Das hier zu besprechende Buch wurde vor bereits zwei Jahren veröffentlicht und hat den damaligen Stand der sogenannten Ära der Sensibilitäten aus der philosophischen und soziologischen Perspektive dargelegt. Seither dürfte diese Ära „gefühlt“ bereits weitere Dimensionen erreicht haben, die in verschiedenen privaten, beruflichen oder anderen sozialen Situationen ihre Wirkung entfalten. Dazu gehören sicherlich auch Mediationsprozesse, in denen sowohl Konflikte als auch deren Auslöser mitunter entlang von Unterschieden fokussiert und bearbeitet werden. Welche Unterschiede aktuell und vielleicht auch verstärkt das Potential haben, zu Konflikten zu führen, lässt sich sicherlich sowohl in dem eigenen (Mediations-) Alltag gut erkennen als auch in dem Buch von Svenja Flaßpöhler systematisch erarbeitet wiederfinden. Neue Themen tauchen auf, die auf bisher wenig beachtete Sensibilitäten zurückzuführen sind, beispielsweise in interreligiösen, intersektionalen oder internationalen Gruppen, bis hin zu Streitfragen betreffend Sorgerechte für Tiere bei sich trennenden Paaren. Aus der Perspektive der Autorin, einer deutschen Philosophin und Journalistin sowie Chefredakteurin von Philosophie Magazin, gilt es, diese Ära durchaus kritisch zu betrachten, nicht zuletzt um einen reflektierten Umgang hiermit zu praktizieren.