Die vorliegende Arbeit beansprucht nicht für sich, alle mit dem Phänomen der Steuerumgehung verbundenen Fragestellungen abschließend zu klären. Ebenso wenig hat die Arbeit zum Ziel, einer der vertretenen Theorien zum normativen Gehalt des § 22 BAO zum Durchbruch zu verhelfen. Vielmehr sollen die einzelnen in Literatur und Rspr aufgeworfenen Fragestellungen und die ebendort anzutreffenden – zum Teil divergierenden – Ansichten zueinander in Beziehung gesetzt und die Problematik der Steuerumgehung und die darauf bezogene Argumentation vor dem Hintergrund des heute in der juristischen Methodenlehre herrschenden Rechtsanwendungsverständnisses neu aufgerollt werden. Dadurch soll vor allem eine Schärfung des Blicks für die hinter der um eine Anwendung des § 22 BAO nach wie vor andauernden Diskussion stehenden dogmatischen Probleme erreicht werden.
