https://elibrary.verlagoesterreich.at/article/99.105005/pm200804022201
Als Einstiegslektüre oder Zusammenfassung kann John Paul Lederachs prägnante Darstellung seiner Pionierarbeit zu „conflict transformation“ (Konflikttransformation) wärmstens empfohlen werden. Zur Entwicklung des Begriffs seit den 80er Jahren kam er, weil die üblichen Konstrukte wie Konfliktmanagement (conflict management) und Konfliktlösung (conflict solution) in unterschiedlichen kulturellen Kontexten nicht ausreichten. Basis ist die Erkenntnis, dass Konflikte in zwischenmenschlichen Beziehungen normal sind und als Motor für konstruktive Veränderungen dienen. Lederach analysiert Konflikt, Veränderung und Ziele auf persönlicher, interpersonaler, struktureller und kultureller Ebene und erklärt Begriffe wie Prozess und Raum für Dialog, der als direkte Interaktion zwischen Gruppen und essentiell für Gerechtigkeit und Frieden gesehen wird. Frieden ist die sich kontinuierlich entwickelnde Qualität von zwischenmenschlichen Beziehungen. Durch die Beschränkung auf das Notwendigste gibt es weniger Geschichten und Beispiele als in seinen „großen“ Büchern, dafür gut strukturierte Erkenntnisse auf 74 (kleinen) Seiten.