Anlage 1 Säuglingsanfangsnahrung und Folgenahrung

Alte FassungIn Kraft seit 21.2.2008

Anlage 1

GRUNDZUSAMMENSETZUNG VON SÄUGLINGSANFANGSNAHRUNG BEI REKONSTITUTION

NACH HINWEISEN DES HERSTELLERS

Die in dieser Anlage angegebenen Werte beziehen sich auf das entweder so in Verkehr gebrachte oder nach den Anweisungen des Herstellers rekonstituierte verzehrfertige Erzeugnis.

1. ENERGIE

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Mindestens Höchstens

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250 kJ/100 ml 295 kJ/100 ml

(60 kcal/100 ml) (70 kcal/100 ml

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2. PROTEINE

(Proteingehalt = Stickstoffgehalt × 6,25)

2.1. Säuglingsanfangsnahrungen auf der Basis von Kuhmilchproteinen

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Mindestens *1) Höchstens

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0,45 g/100 kJ 0,7 g/100 kJ

(1,8 g/100 kcal) (3 g/100 kcal)

____________________________________________________________________

*1) Aus Kuhmilchproteinen mit einem Proteingehalt zwischen dem Mindestwert und 0,5 g/100 kJ (2 g/100 kcal) hergestellte Säuglingsanfangsnahrung muss den Anforderungen des § 4 Abs. 2 entsprechen.

Bei gleichem Brennwert muss die Säuglingsanfangsnahrung jede unverzichtbare und bedingt unverzichtbare Aminosäure mindestens in der gleichen verfügbaren Menge enthalten wie das Referenzprotein (Muttermilch gemäß Anlage 5). Bei dieser Berechnung können jedoch der Methionin- und Zystingehalt zusammengerechnet werden, sofern das Verhältnis von Methionin zu Zystin nicht größer als 2 ist; der Phenylalanin- und Tyrosingehalt können zusammengerechnet werden, sofern das Verhältnis von Tyrosin zu Phenylalanin nicht größer als 2 ist. Das Verhältnis von Methionin zu Zystin darf größer als 2, jedoch höchstens 3 sein, vorausgesetzt, die Eignung des Erzeugnisses für die besonderen Ernährungsbedürfnisse von Säuglingen wurde durch geeignete Studien nachgewiesen, die nach allgemein anerkannten Empfehlungen von Fachkreisen für die Konzeption und Durchführung solcher Studien durchgeführt wurden.

2.2. Säuglingsanfangsnahrungen auf der Basis von Proteinhydrolysaten

____________________________________________________________________

Mindestens *1) Höchstens

____________________________________________________________________

0,45 g/100 kJ 0,7 g/100 kJ

(1,8 g/100 kcal) (3 g/100 kcal)

____________________________________________________________________

*1) Aus Proteinhydrolysaten mit einem Proteingehalt zwischen dem Mindestwert und 0,56 g/100 kJ (2,25 g/100 kcal) hergestellte Säuglingsanfangsnahrung muss den Anforderungen des § 4 Abs. 3 entsprechen.

Bei gleichem Brennwert muss die Säuglingsanfangsnahrung jede unverzichtbare und bedingt unverzichtbare Aminosäure mindestens in der gleichen verfügbaren Menge enthalten wie das Referenzprotein (Muttermilch gemäß Anlage 5). Bei dieser Berechnung können jedoch der Methionin- und Zystingehalt zusammengerechnet werden, sofern das Verhältnis von Methionin zu Zystin nicht größer als 2 ist; der Phenylalanin- und Tyrosingehalt können zusammengerechnet werden, sofern das Verhältnis von Tyrosin zu Phenylalanin nicht größer als 2 ist. Das Verhältnis von Methionin zu Zystin darf größer als 2, jedoch höchstens 3 sein, vorausgesetzt, die Eignung des Erzeugnisses für die besonderen Ernährungsbedürfnisse von Säuglingen wurde durch geeignete Studien nachgewiesen, die nach allgemein anerkannten Empfehlungen von Fachkreisen für die Konzeption und Durchführung solcher Studien durchgeführt wurden.

Der L-Carnitingehalt muss mindestens 0,3 mg/100 kJ (1,2 mg/100 kcal) betragen.

2.3. Säuglingsanfangsnahrungen aus Sojaproteinisolaten, pur oder in

einer Mischung mit Kuhmilchproteinen

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Mindestens Höchstens

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0,56 g/100 kJ 0,7 g/100 kJ

(2,25 g/100 kcal) (3 g/100 kcal)

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Bei der Herstellung dieser Säuglingsanfangsnahrungen sind nur Proteinisolate aus Soja zu verwenden.

Bei gleichem Brennwert muss die Säuglingsanfangsnahrung jede unverzichtbare und bedingt unverzichtbare Aminosäure mindestens in der gleichen verfügbaren Menge enthalten wie das Referenzprotein (Muttermilch gemäß Anlage 5). Bei dieser Berechnung können jedoch der Methionin- und Zystingehalt zusammengerechnet werden, sofern das Verhältnis von Methionin zu Zystin nicht größer als 2 ist; der Phenylalanin- und Tyrosingehalt können zusammengerechnet werden, sofern das Verhältnis von Tyrosin zu Phenylalanin nicht größer als 2 ist. Das Verhältnis von Methionin zu Zystin darf größer als 2, jedoch höchstens 3 sein, vorausgesetzt, die Eignung des Erzeugnisses für die besonderen Ernährungsbedürfnisse von Säuglingen wurde durch geeignete Studien nachgewiesen, die nach allgemein anerkannten Empfehlungen von Fachkreisen für die Konzeption und Durchführung solcher Studien durchgeführt wurden.

Der Gehalt an L-Carnitin muss mindestens 0,3 mg/100 kJ (1,2 mg/100 kcal) betragen.

2.4. In allen Fällen dürfen Aminosäuren der Säuglingsanfangsnahrung nur zur Verbesserung des Nährwerts der Proteine in den hierfür notwendigen Mengen zugesetzt werden.

  1. 3. TAURIN

    Wenn Taurin Säuglingsanfangsnahrung zugesetzt wird, darf der Tauringehalt nicht größer als 2,9 mg/100 kJ (12 mg/100 kcal) sein.

4. CHOLIN

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Mindestens Höchstens

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1,7 mg/100 kJ (7 mg/100 kcal)

12 mg/100 kJ (50 mg/100 kcal)

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5. LIPIDE

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Mindestens Höchstens

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1,05 g/100 kJ (4,4 g/100 kcal)

1,4 g/100 kJ (6,0 g/100 kcal)

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5.1. Die Verwendung folgender Stoffe ist untersagt:

— Sesamöl,

— Baumwollsaatöl.

5.2. Laurinsäure und Myristinsäure

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Mindestens Höchstens

____________________________________________________________________

einzeln oder insgesamt

20% des Gesamtfettgehalts

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5.3. Der Gehalt an trans-Fettsäuren darf nicht über 3% des gesamten

Fettgehalts liegen.

5.4. Der Erucasäure-Gehalt darf nicht über 1% des gesamten

Fettgehalts liegen.

5.5. Linolsäure (in Form von Glyzeriden = Linoleaten)

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Mindestens Höchstens

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70 mg/100 kJ 285 mg/100 kJ

(300 mg/100 kcal) (1 200 mg/100 kcal)

____________________________________________________________________

5.6. Der Alphalinolsäure-Gehalt muss mindestens 12 mg/100 kJ (50 mg/100 kcal) betragen.

Das Verhältnis Linolsäure/Alphalinolsäure muss mindestens 5 und darf höchstens 15 betragen.

5.7. Langkettige (20 und 22 Kohlenstoffatome), mehrfach ungesättigte Fettsäuren können hinzugefügt werden. In diesem Fall darf ihr Anteil an dem gesamten Fettgehalt

— bei langkettigen, mehrfach ungesättigten n-3-Fettsäuren

höchstens 1%, und

— bei langkettigen, mehrfach ungesättigten

n-6-Fettsäuren höchstens 2% (bei Arachidonsäure höchstens 1%

(20:4n-6))

betragen.

Der Gehalt an Eicosapentaensäure (20:5 n-3) darf nicht höher als der Gehalt an Docosahexaensäure (22:6 n-3) sein.

Der Gehalt an Docosahexaensäure (22:6 n-3) darf nicht höher als der Gehalt an langkettigen, mehrfach ungesättigten n-6-Fettsäuren sein.

  1. 6. PHOSPHOLIPIDE

    Der Gehalt an Phospholipiden in Säuglingsanfangsnahrung darf nicht höher als 2 g/l sein.

7. INOSITOL

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Mindestens Höchstens

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1 mg/100 kJ (4 mg/100 kcal)

10 mg/100 kJ (40 mg/100 kcal)

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8. KOHLENHYDRATE

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Mindestens Höchstens

____________________________________________________________________

2,2 g/100 kJ (9 g/100 kcal)

3,4 g/100 kJ (14 g/100 kcal)

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8.1. Es dürfen nur folgende Kohlenhydrate verwendet werden:

— Lactose,

— Maltose,

— Saccharose,

— Glucose,

— Malto-Dextrine,

— Glucosesirup oder getrockneter Glucosesirup,

— vorgekochte Stärke (von Natur aus glutenfrei)

— gelatinierte Stärke, (von Natur aus glutenfrei)

8.2. Laktose

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Mindestens Höchstens

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1,1 g/100 kJ -

(4,5 g/100 kcal) -

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Diese Bestimmung gilt nicht für Säuglingsanfangsnahrungen, bei denen der Anteil an Sojaproteinisolaten mehr als 50% des Gesamtproteingehalts beträgt.

8.3. Saccharose

Saccharose darf ausschließlich aus Proteinhydrolysaten hergestellter Säuglingsanfangsnahrung zugesetzt werden. Wird Saccharose zugesetzt, darf ihr Gehalt 20% des Gesamtkohlenhydratgehalts nicht übersteigen.

8.4. Glucose

Glucose darf ausschließlich aus Proteinhydrolysaten hergestellter Säuglingsanfangsnahrung zugesetzt werden. Wird Glucose zugesetzt, darf ihr Gehalt 0,5 g/100 kJ (2 g/100 kcal) nicht übersteigen.

8.5. Vorgekochte Stärke und/oder gelatinierte Stärke

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Mindestens Höchstens

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- 2 g/100 ml und 30% des

Gesamtkohlenhydratgehalts

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  1. 9. FRUCTO-OLIGOSACCHARIDE UND GALACTO-OLIGOSACCHARIDE

    Fructo-Oligosaccharide und Galacto-Oligosaccharide dürfen Säuglingsanfangsnahrung zugesetzt werden.

    In diesem Fall darf ihr Anteil 0,8 g/100 ml in einer Kombination aus 90% Oligogalactosyl-Lactose und 10% Oligofructosyl-Saccharose mit hohem Molekulargewicht nicht übersteigen.

    Andere Kombinationen und Höchstgehalte von Fructo-Oligosacchariden und Galacto-Oligosacchariden können gemäß § 3 Abs. 1 und 3 verwendet werden.

10. MINERALSTOFFE

10.1. Säuglingsanfangsnahrungen aus Kuhmilchproteinen oder

Proteinhydrolysaten

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Je 100 kJ Je 100 kcal

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Mindestens Höchstens Mindestens Höchstens

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Natrium (mg) 5 14 20 60

Kalium (mg) 15 38 60 160

Chlor (mg) 12 38 50 160

Calcium (mg) 12 33 50 140

Phosphor (mg) 6 22 25 90

Magnesium (mg) 1,2 3,6 5 15

Eisen (mg) 0,07 0,3 0,3 1,3

Zink (mg) 0,12 0,36 0,5 1,5

Kupfer (myg) 8,4 25 35 100

Jod (myg) 2,5 12 10 50

Selen (myg) 0,25 2,2 1 9

Mangan (myg) 0,25 25 1 100

Fluor (myg) - 25 - 100

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Das Kalzium-Phosphor-Verhältnis beträgt mindestens 1,0 und höchstens 2,0.

10.2. Säuglingsanfangsnahrungen aus Sojaproteinisolaten, pur oder als Mischung mit Kuhmilchproteinen

Es gelten alle Anforderungen aus Z 10.1 mit Ausnahme der Anforderungen für Eisen und Phosphor, die wie folgt lauten:

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Je 100 kJ Je 100 kcal

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Mindestens Höchstens Mindestens Höchstens

____________________________________________________________________

Eisen (mg) 0,12 0,5 0,45 2

Phosphor (mg) 7,5 25 30 100

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11. VITAMINE

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Je 100 kJ Je 100 kcal

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Mindestens Höchstens Mindestens Höchstens

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Vitamine A

(myg-ER) *1) 14 43 60 180

Vitamin D

(myg) *2) 0,25 0,65 1 2,5

Thiamin (myg) 14 72 60 300

Riboflavin (myg) 19 95 80 400

Niacin (myg) *3) 72 375 300 1 500

Pantothensäure

(myg) 95 475 400 2 000

Vitamin B tief 6

(myg) 9 42 35 175

Biotin (myg) 0,4 1,8 1,5 7,5

Folsäure (myg) 2,5 12 10 50

Vitamin B tief 12

(myg) 0,025 0,12 0,1 0,5

Vitamin C (mg) 2,5 7,5 10 30

Vitamin K (myg) 1 6 4 25

Vitamin E(mg

alpha-TE) *4) 0,5/g 1,2 0,5/g 5

mehrfach mehrfach

ungesät- ungesät-

tigte tigte

Fettsäuren, Fettsäuren,

als Linol- als Linol-

säure aus- säure aus-

gedrückt, gedrückt,

korrigiert korrigiert

um die um die

Zahl der Zahl der

Doppel- Doppel-

bindungen bindungen

*5), auf *5), auf

keinen Fall keinen Fall

jedoch jedoch

weniger als weniger als

0,1 mg/100 0,1 mg/100

verfügbare verfügbare

kJ kJ

____________________________________________________________________

*1) RE = Retinoläquivalent, alle trans.

*2) In Form von Cholecalciferol, davon 10 myg = 400 IE Vitamin D.

*3) Vorgebildetes Niacin.

*4) alpha-TE = d-alpha-Tocopheroläquivalent.

*5) 0,5 mg alpha-TE/1 g Linolsäure (18:2 n-6); 0,75 mg alpha-TE/1 g alpha-Linolensäure (18:3 n-3); 1,0 mg alpha-TE/1 g Arachidonsäure (20:4 n-6); 1,25 mg alpha-TE/1 g Eicosapentaensäure (20:5 n-3); 1,5 mg alpha-TE/1 g Docosahexaensäure (22:6 n-3)

12. NUKLEOTIDE

Folgende Nukleotide können verwendet werden

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Höchstwert *1)

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(mg/100 kJ) (mg/100 kcal)

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Cytidin-5’-monophosphat 0,60 2,50

Uridin-5’-monophosphat 0,42 1,75

Adenosin-5’-monophosphat 0,36 1,50

Guanosin-5’-monophosphat 0,12 0,50

Inosin-5’-monophosphat 0,24 1,00

____________________________________________________________________

*1) Die Gesamtkonzentration an Nukleotiden darf 1,2 mg/100 kJ (5 mg/100 kcal) nicht überschreiten.

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