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Buchbesprechungen

8. LiteraturMag. Marcus EsslJus-Extra Literatur 2021, 44 Heft 413 v. 9.12.2021

Von Dr. Martina Schickmair (Verlag Manz, Wien 2020, 436 S, € 107,00)
In einer vom Grundsatz der Vertragsfreiheit getragenen Privatrechtsordnung ist die Normierung von partiellem Kontrahierungszwang dem Einschleusen eines Fremdkörpers gleichzusetzen. Es gibt aber bei näherer Betrachtung durchaus Gründe, warum der Gesetzgeber die Privatautonomie auch im Zivilrecht manchmal einschränken muss. Zu denken ist dabei insbesondere an die Gewährleistung der Sicherung von Grundbedürfnissen und den Schutz von benachteiligten Gruppen. Mit dem vorliegenden Werk wird das Rechtsinstitut des Kontrahierungszwangs nunmehr fundiert und praxisnah auf bereitet. In diesem Zusammenhang ist es durchaus löblich, dass die Autorin auch auf die dogmatischen Grundlagen und auf Rechtsprechung und Lehre zum allgemeinen Kontrahierungszwang im ABGB eingeht. Wesentliche Teile des Werkes sind zudem etwa der Darstellung der qualifizierten sittenwidrigen Vertragsverweigerung sowie der Geschäftsverweigerung als Machtmissbrauch iSd § 5 KartG gewidmet. Besondere Erwähnung verdient der am Ende des Werkes enthaltene Exkurs zur Frage von Kontrahierungszwang als Folge der Wirkung europäischer Grundfreiheiten. Mit dem vorliegenden Werk steht nunmehr sowohl Lehre als auch Praxis eine umfassende Auf bereitung des Rechtsinstitutes Kontrahierungszwang zur Verfügung, an der bei der Beurteilung einschlägiger Fragestellungen kein Weg vorbeiführen wird.

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