Fassung zuletzt geändert durch BGBl. II Nr. 109/2014
Anlage 1
GRUNDZUSAMMENSETZUNG VON SÄUGLINGSANFANGSNAHRUNG BEI REKONSTITUTION NACH HINWEISEN DES HERSTELLERS
Die in dieser Anlage angegebenen Werte beziehen sich auf das entweder so in Verkehr gebrachte oder nach den Anweisungen des Herstellers rekonstituierte verzehrfertige Erzeugnis.
1. ENERGIE
Mindestens | Höchstens |
250 kJ/100 ml | 295 kJ/100 ml |
(60 kcal/100 ml) | (70 kcal/100 ml |
2. PROTEINE
(Proteingehalt = Stickstoffgehalt × 6,25)
2.1. Säuglingsanfangsnahrungen auf Basis von Kuhmilch- oder Ziegenmilchproteinen
Mindestens (1) | Höchstens |
0,45 g/100 kJ | 0,7 g/100 kJ |
(1,8 g/100 kcal) | (3 g/100 kcal) |
(1) Aus Kuhmilch- oder Ziegenmilchproteinen mit einem Proteingehalt zwischen dem Mindestwert und 0,5 g/100 kJ (2 g/100 kcal) hergestellte Säuglingsanfangsnahrung muss den Anforderungen des § 4 Abs. 2 entsprechen.
Bei gleichem Brennwert muss die Säuglingsanfangsnahrung jede unverzichtbare und bedingt unverzichtbare Aminosäure mindestens in der gleichen verfügbaren Menge enthalten wie das Referenzprotein (Muttermilch gemäß Anlage 5). Bei dieser Berechnung können jedoch der Methionin- und Zystingehalt zusammengerechnet werden, sofern das Verhältnis von Methionin zu Zystin nicht größer als 2 ist; der Phenylalanin- und Tyrosingehalt können zusammengerechnet werden, sofern das Verhältnis von Tyrosin zu Phenylalanin nicht größer als 2 ist. Das Verhältnis von Methionin zu Zystin darf größer als 2, jedoch höchstens 3 sein, vorausgesetzt, die Eignung des Erzeugnisses für die besonderen Ernährungsbedürfnisse von Säuglingen wurde durch geeignete Studien nachgewiesen, die nach allgemein anerkannten Empfehlungen von Fachkreisen für die Konzeption und Durchführung solcher Studien durchgeführt wurden.
2.2. Säuglingsanfangsnahrungen auf der Basis von Proteinhydrolysaten
Mindestens (1) | Höchstens |
0,45 g/100 kJ | 0,7 g/100 kJ |
(1,8 g/100 kcal) | (3 g/100 kcal) |
(1) Aus Proteinhydrolysaten mit einem Proteingehalt zwischen dem Mindestwert und 0,56 g/100 kJ (2,25 g/100 kcal) hergestellte Säuglingsanfangsnahrung muss den Anforderungen des § 4 Abs. 3 entsprechen.
Bei gleichem Brennwert muss die Säuglingsanfangsnahrung jede unverzichtbare und bedingt unverzichtbare Aminosäure mindestens in der gleichen verfügbaren Menge enthalten wie das Referenzprotein (Muttermilch gemäß Anlage 5). Bei dieser Berechnung können jedoch der Methionin- und Zystingehalt zusammengerechnet werden, sofern das Verhältnis von Methionin zu Zystin nicht größer als 2 ist; der Phenylalanin- und Tyrosingehalt können zusammengerechnet werden, sofern das Verhältnis von Tyrosin zu Phenylalanin nicht größer als 2 ist. Das Verhältnis von Methionin zu Zystin darf größer als 2, jedoch höchstens 3 sein, vorausgesetzt, die Eignung des Erzeugnisses für die besonderen Ernährungsbedürfnisse von Säuglingen wurde durch geeignete Studien nachgewiesen, die nach allgemein anerkannten Empfehlungen von Fachkreisen für die Konzeption und Durchführung solcher Studien durchgeführt wurden.
Der L-Carnitingehalt muss mindestens 0,3 mg/100 kJ (1,2 mg/100 kcal) betragen.
2.3. Säuglingsanfangsnahrungen auf Basis von Sojaproteinisolaten, pur oder in einer Mischung mit Kuhmilch- oder Ziegenmilchproteinen
Mindestens | Höchstens |
0,56 g/100 kJ | 0,7 g/100 kJ |
(2,25 g/100 kcal) | (3 g/100 kcal) |
Bei der Herstellung dieser Säuglingsanfangsnahrungen sind nur Proteinisolate aus Soja zu verwenden.
Bei gleichem Brennwert muss die Säuglingsanfangsnahrung jede unverzichtbare und bedingt unverzichtbare Aminosäure mindestens in der gleichen verfügbaren Menge enthalten wie das Referenzprotein (Muttermilch gemäß Anlage 5). Bei dieser Berechnung können jedoch der Methionin- und Zystingehalt zusammengerechnet werden, sofern das Verhältnis von Methionin zu Zystin nicht größer als 2 ist; der Phenylalanin- und Tyrosingehalt können zusammengerechnet werden, sofern das Verhältnis von Tyrosin zu Phenylalanin nicht größer als 2 ist. Das Verhältnis von Methionin zu Zystin darf größer als 2, jedoch höchstens 3 sein, vorausgesetzt, die Eignung des Erzeugnisses für die besonderen Ernährungsbedürfnisse von Säuglingen wurde durch geeignete Studien nachgewiesen, die nach allgemein anerkannten Empfehlungen von Fachkreisen für die Konzeption und Durchführung solcher Studien durchgeführt wurden.
Der Gehalt an L-Carnitin muss mindestens 0,3 mg/100 kJ (1,2 mg/100 kcal) betragen.
2.4. In allen Fällen dürfen Aminosäuren der Säuglingsanfangsnahrung nur zur Verbesserung des Nährwerts der Proteine in den hierfür notwendigen Mengen zugesetzt werden.
3. TAURIN
- Wenn Taurin Säuglingsanfangsnahrung zugesetzt wird, darf der Tauringehalt nicht größer als 2,9 mg/100 kJ (12 mg/100 kcal) sein.
4. CHOLIN
Mindestens | Höchstens |
1,7 mg/100 kJ | 12 mg/100 kJ |
(7 mg/100 kcal) | (50 mg/100 kcal) |
5. LIPIDE
Mindestens | Höchstens |
1,05 g/100 kJ | 1,4 g/100 kJ |
(4,4 g/100 kcal) | (6,0 g/100 kcal) |
5.1. Die Verwendung folgender Stoffe ist untersagt:
- — Sesamöl,
- — Baumwollsaatöl.
5.2. Laurinsäure und Myristinsäure
Mindestens | Höchstens |
- | einzeln oder insgesamt |
| 20% des Gesamtfettgehalts |
5.3. Der Gehalt an trans-Fettsäuren darf nicht über 3% des gesamten Fettgehalts liegen.
5.4. Der Erucasäure-Gehalt darf nicht über 1% des gesamten Fettgehalts liegen.
5.5. Linolsäure (in Form von Glyzeriden = Linoleaten)
Mindestens | Höchstens |
70 mg/100 kJ | 285 mg/100 kJ |
(300 mg/100 kcal) | (1 200 mg/100 kcal) |
5.6. Der Alphalinolsäure-Gehalt muss mindestens 12 mg/100 kJ (50 mg/100 kcal) betragen.
Das Verhältnis Linolsäure/Alphalinolsäure muss mindestens 5 und darf höchstens 15 betragen.
5.7. Langkettige (20 und 22 Kohlenstoffatome), mehrfach ungesättigte Fettsäuren können hinzugefügt werden. In diesem Fall darf ihr Anteil an dem gesamten Fettgehalt
- — bei langkettigen, mehrfach ungesättigten n-3-Fettsäuren höchstens 1%, und
- — bei langkettigen, mehrfach ungesättigten n-6-Fettsäuren höchstens 2% (bei Arachidonsäure höchstens 1% (20:4n-6))
- betragen.
Der Gehalt an Eicosapentaensäure (20:5 n-3) darf nicht höher als der Gehalt an Docosahexaensäure (22:6 n-3) sein.
Der Gehalt an Docosahexaensäure (22:6 n-3) darf nicht höher als der Gehalt an langkettigen, mehrfach ungesättigten n-6-Fettsäuren sein.
6. PHOSPHOLIPIDE
- Der Gehalt an Phospholipiden in Säuglingsanfangsnahrung darf nicht höher als 2 g/l sein.
7. INOSITOL
Mindestens | Höchstens |
1 mg/100 kJ | 10 mg/100 kJ |
(4 mg/100 kcal) | (40 mg/100 kcal) |
8. KOHLENHYDRATE
Mindestens | Höchstens |
2,2 g/100 kJ | 3,4 g/100 kJ |
(9 g/100 kcal) | (14 g/100 kcal) |
8.1. Es dürfen nur folgende Kohlenhydrate verwendet werden:
- — Lactose,
- — Maltose,
- — Saccharose,
- — Glucose,
- — Malto-Dextrine,
- — Glucosesirup oder getrockneter Glucosesirup,
- — vorgekochte Stärke (von Natur aus glutenfrei)
- — gelatinierte Stärke, (von Natur aus glutenfrei)
8.2. Laktose
Mindestens | Höchstens |
1,1 g/100 kJ | - |
(4,5 g/100 kcal) | - |
Diese Bestimmung gilt nicht für Säuglingsanfangsnahrungen, bei denen der Anteil an Sojaproteinisolaten mehr als 50% des Gesamtproteingehalts beträgt.
8.3. Saccharose
Saccharose darf ausschließlich aus Proteinhydrolysaten hergestellter Säuglingsanfangsnahrung zugesetzt werden. Wird Saccharose zugesetzt, darf ihr Gehalt 20% des Gesamtkohlenhydratgehalts nicht übersteigen.
8.4. Glucose
Glucose darf ausschließlich aus Proteinhydrolysaten hergestellter Säuglingsanfangsnahrung zugesetzt werden. Wird Glucose zugesetzt, darf ihr Gehalt 0,5 g/100 kJ (2 g/100 kcal) nicht übersteigen.
8.5. Vorgekochte Stärke und/oder gelatinierte Stärke
Mindestens | Höchstens |
- | 2 g/100 ml und 30% des |
| Gesamtkohlenhydratgehalts |
9. FRUCTO-OLIGOSACCHARIDE UND GALACTO-OLIGOSACCHARIDE
- Fructo-Oligosaccharide und Galacto-Oligosaccharide dürfen Säuglingsanfangsnahrung zugesetzt werden.
- In diesem Fall darf ihr Anteil 0,8 g/100 ml in einer Kombination aus 90% Oligogalactosyl-Lactose und 10% Oligofructosyl-Saccharose mit hohem Molekulargewicht nicht übersteigen.
- Andere Kombinationen und Höchstgehalte von Fructo-Oligosacchariden und Galacto-Oligosacchariden können gemäß § 3 Abs. 1 und 3 verwendet werden.
10. MINERALSTOFFE
10.1. Säuglingsanfangsnahrungen auf Basis von Kuhmilch- oder Ziegenmilchproteinen oder Proteinhydrolysaten
| Je 100 kJ | Je 100 kcal | ||
| Mindestens | Höchstens | Mindestens | Höchstens |
Natrium (mg) | 5 | 14 | 20 | 60 |
Kalium (mg) | 15 | 38 | 60 | 160 |
Chlor (mg) | 12 | 38 | 50 | 160 |
Calcium (mg) | 12 | 33 | 50 | 140 |
Phosphor (mg) | 6 | 22 | 25 | 90 |
Magnesium (mg) | 1,2 | 3,6 | 5 | 15 |
Eisen (mg) | 0,07 | 0,3 | 0,3 | 1,3 |
Zink (mg) | 0,12 | 0,36 | 0,5 | 1,5 |
Kupfer (µg) | 8,4 | 25 | 35 | 100 |
Jod (µg) | 2,5 | 12 | 10 | 50 |
Selen (µg) | 0,25 | 2,2 | 1 | 9 |
Mangan (µg) | 0,25 | 25 | 1 | 100 |
Fluor (µg) | - | 25 | - | 100 |
- Das Kalzium-Phosphor-Verhältnis beträgt mindestens 1,0 und höchstens 2,0.
10.2. Säuglingsanfangsnahrungen auf Basis von Sojaproteinisolaten, pur oder als Mischung mit Kuhmilch- oder Ziegenmilchproteinen
Es gelten alle Anforderungen aus Z 10.1 mit Ausnahme der Anforderungen für Eisen und Phosphor, die wie folgt lauten:
| Je 100 kJ | Je 100 kcal | ||
| Mindestens | Höchstens | Mindestens | Höchstens |
Eisen (mg) | 0,12 | 0,5 | 0,45 | 2 |
Phosphor (mg) | 7,5 | 25 | 30 | 100 |
11. VITAMINE
| Je 100 kJ | Je 100 kcal | ||
| Mindestens | Höchstens | Mindestens | Höchstens |
Vitamine A (µg-ER) (1) | 14 | 43 | 60 | 180 |
Vitamin D (µg) (2) | 0,25 | 0,65 | 1 | 2,5 |
Thiamin (µg) | 14 | 72 | 60 | 300 |
Riboflavin (µg) | 19 | 95 | 80 | 400 |
Niacin (µg) (3) | 72 | 375 | 300 | 1 500 |
Pantothensäure (µg) | 95 | 475 | 400 | 2 000 |
Vitamin B6 (µg) | 9 | 42 | 35 | 175 |
Biotin (µg) | 0,4 | 1,8 | 1,5 | 7,5 |
Folsäure (µg) | 2,5 | 12 | 10 | 50 |
Vitamin B12 (µg) | 0,025 | 0,12 | 0,1 | 0,5 |
Vitamin C (mg) | 2,5 | 7,5 | 10 | 30 |
Vitamin K (µg) | 1 | 6 | 4 | 25 |
Vitamin E (mg |
|
|
|
|
α-TE) (4) | 0,5/g | 1,2 | 0,5/g | 5 |
| mehrfach |
| mehrfach |
|
| ungesät- |
| ungesät- |
|
| tigte |
| tigte |
|
| Fettsäuren, |
| Fettsäuren, |
|
| als Linol- |
| als Linol- |
|
| säure aus- |
| säure aus- |
|
| gedrückt, |
| gedrückt, |
|
| korrigiert |
| korrigiert |
|
| um die |
| um die |
|
| Zahl der |
| Zahl der |
|
| Doppel- |
| Doppel- |
|
| bindungen |
| bindungen |
|
| (5), auf |
| (5), auf |
|
| keinen Fall |
| keinen Fall |
|
| jedoch |
| jedoch |
|
| weniger als |
| weniger als |
|
| 0,1 mg/100 |
| 0,5 mg/100 |
|
| verfügbare |
| verfügbare |
|
| kJ |
| kJ |
|
(1) RE = Retinoläquivalent, alle trans.
(2) In Form von Cholecalciferol, davon 10 µg = 400 IE Vitamin D.
(3) Vorgebildetes Niacin.
(4) α-TE = d-α-Tocopheroläquivalent.
(5) 0,5 mg α-TE/1 g Linolsäure (18:2 n-6); 0,75 mg α-TE/1 g α-Linolensäure (18:3 n-3); 1,0 mg α-TE/1 g Arachidonsäure (20:4 n-6); 1,25 mg α-TE/1 g Eicosapentaensäure (20:5 n-3); 1,5 mg α-TE/1 g Docosahexaensäure (22:6 n-3)
12. NUKLEOTIDE
Folgende Nukleotide können verwendet werden
| Höchstwert *1) | |
| (mg/100kJ) | (mg/100 kcal) |
Cytidin-5’-monophosphat | 0,60 | 2,50 |
Uridin-5’-monophosphat | 0,42 | 1,75 |
Adenosin-5’-monophosphat | 0,36 | 1,50 |
Guanosin-5’-monophosphat | 0,12 | 0,50 |
Inosin-5’-monophosphat | 0,24 | 1,00 |
(1) Die Gesamtkonzentration an Nukleotiden darf 1,2 mg/100 kJ (5 mg/100 kcal) nicht überschreiten.
Fassung zuletzt geändert durch BGBl. II Nr. 109/2014
Schlagworte
Methioningehalt, Phenylalaningehalt, Kuhmilchproteine
Zuletzt aktualisiert am
13.01.2022
Gesetzesnummer
20005699
Dokumentnummer
NOR40162231
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