Der in Absatzvorgeschriebene Abstand gilt
nicht für Bilgenentölungsboote und Bunkerboote. 331 235 Lenz- und Ballasteinrichtung
(1) Lenz- und Ballastpumpen für Räume innerhalb des Bereichs
der Ladung müssen im Bereich der Ladung aufgestellt sein.
Dies gilt nicht für:
- -Wallgänge und Doppelböden, wenn sie keine gemeinsame Wand mit den Ladetanks haben;
- -Kofferdämme und Aufstellungsräume, wenn das Ballasten über die Wasserleitung der Feuerlöscheinrichtung im Bereich der Ladung und das Lenzen mittels Ejektoren erfolgt.
- (2) Bei Verwendung des Doppelbodens als Brennstofftank darf
- dieser nicht an das Lenzsystem angeschlossen sein.
- (3) Das Standrohr und dessen Außenbordanschluß für das Ansaugen von Ballastwasser müssen sich, wenn die Ballastpumpe im Bereich der Ladung aufgestellt ist, innerhalb des Bereichs der Ladung, jedoch außerhalb der Ladetanks, befinden.
- (4) Ein Pumpenraum unter Deck muß im Notfall durch eine von
- allen anderen Einrichtungen unabhängige Einrichtung im Bereich der Ladung gelenzt werden können. Diese Lenzeinrichtung muß außerhalb des Pumpenraums aufgestellt sein.
- 331 236- 331 239
- 331 240 Feuerlöscheinrichtungen
- (1) Das Schiff muß mit einer Feuerlöscheinrichtung versehen
- sein.
- Die Einrichtung muß den nachstehenden Anforderungen
- entsprechen :
- -Sie muß von zwei unabhängigen Feuerlösch- oder Ballastpumpen gespeist werden. Eine davon muß jederzeit betriebsbereit sein.
- Diese Pumpen dürfen nicht im gleichen Raum aufgestellt sein.
- -Sie muß durch eine Wasserleitung versorgt werden, die im Bereich der Ladung oberhalb des Decks mindestens drei Wasserentnahmeanschlüsse hat. Es müssen drei dazu passende, ausreichend lange Schläuche mit Sprühstrahlrohren mit einem Durchmesser von mindestens 12 mm vorhanden sein. Mindestens zwei nicht vom gleichen Anschlußstutzen ausgehende Wasserstrahle müssen gleichzeitig jede Stelle des Decks im Bereich der Ladung erreichen können.
- Durch ein federbelastetes Rückschlagventil muß sichergestellt sein, daß Gase nicht durch die Feuerlöscheinrichtung in Wohnräumen oder Betriebsräume außerhalb des Bereichs der Ladung gelangen können.
- -Die Kapazität der Einrichtung muß mindestens so ausgelegt sein, daß bei gleichzeitiger Benutzung von zwei Sprühstrahlrohren von jeder Stelle an Bord aus eine Wurfweite erreicht wird die mindestens der Schiffsbreite erreicht wird.
- (2) Zusätzlich müssen Maschinenräume, Pumpenräume und
- gegebenenfalls alle Räume mit für die Kühlanlage wichtigen Einrichtungen (Schalttafeln, Kompressoren usw.) mit einer festinstallierten Feuerlöscheinrichtung versehen sein, die von Deck aus in Betrieb gesetzt werden kann und den Vorschriften einer anerkannten Klassifikationsgesellschaft entspricht.
- (3) Die in Rn. 210 240 vorgeschriebenen zwei
- Handfeuerlöscher müssen sich im Bereich der Ladung befinden.
- (4) Die Absätze (1) und (2) gelten nicht für
Bilgenentölungsboote und Bunkerboote.
331 241 Feuer und offenes Licht
(1) Die Mündungen der Schornsteine müssen sich mindestens
2,00 m außerhalb des Bereichs der Ladung befinden. Es müssen Einrichtungen vorhanden sein, um das Austreten von Funken und das Eindringen von Wasser zu verhindern.
(2) Heiz-, Koch- und Kühlgeräte dürfen weder mit flüssigen
Kraftstoffen, noch mit Flüssiggas oder mit festen Brennstoffen betrieben werden.
Wenn Heizgeräte oder Heizkessel im Maschinenraum oder in
einem besonders dafür geeigneten Raum aufgestellt sind, dürfen diese jedoch mit flüssigem Kraftstoff mit einem Flammpunkt von mehr als 55 ºC betrieben werden.
Koch- und Kühlgeräte sind nur in den Wohnräumen zugelassen.
(3) Es sind nur elektrische Beleuchtungsgeräte zugelassen. 331 242 Ladungsheizungsanlage
(1) Heizkessel, die der Beheizung der Ladung
dienen, müssen mit flüssigem Kraftstoff mit einem Flammpunkt von mehr als 55 ºC betrieben werden. Sie müssen entweder im Maschinenraum oder in einem besonderen unter Deck und außerhalb des Bereichs der Ladung gelegenen und von Deck oder vom Maschinenraum aus zugänglichen Raum aufgestellt sein.
(2) Ladungsheizungsanlagen müssen so beschaffen sein, daß im Falle eines Lecks in den Heizschlangen keine Ladung in den Heizkessel gelangen kann. Ladungsheizungsanlagen mit künstlichem Zug müssen elektrisch gezündet werden.
(3) Einrichtungen zur Lüftung des Maschinenraumes müssen
unter Berücksichtigung des Luftbedarfs für den Heizkessel bemessen werden.
(4) Wenn die Ladungheizungsanlage beim Laden, Löschen oder
Entgasen benutzt werden muß, muß der Betriebsraum, in dem diese Anlage aufgestellt ist, den Vorschriften des Rn. 331 252b) vollständig entsprechen. Dies gilt nicht für die Ansaugöffnung des Lüftungssystems. Diese müssen mindestens 2,00 m vom Bereich der Ladung und 6,00 m von Öffnungen der Lade- oder Restetanks, Ladepumpen an Deck, Austrittsöffnungen von Hochgeschwindigkeitsventilen oder Überdruckventilen und Landanschlüsse der Lade- und Löschleitunen entfernt und mindestens 2,00 m über Deck angeordnet sein. Beim Löschen von Stoffen mit einem Flammpunkt ≥ 61 °C, wenn die Produkttemperatur mindestens 15 K unterhalb des Flammpunktes liegt, brauchen die Vorschriften der Rn. 331 252 Abs. 3 lit. b nicht eingehalten zu werden.
331 243- 331 249
331 250 Unterlagen für die elektrischen Anlagen
(1) Zusätzlich zu den nach der Schiffstechnikverordnung
geforderten Unterlagen müssen an Bord vorhanden sein:
- a) ein Plan mit den Grenzen des Bereichs der Ladung auf dem die in diesem Bereich installierten elektrischen Betriebsmittel eingetragen sind;
- b) eine Liste über die unter Buchstabe a) aufgeführten elektrischen Betriebsmittel mit folgenden Angaben:
- Gerät, Aufstellungsort, Schutzart, Zündschutzart, Prüfstelle und Zulassungsnummer;
- c) eine Liste oder ein Übersichtsplan über die außerhalb des Bereichs der Ladung vorhandenen Betriebsmittel, die während des Ladens, Löschens und Entgasens betrieben werden dürfen.
- Alle anderen Betriebsmittel müssen rot gekennzeichnet sein.
- Siehe Rn. 331 252 (3) und (4).
- (2) Die vorstehend genannten Unterlagen müssen mit dem Sichtvermerk der zuständigen Behörde versehen sein, die das Gefahrgut-Zulassungszeugnis erteilt.
- 331 251 Elektrische Einrichtungen
- (1) Es sind nur Verteilersysteme ohne
- Schiffskörperrückleitung zugelassen.
- Dies gilt nicht für:
- -örtlich begrenzte und außerhalb des Bereichs der Ladung liegende Anlageteile (zB Anlaßeinrichtungen der Dieselmotoren)
- -die Isolationskontrolleinrichtung nach Absatz (2).
- (2) In jedem isolierten Versorgungssystem muß eine
- selbstt ätige Isolationskontrolleinrichtung mit optischer und akustischer Warnung eingebaut sein.
- (3) Elektrische Betriebsmittel in explosionsgefährdeten
- Bereichen sind unter Berücksichtigung der zu befördernden Stoffe entsprechend den dafür erforderlichen Explosionsgruppen und Temperaturklassen auszuwählen (siehe Stoffliste).
- 331 252 Art und Aufstellungsort der elektrischen Einrichtungen
- (1) a) In Ladetanks, Restetanks sowie in Lade- und Löschleitungen sind nur zugelassen (vergleichbar Zone 0):
- -Meß-, Regel- und Alarmeinrichtungen in Ausführung EEx (ia).
- b) In Kofferdämmen, Aufstellungsräumen und wenn vorhanden Wallgängen und Doppelböden sind nur zugelassen (vergleichbar Zone 1):
- -Meß-, Regel- und Alarmeinrichtungen vom Typ „bescheinigte Sicherheit";
- -Leuchten der Schutzart „druckfeste Kapselung" oder „Überdruckkapselung";
- -hermetisch abgeschlossene Echolotschwinger, deren Kabel in dickwandigen Stahlrohren mit gasdichten Verbindungen bis über das Hauptdeck geführt sind;
- -Kabel für den aktiven Kathodenschutz der Außenhaut in Schutzrohren aus Stahl wie für Echolotschwinger.
- c) In den Betriebsräumen unter Deck im Bereich der Ladung sind nur zugelassen (vergleichbar Zone 1):
- -Meß-, Regel- und Alarmeinrichtungen vom Typ „bescheinigte Sicherheit";
- -Leuchten der Schutzart „druckfeste Kapselung" oder „Überdruckkapselung";
- -Motoren für den Antrieb betriebsnotwendiger Einrichtungen wie zB von Ballastpumpen. Sie müssen dem Typ „bescheinigte Sicherheit" entsprechen.
- d) Die Schalt- und Schutzeinrichtungen zu den unter Buchstaben a), b) und c) genannten Einrichtungen müssen außerhalb des Bereichs der Ladung liegen, wenn sie nicht eigensicher ausgeführt sind.
- e) Auf Deck innerhalb des Bereichs der Ladung müssen die elektrischen Einrichtungen dem Typ „bescheinigte Sicherheit" entsprechen (vergleichbar Zone 1).
- (2) Akkumulatoren müssen außerhalb des Bereichs der Ladung
- untergebracht sein.
- (3) a) Elektrische Einrichtungen, die während des Ladens, Löschens oder während des Entgasens beim Stilliegen betrieben werden und die außerhalb des Bereichs der Ladung liegen, müssen mindestens dem Typ „begrenzte Explosionsgefahr" entsprechen (vergleichbar Zone 2).
- b) Dies gilt nicht für:
- -Beleuchtungsanlagen in den Wohnräumen mit Ausnahme der Schalter, die in der Nähe des Wohnungseinganges angeordnet sind;
- -Sprechfunkanlagen in den Wohnräumen und im Steuerhaus;
- -elektrische Einrichtungen innerhalb der Wohnräumen, des Steuerhauses oder der Betriebsräumen außerhalb des Bereichs der Ladung, wenn folgende Forderungen eingehalten sind:
- -diese Räume müssen mit einem Lüftungssystem versehen sein, das einen Überdruck von mindestens 0,1 kPa (0,001 bar) gewährleistet und die Fenster dürfen nicht geöffnet werden können. Die Ansaugöffnungen des Lüftungssystems müssen so weit wie möglich, mindestens jedoch 6,00 m vom Bereich der Ladung entfernt und mindestens 2,00 m über Deck angeordnet sein;
- -eine Gasspüranlage mit folgenden Meßstellen muß vorhanden sein:
- -in den Ansaugöffnungen der Lüftungsysteme (Anm.: richtig: Lüftungssysteme);
- -direkt unterhalb der Oberkante des Türsülls von Eingängen zu Wohnräumen und Betriebsräumen;
- -die Messungen müssen stetig erfolgen;
- -die Ventilatoren müssen abgeschaltet werden, sobald eine Konzentration von 20% der unteren Explosionsgrenze erreicht wird. In diesem Fall und beim Ausfall der Belüftung oder der Gasspüranlage müssen die elektrischen Einrichtungen, die den unter Buchstabe a) genannten Bedingungen nicht entsprechen, abgeschaltet werden. Diese Abschaltung muß sofort und automatisch erfolgen und eine Notbeleuchtung in Wohnräumen, Steuerhaus und Betriebsräumen in Betrieb setzen, die mindestens dem Typ „begrenzte Explosionsgefahr" entspricht. Das Abschalten muß in der Wohnung und im Steuerhaus optisch und akustisch gemeldet werden;
- -das Lüftungssystem, die Gasspüranlage und die Abschaltalarmierung müssen den unter Buchstabe a) genannten Bedingungen in vollem Umfang entsprechen;
- -die automatischen Abschaltung muß so eingestellt sein, daß diese nicht während der Fahrt erfolgen kann.
- (4) Elektrische Einrichtungen, die den unter Absatz (3)
- angegebenen Vorschriften nicht entsprechen sowie ihre Schaltgeräte müssen rot gekennzeichnet sein. Das Abschalten dieser Einrichtungen muß an einer zentralen Stelle an Bord erfolgen.
- (5) Ein elektrischer Generator, der den unter Absatz (3)
- angegebenen Vorschriften nicht entspricht, aber durch eine Maschine ständig angetrieben wird, muß mit einem Schalter versehen sein, der den Generator entregt. Eine Hinweistafel mit den Bedienungsvorschriften muß beim Schalter angebracht sein.
- (6) Steckdosen zum Anschluß von Signalleuchten und Landstegbeleuchtung müssen in unmittelbarer Nähe des Signalmastes bzw. des Landsteges am Schiff fest montiert sein. Das Herstellen und das Lösen der Steckverbindungen darf nur im spannungslosen Zustand möglich sein.
- (7) Ein Ausfall der elektrischen Speisung von Sicherheits- und Kontrolleinrichtungen muß sofort optisch und akustisch an den normalerweise dafür vorgesehenen Stellen gemeldet werden.
- 331 253 Erdung
- (1) Im Bereich der Ladung müssen die betriebsmäßig nicht
- unter Spannung stehenden Metallteile elektrischer Geräte sowie Metallarmierungen und Metallmäntel von Kabeln geerdet sein, sofern sie nicht durch die Art ihres Einbaues mit dem Schiffskörper metallisch leitend verbunden sind.
- (2) Absatz (1) gilt auch für Anlagen mit einer Spannung
- unter 50 Volt.
- (3) Unabhängige Ladetanks, Großpackmittel und Tankcontainer
- aus Metall müssen geerdet sein.
- 331 254- 331 255
- 331 256 Elektrische Kabel
- (1) Alle Kabel, die im Bereich der Ladung liegen, müssen
- eine metallische Abschirmung haben.
- (2) Kabel und Steckdosen im Bereich der Ladung müssen gegen
- mechanische Beschädigung geschützt sein.
- (3) Bewegliche Leitungen im Bereich der Ladung sind
- verboten , ausgenommen für eigensichere Stromkreise sowie für den Anschluß von Signal- und Landstegbeleuchtung und Tauchpumpen von Bilgenentölungsbooten.
- (4) Kabel für eigensichere Stromkreise dürfen nur für
- derartige Stromkreise verwendet werden und müssen von anderen Kabeln, die nicht zu solchen Stromkreisen gehören, getrennt verlegt sein (zB nicht zusammen im gleichen Kabelbündel und nicht durch gemeinsame Kabelschellen gehaltert).
- (5) Für die beweglichen Kabel zum Anschluß von
- Signal- und Landstegbeleuchtung und Tauchpumpen von Bilgenentölungsbooten dürfen nur Schlauchleitungen des Typs H07RN-F gemäß ÖVE K40 Teil 4 oder Kabel mindestens gleichwertiger Ausführung mit einem Mindestquerschnitt der Leiter von 1,5 mm2 verwendet werden.
- Diese Kabel müssen möglichst kurz und so geführt
- sein , daß eine Beschädigung nicht zu befürchten ist. 331 257- 331 259
- 331 260 Besondere Ausrüstung
- Das Schiff muß mit einer Dusche und einem Augen- und Gesichtsbad an einer direkt vom Bereich der Ladung zugänglichen Stelle ausgerüstet sein. Dies gilt nicht für Bilgenentölungsboote und Bunkerboote.
- 331 261- 331 270
- 331 271 Zutritt an Bord
- Die Hinweistafeln mit dem Zutrittsverbot gemäß Rn. 210 371
- m üssen von beiden Schiffsseiten aus deutlich lesbar sein.
- 331 272- 331 273
- 331 274 Rauchverbot, Verbot von Feuer und offenem Licht
- (1) Die Hinweistafeln mit dem Rauchverbot gemäß Rn. 210 374
- m üssen von beiden Schiffsseiten aus deutlich lesbar sein.
- (2) In der Nähe des Zugangs zu Stellen, an denen das Rauchen
- oder die Verwendung von Feuer oder offenem Licht nicht immer verboten ist, müssen Hinweisschilder die Umstände angeben, unter denen das Verbot gilt.
- (3) In den Wohnräumen und im Steuerhaus muß in der Nähe
- jedes Ausgangs ein Aschenbecher angebracht sein. 331 275- 331 999
---------------------------------------------------------------------
*1) Eine andere Bauausführung des Schiffskörpers im Bereich der Ladung setzt den rechnerischen Nachweis voraus, daß bei einer Queranfahrung durch ein anderes Schiff mit gerader Bugform eine Energie von 22 Millionen Nm aufgenommen werden kann, ohne daß die Ladetanks leckschlagen oder die zu den Ladetanks führenden Rohrleitungen abreißen.
Tabellen nicht direkt darstellbar, es wird auf die gedruckte
Form des BGBl. verwiesen.
Zuletzt aktualisiert am
17.09.2018
Gesetzesnummer
10012727
Dokumentnummer
NOR40018449
Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)