Der Aufsatz befasst sich mit dem Entwurf der Regulatory Technical Standards (RTS) der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) gemäß Art 53 Abs 10 der 6. EU-Geldwäscherichtlinie im Rahmen des neuen EU-AML-Pakets. Ziel des RTS-Entwurfs ist die Schaffung eines harmonisierten Sanktionsrahmens für Verstöße gegen geldwäscherechtliche Vorgaben innerhalb der EU. Der Beitrag analysiert die inhaltlichen Schwerpunkte des Entwurfs, insbesondere die systematische Einstufung von Verstößen nach Schweregrad, die standardisierte Bemessung von Geldbußen sowie die Einführung klarer Kriterien für verwaltungsrechtliche Maßnahmen und Zwangsgelder. Dabei wird die bestehende nationale Praxis in Österreich kritisch gegenübergestellt. Der RTS-Entwurf wird als Schritt zur Vereinheitlichung und Effektivierung der EU-weiten Geldwäschebekämpfung gesehen, der zugleich die Transparenz und Vorhersehbarkeit in der Strafenpraxis verbessert. Es gilt allerdings gleichzeitig auch zu bedenken, dass sich jener Entwurf erst bewähren muss und noch keine abschließende Bewertung vorgenommen werden kann.

