Anlage 8
Liste der Simulanzlösemittel
- 1. In der nachstehenden Tabelle mit einer nicht erschöpfenden Aufzählung von Lebensmitteln sind die Simulanzlösemittel, deren Verwendung bei den Migrationsuntersuchungen für ein Lebensmittel oder eine Gruppe von Lebensmitteln vorgeschrieben ist, mit folgenden Abkürzungen angegeben:
Simulanzlösemittel A:
destilliertes Wasser oder Wasser von gleicher Qualität;
Simulanzlösemittel B:
3-prozentige Essigsäure (G/V) in wässriger Lösung;
Simulanzlösemittel C:
10-prozentiges Ethanol (V/V) in wässriger Lösung;
Simulanzlösemittel D:
rektifiziertes Olivenöl *1); wenn aus technischen Gründen im Zusammenhang mit dem Analyseverfahren andere Simulanzlösemittel verwendet werden müssen, ist das Olivenöl durch eine Mischung synthetischer Triglyceride *2) oder durch Sonnenblumenöl *3) oder durch Maisöl zu ersetzen.
- 2. Für jedes Lebensmittel oder jede Gruppe von Lebensmitteln darf/dürfen nur das/die mit dem Zeichen “X" versehene(n) Simulanzlösemittel verwendet werden, wobei für jedes Simulanzlösemittel eine neue Probe der in Frage stehenden Materialien und Gebrauchsgegenstände zu verwenden ist. Das Fehlen des Zeichens “X" bedeutet, dass für diese Position oder Unterposition keine Migrationsuntersuchung verlangt wird.
- 3. Folgt auf das Zeichen ‚X‘ durch einen Schrägstrich getrennt eine Zahl, so ist das Ergebnis der Migrationsuntersuchung durch diese Zahl zu dividieren. Im Fall fetthaltiger Lebensmittel berücksichtigt diese konventionelle Zahl, der so genannte ‚Reduktionsfaktor des Simulanzlösemittels D‘ (DRF), die höhere Extraktionsfähigkeit des Simulanzlösemittels im Vergleich zu Lebensmitteln.
- 4. Folgt auf das Zeichen “X" in Klammern der Buchstabe (a), so ist nur eines der beiden angegebenen Simulanzlösemittel zu verwenden:
- Beträgt der pH-Wert des Lebensmittels mehr als 4,5, so ist das Simulanzlösemittel A zu verwenden;
- beträgt der pH-Wert des Lebensmittels 4,5 oder weniger, so ist das Simulanzlösemittel B zu verwenden.
- 5. Ist ein Lebensmittel in der Liste sowohl unter einer spezifischen Position als auch unter einer allgemeinen Position angegeben, so ist (sind) nur das (die) unter der spezifischen Position vorgesehene(n) Simulanzlösemittel zu verwenden.
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1) Eigenschaften des rektifizierten Olivenöls:
Jodzahl (Wijs-Zahl) | = 80-88 |
Refraktionszahl bei 25 °C | = 1,4665-1,4679 |
Säuregrad (ausgedrückt in % Ölsäure) | = höchstens 0,5% |
Peroxydzahl (ausgedrückt in Milliäquivalent Sauerstoff pro kg Öl) | = höchstens 10 |
2) Zusammensetzung der Mischung synthetischer Triglyceride:
Aufteilung der Fettsäuren | ||||||||||||||||
Anzahl der C-Atome in den | ||||||||||||||||
Fettsäurerückständen | 6 | 8 | 10 | 12 | 14 | 16 | 18 | andere | ||||||||
GLC-Zonen % | ~1 | 6-9 | 8-11 | 45-52 | 12-15 | 8-10 | 8-12 | ≤ 1 | ||||||||
Reinheit | ||||||||||||||||
Monoglyceridgehalt (enzymatisch) | ≤ 0,2% | |||||||||||||||
Diglyceridgehalt (enzymatisch) | ≤ 0,2% | |||||||||||||||
nichtverseifbare Stoffe | ≤ 0,2% | |||||||||||||||
Jodzahl (Wijs-Zahl) | ≤ 0,1% | |||||||||||||||
Säurezahl | ≤ 0,1% | |||||||||||||||
Wassergehalt (K. Fischer) | ≤ 0,1% | |||||||||||||||
Schmelzpunkt | 28+-2 °C | |||||||||||||||
Typisches Absorptionsspektrum (Schichtstärke: d = 1 cm Bezug: Wasser bei 35 °C) | ||||||||||||||||
Wellenlänge (nm) | 290 | 310 | 330 | 350 | 370 | 390 | 430 | 470 | 510 | |||||||
Durchlässigkeit (%) | ~2 | ~15 | ~37 | ~64 | ~80 | ~88 | ~95 | ~97 | ~98 | |||||||
Mindestens 10% Lichtdurchlässigkeit bei 310 nm (1 cm - Küvette, Bezug: Wasser bei 35 °C) | ||||||||||||||||
3) Kennwette für Sonnenblumenöl
Jodzahl (Wijs-Zahl) | = 120-145 |
Refraktionszahl bei 20 °C | = 1,474-1,476 |
Verseifungszahl | = 188-193 |
relative Dichte bei 20 °C | = 0,918-0,925 |
nichtverseifbare Stoffe | = 0,5%-1,5% |
Bezugs-nummer | Bezeichnung der Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel | zu verwendende Simulanzlösemittel | |||||||||||
A | B | C | D | ||||||||||
01. | Getränke: | ||||||||||||
01.01 | Alkoholfreie Getränke oder alkoholische Getränke mit einem Alkoholgehalt von weniger als fünf Volumsprozent: Wasser, Apfelwein, einfacher oder konzentrierter Fruchtsaft oder Gemüsesaft, Most, Obstnektar, Limonade, Sodawasser, Sirup, Bitter, Kräutertee, Kaffee, Tee, flüssige Schokolade, Bier und andere | X (a) | X (a) | ||||||||||
01.02 | Alkoholische Getränke mit einem Alkoholgehalt von fünf Volumsprozent oder mehr. unter 01.01 genannte Getränke, jedoch mit einem Alkoholgehalt von fünf Volumsprozent oder mehr: Wein, Branntwein, Likör | X 1) | X 2) | ||||||||||
01.03 | Sonstige: unvergällter Ethylalkohol, Propolis-Extrakte | X 1) | X 2) | ||||||||||
02. | Getreide, Folgeerzeugnisse von Getreide, Backwaren | ||||||||||||
02.01 | Getreidestärke und Kartoffelstärke | ||||||||||||
02.02 | Getreide in unverändertem Zustand, in Flocken, in Pailetten (einschließlich Puffmais, Cornflakes und dergleichen) | ||||||||||||
02.03 | Mehl von Getreide und Grieß und sonstige Mahlprodukte von Getreide | ||||||||||||
02.04 | Teigwaren | ||||||||||||
02.05 | Trockene Backwaren (einschließlich Feingebäck): | ||||||||||||
| X/5 | ||||||||||||
02.06 | Backwaren, frisches Feingebäck: | ||||||||||||
| X/5 | ||||||||||||
X | |||||||||||||
03. | Schokolade, Zuckerwaren und ihre Folgeerzeug-nisse, Süßwaren | ||||||||||||
03.01 | Schokolade, mit Schokolade umhüllte Erzeugnisse, Schokoladeersatz und mit Schokoladeersatz umhüllte Erzeugnisse | X/5 | |||||||||||
03.02 | Süßwaren: | ||||||||||||
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I. | mit Fettstoffen an der Oberfläche | X/5 | |||||||||||
II. | andere | ||||||||||||
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I. | mit Fettstoffen an der Oberfläche | X/3 | |||||||||||
II. | feucht | X | |||||||||||
03.03 | Zucker und Erzeugnisse auf der Grundlage von Zucker: | ||||||||||||
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| X | ||||||||||||
| X | ||||||||||||
04. | Obst, Gemüse und ihre Folgeerzeugnisse | ||||||||||||
04.01 | Ganze Früchte, frisch oder gekühlt | ||||||||||||
04.02 | Verarbeitete Früchte: | ||||||||||||
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| X (a) | X (a) | |||||||||||
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I. | in wässrigem Milieu | X (a) | X (a) | ||||||||||
II. | in ölhaltigem Milieu | X (a) | X (a) | X | |||||||||
III. | in alkoholhaltigem Milieu von ≥ 5 Volumsprozent | X 1) | X | ||||||||||
04.03 | Schalenfrüchte (Erdnüsse, Esskastanien, Mandeln, Haselnüsse, Walnüsse, Pinienkerne und dergleichen): | ||||||||||||
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| X/5 3) | ||||||||||||
| X | X/3 3) | |||||||||||
04.04 | Ganzes Gemüse, frisch oder gekühlt | ||||||||||||
04.05 | Verarbeitetes Gemüse: | ||||||||||||
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| X (a) | X (a) | |||||||||||
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I. | in wässrigem Milieu | X (a) | X (a) | ||||||||||
II. | in ölhaltigem Milieu | X (a) | X (a) | X | |||||||||
III. | in alkoholhaltigem Milieu von ≥ 5 Volumsprozent | X 1) | X | ||||||||||
05. | Fette und Öle | ||||||||||||
05.01 | Tierische und pflanzliche Fette und Öle, in unverändertem Zustand oder bearbeitet (einschließlich Kakaobutter, Schweineschmalz, Butterschmalz) | X | |||||||||||
05.02 | Margarine, Butter oder andere Fette aus Wasser-in-Öl-Emulsionen | X/2 | |||||||||||
06. | Tierische Erzeugnisse und Eier | ||||||||||||
06.01 | Fische: | ||||||||||||
| X | X/3 3) | |||||||||||
| X | X/3 3) | |||||||||||
06.02 | Schalentiere und Weichtiere (einschließlich Austern, essbaren Miesmuscheln, Schnecken), nicht durch ihre Schale oder Muschel natürlich geschützt | X | |||||||||||
06.03 | Fleisch aller Tierarten (einschließlich Geflügel und Wild) | ||||||||||||
| X | X/4 | |||||||||||
| X | X/4 | |||||||||||
06.04 | Verarbeitete Fleischerzeugnisse (Schinken, Wurst, Speck und andere) | X | X/4 | ||||||||||
06.05 | Konserven und Halbkonserven von Fleisch und Fisch: | ||||||||||||
| X (a) | X (a) | |||||||||||
| X (a) | X (a) | X | ||||||||||
06.06 | Eier ohne Schale: | ||||||||||||
| |||||||||||||
X | |||||||||||||
06.07 | Eigelb: | ||||||||||||
X | |||||||||||||
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06.08 | Getrocknetes Eiweiß. | ||||||||||||
07 | Milcherzeugnisse | ||||||||||||
07.01 | Milch: | ||||||||||||
X(b) | |||||||||||||
| X(b) | ||||||||||||
| X(b) | ||||||||||||
07.02 | Fermentierte Milch wie Joghurt, Buttermilch und ähnliche Erzeugnisse | X | X(b) | ||||||||||
07.03 | Rahm und saurer Rahm | X(a) | X(b) | ||||||||||
07.04 | Käse | ||||||||||||
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| X(a) | X(a) | X/3* | ||||||||||
07.05 | Lab von Kälbern | ||||||||||||
| X(a) | X(a) | |||||||||||
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08. | Verschiedene Erzeugnisse | ||||||||||||
08.01 | Essig | X | |||||||||||
08.02 | Gebackene Lebensmittel: | ||||||||||||
| X/5 | ||||||||||||
| X/4 | ||||||||||||
08.03 | Zubereitungen zum Herstellen von Suppen oder Brühen; Suppen und Brühen (Extrakte, Kraftbrühen); zusammengesetzte homogenisierte Lebensmittelzube-reitungen; Fertiggerichte: | ||||||||||||
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I. | mit Fettstoffen an der Oberfläche | X/5 | |||||||||||
II. | andere | ||||||||||||
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I. | mit Fettstoffen an der Oberfläche | X (a) | X (a) | X/3 | |||||||||
II. | andere | X (a) | X (a) | ||||||||||
08.04 | Hefen und Treibmittel: | ||||||||||||
| X (a) | X (a) | |||||||||||
08.05 | Speisesalz | ||||||||||||
08.06 | Würzsoßen: | ||||||||||||
| X (a) | X (a) | |||||||||||
| X (a) | X (a) | X/3 | ||||||||||
| X (a) | X (a) | X | ||||||||||
08.07 | Senf (ausgenommen Senf in Pulverform der Nummer 08.17) | X (a) | X (a) | X/3 3) | |||||||||
08.08 | Gestrichene Brotschnitten, Sandwiches, Toasts und dergleichen, aus Lebensmitteln aller Art: | ||||||||||||
| X/5 | ||||||||||||
08.09 | Speiseeis | X | |||||||||||
08.10 | Getrocknete Lebensmittel: | ||||||||||||
| X/5 | ||||||||||||
08.11 | Tiefgekühlte oder tiefgefrorene Lebensmittel | ||||||||||||
08.12 | Eingedickter Extrakt mit einem Alkoholgehalt von mindestens fünf Volumsprozent | X 1) | X | ||||||||||
08.13 | Kakao: | ||||||||||||
X/5 3) | |||||||||||||
X/3 3) | |||||||||||||
08.14 | Kaffee, auch geröstet oder entkoffeiniert oder löslich, Kaffee-Ersatz in Körner- oder Pulverform | ||||||||||||
08.15 | Flüssiger Kaffee-Extrakt | X | |||||||||||
08.16 | Aromatische und andere Pflanzen: | ||||||||||||
Kamille, Malve, Minze, Lindenblüten, Tee und andere | |||||||||||||
08.17 | Gewürze und Aromastoffe in gewöhnlichem Zustand: Zimt, Gewürznelken, Senf in Pulverform, Pfeffer, Vanille, Safran und andere | ||||||||||||
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1) Diese Prüfung wird nur durchgeführt, wenn der pH-Wert 4,5 oder weniger beträgt.
2) Diese Prüfung kann bei Flüssigkeiten und Getränken mit einem Alkoholgehalt von mehr als zehn Volumsprozent mit Lösungen von Ethanol in destilliertem Wasser entsprechender Konzentration durchgeführt werden.
3) Kann in einem geeigneten Versuch nachgewiesen werden, dass kein Kontakt zwischen Fett und Kunststoff besteht, so kann auf die Prüfung mit dem Simulanzlösemittel D verzichtet werden.
Fassung zuletzt geändert durch BGBl. II Nr. 325/2007
Zuletzt aktualisiert am
25.04.2017
Gesetzesnummer
20002952
Dokumentnummer
NOR40093833
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