Anlage 1
LEHRPLAN DER VOLKSSCHULEN (VOLKSSCHULKLASSEN, VOLKSSCHULABTEILUNGEN) MIT DEUTSCHER UND SLOWENISCHER UNTERRICHTSSPRACHE
im Sinne des § 12 lit. b des Minderheiten-Schulgesetzes für Kärnten, BGBl. Nr. 101/1959
ERSTER TEIL
ALLGEMEINE BESTIMMUNGEN I. ALLGEMEINE BESTIMMUNGEN FÜR DIE VORSCHULSTUFE GESAMTSTUNDENZAHL UND STUNDENAUSMASS DER PFLICHTGEGENSTÄNDE, DER VERBINDLICHEN ÜBUNGEN, DES FÖRDERUNTERRICHTES, DER
1. Art und Funktion des Lehrplanes
Auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen ist die Planungsgrundlage für die Arbeit in der Vorschulstufe der Lehrplan. Wegen des kompensatorischen Charakters dieser Schulstufe wird im Lehrplan eine umfassende Aufgabenbeschreibung der vorschulischen Erziehung vorgenommen. Er ist als Planungskonzept angelegt, das dem Lehrer in der Auswahl der Aufgaben und Inhalte ein Eingehen auf die individuellen Bedürfnisse und Voraussetzungen der Kinder, deren Vorkenntnisse in deutscher und slowenischer Sprache und die besonderen Gegebenheiten in der jeweiligen Vorschulklasse ermöglicht.
2. Verbindliche Übungen
Auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen ist der Lehrstoff der Vorschulstufe im Lehrplan nach verbindlichen Übungen gegliedert. Diese Gliederung der Lehrplanangebote in verbindliche Übungen und deren weitere Untergliederung in Teilbereiche weist den Lehrer auf die Vielseitigkeit seiner Aufgaben hin und zielt auf die Ausgewogenheit des Bildungsangebotes.
Bei der Arbeit in der Vorschulstufe ist von einer strengen Scheidung des Lehrstoffes nach verbindlichen Übungen Abstand zu nehmen, vielmehr ist deren enge Verklammerung sicherzustellen. Die konkrete Lernsituation hat auf die schulischen und außerschulischen Erlebnisse, Erfahrungen und Interessen der Kinder Bezug zu nehmen. Lernanlässe ergeben sich aus kindnahen Sach- und Lebensbereichen.
3. Planung der Jahresarbeit
Jeder Lehrer hat seiner Arbeit in der Vorschulklasse eine Planung zugrunde zu legen, welche
kontinuierlich im Hinblick auf die spezielle Situation seiner Klasse zu entwickeln ist. Angebotene Jahrespläne dienen dem Lehrer als Hilfe für diese Planungsentscheidungen.
Die Planung der Jahresarbeit für eine Vorschulklasse verlangt vom Lehrer besondere Überlegungen
hinsichtlich flexibler Gestaltung von Lernsituationen und individueller Fördermaßnahmen. In dieser Planung sind sowohl die Inhalte der einzelnen verbindlichen Übungen aufzunehmen, die allen Kindern angeboten werden sollen, als auch die speziellen Lernangebote zur differenzierenden und individualisierenden Förderung einzelner Schüler und Schülergruppen. Hiebei ist auf die Bedeutung der Sprachförderung ausreichend Bedacht zu nehmen.
4. Vorschulgruppen
(Anm.: aufgehoben durch BGBl. II Nr. 136/2000)
5. Lernorganisation auf der Vorschulstufe
Bei der Planung und Gestaltung des Schultages ist auf eine entsprechende Rhythmisierung zu achten. Dabei ist auf den Wechsel der Lernbereiche, der individuellen und sozialen Lernphasen (Wechsel der Sozialformen) und der Arbeits- und Pausenzeiten Bedacht zu nehmen.
Innerhalb und in der Wechselwirkung der Lernbereiche ist auf Ausgewogenheit der kognitiven, affektiven und psychomotorischen Lerndimensionen zu achten.
Auf Grund der besonderen psychischen und sozialen Situation der Kinder der Vorschulstufe beginnt der Schultag insbesondere in den ersten Monaten des Unterrichtsjahres mit einer Phase freien Spielens. Bei der Dauer der Lernphasen sowie beim Übergang zu neuen Aktivitäten ist auf die Belastbarkeit der Kinder bzw. auf die Einplanung von entsprechend gestalteten Erholungsphasen Rücksicht zu nehmen. Der Großteil der zur Verfügung stehenden Zeit eines Schultages ist für die Kleingruppenaktivitäten vorzusehen, dies ermöglicht den Kindern die Betätigung in unterschiedlichen Lernbereichen, sowie ein Nebeneinander von verschiedenen didaktischen Grundformen (Arbeit und Spiel).
Kleingruppenaktivitäten stellen eine besonders geeignete Form der Aktivierung und Motivierung der Schüler dar und bieten dem Lehrer Gelegenheit zur individuellen Förderung von Schülern.
Für die Durchführung der Kleingruppenaktivitäten, aber auch für gemeinsames Tun der Klasse (Gruppe), kommt der Einrichtung und Gestaltung des Raumes - auch im Hinblick auf das Bewegungsbedürfnis der Kinder - besondere Bedeutung zu. Durch eine entsprechende Ausstattung wird der Klassenraum zu einer kindgemäßen Lern- und Lebensstätte. Dafür ist zumindest eine Aufgliederung in Spiel-, Bau- und Leseecke mit den entsprechenden Spiel- und Arbeitsmitteln erforderlich.
Gezielte Fördermaßnahmen dürfen grundsätzlich nicht zu Leistungsdruck und Überforderung führen. Dies erfordert genaue Beobachtung und setzt beim Lehrer großes Verständnis für kognitive, physische, emotionale und soziale Belastbarkeit der Kinder voraus. Hausaufgaben sind auf dieser Stufe nicht zu geben.
Zum Beobachten, Erkunden und Klären von Sachverhalten kommt den unmittelbaren Begegnungen mit der Wirklichkeit, insbesondere mit der Begegnung der deutschen und der slowenischen Sprache im täglichen Leben auch außerhalb des Schulhauses besondere Bedeutung zu; in diesem Zusammenhang kommt den Lehrausgängen großes Gewicht zu.
6. Zusammenarbeit mit Erziehungsberechtigten, schulischen und außerschulischen Einrichtungen
Im Hinblick auf die Aufgaben der Vorschulstufe ist der enge Kontakt zwischen Lehrer und Eltern besonders wichtig. Hiebei hat der Lehrer die Eltern insbesondere über Maßnahmen zu beraten, die die Gesamtentwicklung des Kindes fördern, sodaß die Schulreife im vollen Ausmaß erreicht werden kann. Diese Zusammenarbeit wird in besonderem Maße gefördert, wenn die Eltern auch an der Gestaltung schulischer Aktivitäten mitwirken.
Für die individuelle Förderung der Kinder in der Vorschulstufe ist auch die Kooperation der Lehrer mit anderen Einrichtungen erforderlich. Besonders wichtig ist die Kontaktnahme mit dem Kindergarten und der ersten Schulstufe der Grundschule. Wertvolle Hilfestellung kann durch den schulpsychologischen Dienst, den Schularzt und gegebenenfalls durch den Sprachheillehrer erfolgen.
7. Betreuungsplan für ganztägige Schulformen
Abschnitt II Z 13 (schulautonome Lehrplanbestimmungen) letzter Absatz und Z 14 (Betreuungsplan für ganztägige Schulformen) finden mit der Maßgabe Anwendung, daß sich die gegenstandsbezogene Lernzeit im Sinne eines zeitgemäßen Vorschulunterrichtes primär auf verbindliche Übungen bezieht.
II. ALLGEMEINE BESTIMMUNGEN FÜR DIE GRUNDSCHULE (MIT AUSNAHME DER VORSCHULSTUFE) UND DIE VOLKSSCHULOBERSTUFE
1. Art und Gliederung des Lehrplanes
Der Lehrplan der Grundschule ist ein Lehrplan mit Rahmencharakter. Dieser äußert sich in der allgemeinen Festlegung des Bildungsziels, der Bildungs- und Lehraufgaben und des Lehrstoffs für die einzelnen Unterrichtsgegenstände sowie der fachübergreifenden Lernbereiche. Der Lehrplan bildet die Grundlage für die eigenverantwortliche Planung und Durchführung des Unterrichts durch den Lehrer.
Mit dem allgemeinen Bildungsziel und den Bildungs- und Lehraufgaben der einzelnen Unterrichtsgegenstände ist der Lehrplan zielorientiert. Der Lehrstoff der einzelnen Unterrichtsgegenstände deckt den Inhaltsaspekt des Unterrichts ab. Die allgemeinen didaktischen Grundsätze und die den einzelnen Unterrichtsgegenständen zugeordneten didaktischen Grundsätze geben Leitlinien für unterrichtliches Entscheiden und Handeln.
Für den Sachunterricht, Deutsch, Lesen, Mathematik, Musikerziehung, Bildnerische Erziehung, Schreiben, Werkerziehung und Leibesübungen gelten die Bestimmungen des jeweiligen Lehrplanes der Volksschule, Siebenter Teil, mit der Maßgabe, daß dieser Unterricht auf den ersten drei Schulstufen gemäß dem Minderheiten-Schulgesetz für Kärnten in annähernd gleichem Ausmaß in deutscher und slowenischer Sprache zu erteilen ist.
Der Lehrstoff ist im Lehrplan in der Regel in zwei Spalten dargestellt:
In der linken Spalte wird die stoffliche Grobstruktur angegeben und dadurch die inhaltliche Linienführung eines Unterrichtsgegenstandes verdeutlicht. In der rechten Spalte wird die Grobstruktur modellhaft konkretisiert, sehr oft beispielhaft interpretiert.
Der Lehrplan umfaßt
Allgemeine Bestimmungen einschließlich der Unterrichtsprinzipien,
Allgemeines Bildungsziel,
Allgemeine didaktische Grundsätze,
Stundentafel,
Bildungs- und Lehraufgaben sowie Lehrstoff und didaktische
Grundsätze der Unterrichtsgegenstände.
2. Zusammenfassung der Schulstufen
Die je einem Schuljahr entsprechenden Schulstufen werden im Lehrplan der Volksschule (Grundschule) zu je zwei Grundstufen zusammengefasst, und zwar so, dass sich die Grundstufe I über die erste und zweite Schulstufe (nach Bedarf auch über die Vorschulstufe) und die Grundstufe II über die dritte und vierte Schulstufe erstreckt. Die Grundstufe I und die Grundstufe II bilden die Grundschule.
Innerhalb einer Grundstufe sind die im Lehrplan angegebenen Jahresziele als Richtmaß anzusehen. Die Zusammenfassung von Schulstufen ermöglicht die Verlängerung der Lernzeit durch einen sich über zwei Unterrichtsjahre erstreckenden Zeitraum, wenn dies aus didaktischen Gründen erforderlich ist.
Erforderlichenfalls kann die Schulkonferenz mit Zustimmung des Bezirksschulrates und des Landesschulrates einzelne Teilaufgaben von einer Schulstufe auf die andere verlegen.
Zum Schuleingangsbereich vergleiche auch Punkt 9 und zur Volksschuloberstufe Punkt 12.
3. Gliederung der Bildungsangebote nach Unterrichtsgegenständen - Dauer unterrichtlicher Einheiten
Auf Grund der §§ 6 und 10 des Schulorganisationsgesetzes ist der Lehrstoff der Grundschule nach Unterrichtsgegenständen gegliedert, denen in den Stundentafeln Zeitrichtwerte zugeordnet werden. Damit ist der Lehrer verpflichtet, den Kindern Bildungsangebote aus allen angeführten Lernbereichen zu machen. Dem Wesen des Grundschulunterrichts entspricht es, eine strenge Scheidung des Lehrstoffs nach Unterrichtsgegenständen zu vermeiden. Dies ist schon deshalb nötig, weil der Unterricht in der Grundschule - besonders auf der Grundstufe I - womöglich von den Erfahrungen, Interessen und Bedürfnissen der Kinder ausgeht oder diese zumindest einbezieht. Somit sind die Lernanlässe oft situationsorientiert und fachübergreifend. Auf der Grundstufe II wird sich der Unterricht in größerem Ausmaß an den Eigengesetzlichkeiten bestimmter Lernbereiche orientieren. Ab der 4. Schulstufe ist der Pflichtgegenstand Slowenisch als eigenständiger Unterrichtsgegenstand zu führen. Die Dauer unterrichtlicher Einheiten in der Grundschule orientiert sich vor allem an der Konzentrations- und Lernfähigkeit der Kinder und hängt von der jeweiligen Lehraufgabe und vom Lehrstoff ab. Sie wird sich deshalb - mit Ausnahme von raum- bzw. personengebundenem Unterricht (zB Leibesübungen, Werkerziehung, Slowenisch in der 4. Schulstufe) - im allgemeinen nicht an der schulorganisatorischen Zeiteinheit „Unterrichtsstunde" orientieren. Im Stundenplan ist daher nur der raum- bzw. personengebundene Unterricht auszuweisen.
Die unverbindliche Übung Lebende Fremdsprache ist auf der 1. und 2. Schulstufe der Grundstufe I integrativ zu führen (in kürzeren Einheiten fächerübergreifend). Auf der Grundstufe II kann die unverbindliche Übung Lebende Fremdsprache im Rahmen der in der Stundentafel vorgesehenen Wochenstunden in längeren Unterrichtseinheiten bzw. integrativ geführt werden.
4. Unterrichtsprinzipien
Der Schule sind viele Bildungs- und Erziehungsaufgaben gestellt, die nicht einem Unterrichtsgegenstand oder wenigen Unterrichtsgegenständen zugeordnet werden können, sondern nur fächerübergreifend im Zusammenwirken vieler oder aller Unterrichtsgegenstände zu bewältigen sind. Kennzeichnend für diese Bildungs- und Erziehungsaufgaben ist, daß sie in besonderer Weise die Grundsätze der Lebensbezogenheit und Anschaulichkeit und die Konzentration der Bildung berücksichtigen; kennzeichnend für sie ist ferner, daß sie nicht durch Lehrstoffangaben allein beschrieben werden können, sondern als Kombination stofflicher, methodischer und erzieherischer Anforderungen zu verstehen sind; und schließlich, daß sie unter Wahrung ihres interdisziplinären Charakters jeweils in bestimmten Unterrichtsgegenständen oder Teilen von Unterrichtsgegenständen einen stofflichen Schwerpunkt besitzen.
Als solche Bildungs- und Erziehungsaufgaben, die auch „Unterrichtsprinzipien" genannt werden, sind aufzufassen:
Gesundheitserziehung
Leseerziehung
Medienerziehung
Musische Erziehung
Politische Bildung (einschließlich Friedenserziehung)
Interkulturelles Lernen
Sexualerziehung
Sprecherziehung
Erziehung zum Umweltschutz
Verkehrserziehung
Wirtschaftserziehung (einschließlich Sparerziehung und Konsumentenerziehung)
Die Umsetzung der Unterrichtsprinzipien im Schulalltag erfordert eine wirksame Koordination der Unterrichtsgegenstände unter Ausnützung ihrer Querverbindungen, den Einsatz geeigneter zusätzlicher Unterrichtsmittel und allenfalls die gelegentliche Heranziehung außerschulischer Fachleute. Für diese Umsetzung bieten sich vor allem projektorientierter Unterricht und Formen offenen Unterrichts an. Die Unterrichtsprinzipien sollen jedoch nicht eine Vermehrung des Lehrstoffs bewirken, sondern zu einer intensiven Durchdringung und gezielten Auswahl des im Lehrplan beschriebenen Lehrstoffs beitragen. Unterrichtsprinzipien bleiben auch gleichbedeutend, wenn in bestimmten Schulstufen zur selben Thematik eigene Unterrichtsgegenstände geführt werden.
5. Entscheidungsfreiräume im Lehrplan - Methodenfreiheit und Methodengerechtheit
Der Rahmencharakter des Lehrplanes ermöglicht dem Lehrer Entscheidungsfreiräume hinsichtlich der Auswahl und Gewichtung, der zeitlichen Verteilung, der Konkretisierung und Strukturierung der Lehrstoffe sowie hinsichtlich der Festlegung der Unterrichtsmethoden und -mittel nach verschiedenen didaktischen Gesichtspunkten.
Aus dieser Entscheidungsfreiheit des Lehrers hinsichtlich seiner Unterrichtsarbeit erwächst ihm seine pädagogische und didaktische Verantwortung. Wahl und Anwendung von Unterrichtsmethoden sind zudem eine schöpferische Leistung.
Für die Auswahl und Gewichtung der Lehrstoffe innerhalb der einzelnen Unterrichtsgegenstände ist Ausgewogenheit anzustreben; soziale, emotionale, intellektuelle und körperliche Bildung stehen in engem Zusammenhang und sind daher entsprechend zu berücksichtigen. Außerdem sollen für die Auswahl und Gewichtung der Lehrstoffe folgende Grundsätze beachtet werden:
- – die Berücksichtigung des Lernstandes der Klasse im allgemeinen sowie einzelner Schüler im besonderen;
- – die Berücksichtigung des sozialen und kulturellen Umfeldes des Kindes und der Schule sowie aktueller Anlässe;
- – das Vermeiden von Überlastungen bzw. Überforderungen des Schülers durch zu umfangreiche, verfrühte oder zu komprimierte Anforderungen, die sowohl der notwendigen Vertiefung und Verinnerlichung von Lern- und Bildungsinhalten als auch einer ausgewogenen Persönlichkeitsentwicklung hinderlich sind;
- – die Berücksichtigung exemplarischer Lehrstoffe, das heißt solcher Inhalte, die in besonderer Weise geeignet erscheinen, grundlegende und bedeutsame Einsichten und Erkenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten, Erfahrungen und Erlebnisse auf andere Sachverhalte zu übertragen.
- Der im vorliegenden Lehrplan angeführte Lehrstoff beinhaltet hinsichtlich des Slowenischunterrichtes Grundanforderungen, die den Lehrstoff nach unten abgrenzen und so eine weitgehende Übereinstimmung trotz örtlich verschiedener Ausgangsbasis ermöglichen. Erweiterungsstoffe sind durch das Wort „allenfalls" gekennzeichnet. Unter günstigen Voraussetzungen werden die Grundanforderungen überschritten werden können.
6. Unterrichtsplanung
Im Sinne des § 17 Abs. 1 des Schulunterrichtsgesetzes ist unterrichtliches Planen Ausdruck der eigenständigen und verantwortlichen Unterrichts- und Erziehungsarbeit des Lehrers.
Der Lehrplan dient dem Lehrer bei seiner Planung als Grundlage für
- – die Konkretisierung des allgemeinen Bildungsziels, der besonderen Bildungsaufgaben und fachübergreifenden Lernbereiche sowie der Bildungs- und Lehraufgaben der einzelnen Unterrichtsgegenstände;
- – die Konkretisierung und Auswahl der Lehrstoffe; dabei Berücksichtigung der geographischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Bedingungen einer Region bzw. Hinweise auf besondere örtliche Gegebenheiten;
- – die zeitliche Verteilung und Gewichtung der Ziele und Lehrstoffe;
- – die Festlegung der Methoden (Unterrichtsgliederung, Sozial- und Arbeitsformen, Projekte, Differenzierungsmaßnahmen und ähnliches) und Medien des Unterrichts.
- Der Lehrstoff der Pflichtgegenstände ist bei zweisprachigem Unterricht auf den ersten drei Schulstufen in beiden Unterrichtssprachen der gleiche.
- Jeder Lehrer hat bei seiner unterrichtlichen Arbeit von einer Jahresplanung (auch für den slowenischsprachigen Unterricht) auszugehen, die eine Konkretisierung des Lehrplanes für die jeweilige Schulstufe und Schulsituation bezogen auf ein Unterrichtsjahr darstellt. Die Arbeit mit dem Lehrbuch ist dieser Konzeption unterzuordnen.
- Im Jahresplan erfolgt ab Beginn des Schuljahres eine erste vorläufige zeitliche Anordnung der Lehrstoffe, und zwar nach Gegebenheiten des Jahreskreises, unter Berücksichtigung der regionalen und örtlichen Bedingungen, hinsichtlich der Möglichkeit von Querverbindungen zwischen verschiedenen Unterrichtsgegenständen (vorfachlicher, fachübergreifender Unterricht), nach vorgesehenen Schulveranstaltungen usw. sowie nach sachlogischen bzw. lehrgangsgemäßen Gesichtspunkten gemäß der Stoffstrukturen. Für Übung, Wiederholung, freies Lernen, Spiel und Feier usw. ist bereits bei der Jahresplanung ein entsprechender Zeitrahmen vorzusehen. Aktuelle Ereignisse und Lernanlässe sind im Sinne des Gelegenheitsunterrichts aufzugreifen. Der Grundschule ist damit mehr Möglichkeit gegeben, Lebens- und Erfahrungsraum für Kinder zu sein.
- Die klassenbezogene Jahresplanung soll während des Schuljahres durch mittelfristige Planungen ergänzt werden.
- Diese sollen auch die aktuellen Bedürfnisse und Interessen der Schüler berücksichtigen und ihnen ein dem Alter und der Entwicklung entsprechendes Maß an Mitbestimmung ermöglichen können. Hier bieten sich u. a. auch Formen des offenen Unterrichts an.
- Angebotene regionale Jahrespläne (auch für den slowenischsprachigen Unterricht) können dem Lehrer als Hilfe für seine Planungsentscheidungen dienen.
7. Lernen und Lehren in der Grundschule
a) Lernformen
Um den Unterricht in der Grundschule kindgemäß, lebendig und anregend zu gestalten, soll der Lehrer verschiedene Lernformen ermöglichen. Ausgehend von den eher spielorientierten Lernformen der vorschulischen Zeit soll zu bewußtem, selbständigem, zielorientiertem Lernen hingeführt werden. Dieses Lernen kann durch folgende grundschulgemäße Formen gefördert werden:
- – Lernen im Spiel
- – offenes Lernen
- – projektorientiertes Lernen
- – entdeckendes Lernen
- – informierendes Lernen
- – wiederholendes und übendes Lernen uam.
b) Lerngesetzmäßigkeiten und Lerntechniken
Bei der Planung und Organisation von Lernprozessen sollen für das Lernen in der Schule relevante Erkenntnisse der Lernforschung Berücksichtigung finden. Lern- und Arbeitstechniken sind situationsbezogen zu vermitteln und einzuüben.
c) Zwei Lehrer in einer Klasse
In Klassen der 1. bis 3. Schulstufe, in welchen zum zweisprachigen Unterricht angemeldete Schüler gemeinsam mit nicht angemeldeten Schülern unterrichtet werden, wird der Unterricht, zeitlich begrenzt, von zwei Lehrern (Klassenlehrer und Zweitlehrer) gemeinsam gestaltet.
Dadurch kann sichergestellt werden, daß unter Bedachtnahme auf die individuellen Lernvoraussetzungen (siehe 1. Didaktischer Grundsatz „Kindgemäßheit und Berücksichtigung der Lernvoraussetzungen") alle Schüler eine optimale Förderung erhalten.
Während der Anwesenheit des Zweitlehrers wird sich der Klassenlehrer in festzulegenden Unterrichtsphasen vor allem mit den zum zweisprachigen Unterricht angemeldeten Schülern in slowenischer Unterrichtssprache befassen.
Die inhaltliche und zeitliche Verteilung der Aufgaben zwischen dem Klassenlehrer und dem Zweitlehrer orientiert sich in den einzelnen Unterrichtsphasen zB an der Lehrabsicht, der Anzahl der zum zweisprachigen Unterricht angemeldeten Schüler sowie deren Sprachkompetenz in Slowenisch mit der Maßgabe, daß der Unterricht für die zum zweisprachigen Unterricht angemeldeten Schüler insgesamt in annähernd gleichem Ausmaß in deutscher und slowenischer Sprache erfolgt.
Der Zweitlehrer befaßt sich während dieser Zeit mit den nicht zum zweisprachigen Unterricht angemeldeten Kindern in deutscher Unterrichtssprache.
Darüber hinaus dient die Anwesenheit des Zweitlehrers in der Regel flexiblen Gruppenbildungen, wobei in diesen Unterrichtsphasen die Sprachzugehörigkeit nicht als Differenzierungskriterium gelten kann. Die Zusammensetzung der Gruppen wird nur durch Interesse, Selbsteinschätzung, unterschiedliche Lernvoraussetzungen, Freundschaftsbeziehungen, Lerntempo usw. sowie durch methodische Überlegungen bestimmt.
Hinsichtlich der verschiedenen quantitativen, qualitativen und methodischen Differenzierungsmaßnahmen wird auf die didaktischen Grundsätze (Punkt 7) verwiesen.
In dieser Phase können auch Differenzierungskriterien platzgreifen, die interkulturelles Lernen besonders fördern.
Das kooperative Zusammenwirken der beiden Lehrer hat insbesondere unter den Gesichtspunkten zu erfolgen,
- – daß momentan auftretenden Lernschwierigkeiten und Lernproblemen bei Schülern umgehend durch Lehrerintervention begegnet werden kann;
- – daß die Lernwege bzw. Lernprozesse der Kinder gesteuert, genau beobachtet und protokolliert werden können;
- – daß durch individuelle Hilfestellung und Beratung durch den Lehrer die Eigenaktivität (selbständiges Lernen) der Schüler gefördert wird;
- – daß gegenstandsspezifische Lern- und Arbeitsformen vermittelt werden können;
- – daß die verschiedenen Schülergruppen bei ihrer Arbeit jederzeit Hilfe und Beratung anfordern können;
- – daß über kurze Strecken auch mit nur einem Kind gearbeitet werden kann (Intensivförderung);
- – daß Kinder ihrer individuellen Lernfähigkeit entsprechend gefördert werden können;
- – daß gelegentlich auftretende Störungen des Unterrichts leichter bewältigt werden können;
- – uam.
Diese Art der Unterrichtsgestaltung macht es erforderlich, daß es hinsichtlich der Unterrichtsplanung und der Unterrichtsführung zu regelmäßigen Absprachen sowie zur Reflexion über den Unterricht zwischen den beiden Lehrern kommt.
8. Zusammenarbeit mit Erziehungsberechtigten, schulischen und außerschulischen Einrichtungen
Im Hinblick auf die vielfältigen Aufgaben der Grundschule ist ein enger Kontakt zwischen der Schule und den Erziehungsberechtigten wichtig. Lehrer und Eltern sollten insbesondere über Maßnahmen beraten, die erforderlich sind, um eine bestmögliche Förderung der Kinder sicherzustellen. Diese Zusammenarbeit wird in besonderem Maße gefördert, wenn die Eltern auch an der Gestaltung schulischer Aktivitäten mitwirken. Für die individuelle Förderung der Kinder in der Grundschule ist auch die Kooperation der Lehrer mit anderen Einrichtungen vorteilhaft. In der Phase des Schuleintritts bzw. des Schulübertritts ist die Kontaktnahme mit vorschulischen Einrichtungen bzw. mit weiterführenden Schulen wünschenswert. Wertvolle Hilfestellung kann vor allem durch den schulpsychologischen Dienst, den Schularzt und gegebenenfalls durch den Sprachheillehrer erfolgen.
Aber auch die enge Wechselwirkung von schulischem und außerschulischem Lernen macht eine kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen der Schule und den Eltern bzw. Erziehungsberechtigten erforderlich. Je konsequenter die gegenseitige Information wahrgenommen wird, desto leichter wird es gelingen, Unterschiede in den Erziehungsformen der Schule und jenen des Elternhauses zu erkennen und pädagogische Maßnahmen zu überlegen. Dem Lehrer fällt auch die Aufgabe zu, die Erziehungsberechtigten über Inhalte und Gestaltung des Unterrichts zu informieren. Für die Erziehungs- und Unterrichtsarbeit des Lehrers kann es eine große Hilfe sein, wenn ihm die Erziehungsberechtigten Aufschlüsse über das Kind geben.
9. Schuleintritt - Schulübertritt
Einer pädagogischen Gestaltung der Schuleingangsphase kommt besondere Bedeutung zu. In Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten und vorschulischen Institutionen soll der Schuleintritt möglichst harmonisch erfolgen.
In den ersten Schultagen und Schulwochen erwirbt das Kind wichtige Orientierungen für künftiges Leben und Lernen. Das Kind soll Zeit und Gelegenheit haben, seine Mitschüler kennenzulernen und zu ihnen wie zum Lehrer positive Kontakte herzustellen. Es soll mit dem Schulhaus und der Zeiteinteilung in der Schule vertraut werden.
Diese ersten schulischen Erfahrungen entscheiden mit darüber, ob sich die Lernfähigkeit und Lernbereitschaft eines Kindes entsprechend entwickeln können. Es ist daher darauf zu achten, daß zunächst die dem Kind bekannten und vertrauten Formen des täglichen Lebens, der Sprache, des Spielens und des häufig eher zufälligen Lernens von der Schule aufgenommen werden. Allmählich und behutsam sind diese Formen zu den eher zielorientierten Lernformen der Grundschule zu erweitern.
Anzustreben ist eine sachbezogene Arbeitshaltung, die unter anderem durch Genauigkeit, Sorgfalt und Ausdauer gekennzeichnet ist, die aber auch Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme miteinschließt.
Besonderes Augenmerk ist darauf zu richten, daß es nicht durch ein zu rasches Ansteigen der Lernanforderungen im Schuleingangsbereich bei einzelnen Schülern zu Überforderungen kommt.
Erfahrungsaustausch zwischen Lehrern und Eltern kann widersprüchliche Lern- und Erziehungsmuster durchschaubar machen und daraus resultierende Belastungen für Kinder abbauen.
Derartige Ziele werden nur dann erreichbar sein, wenn im Sinne der Schulpartnerschaft (siehe die §§ 62, 63 a sowie § 19 Abs. 8 SchUG) die Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus sowie ein entsprechendes Vertrauensverhältnis gegeben sind.
10. Klassenübergreifende und gemeinschaftsfördernde Maßnahmen
Zum Zwecke des gegenseitigen Verständnisses, der gegenseitigen sprachlichen und kulturellen Wertschätzung und des Abbaues von Vorurteilen sollen besondere Maßnahmen wirksam werden.
An allen Schulen, an welchen neben zweisprachig geführten Klassen auch deutschsprachige Klassen geführt werden, sind klassenübergreifende, gemeinschaftsfördernde Maßnahmen vorzusehen.
Im Sinne des interkulturellen und sozialen Lernens sind unverbindliche Übungen (Chorgesang, Spielmusik, Leibesübungen, darstellendes Spiel), Freigegenstände sowie verschiedene Unterrichtsprojekte grundsätzlich klassen- bzw. schulstufenübergreifend anzubieten und durchzuführen.
Die im Volksschullehrplan angesprochenen kindgemäßen Lernformen (Lernen im Spiel, offenes Lernen, projektorientiertes Lernen usw.) ermöglichen darüber hinaus vielfältige klassen- bzw. schulstufenübergreifende Aktivitäten.
Die genannten Maßnahmen sollen sicherstellen, daß auch jene einsprachigen Kinder, die keinen unterrichtsbedingten Kontakt mit zweisprachigen Kindern haben, regelmäßig in der Schule gemeinsam tätig sein können.
Diese gemeinsamen Aktivitäten dürfen zu keiner Verkürzung des zweisprachigen Unterrichtes führen.
11. Erteilung des Unterrichts in Werkerziehung in der Grundschule
Auf der Grundstufe I ist der Unterricht in Werkerziehung (Schwerpunkt A: Produktgestaltung im textilen Bereich und Schwerpunkt B: Bauen - Wohnen, Technik, Produktgestaltung) vom Lehrer für Werkerziehung zu erteilen. Auf der Grundstufe II ist der Unterricht in Werkerziehung, soweit dieser den Schwerpunkt A (Produktgestaltung im textilen Bereich) umfaßt, vom Lehrer für Werkerziehung und soweit der Unterricht den Schwerpunkt 3 (Bauen, Wohnen, Technik, Produktgestaltung) umfaßt, vom Klassenlehrer zu erteilen.
12. Volksschuloberstufe
Die verhältnismäßig gleichartige Zusammensetzung der Schülerjahrgänge der 1. bis 4. Schulstufe ist auf der Oberstufe der Volksschule nicht mehr gegeben. Der Übertritt von Schülern in Hauptschulen und in allgemeinbildende höhere Schulen bedingt sehr veränderte Leistungssituationen, besonders im Zusammenhang mit den verschiedenen Organisationsformen der wenig gegliederten Schulen. Da die örtlichen Gegebenheiten der einzelnen Oberstufen der Volksschule sehr verschieden sind, wird die Festlegung der Bildungs- und Lehraufgaben sowie des Lehrstoffes der einzelnen Pflichtgegenstände den Landesschulräten übertragen, wobei sich diese am Lehrplan der Hauptschule, Anlage 1 zur Verordnung über die Lehrpläne der Hauptschulen, BGBl. II Nr. 134/2000, in der jeweils geltenden Fassung zu orientieren haben. In den Pflichtgegenständen Deutsch, Mathematik und Lebende Fremdsprache hat diese Orientierung an den Anforderungen für die II. Leistungsgruppe zu erfolgen. In Klassen, die mehrere Schulstufen in sich vereinigen, ist der Lehrstoff soweit wie möglich in gleichwertigen Jahreswechselfolgen durchzunehmen. Auf diese Weise soll ein Zersplittern des Unterrichts vermieden werden. Das Lehrgut ist dabei so aufzuteilen, daß die jeweils neu hinzutretenden Schüler den Anschluß an den jeweiligen Abschnitt der Wechselfolge ohne Schwierigkeiten finden können.
Im Hinblick auf eine abgerundete Bildung können zur Behandlung einzelner Bildungseinheiten alle Entlassungsschüler zeitweise zusammengefaßt werden.
In ähnlicher Weise ist auf der 8. Schulstufe für die Förderung begabter Schüler, besonders im Hinblick auf den Übertritt in weiterführende Schulen zu sorgen.
13. Schulautonome Lehrplanbestimmungen
Schulautonome Lehrplanbestimmungen (§ 6 Abs. 1 des Schulorganisationsgesetzes) sind in der Grundschule im Bereich der unverbindlichen Übungen vorgesehen. In der Volksschuloberstufe sind schulautonome Lehrplanbestimmungen im Bereich der Pflichtgegenstände hinsichtlich der Festlegung der Wochenstundenausmaße vorgesehen.
Schulautonome Lehrplanbestimmungen haben sich an der jeweiligen Bedarfs- und Problemsituation in einer Klasse oder Schule an einem bestimmten Schulort sowie aus den daraus resultierenden Wunsch- bzw. Zielvorstellungen zu orientieren und haben den zur Verfügung stehenden Rahmen an Lehrerwochenstunden und Möglichkeiten der räumlichen und ausstattungsmäßigen Gegebenheiten der Schule zu beachten.
Durch schulautonome Lehrplanbestimmungen kann das im Betreuungsplan für ganztägige Schulformen (Z 14) festgelegte Ausmaß der gegenstandsbezogenen Lernzeit unter Bedachtnahme auf pädagogische, räumliche und ausstattungsmäßige Gegebenheiten mit zwei oder vier Wochenstunden festgesetzt werden. Bei zwei Wochenstunden gegenstandsbezogener Lernzeit beträgt das Ausmaß der individuellen Lernzeit sechs Wochenstunden; bei vier Wochenstunden gegenstandsbezogener Lernzeit beträgt das Ausmaß der individuellen Lernzeit zwei Wochenstunden.
14. Betreuungsplan für ganztägige Schulformen
Abschnitt II Z 14 des ersten Teiles der Verordnung über die Lehrpläne der Volksschule, der Hauptschule und der Sonderschulen, BGBl. Nr. 134/1963, findet Anwendung.
ZWEITER TEIL
Allgemeines Bildungsziel
Die Volksschule hat - wie alle österreichischen Schulen - im Sinne des § 2 des Schulorganisationsgesetzes die Aufgabe, an der Entwicklung der Anlagen der Jugend nach sittlichen, religiösen und sozialen Werten sowie nach den Werten des Wahren, Guten und Schönen durch einen ihrer Entwicklungsstufe und ihrem Bildungsweg entsprechenden Unterricht mitzuwirken. Sie hat die Jugend mit dem für das Leben und den künftigen Beruf erforderlichen Wissen und Können auszustatten und zum selbsttätigen Bildungserwerb zu erziehen.
Die jungen Menschen sollen zu gesunden, arbeitstüchtigen, pflichttreuen und verantwortungsbewußten Gliedern der Gesellschaft und Bürgern der demokratischen und bundesstaatlichen Republik Österreich herangebildet werden. Sie sollen zu selbständigem Urteil und sozialem Verständnis geführt, dem politischen und weltanschaulichen Denken anderer aufgeschlossen sowie befähigt werden, am Wirtschafts- und Kulturleben Österreichs, Europas und der Welt Anteil zu nehmen und in Freiheits- und Friedensliebe an den gemeinsamen Aufgaben der Menschheit mitzuwirken.
Gemäß § 9 des Schulorganisationsgesetzes hat die Volksschule in der Vorschulstufe die Aufgabe, jene Kinder, die in dem betreffenden Kalenderjahr schulpflichtig geworden sind, jedoch nicht die Schulreife besitzen, und ebenso jene, deren vorzeitige Aufnahme in die 1. Schulstufe widerrufen wurde, im Hinblick auf die für die
1. Schulstufe erforderliche Schulreife zu fördern.
Die Volksschule hat in den ersten vier Schulstufen der Grundschule eine für alle Schüler gemeinsame Elementarbildung zu vermitteln.
Dabei soll den Kindern eine grundlegende und ausgewogene Bildung im sozialen, emotionalen, intellektuellen und körperlichen Persönlichkeitsbereich ermöglicht werden.
Ausgehend von den individuellen Voraussetzungen der einzelnen Schüler hat die Grundschule daher folgende Aufgabe zu erfüllen:
- – Entfaltung und Förderung der Lernfreude, der Fähigkeiten, Interessen und Neigungen;
- – Stärkung und Entwicklung des Vertrauens des Schülers in seine eigene Leistungsfähigkeit;
- – Erweiterung bzw. Aufbau einer sozialen Handlungsfähigkeit (mündiges Verhalten, Zusammenarbeit, Einordnung, Entwicklung und Anerkennung von Regeln und Normen);
- – Erweiterung sprachlicher Fähigkeiten (Kommunikationsfähigkeit, Ausdrucksfähigkeit);
- – Entwicklung und Vermittlung grundlegender Kenntnisse, Fertigkeiten, Fähigkeiten, Einsichten und Einstellungen, die dem Erlernen der elementaren Kulturtechniken, einer sachgerechten Begegnung und Auseinandersetzung mit der Umwelt sowie einer breiten Entfaltung im musisch-technischen und im körperlich-sportlichen Bereich dienen;
- – schrittweise Entwicklung einer entsprechenden Lern- und Arbeitshaltung (Ausdauer, Sorgfalt, Genauigkeit;
- Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme);
- – ausgehend von den eher spielorientierten Lernformen der vorschulischen Zeit zu bewußtem, selbständigem, zielerreichendem Lernen hinführen.
Der umfassende Bildungsauftrag der Grundschule setzt sich die individuelle Förderung eines jeden Kindes zum Ziel. Dabei soll einerseits der individuellen Erziehungsbedürftigkeit und Bildsamkeit der Schüler entsprochen werden, andererseits bei allen Schülern eine kontinuierliche Lernentwicklung angebahnt werden. Damit soll die Grundschule die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Lernen in den weiterführenden Schulen schaffen.
Darüber hinaus ist es das Bildungsziel des zweisprachigen Unterrichtes an Minderheiten-Volksschulen, den Schülern auf der kognitiven und emotionalen Ebene den Wert der Zweisprachigkeit
- – für die Bewältigung lebenspraktischer Erfordernisse,
- – für das Gelingen positiver Kommunikations- und Kooperationsprozesse in der individuellen Lebenswelt,
- – für die Verwirklichung persönlicher Beiträge zum friedlichen Zusammenleben der Volksgruppen bewußt zu machen, sie zum Erwerb einer entsprechenden Sprachkompetenz zu motivieren, zum Abbau von Vorurteilen beizutragen und zur Anwendung der Sprachkenntnisse bei geeigneten Sprachanlässen anzuregen.
In der nur noch selten geführten Oberstufe (5. bis 8. Schulstufe) hat die Volksschule die Aufgabe, eine grundlegende Allgemeinbildung zu vermitteln sowie die Schüler je nach Interesse, Neigung, Begabung und Fähigkeit für das Berufsleben und zum Übertritt in mittlere Schulen oder in höhere Schulen zu befähigen.
Volksschule als sozialer Lebens- und Erfahrungsraum
Die Schule ist ein vielfältiger Erfahrungs- und Handlungsraum für Schüler, Lehrer und Eltern. Schulleben geht über den Unterricht weit hinaus. Neben sachlichem Lernen findet in der Schule immer auch soziales Lernen in unterschiedlichen Formen und Situationen statt.
Die Volksschule muß dem Kind Raum und Schutz gewähren, damit es Selbstwertgefühl entwickeln und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten aufbauen kann. Durch eine Situation gefühlsmäßiger Sicherheit und Entspanntheit wird einerseits schulisches Lernen begünstigt, andererseits wird aber auch soziales Verhalten positiv beeinflußt. Eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür ist das grundsätzlich wertschätzende Verhalten des Lehrers jedem einzelnen Kind gegenüber. Ein Klima des Vertrauens, der Zuneigung, der Anerkennung und Offenheit begünstigt soziale Verhaltensformen der Kinder.
Die Volksschule soll den Kindern die Möglichkeit geben, ihre Bedürfnisse und Interessen unter Berücksichtigung anderer Personen wahrzunehmen und zu vertreten.
Konflikte, die sich aus dem Zusammenleben bzw. aus Interessensunterschieden ergeben, müssen frühzeitig zum Gegenstand gemeinsamer Reflexion gemacht werden; dabei wird der Schüler Mittel und Wege der Konfliktbewältigung kennenlernen.
Eine besondere sozialerzieherische Aufgabe erwächst der Grundschule dort, wo sie interkulturelles Lernen ermöglichen kann, weil Kinder mit deutscher und nichtdeutscher Muttersprache unterrichtet werden. Die Aspekte des interkulturellen Lernens unter besonderer Berücksichtigung des Kulturgutes der entsprechenden Volksgruppe werden im besonderen Maße in Kärnten zu verwirklichen sein.
Im Rahmen der Auseinandersetzung mit dem Kulturgut der Slowenen sind insbesondere Aspekte wie Lebensgewohnheiten, Sprache, Brauchtum, Texte (zB Erzählungen, Märchen, Sagen), Tradition, Liedgut usw. aufzugreifen.
Interkulturelles Lernen beschränkt sich nicht bloß darauf, andere Kulturen kennenzulernen. Vielmehr geht es um das gemeinsame Lernen, um das Begreifen, Erleben und Mitgestalten kultureller Werte.
Interkulturelles Lernen soll in diesem Zusammenhang einen Beitrag zum besseren gegenseitigen Verständnis bzw. zur besseren gegenseitigen Wertschätzung, zum Erkennen von Gemeinsamkeiten und zum Abbau von Vorurteilen leisten. Querverbindungen zum didaktischen Grundsatz des sozialen Lernens und zum Unterrichtsprinzip Politische Bildung einschließlich Friedenserziehung sind sicherzustellen.
Eine günstige Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit und das Lernen der Kinder sind in hohem Maße von der Persönlichkeit des Lehrers abhängig. Aus der Sicht der Schüler befindet sich der Lehrer in einer Vorbildrolle. Diese Rolle wird bestimmt durch Art und Fähigkeit des Lehrers, dem Schüler offen zu begegnen. Er soll auf die Bedürfnisse des einzelnen eingehen, auftretende Schwächen mit Einfühlung und Verständnis akzeptieren und an ihrer Behebung bewußt mitarbeiten. Darüber hinaus muß der Lehrer durch sein Verhalten Vorbild in Konfliktsituationen, Partner in mitmenschlichen Beziehungen sowie Helfer und Berater bei der Auseinandersetzung mit Schwierigkeiten sein. Bei der täglichen Unterrichtsgestaltung darf sich der Lehrer nicht ausschließlich als Wissensvermittler und Belehrender, sondern auch als Lernender verstehen.
Nicht nur Lehrerverhalten, sondern auch bestimmte Rahmenbedingungen für Unterricht spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle:
kooperative Arbeitsformen, Abbau zu starker Lenkung, Einschränkung von Konkurrenzsituationen usw. Dadurch erfahren die Selbsttätigkeit und die Eigeninitiative der Schüler eine besondere Förderung.
DRITTER TEIL
ALLGEMEINE DIDAKTISCHE GRUNDSÄTZE
Die im Lehrplan der Volksschule, Dritter Teil, enthaltenen allgemeinen didaktischen Grundsätze (I. didaktische Grundsätze für die Vorschulstufe, II. didaktische Grundsätze für die Grundschule und III. didaktische Grundsätze der Volksschuloberstufe) gelten auch für die zweisprachigen Volksschulen (Volksschulklassen, Volksschulabteilungen) mit der Maßgabe, daß der Abschnitt II. (Didaktische Grundsätze für die Grundschule) wie folgt ergänzt wird:
„9. Didaktische Hinweise für den zweisprachigen Unterricht
Zweisprachiger Unterricht hat grundsätzlich davon auszugehen, daß beim Spracherwerb und bei der Spracherweiterung - im Unterschied zum Fremdsprachenunterricht - dem jeweiligen familialen Hintergrund sowie dem sprachlichen Umfeld der Schule außerordentlich hohe Bedeutung zukommt.
Das heißt, daß im unmittelbaren Umfeld des Kindes (Familie, Freundeskreis usw.) beide Sprachen in unterschiedlichem Ausmaß vorhanden sind und Verwendung finden.
Aus diesen Gegebenheiten erfährt der zweisprachige Unterricht seine besondere Begründung, bezieht daraus hohe Motivation und bietet vielfältige Möglichkeiten praxisbezogener Unterrichtsgestaltung.
Ausgangspunkte für methodisch-didaktische Überlegungen sind daher einerseits die sprachlichen Lernvoraussetzungen der Schüler, und andererseits die unterschiedlichen Möglichkeiten beide Sprachen zu gebrauchen:
- – Beobachtung und Einschätzung der individuellen sprachlichen Vorerfahrungen der Kinder;
- – Vertrauen in die eigene Sprechfähigkeit wecken bzw. Hemmungen bei der Verwendung beider Sprachen abbauen;
- – Sprechanlässe aus unmittelbaren Lebenssituationen des Kindes herleiten (zB Einbeziehung von Eltern bzw. Erziehungsberechtigten oder außerschulische Fachleute, Lernanlässe außerhalb der Klasse);
- – didaktische Analyse des sprachlichen und sozialen Umfeldes des Kindes als Grundlage für die Planung typischer, kommunikativer Sprechanlässe;
- – spontane Sprechanlässe im Schulalltag aufgreifen;
- – die Sprache des Lehrers hat Vorbildwirkung und leistet auch einen Beitrag zur Sprachentwicklung der Schüler;
- – Ausweitung der kommunikativen Fähigkeiten durch besondere Wertschätzung der Herkunftssprache/n sowie durch eine behutsame Hinführung in Richtung der Standardsprachen."
VIERTER TEIL
FREIGEGENSTÄNDE UND UNVERBINDLICHEN ÜBUNGEN
a) Stundentafel der Vorschulstufe
---------------------------------------------------------------------
Verbindliche Übungen/obvezne vaje Klasse
---------------------------------------------------------------------
Religion/verouk ........................... 2
Sachbegegnung/srecanje s stvarnim svetom .. 1,5
Verkehrserziehung/prometna vzogja ......... 0,5
Sprache und Sprechen/jezik in govorjenje .. 3,5
Mathematische Früherziehung/matematicna
predvzgoja ................................ 1,5
Singen und Musizieren/petje in muziciranje. 1,5
Rhythmisch-musikalische Erziehung/
ritmicnoglasbena vzgoja ................... 1
Bildnerisches Gestalten/likovno oblikovanje 1
Werkerziehung/rocno delo.................. 1
Leibesübungen/telovadba ................... 4
Spiel/igra ................................ 2,5
---------------------------------------------------------------------
Gesamtwochenstundenzahl ... 20
Stundentafel der Grundschule
---------------------------------------------------------------------
Pflichtgegenstände/obvezni predmeti Schulstufen und Wochenstunden
1. 2. 3. 4.
---------------------------------------------------------------------
Religion/verouk ..................... 2 2 2 2
Sachunterricht/stvarni pouk ......... 3 3 3 3
Deutsch, Slowenisch, Lesen,
Schreiben/nemscina, slovenscina,
branje, pisanje ..................... 7 7 - -
Deutsch, Slowenisch, Lesen/nemscina,
slovenscina, branje ................. - - 7 -
Deutsch, Lesen/nemscina, branje ..... - - - 7
Slowenisch, Lesen/slovenscina, branje - - - 4
Mathematik/matematika ............... 4 4 4 4
Musikerziehung/glasbena vzgoja ...... 1 1 1 1
Bildnerische Erziehung/likovna vzgoja 1 1 - -
Bildnerische Erziehung,
Schreiben/likovna vzgoja,
pisanje ....................................... 1
- - 2 oder
2
1
Werkerziehung/rocnost ............... 1 1 2 oder
2
2
Leibesübungen/telovadba ............. 2 2 3 oder
3
---------------------------------------------------------------------
Verbindliche Übung/Obvezna vaja
---------------------------------------------------------------------
Verkehrserziehung/prometna vzgoja... x *1) x *1) x *1) x *1)
---------------------------------------------------------------------
Gesamtwochenstundenzahl ............ 21 21 24 26
---------------------------------------------------------------------
Förderunterricht/pospesevalni pouk
---------------------------------------------------------------------
- fächerübergreifend/medpredmetno... 1 1 1 1
- Slowenisch/slovenscina............ 1 1 1 1
---------------------------------------------------------------------
Unverbindliche Übungen/neobvenzne vaje
---------------------------------------------------------------------
1. Ermächtigung für schulautonome Lehrplanbestimmungen:
Chorgesang/zborovsko petje......... bis zu 80 Jahresstunden
Spielmusik/instrumentalna glasba... bis zu 80 Jahresstunden
Leibesübungen/telovadba............ bis zu 80 Jahresstunden
Darstellendes Spiel/igra........... bis zu 80 Jahresstunden
Musikalisches Gestalten/glasbeno
oblikovanje........................ bis zu 80 Jahresstunden
Bildnerisches Gestalten/likovno
oblikovanje........................ bis zu 80 Jahresstunden
Lebende Fremdsprache/zivi tuji
jezik.............................. bis zu 80 Jahresstunden
Interessen- und
Begabungsförderung/pospescvanje
interesov in nadarjenosti.......... bis zu 80 Jahresstunden
Muttersprachlicher
Unterricht/pouk v materinscini..... 2 - 6 2 - 6 2 - 6 2 - 6
2. Soweit keine schulautonomen Lehrplanbestimmungen bestehen:
Chorgesang/zborovsko petje *3)..... 2 2 2 2
Spielmusik/instrumentalna glasba... 1 1 1 1
Leibesübungen/telovadba............ 2 2 2 2
Darstellendes Spiel/igra........... 1 1 1 1
Musikalisches Gestalten/glasbeno
oblikovanje........................ 2 2 2 2
Bildnerisches Gestalten/likovno
oblikovanje........................ 2 2 2 2
Lebende Fremdsprache/zivi tuji
jezik ............................. x *2) x *2) 1 1
Interessen- und Begabungsförderung/
pospescvanje interesov in
nadarjenosti....................... 2 2 2 2
Muttersprachlicher Unterricht/pouk
v materinscini..................... 2 - 6 2 - 6 2 - 6 2 - 6
---------------------------------------------------------------------
- *1) 10 Jahresstunden, die im Rahmen grundschulgemäßer Planung der Lernzeiten für die einzelnen Unterrichtsgegenstände zu berücksichtigen sind. Die Gesamtwochenstundenzahl wird dadurch nicht verändert.
- *2) 32 Jahresstunden, die im Rahmen grundschulgemäßer Planung der Lernzeiten für die einzelnen Unterrichtsgegenstände zu berücksichtigen sind. Die Gesamtwochenstundenzahl wird dadurch nicht verändert.
- *3) Ein bereits festgelegtes Stundenausmaß tritt an die Stelle des hier für den Fall des Nichtbestehens schulautonomer Lehrplanbestimmungen vorgesehenen Stundenausmaßes.
Bemerkungen zur Stundentafel
- 1. Die Bestimmungen des jeweiligen Lehrplanes der Volksschule,
- vierter Teil, betreffend die Bemerkungen zu den Stundentafeln der Grundschule (ausgenommen die Punkte 3 und 7) gelten auch für die oben angeführte Stundentafel, soweit im Minderheiten-Schulgesetz für Kärnten nicht anderes bestimmt ist.
- 1a. Soweit in der Stundentafel nur alternative Wochenstundenzahlen
- oder die Mindest- und Höchstzahl des Wochenstundenausmaßes angegeben sind, erfolgt die Festlegung des Stundenausmaßes durch schulautonome Lehrplanbestimmungen; sofern keine schulautonome Festlegung getroffen wird, erfolgt diese durch die Schulbehörde erster Instanz.
- 2. Der Förderunterricht in der Grundschule ist als
- fachübergreifende Unterrichtsveranstaltung je Unterrichtsjahr und Klasse bei Bedarf anzubieten. Bei der Feststellung der Förderbedürftigkeit durch den Lehrer gemäß § 12 Abs. 7 des Schulunterrichtsgesetzes sind die voraussichtliche Dauer (Kursdauer) des Förderunterrichtes sowie der Unterrichtsgegenstand, auf den sich die Förderung bezieht (Deutsch, Slowenisch, Lesen, Schreiben bzw. Deutsch, Slowenisch, Lesen bzw. Deutsch, Lesen bzw. Slowenisch, Lesen und/oder Mathematik), anzugeben.
- 3. Darüber hinaus ist gemäß § 16 a Z 4 des Minderheiten-Schulgesetzes für Kärnten in Verbindung mit § 12 Abs. 7 des Schulunterrichtsgesetzes für zum zweisprachigen Unterricht angemeldete Schüler, deren Kenntnis der slowenischen Sprache nicht ausreichend ist, ein Förderunterricht in Slowenisch anzubieten.
- 4. In den Volksschulen (Volksschulklassen, Volksschulabteilungen)
- mit deutscher und slowenischer Unterrichtssprache ist auf den ersten drei Schulstufen die deutsche und die slowenische Sprache in allen Unterrichtsgegenständen in annähernd gleichem Ausmaß zu verwenden. Ab der vierten Schulstufe ist die Unterrichtssprache Deutsch, in Religion jedoch Deutsch und Slowenisch. Die slowenische Sprache ist mit vier Wochenstunden als Pflichtgegenstand zu führen.
- c) Stundentafel der Volksschuloberstufe:
---------------------------------------------------------------------
Schulstufen und Wochenstunden
Pflichtgegenstände/ --------------------------------
obvezni predmeti 5. Kl. 6. Kl. 7. Kl. 8. Kl. Summe
---------------------------------------------------------------------
Religion/verouk ........ 2 2 2 2
Deutsch/nemscina ....... )
Slowenisch/slovenscina . )
Geschichte und )
Sozialkunde/zgodovina )
in druzboslovje ...... )
Geographie und )
Wirtschaftskunde/ )
zemljepis in )
gospodarstvo ......... )
Mathematik/matematika .. )
Geometrisches Zeichnen/ )
geometrijsko risanje . )
Biologie und ) 26-28 28-30 29-31 29-32
Umweltkunde/biologija )
in spoznavanje okolja )
Physik und Chemie/fizika )
in kemija ............ )
Musikerziehung/glasbena )
vzgoja ............... )
Bildnerische Erziehung/ )
likovna vzgoja ....... )
Technisches Werken/ )
tehnisko oblikovanje )
*1) .................. )
Textiles Werken/ )
tekstilno ............ )
oblikovanje *1) ...... )
Ernährung und Haushalt/ )
prehrana in
gospodinjstvo ........ )
Leibesübungen/telovadba )
Berufsorientierung/
poklicna orientacija .. - 0-1 0-1 1-2 1-4 *2)
---------------------------------------------------------------------
Gesamtwochenstundenzahl 28-30 30-32 31-33 31-34 126
---------------------------------------------------------------------
Förderunterricht/
pospesevalni pouk
---------------------------------------------------------------------
- fächerübergreifend/
medpredmetno ......... 1 1 1-2 1-2
- Slowenisch/slovenscina 1 1 1 1
---------------------------------------------------------------------
Freigegenstand/prosti
predmet
---------------------------------------------------------------------
Lebende Fremdsprache/
zivi tuji jezik
---------------------------------------------------------------------
- *1) Als alternativer Pflichtgegenstand.
- *2) Kann geblockt geführt werden, wobei Schulveranstaltungen zur „Berufsorientierung" bis zur Hälfte des in den einzelnen Schulstufen vorgesehenen Stundenausmaßes eingerechnet werden dürfen. Die verbindliche Übung „Berufsorientierung" kann integriert in den Unterricht der Pflichtgegenstände geführt werden.
Bemerkungen zur Stundentafel
- 1. Unterrichtsgegenstände mit einer Wochenstunde können mit zwei Stunden in jeder zweiten Woche während des ganzen Unterrichtsjahres geführt werden.
- 2. Das Stundenausmaß für Religion in der geteilt geführten einklassigen Volksschule beträgt für die Untergruppe und für die Obergruppe je zwei Wochenstunden. In gleicher Weise ist die ungeteilte einklassige Volksschule für den Religionsunterricht in zwei Gruppen mit je zwei Wochenstunden zu teilen.
- 2a. Die Festlegung der Stundenausmaße in den Pflichtgegenständen (mit Ausnahme des Pflichtgegenstandes Religion) erfolgt durch schulautonome Lehrplanbestimmungen; sofern keine schulautonomen Festlegungen getroffen werden, finden die durch zusätzliche Lehrplanbestimmungen des Landesschulrates für Kärnten erfolgten Festlegungen Anwendung.
- 3. Der Förderunterricht in der Volksschuloberstufe ist als fachübergreifende Unterrichtsveranstaltung je Unterrichtsjahr und Klasse bei Bedarf anzubieten. Bei Feststellung der Förderbedürftigkeit durch den Lehrer gemäß § 12 Abs. 7 des Schulunterrichtsgesetzes sind die voraussichtliche Dauer (Kursdauer) des Förderunterrichtes sowie der Unterrichtsgegenstand, auf den sich der Förderunterricht bezieht („Deutsch", „Mathematik" und/oder „Lebende Fremdsprache") anzugeben.
- 4. Darüber hinaus ist gemäß § 16 a Z 4 des Minderheiten-Schulgesetzes für Kärnten in Verbindung mit § 12 Abs. 7 des Schulunterrichtsgesetzes für zum zweisprachigen Unterricht angemeldete Schüler, deren Kenntnis der slowenischen Sprache nicht ausreichend ist, ein Förderunterricht in Slowenisch anzubieten.
- 5. Als Freigegenstand „Lebende Fremdsprache" ist jene Lebende Fremdsprache (ausgenommen Slowenisch) anzubieten, die für die nicht zum zweisprachigen Unterricht angemeldeten Schüler Pflichtgegenstand ist, wobei das für diesen Pflichtgegenstand vorgesehene Stundenausmaß maßgeblich ist. Der Besuch dieses Freigegenstandes ist im Rahmen des Pflichtgegenstandes zulässig.
- 6. Durch schulautonome Lehrplanbestimmungen können bei Vorliegen folgender Bedingungen bis zu sechs Wochenstunden in zusätzliche Angebote umgewandelt werden:
- – außerordentlich schwierige regionale Bedingungen (zB Erreichbarkeit der Schule) und
- – ausreichende Nachfrage nach zusätzlichen Angeboten und
- – Vorliegen eines anspruchsvollen Konzeptes, das der Förderung der Interessen, Begabungen und Lernmotivation der Schüler und der Steigerung der Vielfalt der Angebote, auch in Form eines wohnortnäheren Unterrichts, dient.
- 7. Im übrigen gelten die Bemerkungen zur Stundentafel der Hauptschule sinngemäß.
FÜNFTER TEIL
LEHRPLÄNE FÜR DEN RELIGIONSUNTERRICHT
(Bekanntmachung gemäß § 2 Abs. 2 des Religionsunterrichtsgesetzes)
a) Katholischer Religionsunterricht
Die Lehrpläne für den Religionsunterricht an den im Minderheiten-Schulgesetz erwähnten Volksschulen sind gleich den allgemeinen Lehrplänen für den Religionsunterricht an Volksschulen (Bekanntmachung BGBl. Nr. 134/1963, Anlage A, fünfter Teil lit. a in der jeweils geltenden Fassung).
b) Evangelischer Religionsunterricht
Siehe Bekanntmachung BGBl. Nr. 134/1963 (Anlage A, fünfter Teil lit. b) in der jeweils geltenden Fassung.
c) Altkatholischer Religionsunterricht
Die im Rahmen der Verordnung des Bundesministeriums für Unterricht vom 4. Juni 1963, BGBl. Nr. 134 (Anlage A, fünfter Teil lit. c) in der jeweils geltenden Fassung, bekanntgemachten Lehrpläne für den altkatholischen Religionsunterricht an Volksschulen sind in Anwendung zu bringen. Nach Maßgabe der Möglichkeiten ist auf die sprachliche Differenzierung Rücksicht zu nehmen.
d) Israelitischer Religionsunterricht
Siehe Bekanntmachung, BGBl. Nr. 134/1963 (Anlage A, fünfter Teil lit. d) in der jeweils geltenden Fassung.
SECHSTER TEIL
BILDUNGS- UND LEHRAUFGABEN, LEHRSTOFF UND DIDAKTISCHE GRUNDSÄTZE DER VERBINDLICHEN ÜBUNGEN DER VORSCHULSTUFE
Für Sachbegegnung, Verkehrserziehung, Sprache und Sprechen, Mathematische Früherziehung, Singen und Musizieren, Rhythmisch-musikalische Erziehung, Bildnerisches Gestalten, Werkerziehung, Leibesübungen und Spiel gelten die Bestimmungen des jeweiligen Lehrplanes der Volksschule, Sechster Teil, mit der Maßgabe, daß dieser Unterricht gemäß dem Minderheiten-Schulgesetz für Kärnten in annähernd gleichem Ausmaß in deutscher und slowenischer Sprache zu erteilen ist.
SIEBENTER TEIL
BILDUNGS- UND LEHRAUFGABEN SOWIE LEHRSTOFF UND DIDAKTISCHE GRUNDSÄTZE DER PFLICHTGEGENSTÄNDE DER GRUNDSCHULE (MIT AUSNAHME DER VORSCHULSTUFE) UND DER VOLKSSCHULOBERSTUFE
Für den Sachunterricht, Deutsch, Lesen, Mathematik, Musikerziehung, Bildnerische Erziehung, Schreiben, Werkerziehung, Lebende Fremdsprache, Geschichte und Sozialkunde, Geographie und Wirtschaftskunde, Geometrisches Zeichnen, Biologie und Umweltkunde, Physik und Chemie, Technisches Werken, Textiles Werken, Ernährung und Haushalt und Leibesübungen gelten die Bestimmungen des jeweiligen Lehrplanes der Volksschule, Siebenter Teil, mit der Maßgabe, daß dieser Unterricht auf den ersten drei Schulstufen gemäß dem Minderheiten-Schulgesetz für Kärnten in annähernd gleichem Ausmaß in deutscher und slowenischer Sprache zu erteilen ist.
A. GRUNDSCHULE (MIT AUSNAHME DER VORSCHULSTUFE)
Deutsch, Slowenisch, Lesen, Schreiben/Deutsch, Slowenisch, Lesen
Bildungs- und Lehraufgabe:
Der Deutsch- und Slowenischunterricht hat die Aufgabe, die Schüler
- – unter Berücksichtigung der individuellen Lernvoraussetzungen – in ihrer Bereitschaft und Fähigkeit zu zwischenmenschlicher Verständigung im mündlichen und schriftlichen Bereich durch Lernen mit und über Sprache zu fördern.
Im einzelnen geht es darum,
- – die individuelle Sprache des Kindes zur Standardsprache zu erweitern; auch bei Schülern mit unterschiedlichen Sprachkenntnissen ist von Anfang an Zweisprachigkeit zu ermöglichen;
- – den richtigen Sprachgebrauch im mündlichen und schriftlichen Bereich zu üben und zu festigen;
- – zum Lesen und zur Auseinandersetzung mit dem Gelesenen anzuregen;
- – einen kreativen Sprachgebrauch zu ermöglichen und zu fördern;
- – einige Grundeinsichten in Funktion und Struktur der deutschen und slowenischen Sprache gewinnen zu lassen;
- – auf die Schönheit beider Sprachen und den Wert der Zweisprachigkeit hinzuweisen;
- – einfache Arbeits- und Lerntechniken zu vermitteln, die in zunehmendem Maße zu selbständigem Bildungserwerb befähigen.
Der Unterrichtsgegenstand Deutsch/Slowenisch gliedert sich in folgende Teilbereiche:
- – Sprechen/Ustno sporocanje
- – Lesen/Branje
- – Schreiben (nur Grundstufe I)/Pisanje (samo za osnovno stopnjo I)
- – Verfassen von Texten/Pisno sporocanje
- – Rechtschreiben/Pravopis
- – Sprachbetrachtung/Spoznavanje jezika
Diese Aufgliederung in Teilbereiche verdeutlicht Sachstrukturen und die stoffliche Linienführung des Lehrplans, soll aber keinesfalls einer sinnvollen Vernetzung von Lernbereichen entgegenstehen und ermöglicht daher dem Lehrer einen kindgemäßen und sachgerechten Unterricht. Gleiches gilt für den die Grundleistungen der Kinder sichernden Lehrplanteil „elementarer Spracherwerb", der ebenfalls in die oben angeführten Teilbereiche zu integrieren ist.
Auf der Grundstufe II wird der Teilbereich Schreiben (pisanje) dem Unterrichtsgegenstand Bildnerische Erziehung (likovna vzgoja) zugeordnet, die übrige Gliederung in Teilbereiche bleibt unverändert.
Sprechen/Ustno sporocanje:
Sprechen ist einer der wichtigsten Teilbereiche des Deutsch- und Slowenischunterrichts, gliedert sich in fünf Aufgabenfelder (siehe Lehrstoff) und umfaßt grundlegende und langfristige Ziele. Wesentliche Aufgabe des Teilbereiches Sprechen ist es, die Bereitschaft und Fähigkeit der Schüler zur mündlichen Kommunikation allmählich zu erhöhen und sie zu einem möglichst sicheren Gebrauch der Standardsprache zu führen.
Es sind natürliche Sprechsituation zu schaffen, in denen sich die Schüler auch der slowenischen Sprache spontan bedienen.
Lesen/Branje:
Der zweisprachige Leseunterricht auf der Grundstufe I hat die Aufgabe, den Schülern die grundlegende Lesefertigkeit zu vermitteln und damit die Begegnung und Auseinandersetzung mit Texten zu ermöglichen. Zunehmend erfahren die Schüler das Lesen im Sinne des interkulturellen Lernens als einen bedeutenden Zugang zu beiden sich durchdringenden Kulturen im Lande. Lesen soll ein wesentliches Mittel zur Informationsgewinnung und zur Unterhaltung sein.
Im Leseunterricht auf der Grundstufe II sollen die Schüler erfahren, daß sie durch Lesen und durch die Auseinandersetzung mit dem Gelesenen über ihre realen Lebenserfahrungen hinaus das Verständnis für sich selbst und für andere vertiefen sowie sich und andere informieren und unterhalten können.
Die vielfältige Begegnung und Auseinandersetzung mit Texten verschiedenster Art dient in beiden Sprachen der Anbahnung der Lesemündigkeit. In diesem Zusammenhang ist auch die Lesefertigkeit der Schüler zu erweitern und zu festigen.
Schreiben (nur Grundstufe I)/Pisanje (samo za osnovno stopnjo I):
Aufgabe des Schreibunterrichts ist es, die Schüler zum Gebrauch grundlegender konventioneller grafischer Zeichensysteme anzuleiten. Dabei sollen sie erfahren, daß Schreiben eine Form der Kommunikation und Dokumentation ist. Im besonderen soll der Schreibunterricht zur sicheren Beherrschung der Schriftsysteme führen.
Verfassen von Texten/Pisno sporocanje:
Im Teilbereich Verfassen von Texten sollen sich die Schüler auf der Grundlage ihrer Mitteilungsbereitschaft und der erworbenen Fähigkeiten im Sprechen, Schreiben und Rechtschreiben in beiden Sprachen zunehmend selbständig schriftlich äußern, und zwar sowohl ichbezogen, zB über Erlebnisse, Beobachtungen, als auch partnerbezogen, zB Wünsche, Fragen; auf der Grundstufe II auch sachbezogen.
Rechtschreiben/Pravopis:
Aufgabe des Rechtschreibunterrichts in Deutsch und Slowenisch ist es, die Schüler zu normgerechtem Schreiben zu motivieren, grundlegende Rechtschreibkenntnisse zu vermitteln und in der Folge ihr Rechtschreibkönnen kontinuierlich zu erweitern, sie zum Erkennen und Anwenden einfacher Regeln zu führen und ihnen eine möglichst geläufige Nachschlagetechnik zu vermitteln.
Sprachbetrachtung/Spoznavanje jezika:
Aufgabe der Sprachbetrachtung ist es, allmählich wachsende Einsichten in Funktion und Struktur beider Sprachen zu vermitteln und zunehmend begrifflich zu sichern.
Lehrstoff:
Grundstufe I (1. und 2. Schulstufe)
Sprechen/Ustno sporocanje
Als Schwerpunkte innerhalb der einzelnen Aufgabenfelder bis zum Ende der 2. Schulstufe gelten:
beim Erzählen, Mitteilen, Zuhören
- – beim Erzählen und Mitteilen anderer bewußt zuhören und sich zu Gehörtem äußern können;
- beim situationsbezogenen Sprechen
- – in verschiedenartigen Situationen sprachlich angemessen handeln;
- beim Gespräch
- – sich in verschiedenen Gesprächsformen beim Sprechen, Hören und Verstehen einander zuwenden;
- – einsehen, daß Miteinander-Sprechen geregelt werden muß und daher einfache Gesprächsregeln zu vereinbaren und zu beachten sind;
- – in der Schule erworbene Sprechformen und sprachliche Mittel allmählich auch im Gespräch anwenden;
- bei der Sprachübung (Erweiterung der Sprachfähigkeit)
- – den Wortschatz auf verschiedenen Ebenen (Wortbedeutung, Wortfeld, Wortfamilie, Oberbegriffe usw.) erweitern;
- – über häufig gebrauchte Satzmuster verfügen und allmählich zur Standardsprache hingeführt werden;
- bei der Sprechübung (Deutliches Sprechen)
- – Laute richtig bilden sowie Wörter und Texte gut artikulieren können;
- – ausdrucksvoll sprechen können.
- Erzählen, Mitteilen, Zuhören:
Motivation In einer entspannten Atmosphäre
Freude und Bereitschaft zum
Erzählen, Mitteilen und Zuhören
entwickeln
Geeignete Situationen aufgreifen
oder schaffen, die zum Erzählen
anregen
Erlebnisse, Beobachtungen und Von persönlichen Erlebnissen,
Gefühle mitteilen Ereignissen, Beobachtungen usw.
erzählen
Zu Bildern und Bildgeschichten
sprechen
Eigene Gefühle und Empfindungen
sowie die anderer wahrnehmen und
verstehen, zB durch Trösten,
Beruhigen und dergleichen verbal
Hilfe anbieten
Spielerischer, kreativer Umgang Laut- und Wortspielereien,
mit Sprache Reimbasteleien ua. mehr versuchen
Namen, Begriffe, Geschichten usw.
erfinden und verändern
Zuhören Dem Erzählen des Lehrers zuhören
und daraus Anregungen für das
eigene Erzählen gewinnen, dem
Erzählen der Mitschüler aufmerksam
zuhören
Die Aufnahmebereitschaft und
-fähigkeit durch geeignete
Erzählsituationen (Erzählkreis,
regelmäßige Erzählzeiten vorsehen,
eventuell Aufmerksamkeitsübungen
und dergleichen) wecken und fördern
Gehörtes (zunächst ohne Anspruch
auf Genauigkeit und
Vollständigkeit) wiedergeben
Sich zu Gehörtem äußern (zB Fragen
stellen)
Situationsbezogenes Sprechen:
In einfachen Sprechsituationen Sprechsituationen aufgreifen,
Erfahrungen sammeln, Situationen spielerisch erproben, zB
sprachlich bewältigen - begrüßen, verabschieden, sich
entschuldigen
- sich erkundigen bzw. Auskunft
geben
- Vorschläge äußern (Sitzordnung,
Pausengestaltung, Spiele,
Freizeitgestaltung)
Gespräch:
Hinführen zum Gespräch; Spielerische Formen des
Vorformen des Gesprächs Miteinander-Sprechens und Festigen
des erworbenen Wortschatzes (zB
Kennenlernen, Rate- und
Fragespiele, Zuhörspiele und Spiele
zur Weitergabe des Wortes)
Spiele, die im Besonderen zum
Gebrauch der slowenischen Sprache
motivieren
Einfache Kommunikationsformen
(Weiterrufen in der Sprechkette,
Erzählkreis usw.)
Schrittweises Sichern einfacher
Formen des Ansprechens, Anknüpfens,
Weiterführens und dergleichen
Schulung des Hörens und Vom Wahrnehmen über das bewußte
Verstehens Hinhören und Zuhören zum
Aufeinander-Hören
Einsehen, Vereinbaren und Die Wichtigkeit von Gesprächsregeln
Beachten einiger wichtiger einsehen bzw. vereinbaren und
Gesprächsregeln beachten (zB das Wort weitergeben,
den Sprecher ansehen und ihm
zuhören, ihn ausreden lassen, den
Sprecher nicht auslachen, wenn er
Unpassendes, Unverständliches sagt
oder sich in der jeweils anderen
Sprache äußert, seine eigene
Meinung begründen können)
Hinführen zu verschiedenen Partner-, Gruppen- und
Gesprächsformen Kreisgespräche zu Themen aus dem
Erfahrungs- und Interessenbereich
der Kinder oder aus Sachbegegnungen
oder über das Miteinander-Sprechen
selbst (zB Kasper-Spiele und
Kartenspiele zur
Gesprächserziehung)
Sprachübung (Erweiterung der
Sprachfähigkeit):
Wortschatz erweitern und Über Gegenstände, Bilder und
differenzieren ähnliches sprechen; Tätigkeiten,
Geräusche, Beobachtungen usw.
sprachlich darstellen
Vorhandene sprachliche Elemente zu
neuen Worteinheiten zusammenfügen
und deren Bedeutung suchen
Die Bedeutung von Wörtern
umgrenzen, inhaltlich bestimmen, zB
durch zugehörige Gegenwörter
(groß/klein) oder durch kleine
sprachliche Felder
Richtige Satzmuster üben Sätze mit gleichem Satzbau analog
bilden
Üben von Satzmustern, die häufig
fehlerhaft verwendet werden,
insbesondere Fehlformen, die sich
aus dem Unterschied zwischen
Mundart- und Standardsprache
ergeben
Sprechübung (Deutliches
Sprechen):
Natürlich und ausdrucksvoll Fördern und Verstärken des
sprechen natürlichen Sprechens der Kinder
Sprache ausdrucksvoll gestalten (zB
Emotionen, Meinungen, Interessen
durch sprachliche Ausdrucksmittel
unterstützen, zB etwa mittels
Rollenspiel)
Deutlich sprechen Bewußtes Beachten der Artikulation
beim Sprechen; Zungenbrecher und
ähnliche Texte artikuliert
nachsprechen; Sprachspiele,
lautliche Eigenheiten beider
Sprachen beachten lernen
Übungen zur Lautunterscheidung in
deutscher (zB Singen - sinken,
reden - retten, Liebe - Lippe)
sowie in slowenischer Sprache (zB
pod - pot, ziv - siv, kosa - koza,
svet - cvet)
Texte nachgestaltend und Sprechen von Reimen, Versen und
sinngestaltend sprechen Gedichten; Reimwörter finden
Verse und kurze Gedichte frei
vortragen
Mundart - Standardsprache Mundart und Standardsprache im
Deutschen und Slowenischen
vergleichen; Gemeinsamkeiten und
Unterschiede feststellen
Lesen/Branje
Bei der Unterrichtsarbeit ist anzustreben, daß die Schüler bis zum Ende der 2. Schulstufe
- – eine möglichst anhaltende Lesemotivation entwickelt haben;
- – in der Lage sind, altersgemäße, dem sprachlichen Vermögen entsprechende Texte in beiden Sprachen in gemischter Antiqua geläufig zu lesen;
- – den Sinn dieser Texte erfassen können;
- – sich mit Texten in einfacher Weise auseinandersetzen können.
Erstlesen (Grundleistungen):
Den nachfolgend genannten Grundleistungen kommt als Voraussetzung für den Erstleseunterricht im engeren Sinn besondere Bedeutung zu (siehe dazu auch diesbezügliche didaktische Grundsätze).
Lesemotivation Permanente und gezielte Maßnahmen
zur Weckung des Lesewillens und zur
Erhaltung der Lesefreude in beiden
Sprachen
Sprachförderung Umfassende und gezielte Maßnahmen
zur Sprachentwicklung;
wechselseitige Unterstützung von
mündlichem Sprachunterricht und
Lesenlernen
Sprechmotorik Artikulierendes Sprechen,
Beobachten der Lautbildung
Akustische Gliederungs- und Gehörte Sprache in Wörter gliedern;
Merkfähigkeit Wörter von ähnlich klingenden
anderen unterscheiden und später
wiedererkennen;
Einzellaute erkennen, von anderen
unterscheiden und später
wiedererkennen; einfache Reime
erkennen, sich merken, selbst
bilden
Im Slowenischen besonders auf die
richtige Aussprache des „l"
(zB als /u/ am Wortende) achten;
die unterschiedliche Aussprache der
stimmhaften und stimmlosen
Konsonanten sowie die labiodentale
Aussprache des „v" als /w/ vor
Vokalen und als /u/ in allen
anderen Positionen einüben
Visuelle Gliederungs- und Auf Bildern Einzelheiten erkennen
Merkfähigkeit und später wiedererkennen;
die Gliederung von gedruckten und
geschriebenen Texten in Wörter
wahrnehmen, einige Wörter von
anderen unterscheiden und später
wiedererkennen
Symbolcharakter der Schrift und Erfassen, daß Schrift und andere
anderer Zeichen Zeichen (zB Verkehrszeichen) etwas
bedeuten und daß man ihre Bedeutung
durch „Lesen" finden kann
Grundlegende Begriffe Wort, Laut, Schrift, Buchstabe;
links, rechts, oben, unten, vorne,
hinten und dergleichen
Erstleseunterricht (Lehrgang):
Unabhängig von der gewählten Methode und Ausgangsschrift umfaßt der Erstleseunterricht im eigentlichen Sinn der Grundstufe I mehrere Teilschritte, wobei ihre Reihenfolge keine bindende methodische Abfolge ausdrückt.
Übungen zum akustischen, Durchgliedern von Sätzen in Wörter
sprechmotorischen und Ähnlich klingende Wörter sprechen,
visuellen Durchgliedern von vergleichen und unterscheiden Laute
Sätzen und Wörtern und Lautgruppen heraushören und
sprechen
Gleiche Buchstaben in verschiedenen
Wörtern feststellen, von anderen
unterscheiden und
kennzeichnen
Durchgliedern von Wörtern durch Ab-
und Aufbauübungen
Laute und Buchstaben austauschen
und neue Wörter entstehen
lassen
Erfassen der Laut-Buchstaben - In vielseitigen Übungen jedem
Zuordnung in ihren verschiedenen Buchstaben den ihm entsprechenden
Varianten und Qualitäten; Laut zuordnen und artikulieren (zB
Beherrschen der Buchstaben Buchstaben suchen, feststellen,
benennen, sortieren, unterscheiden
usw.)
Bestimmte Buchstaben auch für
mehrere Laute anwenden (zB in sehen
und Straße, reka und pes, mlin und
bil)
Unterschiedliche Buchstaben bzw.
Buchstabengruppen für den gleichen
Laut einander zuordnen (zB
Großbuchstaben - Kleinbuchstaben)
Speichern und Wiedergeben von Einprägen von ausgewählten Wörtern
Wörtern und Buchstabengruppen durch oftmaliges Anbieten ihres
Schrift- und Klangbildes und
sprechmotorisches Wiedergeben
Übungen zum raschen Wiedererkennen
von Wörtern und Buchstabengruppen
Aufbauendes Zusammenlesen Aufbauendes Zusammenlesen zunächst
von bekannten, dann von unbekannten
Wörtern;
Erfassen ihrer Bedeutung
Nonsenswörter aufbauen und lesen
Vielfältige Auf- und
Abbauübungen
Durch Austauschen, Weglassen und
Hinzufügen von Buchstaben bei
bekannten und später bei
unbekannten Wörtern die Bedeutung
eines Wortes verändern
In neuen Wörtern bekannte Elemente
auffinden und als Lesehilfe
verwenden
Sätze mit bekannten und neu
gelernten Wörtern bauen und umbauen
Erfassen ihrer Bedeutung bzw. ihrer
Bedeutungsänderung
Weiterführendes Lesen:
Steigerung der Lesesicherheit Vielfältige Übungen zur guten
und der Lesegeläufigkeit in Aussprache
beiden Sprachen Überschauendes Lesen von Texten
in immer größeren Sinnschritten, zB
durch Übungen im „Blitzlesen"
Beachtung der wichtigsten
Satzzeichen
Übungen zum sinnerfassenden Vom lauten zum stillen Lesen von
Lesen Texten
Beantworten von Fragen zum
gelesenen Text
Unterscheiden von Wichtigem und
Unwichtigem
Schriftliche Anweisungen,
Aufforderungen und ähnliches
verstehen
Begegnung mit literarischen Umweltgeschichten, Märchen,
Texten in möglichst natürlichen Kinderlyrik sowie kurze
Lesesituationen dramatische Szenen aus dem
literarischen Schaffen und dem
Volksgut beider Kulturkreise
usw.
Einbeziehung von Privatlektüre
Erste Übungen zum Literarische Texte mit besonderer
partnerbezogenen Berücksichtigung der heimischen
sinngestaltenden Lesen Literaturschaffenden beider
(Vorlesen) von vorgeübten Sprachen
Texten in natürlichen Gebrauchstexte, zB Anleitungen,
Lesesituationen Einladungen, Aufforderungen,
Hinweise, Anordnungen, Anfragen,
Listen, Notizen
Eigene Niederschriften und
Niederschriften von Mitschülern
lesen
Anbahnung selbständiger Gespräche und Diskussionen zur
Auseinandersetzung mit Texten Sinnverarbeitung
verschiedener Art Stellungnahme, Vergleiche,
Gegenüberstellungen, Veränderungen
und phantasievolle Weiterführung
usw.
Schreiben/Pisanje
Bei der Unterrichtsarbeit ist anzustreben, daß die Schüler bis zum Ende der 2. Schulstufe
- – Buchstaben, Ziffern und Zeichen in einer der österreichischen Schulschrift angenäherten Form aus der Vorstellung schreiben können (dies schließt nicht aus, daß die Schüler mit dem Schreiben der Druckschrift vertraut gemacht werden);
- – kurze Texte gut lesbar - auch aus der Vorstellung - schreiben können;
- – Ansätze zu einer geläufigen Schrift erkennen lassen.
- Der Schüler soll seine Grundvoraussetzungen für das Schreibenlernen festigen und zumindest in folgenden Teilbereichen weiterentwickeln:
Schreibmotivation Freude am grafischen Gestalten, am
möglichst genauen Ausführen von
grafischen Formen, an der
gelungenen Verständigung durch
grafische Zeichen
Training der für das Schreiben Lockerungsübungen, insbesondere
bedeutsamen Grob- und für die Schulter-, Arm-, Hand-
Feinmotorik und Fingermuskulatur; auch
beidhändige Übungen; Fingerspiele
und anderes Bewegungsabläufe von
der Grobmotorik in Richtung
Feinmotorik überführen;
Kräftigungsübungen für die Hand-
und Fingermuskulatur (Kneten,
Falten, Formen, Biegen, Reißen und
dergleichen)
Grundlegendes Im Zusammenhang mit dem Training
Begriffsverständnis für der Grob- und Feinmotorik: auf, ab,
Bewegungsrichtungen und hinaus, hinunter, nach links, nach
Bewegungsformen rechts, schräg; in der Mitte,
oberhalb, unterhalb, gerade, eckig,
rund, spitz
Schulung der Vorgegebene einfache und
Auge-Hand-Koordination zusammenhängende Bewegungsabläufe
übernehmen und möglichst genau
nachvollziehen
Vorgegebene rhythmische
Bewegungsreihen übernehmen und
möglichst genau nachvollziehen
Bewegungen aus der Vorstellung
möglichst genau nachvollziehen
Übungen in kleiner werdenden
Spurvorlagen
Schreibhaltung; verschiedene Hilfen und Hinweise zur Körper-
Schreibwerkzeuge und und Handhaltung
Schreibmaterialien gebrauchen Erfahrung im Umgang mit
verschiedenen Schreibgeräten auf
unterschiedlichen Schreibflächen
sammeln
Die Grundformen der Formelemente und Grundformen der
Ausgangsschrift nachbilden und Schreibbewegung üben, zB Aufstrich,
schreiben Abstrich, Waagrechte, Parallele,
Spitze, Arkade, Girlande, Oval,
Schleife
Das Zeichenverständis (Anm.: Einfache Zeichen (zB
richtig: Zeichenverständnis Verkehrszeichen, Symbole)
vorbereiten) darstellen und ihre Aussage
verbalisieren
Bei diesen Übungen werden Leistungsunterschiede deutlich erkennbar. Sie geben Hinweise, in welchen Teilbereichen die einzelnen Schüler individuell zu fördern sind.
Auf die wechselseitigen Beziehungen zwischen Schreiben-, Lesen- und Rechtschreiblernen ist zu achten, wobei aber auch den unterschiedlichen Lernfortschritten der Kinder in diesem Bereich Rechnung zu tragen ist.
Unabhängig von der gewählten Methode und Ausgangsschrift umfaßt der Schreibunterricht der Grundstufe I folgende Bereiche:
Buchstaben und Ziffern Aus Form- und Bewegungselementen
formgerecht und im richtigen entstehen Buchstaben und Ziffern;
Bewegungsablauf ausführen Wechseln von Schriftgröße und
Schreibgerät
Wörter und Sätze gut lesbar ab- Buchstaben zu Wörtern und Sätzen
und aufschreiben zusammenfügen; dabei Schreiben als
sinnvolle Tätigkeit erfahren;
Selbstgeschriebenes stets auch
lesen
Bei der Schulschrift: Zeigen und
Beschreiben schwieriger
Bewegungsabläufe, zB
Richtungswechsel,
Buchstabenverbindungen
Wörter zunehmend als Ganzes
abschreiben; Hinführen zum
Aufschreiben (Schreiben aus der
Vorstellung)
Schreibabläufe zunehmend Allmähliches Beschleunigen des
automatisieren Bewegungsablaufes, zB durch
Nachfahren von
Buchstabenverbindungen und kurzen
Wörtern
Schreibbewegungen automatisieren,
damit Schrift frei verfügbar wird
Formgerechtes und geordnetes Formale Ordnungen beim Schreiben
Schreiben einhalten; zB Steilheit des
Schriftwinkels, Verhältnis der
Ober-, Mittel-, Unterlängen;
gleiche Wortabstände und
Zeilenabstände; Rand beachten
Die Beziehungen zwischen Druckschrift und Schulschrift
Druckschrift und miteinander vergleichen; auf der
Schulschrift 2. Schulstufe Wörter und kurze
Texte von Druckschrift in die
Schulschrift übertragen
Verfassen von Texten/Pisno sporocanje
Als Schwerpunkt der einzelnen Aufgabenfelder können bis zum Ende der 2. Schulstufe angesehen werden:
- – Freude am Verfassen von Texten in beiden Sprachen entwickeln;
- – Mitteilungen, Wünsche, Fragen, Antworten und dergleichen niederschreiben;
- – eigene Erlebnisse, Beobachtungen und ähnliches in kurzen Sätzen aufschreiben;
- – über Personen, Tiere, Gegenstände, Handlungsabläufe und Sachverhalte schreiben.
Vorbereitende und begleitende Das mündliche Erzählen und
Übungen zum Verfassen von Mitteilen der Schüler allmählich
Texten in die Form kurzer schriftlicher
Texte lenken
Vorgegebene kurze Texte, aber auch
einzelne Sätze und Wortgruppen
abschreiben und diese gelegentlich
auch ohne Vorlage aufschreiben
- Wichtiges von weniger Ungeordnet vorgegebene Wörter zu
Wichtigem bzw. Unwichtigem einem Satz, ungeordnet vorgegebene
unterscheiden Sätze zu einem sinnvollen Text
ordnen
Passende Überschriften zu einfachen
Geschichten, zu Bildern ua. finden
und schreiben
Die inhaltlichen Aussagen einer
Bildfolge in Sätzen ausdrücken
- Vorgegebene Textteile ergänzen ZB zu einer Geschichte einen Schluß
finden
- Situationsbezogene
Formulierungsübungen Im Bereich des Wortschatzes und der
Satzstrukturen typische
Sprachmuster beider Sprachen
berücksichtigen
- Einfache schriftliche Muster ZB Beschriften von Heften und
funktionsgerecht anwenden Büchern; Adressen auf Grußkarten;
Bücherlisten
- Gemeinsames Erarbeiten eines ZB zu einem Ereignis, Bild
Textes
Texte verfassen Selbständig verfaßte
Niederschriften können anfangs nur
aus einem Wort, einer Wortgruppe
oder einem kurzen Satz bestehen.
Sie werden im allgemeinen erst
allmählich (etwa auch durch das
gemeinsame Verfassen von Texten)
auf zwei oder mehrere kurze Sätze
erweitert. Beim Verfassen von
Texten ist - von der ursprünglich
starken Ichbezogenheit des
kindlichen Schreibens ausgehend -
darauf hinzuarbeiten, daß
allmählich eine oder mehrere
vorwiegende Schreibabsichten
berücksichtigt werden:
- andere unterhalten oder Anteil
nehmen lassen (zB eigene
Erlebnisse aufschreiben, damit
sie andere lesen können)
- andere informieren (zB durch
Mitteilungen, durch einfache
Beschreibungen)
- an andere appellieren (zB durch
Bitten, Wünsche, Anfragen,
Einladungen, Grüße)
- sich etwas notieren (zB
Merkzettel, Verzeichnis)
Rechtschreiben/Pravopis
Bei der Unterrichtsarbeit ist anzustreben, dass die Schüler bis
zum Ende der 2. Schulstufe
- einen begrenzten Wortschatz gründlich geübt haben und möglichst
sicher beherrschen;
- sich einiger Strategien bedienen können, um zu normgerechtem
Schreiben zu gelangen;
- einige grundlegende Kenntnisse der Großschreibung, der
Interpunktion und der Trennung erworben haben.
Motivation Das Bemühen um normgerechtes
Schreiben wecken und fördern
Erarbeitung und Sicherung eines
begrenzten Wortschatzes
- Auswahl des Wortschatzes Wörter, deren Bedeutung bereits
erfasst wurde, nach folgenden
Kriterien auswählen: aktiver
Wortschatz, Häufigkeit,
exemplarischer Wert auch im
Hinblick auf spätere Analogie-
und Regelbildungen
- Wörter durchgliedern Wörter akustisch, optisch und
sprechmotorisch durchgliedern
Entsprechungen,
Teilentsprechungen und
Nichtentsprechungen zwischen
Lautung und Schreibung
entdecken
In verschiedenen Wörtern gleiche
Schreibungen feststellen
(Verdopplungen, Endungen ua.)
- Wörter einüben Wörter, Wortgruppen und kurze
Sätze abschreiben und
aufschreiben
Den erarbeiteten Wortschatz in
verschiedenen sprachlichen
Zusammenhängen anwenden
Von gesicherten Wörtern zur Beispiele:
Schreibung anderer Wortformen Straße - Straßen
bzw. anderer Wörter gelangen Baum - Bäume
(Stammprinzip im Deutschen; kalt - kälter
Wortfamilien) gehen - geht
essen - isst
fahren - mitfahren - wegfahren
Bahn, Autobahn, Eisenbahn
Stange - Stängel
Primeri:
cesta - ceste
drevo - drevesa
lep - lepsi
hoditi - hodi
jesti - je
peljati - pripeljati -
odpeljati
cesta, cestar, avtocesta;
Besonderheiten der Rechtschreibung:
- Großschreibung Aus vielen Analogiebildungen
erfassen, dass
- im Deutschen alle Namenwörter,
im Slowenischen nur die
Eigennamen groß zu schreiben
sind,
- das erste Wort im Satz und das
erste Wort einer Überschrift in
beiden Sprachen groß zu
schreiben sind
- Interpunktion Die Satzschlusszeichen Punkt,
Fragezeichen und Rufzeichen in
leicht erfassbaren Beispielen
richtig anwenden
- Trennung Einfache Zusammensetzungen in
einzelne Wörter trennen
In einfachen Fällen: Wörter nach
Sprechsilben trennen
(razzlogovanje)
Unterstützende Strategien beim
Rechtschreibenlernen:
- akusto - sprechmotorisch Deutlich artikulierendes Sprechen
in schriftnaher Überlautung als
gelegentlich mögliche Hilfe zum
normgerechten Schreiben
erkennen können
Beim Schreiben leise mitsprechen
- visuell - schreibmotorisch Sich durch Lesen und Schreiben
normgerechte Schreibungen
einprägen
Wörter zunehmend aus der
Vorstellung aufschreiben
- erstes Rechtschreibwissen Elementare Einsichten in die
anwenden Regelhaftigkeit der
Rechtschreibung anwenden
- Hilfen für das Rechtschreiben Den Lehrer, auch Eltern und
Mitschüler um Auskunft bitten
Einführung in den Gebrauch des
Wörterbuchs; das Wörterbuch und
andere schriftliche Unterlagen
verwenden
Sprachbetrachtung/Spoznavanje jezika
Bei der Unterrichtsarbeit ist anzustreben, daß die Schüler bis zum Ende der 2. Schulstufe
- Interesse am bewußten Umgang mit beiden Sprachen entwickeln.
Einsicht in Sprache durch Im Zusammenhang mit dem
Entdecken, Vergleichen und Erstleseunterricht können viele
Betrachten sprachliche Erscheinungen (in den
Bereichen Satz, Wort, Buchstabe)
bewußtgemacht werden, zB die
Gliederung von gedruckten oder
geschriebenen Texten in Wörter;
Buchstaben in verschiedenen
Positionen eines Wortes
Wiederholtes Vergleichen und
Betrachten am anschaulich
vorliegenden Sprachmaterial führen
zunehmend zum Erfassen (in
Teilbereichen zum Benennen)
sprachlicher Erscheinungen
Unterschiede und Besonderheiten in
beiden Sprachen sind bewußtzumachen
(zB Gute Nacht!/Lahko noc!)
Es kann auch die Erkenntnis
angebahnt oder unterstützt werden,
daß sich durch die geänderte
Bedeutung die grafische Gestalt und
die Lautgestalt eines Wortes meist
ändern (Puppe - Puppen, Maus -
Mäuschen)
Im Slowenischen ist auf ähnliche
Beispiele einzugehen (puza - puze,
hisa - hisica)
Einsicht in Sprache durch Neue Wörter durch Weglassen,
spielerischen Umgang mit Hinzufügen oder Austauschen eines
sprachlichen Elementen Buchstabens oder eines Lautes
bilden
Reimwörter
Unsinnige Wörter
Der Satz als Sinneinheit Sätze bauen und umbauen
Unvollständige Sätze ergänzen bzw.
Lückensätze
vervollständigen
Satzschlußzeichen anwenden: Punkt,
Fragezeichen, Rufzeichen
Die Wortart „Namenwort" Sammeln und Ordnen von Namen aus
der Lebenswelt des Schülers (Namen
von Menschen, Tieren, Pflanzen,
Dingen)
Die Begriffe „Namenwort" und
„Eigenname" im Hinblick auf die
Rechtschreibung unterscheiden
lernen
Suchen von Namenwörtern in Sätzen
Den meisten Namenwörtern können im
Deutschen die Begleiter der, die
oder das zugeordnet werden
Entdecken und Erkennen, daß es im
Slowenischen keine derartigen
Begleiter gibt
Sprachbezogene Begriffe Die Begriffe „Buchstabe",
„Wort", „Satz" anhand von
Beispielen verstehen (nicht
definieren) und im Umgang mit
Sprache anwenden
Grundstufe II (3. Schulstufe)
Sprechen/Ustno sporocanje
Als Schwerpunkte innerhalb der einzelnen Aufgabenfelder gelten:
Erzählen, Informieren, Zuhören
- – sprachliche Ausdrucksformen allmählich bewußt einsetzen;
- – durch aufmerksames Zuhören Sachverhalte, Gedanken und die Lage anderer erfassen;
- Situationsbezogenes Sprechen
- – verschiedenartige Situationen einschätzen und sprachlich angemessen bewältigen;
- Gespräch
- – relativ selbständig partner-, sach- und problembezogene Gespräche in verschiedenen Formen führen;
- – Gesprächsregeln formulieren, begründen, beachten;
- – im Sinne der Unterrichtsprinzipien „soziales Lernen" und „interkulturelles Lernen" die Regel beachten, daß man in der Sprache antwortet, in der man angesprochen wird;
- – einfache Gesprächstechniken kennen und situationsgerecht anwenden;
- – in der Schule erworbene Sprech- und Sprachformen im Gespräch anwenden;
- Sprachübung (Erweiterung der Sprachfähigkeit)
- – einen grundlegenden Wortschatz inhaltlich erschlossen und begrifflich verfügbar haben;
- – zunehmende Sicherheit im Gebrauch der Standardsprache erlangt haben;
- Sprechübung (Deutliches Sprechen)
- – in beiden Sprachen Sicherheit im ausdrucksvollen und lautrichtigen Sprechen (smiselni, izraziti in glasovno pravilni govor) gewinnen.
Erzählen, Informieren, Zuhören:
Interessant und anschaulich Über Ereignisse, persönliche
erzählen, andere unterhalten Erlebnisse und dergleichen in
zeitlich richtiger Abfolge erzählen
Beim Erzählen wesentliche Durch Erzählen andere unterhalten
Einzelheiten berücksichtigen Kurze gelesene oder gehörte
Geschichten anderen erzählen
Ausgedachte Geschichten erzählen
(zu Bildern, Geräuschen, Wörtern,
Pantomimen usw.)
Andere informieren Einfache Sachverhalte und
Handlungsabläufe möglichst genau
sprachlich darstellen
Eigene Gefühle, Gedanken und
Wünsche anderen mitteilen
Auffallende Merkmale von
Gegenständen, Tieren und Menschen
beschreiben
Aufmerksam zuhören Anderen Sprechern längere Zeit
aufmerksam zuhören
Wesentliches erfassen und
wiedergeben
Zu Gehörtem Stellung nehmen
Situationsbezogenes Sprechen:
Verschiedenartige Reale Handlungssituationen bzw.
Sprechhandlungssituationen in Rollenspielen dargestellte
sprachlich allmählich sicher Situationen sprachlich bewältigen:
bewältigen zB:
- mit jemandem Kontakt aufnehmen
- trösten, wünschen, fordern,
richtigstellen
- einem anderen zustimmen, die
Meinung eines anderen anerkennen
- die eigene Meinung begründen
Gespräch:
Weitergehende Schulung des ZB durch verschiedene kommunikative
Zuhörens, Aufeinander-Hörens und Spiele in beiden Sprachen;
Verstehens Unterscheiden von Wesentlichem und
Unwesentlichem; Zusammenfassen
wichtiger Ergebnisse eines kurzen
Gesprächs
Erweitern der Gesprächsregeln ZB beim Thema bleiben
und der Gesprächstechniken Eigene Behauptungen begründen
Nicht alles unbefragt hinnehmen
Anteilnehmen durch Rückfragen,
Zustimmen, Ablehnen
Die Klärung von Sachverhalten und
Problemen anstreben (zB durch
Fragen, Beurteilen, von
Gesprächsbeiträgen)
Sich auf Gesprächsteilnehmer und
deren jeweilige Rolle bzw. Sprache
einstellen
Beherrschen einfacher Partner-, Gruppen- und
Gesprächsformen Kreisgespräche zu Sachthemen und
-problemen aus dem Erfahrungs- und
Interessenbereich der Kinder oder
aus Sachbegegnungen in
verschiedenen Lernbereichen.
Wie auf der Grundstufe I können
sich Gesprächsanlässe spontan aus
bestimmten Situationen ergeben oder
gezielt angeregt werden
Sprachübung (Erweiterung der
Sprachfähigkeit):
Wortschatz erweitern und Gegenstände und Bilder besprechen
differenzieren oder beschreiben
Beobachtungen und Vorgänge
sprachlich darstellen
Möglichkeiten der Wortbildung
erproben
Wortbedeutungen durch Ordnen,
Vergleichen und Anwenden
unterscheiden
Standardsprachliche Satzmuster Vorwörter mit dem richtigen Fall
üben und erweitern gebrauchen
Üben von Satzmustern mit steigendem
Schwierigkeitsgrad, um Fehlformen
vorzubeugen (Satzreihen und
Satzgefüge)
Sprechübung (Deutliches
Sprechen):
Ausdrucksvoll sprechen Persönliche Aussagen ausdrucksvoll
gestalten
Sprachliche Äußerungen durch Mimik
und Gestik unterstützen
Verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten
sprachlichen Handelns für bestimmte
Situationen erproben (Rollenspiele)
Deutlich sprechen Übungen zur Schulung der
Artikulation in beiden Sprachen:
Wörter und Texte bewußt artikuliert
sprechen (Sprechspiele,
Zungenbrecher, Scherztexte und
dergleichen)
Sicherung der Lautbildung und
Übungen zur Lautunterscheidung mit
Berücksichtigung der Unterschiede
in Deutsch und Slowenisch (zB
Lautdifferenzierungsübungen)
Texte nachgestaltend und Durch unterschiedliches Sprechen
umgestaltend sprechen von Texten (fröhlich, weinerlich
...) verschiedene Stimmungen
ausdrücken
Lesen/Branje
Bei der Unterrichtsarbeit ist anzustreben, daß die Schüler in beiden Sprachen
- – ihr Lesen zunehmend an persönlichen Interessen orientieren;
- – altersgemäße Texte selbständig lesen und inhaltlich erschließen können;
- – durch die Auseinandersetzung mit Texten deren Absichten, Wirkungen und dergleichen erkennen können;
- – vorbereitete Texte sinngestaltend vorlesen können.
Förderung und Unterstützung der Möglichst oft auf aktuelle,
Lesebereitschaft und der altersgemäße Texte hinweisen
individuellen Leseinteressen Vielfältige altersgemäße Texte mit
ausgewähltem entsprechendem
Lesestoff auch in slowenischer
Sprache anbieten
(Klassenbibliothek,
Schulbibliothek)
Zur selbständigen Textbeschaffung
anregen (Bibliotheksbesuch,
Bücheraustausch)
Erfahren, daß man aus Texten
Sinn entnehmen kann:
- aus literarischen Texten In Märchen, Sagen, Erzählungen aus
beiden Kulturkreisen,
Umweltgeschichten usw.
Handlungszusammenhänge erleben und
erkennen; einfache
Handlungsabfolgen richtig
wiedergeben (zB erzählen, spielen);
Pointen erfassen
Gemeinsam über Texte und ihre
unterschiedliche Wirkung sprechen
Zu Texten die eigene Meinung äußern
und begründen, Texte phantasievoll
weiterführen
- aus Gebrauchstexten Bilder und Bildunterschriften als
Zusatzinformationen nützen
Inhaltsverzeichnisse,
Kurzbeschreibungen usw. als
Informationsquelle benützen
Aus Nachschlagewerken Informationen
entnehmen
Aus Überschriften, Buchtiteln usw.
auf Informationsgehalt schließen
Steigerung der Lesefertigkeit Überschauendes Lesen in immer
größeren Sinnschritten
Lesen von Texten in verschiedener
räumlicher Anordnung (zB in
Pyramidenform)
Lesen von Texten ohne Wortabstände,
ohne Satzzeichen
Lesen von Texten verschiedener
Druckgröße und Schriftarten
(verschiedene Formen der Block- und
Druckschrift, lateinische
Schreibschrift)
Vielfältige Übungen zur guten
Aussprache
Lesen einfacher Texte unter
Beachtung der Leseflüssigkeit
Lesen einfacher Texte in zunehmend
steigendem Tempo
Vorbereitung und Übung Vielfältiges Üben
textgerechten Vorlesens und sinnentsprechenden und
Vortragens sinngestaltenden Lesens und
Vortragens
- Lesen und Vortragen von
Kinderreimen, Gedichten,
Geschichten ua. mehr unter
besonderer Beachtung der
Klangstruktur und der
Sprechpausen
- Auswendiglernen und Vortragen von
Gedichten
Verfassen von Texten/Pisno sporocanje
Als Schwerpunkte gelten:
- – eine anhaltende Freude am Verfassen von Texten entwickeln;
- – eigene Erlebnisse, Beobachtungen, Dialoge, Erfundenes und ähnliches aufschreiben;
- – Mitteilungen, Aufforderungen, Wünsche, Hinweise, Anleitungen, Aufträge und ähnliches aufschreiben;
- – über Personen, Tiere, Gegenstände, Handlungsabläufe und Sachverhalte in ganzen Sätzen und in Stichwörtern schreiben;
- – Einzelbilder und Bildfolgen schriftlich versprachlichen sowie Texte ergänzen und verändern;
- – Briefe, Grußkarten und ähnliches zu verschiedenen Anlässen schreiben;
- – Gelesenes, Gehörtes, Gesehenes, Gefühltes und Gedachtes in eigenen Worten (ganze Sätze oder Stichworte) schriftlich wiedergeben.
Begleitende Übungen zum Verfassen von Texten:
- Wichtiges von weniger ZB passende Überschriften zu
Wichtigem bzw. Unwichtigem Bildern und Texten finden
unterscheiden
- Gedanken ordnen und damit ZB vorgegebene Bildfolgen und
Möglichkeiten des Textaufbaues Textteile ordnen und ergänzen;
erkennen und finden Anfang, Höhepunkt, Abschluß von
Texten erkennen und formulieren
- Gedanken möglichst klar, genau Im Bereich des Wortschatzes und
anschaulich und folgerichtig der Satzstrukturen immer
ausdrücken situationsbezogen formulieren:
treffende Wörter; Aufforderungen,
Ausrufe, Fragen; Anrede-,
Einleitungs- und Schlußformel in
Briefen; Verwenden der wörtlichen
Rede
- Texte zu einer Texte zu einem gemeinsamen
Erfahrungsgrundlage gemeinsam Erlebnis, zu einem Bild und
erarbeiten ähnliches in kleinen Gruppen oder
mit der Klasse erarbeiten
- einfache schriftliche Muster Einfache Formulare, Tabellen
funktionsgerecht anwenden und ähnliches ausfüllen;
Adressen, Listen und ähnliches
schreiben
Texte verfassen:
- vor allem, um andere zu ZB durch eigene Erlebnisse, Träume;
unterhalten oder Anteil durch einfache Geschichten zu
nehmen zu lassen vorgegebenen oder selbstgefertigten
Bildern, zu Reizwörtern, zu einem
Erzählkern; durch Weitererzählen
begonnener Geschichten; durch
Sprechblasentexte, erfundene
Geschichten, lustige Verse, Briefe,
Karten
- vor allem, um andere zu ZB durch einfache Beschreibung,
informieren durch Anleitungen; Einladungen,
Ankündigungen; Aufgabenpläne,
Verlustanzeigen; durch Briefe und
Karten
- vor allem, um an andere (um ZB durch Einladungen, einfache
eventuell auch an sich selbst) Werbetexte in Prospekt-, Plakat-,
zu appellieren Schildform und ähnliches, Ge- und
Verbote
- vor allem, um etwas für sich ZB (telefonische) Mitteilungen,
zu notieren Einkaufswaren, Kochrezepte; kurze
Sachtexte, Liedtexte
Rechtschreiben/Pravopis
Bei der Unterrichtsarbeit ist anzustreben, dass die Schüler:
- – einen allgemein gebrauchten, aber begrenzten Schreibwortschatz gründlich geübt haben und möglichst sicher beherrschen;
- – einige grundlegende Phänomene und Probleme der Rechtschreibung kennen, zB die Fälle der Großschreibung, der Interpunktion sowie der Bezeichnung von Vokallänge und Vokalkürze;
- – zunehmend selbstständig Schreibstrategien anwenden können;
- – sich aus dem gesicherten Schreibwortschatz die Schreibung anderer Wortformen bzw. anderer Wörter erschließen und Regelmäßigkeiten bewusst machen; daraus erarbeitete einfache Regeln formulieren und anwenden.
Motivation Das Bemühen um normgerechtes
Schreiben erhalten und festigen
Erarbeitung und Sicherung eines
begrenzten Wortschatzes
- Auswahl des Wortschatzes Wörter, deren Bedeutung bereits
erfasst wurde, nach folgenden
Kriterien auswählen: aktiver
Wortschatz, Häufigkeit,
exemplarischer Wert auch im
Hinblick auf Analogie- und
Regelbildungen
- Wörter durchgliedern Wörter akustisch, optisch und
sprechmotorisch durchgliedern
Entsprechungen,
Teilentsprechungen und
Nichtentsprechungen zwischen
Lautung und Schreibung
entdecken
In verschiedenen Wörtern gleiche
Schreibungen feststellen
- Wortschreibungen festigen Wörter, Wortgruppen und Sätze mit
zunehmender Sprachbewusstheit
schreiben
Den erarbeiteten Wortschatz in
verschiedenen sprachlichen
Zusammenhängen anwenden
Von rechtschreibmäßig gesicherten Wortzusammensetzungen
Wörtern zur Schreibung anderer Wortableitungen
Wortformen bzw. anderer Wörter Analogien
gelangen Einfache Wortfamilien; der
Wortstamm als Hilfe
Besonderheiten der
Rechtschreibung:
- Großschreibung Festigung der Großschreibung von
Namenwörtern im Deutschen bzw.
von Eigennamen im Slowenischen,
des ersten Wortes einer
Überschrift in beiden Sprachen
Großschreibung des
Anredefürwortes „Sie" und des
entsprechenden
besitzanzeigenden Fürwortes
„Ihr" sowie deren Ableitungen
im Deutschen
- Bezeichnung der Vokallänge Wörter mit bezeichneter und nicht
bezeichneter Vokallänge sammeln
und üben (zB Saal; nahm; kam -
keine Gegenüberstellungen!)
- Bezeichnung der Vokalkürze Wörter mit bezeichneter und nicht
bezeichneter Vokalkürze sammeln
und üben
Im Slowenischen Wörter mit
Zentralvokal („Halblaut")
sammeln und ordnen
- Häufungen von Wörter üben, bei denen eine
aufeinanderfolgenden Häufung von
Konsonantenzeichen aufeinanderfolgenden
Mitlautzeichen auftritt (zB
pflegen, pflücken/prst,
odpreti; empfangen;
Schlusssatz, Krepppapier)
- Konsonantenverbindungen und Im Slowenischen ist das „j" in
-zeichen den Konsonantenverbindungen lj
und nj auch dann zu schreiben,
wenn es nicht ausgesprochen
wird
Die Schreibung der Buchstaben l
und v (Gebrauch der
Selbstlautprobe: nov - nova,
stol - stoli usw.),
der stimmhaften und stimmlosen
Konsonanten und den Gebrauch
der Vorwörter s-z und k-h üben
- Trennung Zusammengesetzte Wörter in
einzelne Wörter trennen
Wörter des Schreibwortschatzes
nach Sprechsilben trennen
(razzlogovanje), zB Ap=fel,
Wes=pe, ras=ten
Keine Trennung von „ck" im
Deutschen, zB Zu=cker
- Interpunktion Sichere Anwendung der
Satzschlusszeichen Punkt,
Fragezeichen und Rufzeichen in
einfachen Fällen
Einfache Fälle der
Beistrichsetzung zB in
Aufzählungen
Zeichen bei der einfachsten Form
der wörtlichen Rede (zB Eva
fragt: „________?")
Hilfen für das Rechtschreiben Erworbenes Rechtschreibwissen
zunehmend anwenden
Wörter alphabetisch ordnen, auch
nach dem zweiten Buchstaben
Übungen im Gebrauch des
Wörterbuches
Das Wörterbuch als zuverlässige
Rechtschreibhilfe nutzen
lernen
Sprachbetrachtung/Spoznavanje jezika
Bei der Unterrichtsarbeit ist anzustreben, daß die Schüler:
- – Satzglieder durch die Verschiebeprobe ermitteln können;
- – Wortarten unterscheiden und sowohl mit der deutschen als auch slowenischen Fachbezeichnung benennen können;
- – erste Einsichten in Wortbildung und Wortbedeutung gewinnen.
Ersten Einblick in Funktion und Bau von Sätzen gewinnen:
- Der Satz als Sinneinheit Sinnvolles Ergänzen von
Satzfragmenten
Unsinnige Sätze richtigstellen
Durch die Betonung verschiedener
Wörter den Sinn eines Satzes etwas
ändern
- Satzarten unterscheiden Sätze nach ihren Leistungen
unterscheiden; aussagen, fragen,
auffordern, ausrufen (in konkreten
Situationen erproben)
Den Satz in gleichen Wortfolgen mit
verschiedener Intonation sprechen
Die entsprechenden
Satzschlußzeichen anwenden
- Satzglieder als umstellbare Umstellung erproben und dabei
Elemente erkennen Unterschiede hinsichtlich Bedeutung
oder Wirkung angeben
(„zerschnittene" Sätze)
Die wichtigsten Wortarten kennen:
- Zeitwörter als Wörter zur ZB Tätigkeiten ausführen und
Benennung von Tätigkeiten, benennen
Vorgängen und Zuständen Zu bestimmten Sachbereichen
Tätigkeiten finden
Hinführen zu den Zeitstufen -
Gegenwärtiges, Vergangenes,
Zukünftiges - in möglichst
natürlichen Situationen
- Namenwörter als Wörter zur Wortreihen aus verschiedensten
Benennung von Menschen, Sachbereichen zusammenstellen
Tieren, Pflanzen, Dingen, (Benennung von Tieren, Pflanzen
Gedanken und Vorstellungen und Dingen)
Abstraktes mit Namenwörtern
bezeichnen, zB Freude, Angst, Glück
Namenwörter nach Einzahl, Mehrzahl
und im Slowenischen auch nach der
Zweizahl unterscheiden und ordnen
Namenwörter in die Einzahl,
Mehrzahl und im Slowenischen auch
in die Zweizahl setzen
- Artikel als mögliche Begleiter Namenwörter nach dem Artikel
des Namenwortes ordnen
Namenwörter im Slowenischen nach
der Endung ordnen
- Eigenschaftswörter zur Eigenschaftswörter als Mittel zur
Kennzeichnung von genaueren Beschreibung von
Eigenschaften Eigenschaften, von Lebewesen und
Dingen
Zu Namenwörtern inhaltlich passende
Eigenschaftswörter suchen
Einblick in Wortbildung und Wortbedeutung:
- Zusammensetzen von Wörtern Einfache Zusammensetzungen aus
Namenwörtern bilden
Genauere Bezeichnungen durch
Zusammensetzen von Wörtern finden
(zB Tiergarten, hellgelb,
fingerbreit)
Unterschiede der
Wortzusammensetzung im Deutschen
und Slowenischen beachten
Vorsicht bei wortwörtlichen
Übersetzungen (zB zivalski
vrt - Tiergarten)
- Sammelnamen Zusammenfassen von Personen,
Speisen, Pflanzen, Tieren und
Gegenständen durch Sammelnamen
- Wortfamilien Zu einem Wortstamm gehörende Wörter
sammeln, ihre Bedeutung besprechen
Elementarer Spracherwerb
Für jene Schüler, die ohne Kenntnisse bzw. mit geringen Kenntnissen der slowenischen Sprache in der Grundschule zum zweisprachigen Unterricht bzw. zum Slowenischunterricht angemeldet werden, sind zunächst folgende Grundleistungen zu sichern.
Im Sinne des elementaren Spracherwerbs sind
- – die Schüler zu befähigen, möglichst bald dem Unterricht folgen zu können;
- – die Kommunikationsfähigkeit anzubahnen und
- – die Motivation zur Beschäftigung mit der slowenischen Sprache grundzulegen und zu vertiefen.
- Diese Zielsetzungen stehen in engem Zusammenhang und beeinflussen einander. Der Lehrplanteil „Elementarer Spracherwerb" soll - unterstützend - die Begegnung mit der zweiten Sprache in einer lustbetonten und zwanglosen Atmosphäre herbeiführen, die Freude der Kinder am Erlernen der Zweitsprache wecken und somit im allgemeinen eine positive Haltung gegenüber der anderen Sprache aufbauen.
- Sprachliche Kommunikation muß als konkrete Tätigkeit anhand von Themen, Situationen und Aktivitäten (Lieder, Rätsel, Reime, Spiele ...) erfahren werden, die auf die unmittelbaren Interessen des Kindes Bezug nehmen. Denn für das Kind ist es unnatürlich und schwierig, Sprache von ihrem Verwendungszweck zu trennen.
- Wie der Deutsch- und Slowenischunterricht soll auch der Abschnitt „Elementarer Spracherwerb" die Schüler in ihrer Bereitschaft und Fähigkeit zur zwischenmenschlichen Verständigung im mündlichen (und schriftlichen) Bereich fördern.
- Da der Erwerb einer weiteren Sprache ein den Menschen in seiner Gesamtheit bewegender Prozeß ist und Kommunikation immer soziales Verhalten einschließt, ist das bewußt geplante Lernen von kooperativen Verhaltensweisen unabdingbar. Darüber hinaus soll eine offene, aufgeschlossene Haltung der Volksgruppe gegenüber angestrebt werden.
ZIELE IM BEREICH DER FERTIGKEITEN:
Elementarer Spracherwerb soll den Aufbau von Hörverstehen und mündlicher Kommunikationsfähigkeit zum Schwerpunkt haben. Leseverstehen und Schreiben als eigenständige Fertigkeiten sind im jeweiligen Unterrichtsgegenstand zu vermitteln. Das Schriftbild kann jedoch lernunterstützend eingesetzt werden, sobald das Klangbild abgesichert ist.
Durch Ausnützen natürlicher Kommunikationssituationen in der Klasse sollen die Schüler lernen, sprachlich zu handeln und die Unterrichtsarbeit mitzugestalten (zB Vorschläge machen, Wünsche vorbringen, Nichtverstehen äußern, um Wiederholung bitten usw.).
Weiters sollen die Schüler auf Alltagssituationen vorbereitet werden, die sich aus den Unterrichtsthemen ergeben.
Hörverstehen:
Die Schüler sollen möglichst bald in der Lage sein,
- – die Anweisungen und Anleitungen des Lehrers zu verstehen;
- – einfache Äußerungen im Rahmen der erarbeiteten Gesprächsstoffe zu erfassen sowie
- – dem Unterricht in Slowenisch zu folgen.
Sprechfertigkeit:
Die Schüler sollen möglichst bald in der Lage sein, spontan und in einfachster Form
- – Kontakte mit Lehrern und Mitschülern aufzunehmen, Informationen zu geben und einzuholen, Gefühle und Wünsche zum Ausdruck zu bringen,
- – einfache Gespräche zu führen sowie
- – am Unterricht aktiv teilzunehmen.
LEHRSTOFF:
Ausgehend von Unterrichtssituationen und einfachen Alltagssituationen, die sich aus den verschiedenen Themen ergeben, soll der Schüler lernen, sprachliche Äußerungen anderer zu verstehen, und ermutigt werden, eigene Sprechabsichten mit einfachsten Mitteln zu verwirklichen.
Hörverstehen und Sprechfertigkeit müssen sich vorerst am Unterrichtsgeschehen orientieren (Anweisungen, Anleitungen, Fragen zum Unterricht usw.). In weiterer Folge können sie im Rahmen der im Lehrplan vorgesehenen Erfahrungs- und Lernbereiche realisiert werden:
Unterricht, Klassenzimmer, Schulsachen; Familie und Freunde, Alltag zu Hause, Feste; Einkaufen; Arbeit und Freizeit; Essen und Trinken; Kleidung; Zeit; Wetter; Reisen; Tiere u.ä.
Sprechabsichten:
Kontakte aufnehmen Grüßen
Dobro jutro!/Dober dan!/Dober
vecer!
Sich verabschieden
Srecno!/Lahko noc!
Sich vorstellen
Jaz sem...
Andere vorstellen
To je ...
Befinden erfragen
Kako ti (vam) gre?
Über ein Befinden Auskunft geben
Dobro!/Slabo!
Sich entschuldigen
Oprosti!/Oprostite!
Handlungen anbahnen bzw. Um Hilfe bitten
veranlassen Prosim, pomagaj!
Hilfe anbieten
Lahko pomagam?
Jemanden ersuchen, etwas zu tun
Prosim, daj mi ...
pokazi mi ...
prinesi mi ...
Informationen einholen und geben Identifizieren eines bestimmten
Gegenstandes
Kaj je to?
Bedeutung, Schreibweise und
Aussprache eines slowenischen
Wortes erfragen
Kaj je ... po slovensko?
Kako to pisem?
Kako naj to povem?
Ali je to prav?
Ali so napake?
Angaben über sich und andere machen
Jaz sem ..
Star (stara) sem ...
To je moj (moja, moje) ...
Imam ...
Doma sem v,na,pri ...
Angaben über Namen, Alter usw. vom
Partner oder über eine dritte
Person erfragen
Kdo si?/Kdo je to?/Kaj delas
(dela ...)?
Ali imas ...?
Koliko si star (stara)?
Sagen, daß man etwas nicht weiß
Ne vem!
Fragen bzw. feststellen, wo sich
etwas befindet
Kje je ...?
... v/na/pri ...
Zeitangaben erfragen und
Zeitangaben machen
Koliko je ura?/Kdaj ...?
ob .../zjutraj/opoldne/
zvecer ...
Angaben über Tätigkeiten erfragen
bzw. machen
Kaj delas?
Pisem ...
Fragen nach der Menge/dem Preis
Koliko je ...?
Koliko stane ...?
Sagen, daß man etwas nicht
versteht, um Wiederholung ersuchen
Ne razumem!
Se enkrat, prosim!
Stellungnahmen abgeben Zustimmung bzw. Ablehnung äußern
Dobro!/To ni dobro!
Ja, prosim!
Ne, hvala!
Etwas verneinen
Nimam!
Nocem.
Um Erlaubnis bitten und darauf
reagieren
Ali smem ...?
Anerkennung äußern
Lepo! Zelo lepo!
Dobro! Prav dobro!
Wünsche und Gefühle ausdrücken Gefallen und Mißfallen äußern
bzw. erfragen Rad (rada) imam ...
Nimam rad (rada) ...
Wünsche äußern und danach fragen
Zelim ...
Prosim, ...!
Prosim, kaj drugega!
Sich bedanken
Hvala!
Äußerungen anderer verstehen:
Anweisungen verstehen Anweisungen für Tätigkeiten am
eigenen Platz verstehen und darauf
reagieren
Vstani! Pospravi! Sedi!
Vzemi zvezek (knjigo)!
Pokazi (pokazite)!
Pozdravi (pozdravite)!
Ponovi!
Preberi!
Allgemeine Anweisungen für den
Arbeitsrahmen sowie Ermahnungen
verstehen und darauf reagieren
Tiho! Glasneje! Dvigni roko!
Pridi k tabli! Pomagaj! Pazi!
Polusaj! Pocasi, prosim!
Povej!
Vsi skupaj! Delajte v
skupinah!
Po dva, tri ...
Allgemeine Anweisungen zur
Klassenordnung verstehen und darauf
reagieren
Odpri duri (vrata)! Zapri duri
(vrata)! Zapri okno! Odpri okno!
Ugasni luc! Prizgi luc!
Razdeli zvezke! Poberi liste!
Daj odpadke v kos! Daj stol na
mizo! Umij si roke! Zbrisi tablo!
Fragen verstehen Kdo manjka?
Kdo nima domace naloge?
Kdo zna? Kdo ne ve?
Ste razumeli?/Kdo se ni gotov?
Kdo si upa? Kdo hoce ...?
Ali si popravil (popravila)?
Wortschatz:
Die Unterrichtsarbeit hat sich an einem Grundwortschatz zu orientieren, der nach den Kriterien der Themenbezogenheit, des leicht Erlernbaren sowie unter Berücksichtigung des für den Aufbau mündlicher Kommunikationsfähigkeit notwendigen Zeitaufwandes festzulegen ist. Die Erweiterung des Wortschatzes erfolgt im zweisprachigen Unterricht bzw. Slowenischunterricht.
Sprachbetrachtung:
Redemittel werden im Lehrplanabschnitt „Elementarer Spracherwerb" ganzheitlich erfahren und erlebt. Von einer Vorgabe grammatikalischer Regeln ist abzusehen.
Aussprache:
Eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung der beiden Fertigkeiten Hörverstehen und Sprechen sind die Schulung des Gehörs und die Pflege der Aussprache. „Elementarer Spracherwerb" soll der intensiven Ausspracheschulung dienen, wobei auf die individuellen Schwierigkeiten einzugehen ist. Geeignete Übungsformen sind das Vor- und Nachsprechen mit Berücksichtigung der für das Slowenische charakteristischen Laute, Übungen zur Lautunterscheidung, soweit der vorgesehene Wortschatz dies erlaubt, sowie einfache Reime, Sprüche und rhythmische Sprechübungen.
Didaktische Grundsätze:
Sprechen/Ustno sporocanje
Ausgangspunkt für sprachliches Lernen sowie für eine gezielte Förderung der kindlichen Sprachentwicklung in der Grundschule sind die individuellen sprachlichen Vorerfahrungen der Kinder. Schulanfänger weisen in bezug auf Sprechen sehr unterschiedliche Lernvoraussetzungen auf. Diesen ist beim elementaren Spracherwerb durch differenzierte Lernangebote vor allem im kommunikativen Bereich gerecht zu werden. In allen sprachlichen Lernsituationen ist es erforderlich, das Vertrauen des Kindes in seine eigene Sprechfähigkeit zu wecken bzw. zu stärken. Um sprachliche Hemmungen zu vermeiden bzw. abzubauen, soll das Hinführen zu den Formen der Standardsprache keinesfalls unter Leistungsdruck erfolgen. Vielfältige Anregungen zum Sprechen sowie eine behutsame Anleitung zum richtigen Sprachgebrauch werden die Sprechfähigkeit der Kinder erweitern.
Gespräch:
Das Gespräch ist eine Hochform des Sprechens. Es stellt hohe Ansprüche an alle Teilnehmer und setzt daher die Schaffung eines entsprechenden Gesprächsklimas voraus. Dies erfolgt durch:
grundsätzliches Akzeptieren und Ermutigen von Äußerungen der Schüler in ihrer Herkunftssprache; Maßnahmen zur ausgewogenen Gesprächsbeteiligung aller Kinder; aktives Zuhören des Lehrers und Verringerung seines Sprechanteiles zugunsten der Kinder. Bei allen Formen der mündlichen Kommunikation muß durch günstige äußere Bedingungen (Sitzordnung, Gruppenbildung ua. mehr) ein entsprechender Kontakt der Schüler untereinander gewährleistet sein.
Sprachübung (Erweiterung der Sprachfähigkeit):
Sprachübung gründet auf dem Sprachkönnen, das der Schüler in seiner Familie und seiner sprachlichen Umwelt erworben hat. Der Übergang von der Mundart oder der regionalen Umgangssprache zur Standardsprache soll sich ohne Bruch vollziehen. Für die Erweiterung der kindlichen Sprachfähigkeit ist es wichtig, daß Gesprächsthemen aus der Erfahrungswelt und dem Interessenbereich der Kinder entnommen werden. Jede Abwertung der Herkunftssprache der Kinder ist im Sinne des interkulturellen Lernens unbedingt zu vermeiden. Die slowenische Sprache soll in zweisprachig geführten Klassen auch in Form von gemeinsam erarbeiteten Bezeichnungen bzw. Aufschriften optisch präsent sein. Für die Entwicklung ihrer Sprachfähigkeit brauchen die meisten Schüler gezielte Sprachübungen, jedoch sollten mechanisierende Übungsformen möglichst vermieden werden.
Grundlegende Bedeutung kommt auch der Lehrersprache zu. Beim Sprechen wird der Lehrer beachten, daß seine Sprechmuster einerseits die kindliche Sprachentwicklung anregen, andererseits aber die sprachlichen Äußerungen des Lehrers von den Kindern verstanden werden müssen.
Lesen/Branje
Erstlesen:
Schulanfänger weisen in bezug auf den Teilbereich Lesen sehr unterschiedliche Lernvoraussetzungen auf. Diesen hat der Leseunterricht durch differenzierte Lernangebote gerecht zu werden. Jedenfalls ist dem Erwerb der für das Lesenlernen im engeren Sinn erforderlichen Grundleistungen durch jeden einzelnen Schüler besondere Beachtung zu schenken, dh. erst wenn der einzelne Schüler (Schülergruppe) die für das Lesenlernen erforderlichen Voraussetzungen erreicht hat, ist mit dem Erstleseunterricht (Leselehrgang) zu beginnen. Erstleseunterricht hat sowohl den Erwerb dieser Grundlagen als auch das Lesenlernen im engeren Sinn in geeigneten Lernsituationen und durch entsprechende Lehrmittel zu ermöglichen. Dem Kind ist ausreichend Lernzeit zur Verfügung zu stellen und dem Selbstentdecken genügend Raum zu geben.
Übungen zur Steigerung der Lesefähigkeit und Lesefertigkeit in beiden Sprachen sollen abwechslungsreich sein und so lebendig wie möglich in den Unterricht eingebaut werden. Sinnerfassung und Lesevergnügen sollen den Unterricht von Anfang an leiten, wobei auch ganzheitliches („naives", „erratendes") Lesen zum Tragen kommt (zB Lesen von Kinderreimen, die die Kinder auswendig können; Namenskärtchen der Kinder, Aufschriften, Plakate, Ge- und Verbotstafeln).
Weiterführendes Lesen:
Da das Lesenlernen sehr individuell erfolgt, wird der Übergang vom Erstleseunterricht zum weiterführenden Leseunterricht für die einzelnen Kinder zu verschiedenen Zeitpunkten stattfinden. Deshalb werden einerseits die Übungen zur Steigerung der Lesefertigkeit bis zum Ende der Grundstufe I und darüber hinaus durchgeführt und andererseits die Begegnung und Auseinandersetzung mit Texten für einzelne Kinder schon sehr frühzeitig ermöglicht.
Im Leseunterricht auf der Grundstufe II sollen die Schüler zunehmend erfahren, daß sie durch Lesen und durch die Auseinandersetzung mit dem Gelesenen über ihre realen Lebenserfahrungen hinaus das Verständnis für sich selbst und im Sinne des interkulturellen Lernens für die jeweils andere Sprachgruppe vertiefen können. Darüber hinaus sollte dem Schüler bewußt werden, daß der Leseunterricht dazu beiträgt, sich und andere zu informieren und zu unterhalten.
Die vielfältige Begegnung und Auseinandersetzung mit Texten verschiedenster Art in beiden Sprachen dient der Anbahnung der Lesemündigkeit. In diesem Zusammenhang ist auch die Lesefertigkeit der Schüler zu erweitern und zu festigen.
Schreiben (nur Grundstufe I)/Pisanje (samo za osnovno stopnjo I):
In der Regel hat das Kind schon vor seinem Schuleintritt im Umgang mit Schreibmaterial Erfahrung gesammelt. Es darf aber nicht übersehen werden, daß die Schreibmuskulatur, der Stützapparat der Schreibhand, die Bewegungssteuerung und die Koordinationsfähigkeit des Schulanfängers für den Schreibunterricht nicht voll entwickelt sind und daß der jeweils erreichte Entwicklungsstand dieser Bereiche innerhalb einer Schulklasse oft erhebliche Unterschiede aufweist.
Daraus ergibt sich für den Erstschreibunterricht die Notwendigkeit einer gründlichen Vorschulung und Differenzierung. Durch sie soll der Schüler auf den eigentlichen Schreibvorgang sowie auf das Erfassen der Funktion der Schrift vorbereitet werden. Kinder mit ausgeprägter Linkshändigkeit dürfen nicht gezwungen werden, mit der rechten Hand zu schreiben. In Grenzfällen kann jedoch der Lehrer das Schreiben mit der rechten Hand behutsam anregen.
Alphabetisierung
Ausgehend von den unterschiedlichen sprachlichen Vorkenntnissen der Kinder, dem soziokulturellen Umfeld der Schule und dem Sprachmilieu in der Familie, kann die Alphabetisierung
- – in der Sprache, in der die Kinder die besseren Voraussetzungen mitbringen,
- – aber auch in beiden Sprachen, gleichzeitig oder zeitlich versetzt,
- erfolgen.
Verfassen von Texten/Pisno sporocanje
Der Lernbereich „Verfassen von Texten" geht von der Mitteilungsbereitschaft des Kindes und von dessen Bedürfnis aus, etwas schriftlich festzuhalten.
In diesem Lernbereich wirken unterschiedliche Teilleistungen unmittelbar ineinander, und zwar vor allem das Sprechen, das Schreiben und das Rechtschreiben. Das Verfassen von Texten stellt daher hohe Ansprüche an das Kind.
Da auch die Ausgangslage und der Lernverlauf der Schüler in diesem Teilbereich individuell sehr unterschiedlich sind, müssen die Anforderungen an Umfang und Selbständigkeit der Niederschriften und die Fördermaßnahmen im Unterricht entsprechend den schreibmotorischen (eventuell auch den rechtschreibmäßigen) Fähigkeiten, dem Wortschatz und dem Satzbau differenziert werden.
Keinesfalls dürfen Texte der Schüler auf der Grundstufe I hinsichtlich ihrer rechtschreibmäßigen Mängel eingeschätzt bzw. beurteilt werden. Vielmehr muß jede schriftliche Arbeit so organisiert werden, daß die Schüler während der Niederschrift bzw. vor der Abgabe im Zweifelsfall lexikale Lösungswege einschlagen können. Die unsicheren Schreibungen werden Gegenstand des nachfolgenden Rechtschreibunterrichts. Es können aber auch die Schüler auf der Grundstufe I zB dem Lehrer ihre eigenen Geschichten ansagen.
Der Lehrer hat geeignete Schreibgelegenheiten zu schaffen bzw. aufzugreifen.
Im Lernbereich „Verfassen von Texten" sollen sich die Schüler auf der Grundlage ihrer Mitteilungsbereitschaft und der erworbenen Fähigkeiten im Sprechen, Schreiben und Rechtschreiben schriftlich äußern, und zwar sowohl ichbezogen, zB über Erlebnisse, Beobachtungen, als auch partnerbezogen, zB in Wünschen, Fragen.
Auch auf der Grundstufe II bildet die Mitteilungsbereitschaft der Kinder eine wesentliche Grundlage für das Lernen in diesem Teilbereich. Ihre Fähigkeit, etwas schriftlich auszudrücken, darzustellen bzw. anderen mitzuteilen, ist wegen der Abhängigkeit von den Teilleistungen vor allem im Sprechen, Schreiben und Rechtschreiben sehr unterschiedlich. Deshalb sind sowohl das eigentliche Verfassen von Texten wie dessen begleitende Übungen entsprechend den individuellen Lernerfordernissen zu differenzieren.
Entsprechend der Steigerung ihrer Fähigkeiten im Sprechen, Schreiben und Rechtschreiben sollen sich die Schüler in kontinuierlicher Fortführung der Arbeit auf der Grundstufe I selbständig und immer angemessener ich-, partner- und sachbezogen schriftlich äußern.
Rechtschreiben/Pravopis
Das Erlernen der Rechtschreibung ist ein komplexer Vorgang, der in engem Zusammenhang mit anderen Teilbereichen des Deutsch- bzw. Slowenischunterrichts steht:
Bevor die normgerechte Schreibung eines Wortes erworben wird, sollen die Schüler seine Bedeutung verstehen (Sprechen). Außerdem sollen sie die Lautbestandteile eines Wortes und ihre Abfolge wahrnehmen und den Schriftzeichen zuordnen können (Erstlesen). Schließlich müssen die Grundformen der Schrift erworben sein und die Schüler Geschriebenes auch lesen können (Schreiben, Lesen).
Der Rechtschreibunterricht legt schon auf der Grundstufe I großen Wert auf Üben und sicheres Beherrschen eines begrenzten Schreibwortschatzes, um eine bloß oberflächliche Aneignung möglichst vieler Wörter zu vermeiden.
Wörter sollen in verschiedenen Zusammensetzungen, in unterschiedlichen Textvarianten und in vielseitigen Lernsituationen geübt werden.
Für den Lernprozess sind
- – das Verstehen der Wortbedeutung,
- – das bewusste Wahrnehmen des Lautbestandes,
- – das Einprägen der normgerechten Schreibung sowie
- – das gründliche Einüben des Bewegungsablaufes wesentliche Komponenten.
Bloß eindimensionale Vermittlungsweisen können demnach diese Aufgabe nicht zufriedenstellend lösen.
Daneben sollen durch das Zusammenstellen gleichartiger Formen bestimmte Einzelphänomene der Rechtschreibung bewusst gemacht werden. Die Vermittlung der Interpunktion ist in engem Zusammenhang mit der Sprachbetrachtung zu sehen.
Auf der Grundstufe II soll die gründliche Vermittlung eines begrenzten Schreibwortschatzes fortgesetzt werden. Durch vielseitige methodische Maßnahmen wird sich auf der Grundlage dieses Wortschatzes die Rechtschreibfähigkeit der Schüler in beiden Sprachen erweitern.
Das wiederholte Zusammenstellen gleichartiger Formen soll zu ersten Regelbildungen führen; diese sollen von den Schülern auch angewendet werden.
Die Vermittlung einer möglichst geläufigen Nachschlagetechnik führt in der Regel dazu, dass sich die Schüler an den Gebrauch des Wörterbuches als verlässliche Hilfe bei ihren Rechtschreibproblemen schneller und leichter gewöhnen. Diese Technik soll bei allen schriftlichen Arbeiten, zB bei der Überarbeitung von Diktaten, angewendet werden.
Die Verwendung des Wörterbuches ist auch bei den Schularbeiten zu ermöglichen.
Bei der Beurteilung von schriftlichen Leistungsfeststellungen, die nicht ausschließlich der Überprüfung von bestimmten Rechtschreibkenntnissen dienen, ist § 15 der Verordnung über die Leistungsbeurteilung zu berücksichtigen.
Sprachbetrachtung/Spoznavanje jezika
Grundstufe I
Voraussetzung für das Gewinnen von Einsichten in Sprachstrukturen ist eine gewisse Sicherheit im Gebrauch der Sprache. Da zudem die Fähigkeit zur Abstraktion und Begriffsbildung bei den meisten Schülern der Grundstufe I noch auf konkrete Erfahrung angewiesen und daher begrenzt ist, kommt der Sprachbetrachtung geringere Bedeutung zu als der Erweiterung der Sprachfähigkeit.
Sprachbetrachtung ist überall dort besonders angebracht, wo es gelingt, die Freude am Spracherleben und am Umgang mit sprachlichen Elementen zu fördern. Dies schließt die Überbetonung grammatischer Begriffsbildung aus. Eigenheiten, Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten der slowenischen und deutschen Sprache können sowohl interessante als auch kindgemäße Anstöße zu einer lustvollen Sprachbetrachtung bieten.
Grundstufe II
Auch auf der Grundstufe II ist die Voraussetzung für das Gewinnen von Einsichten in Sprachstrukturen eine gewisse Sicherheit im Gebrauch der Sprache.
Da sich die Fähigkeit der Schüler zu Abstraktion und Begriffsbildung erst auf der Grundstufe II entsprechend entwickelt, bleibt Sprachbetrachtung mit Ausnahme der Beobachtung einiger leicht zu erfassender sprachlicher Erscheinungen der Unterrichtsarbeit dieser Grundstufe vorbehalten; aber auch hier ist das Lernziel nicht das Beherrschen einer vordergründigen Begrifflichkeit.
Sprachbetrachtung erfolgt möglichst im Rahmen solcher Unterrichtsformen, die Gespräche über Sprache ermöglichen und bei denen die Kinder Einsichten in Sprachstrukturen durch Entdecken, Ordnen und Vergleichen gewinnen. Dabei wird sowohl die gesprochene als auch die geschriebene Sprache zum Gegenstand der Betrachtung.
Fachbegriffe werden erst dann eingeführt, wenn die Schüler durch vielfältigen Umgang mit Sprachmaterial eine Sprachform in ihrer Funktion erkannt haben. Werden Fachbegriffe ohne entsprechende Einsicht, also zu früh, verwendet, bleiben sie leere Worthülsen. Zu einer ersten Benennung können auch Vorbegriffe herangezogen werden. Der Lehrer soll jedoch vermeiden, bei der Einführung dieser Bezeichnungen im Unterricht vordergründig inhaltliche Deutungen zu verwenden, die das grammatische Phänomen unzureichend oder irreführend beschreiben.
Elementarer Spracherwerb
Elementarer Spracherwerb ist im Sinne eines differenzierten Sprachunterrichts in „Deutsch, Slowenisch, Lesen, Schreiben", „Deutsch, Slowenisch, Lesen" und „Slowenisch, Lesen" eine Art „Sprachlehrgang" des Slowenischen, der integrativ zu führen ist und keine zusätzliche Unterrichtsveranstaltung darstellt. Dabei hat der Lehrer bzw. die Lehrerin dafür Sorge zu tragen, daß die Kinder „dort abgeholt werden, wo sie sich sprachlich befinden". Das heißt es sind vielfältige Anlässe für Sprechsituationen zu schaffen, die von den Kindern mit einfachsten sprachlichen Mitteln bewältigt werden können. Damit wird bereits von Anfang an Slowenisch als Zielsprache angestrebt und als Unterrichtssprache verwendet.
Schülerzentrierte Arbeitsformen:
Das Lehren einer weiteren Sprache wird nur dann erfolgreich vor sich gehen, wenn das Unterrichtsgeschehen nicht ausschließlich vom Lehrer dominiert wird. Es ist darauf zu achten, daß auf den vom Lehrer gesteuerten Aufbauunterricht schülerzentrierte Arbeitsformen folgen, um die Aktivität der Schüler sicherzustellen und die Sprechzeit zu erhöhen. Folgende schülerzentrierte Arbeitsformen bieten sich an:
Die Schüler arbeiten zu zweit, in kleinen Gruppen; alle Schüler bewegen sich gleichzeitig im Klassenzimmer, und jedes Kind führt mit verschiedenen Partnern einfache Gespräche. Schüler mit guten Slowenischkenntnissen können als Helfer (Sprechpartner) eingesetzt werden.
Medien:
Die Beachtung des Prinzips der Anschaulichkeit ist für den Lehrplanabschnitt „Elementarer Spracherwerb" besonders wichtig.
Als Medien kommen in Betracht: Gegenstände, Tuchtafelbilder, Tafelskizzen, Folien, Wandbilder, Wort- und Bildkarten, Kassetten, Spiele u. dgl. Darüber hinaus spielt das Verknüpfen von Sprechen und Handeln unter Einbeziehung von Gestik und Mimik eine wichtige Rolle. Die bereits erarbeiteten slowenischen Bezeichnungen bzw. Aufschriften im Klassenraum sind auch im Sprachlehrgang zu verwenden.
Fehler:
Die Korrektur von Fehlern beim Sprechen ist stets behutsam, aber konsequent durchzuführen, wobei der Lehrer die Rolle eines Helfers einnimmt. Es ist jedoch entscheidend, daß die Schüler in Transfersituationen spüren, daß sie auch frei agieren können, ohne daß Korrekturen durch den Lehrer vorgenommen werden, soweit nicht die Kommunikation beeinträchtigt wird.
Wiederholung:
Auf eine gezielte und ausreichende Wiederholung ist zu achten. Insbesondere muß darauf Bedacht genommen werden, daß der bisher gelernte Sprachschatz verwendet bzw. erweitert wird (Transfer).
„Elementarer Spracherwerb" ist Teil des täglichen Unterrichts, bis die Schüler befähigt sind, dem Unterricht in Slowenisch zu folgen.
Hörverstehen:
Der Schüler wird wesentlich mehr verstehen, als er sprachlich produzieren kann. Hörverstehen entwickelt sich durch das Verstehen der Äußerungen des Lehrers und jener Schüler, die über gute Slowenischkenntnisse verfügen. Es kann auch über Medien (Tonband/Kassetten) geschult werden.
Sprechen:
Die Sprechfertigkeit der Kinder wird anhand authentischer, altersgemäßer Minidialoge geschult, wobei die Verwendung der gesprochenen Sprache zu beachten ist. Die Schüler reproduzieren und variieren die Dialoge nach der Darbietung in Partnerarbeit.
Nicht das bloße auswendige Aufsagen von Minidialogen ist als Ziel anzustreben, sondern die Anbahnung der spontanen Verwendung der slowenischen Sprache in den für den Unterricht charakteristischen Situationen.
Es ist darauf zu achten, daß ein möglichst natürliches Sprechtempo eingehalten wird, das die Grundlage für eine gute Aussprache, Wortbildung und Intonation bildet.
Aussprache:
Die Schulung der Gehörs und die Pflege der Aussprache sind eine sehr wichtige Aufgabe des „Elementaren Spracherwerbs". Die Schüler sollen lernen, die für das Slowenische charakteristischen Laute und Lautfolgen richtig zu hören und wiederzugeben.
Die unrichtige Artikulation von Phonemen kann zur Störung der Verständigung führen; insofern sind sinnunterscheidende Laute bzw. Lautoppositionen zu üben:
- – bei Vokalen:
- lang : kurz;
- eng : breit (immer lang)
- zB brat : brat; peti : peti
- – bei Konsonanten:
- stimmlos : stimmhaft
- zB polje : bolje; tam : dam; kos : gos; kosa : koza; sapa : zaba
- Besondere Beachtung ist folgenden Lauten zu schenken:
- z: stimmhaftes /s/, wie im Deutschen „Sonne", „Rose", oder
- engl. „zero"
- z: stimmhaftes /sch/, wie in „Genie"
- s: stimmloses /s/, wie in „Gast"
- s: stimmloses /sch/, wie in „Schüssel"
- c: wie /z/, vgl. „zehn"
- c: wie in „tschechisch"
Zu beachten ist, daß die Schüler im Lehrplanteil „Elementarer Spracherwerb" vor allem durch Nachsprechen lernen sollen. Der Lehrer spricht im normalen Sprechtempo vor, die Schüler hören zu, beobachten die Mundstellung des Lehrers und sprechen nach. Eine gute Möglichkeit, Ausspracheschulung attraktiv zu gestalten, ergibt sich durch die Verwendung von kurzen Reimen, die eine größere Anzahl der zu übenden Laute enthalten. Auch das Zusammenstellen von Reimpaaren oder das Erfinden von Klangbildern bereitet den Schülern viel Spaß. Ergänzend dazu sind Rollenspiele (zB mit Handpuppen) zur Schulung der Sprachmelodie (Fragen, Verwunderung, Begeisterung usw.) nützlich; gleichzeitig werden die Schüler dadurch auf Kommunikationssituationen vorbereitet.
Lesen und Schreiben:
Der Lese- und Schreibunterricht bleibt dem Regelunterricht vorbehalten.
Wortschatz:
Der Wortschatz soll kontextuell (im Wortfeld, im sinnvollen Satz) dargeboten und geübt werden. Realia, Bildmaterial, Gestik und Mimik usw. unterstützen die Bedeutungsvermittlung.
Das Qualitative hat generell Vorrang vor dem Quantitativen. Es kommt nicht darauf an, möglichst viele Wörter zu vermitteln, sondern einen kleinen, sorgfältig ausgewählten Grundwortschatz zu erarbeiten, zu üben und im Unterricht vielfältig anzuwenden.
Übungsformen:
Dem Spielerischen und Musischen kommt auch im „Elementaren Spracherwerb" besondere Bedeutung zu. Reime, Lieder und Lernspiele sind äußerst wirkungsvolle Motivationsträger. Die aus dem zweisprachigen Unterricht bekannten Übungsformen sollen auch hier Anwendung finden.
Das Erleben der zweiten Sprache in Verbindung mit spielerischer Tätigkeit vermittelt den Kindern ein Erfolgsgefühl und fördert die Bereitschaft zu weiterem Spracherwerb.
Werden Äußerungsmuster nicht mit Hilfe von Spielen erarbeitet, bieten sich im „Elementaren Spracherwerb" Reihenübungen sowie Frage- und Antwortketten an. Die Übungen sind dem sprachlichen Niveau der Schüler anzupassen.
Slowenisch, Lesen - 4. Schulstufe
Bildungs- und Lehraufgabe:
Der Slowenischunterricht hat die Aufgabe, die Schüler - unter Berücksichtigung der individuellen Lernvoraussetzungen - in ihrer Bereitschaft und Fähigkeit zu zwischenmenschlicher Verständigung im mündlichen und schriftlichen Bereich durch Lernen mit und über Sprache zu fördern.
Im einzelnen geht es darum,
- – die individuelle Sprache des Kindes zur Standardsprache zu erweitern;
- – den richtigen Sprachgebrauch im mündlichen und schriftlichen Bereich zu üben und zu festigen;
- – zum Lesen und zur Auseinandersetzung mit dem Gelesenen anzuregen;
- – einen kreativen Sprachgebrauch zu ermöglichen und zu fördern;
- – Grundeinsichten in Funktion und Struktur der slowenischen Sprache gewinnen zu lassen;
- – durch Vergleiche Ähnlichkeiten und Unterschiede von Sprachen aufzuzeigen und auf ihren kommunikativen Wert hinzuweisen;
- – das Verständnis für die slowenische Literatur unter Berücksichtigung des literarischen Schaffens der Kärntner Slowenen zu wecken;
- – Grundwissen über den Lebensraum und das Kulturgut der Kärntner Slowenen (Siedlungsgebiet, Geschichte, Namengut, Brauchtum, Liedgut und ähnliches) zu vermitteln;
- – Arbeits- und Lerntechniken zu vermitteln, die in zunehmendem Maß zu selbständigem Bildungserwerb befähigen.
- Der Unterrichtsgegenstand Slowenisch, Lesen gliedert sich in folgende Teilbereiche:
- – Sprechen/Ustno sporocanje
- – Lesen/Branje
- – Verfassen von Texten/Pisno sporocanje
- – Rechtschreiben/Pravopis
- – Sprachbetrachtung/Spoznavanje jezika
Diese Aufgliederung in Teilbereiche verdeutlicht Sachstrukturen und die stoffliche Linienführung des Lehrplans, soll aber keinesfalls einer sinnvollen Vernetzung von Lernbereichen entgegenstehen und ermöglicht daher dem Lehrer einen kindgemäßen und sachgerechten Unterricht.
Sprechen/Ustno sporocanje:
Sprechen ist einer der wichtigsten Teilbereiche des Slowenischunterrichts, gliedert sich in fünf Aufgabenfelder (siehe Lehrstoff) und umfaßt grundlegende und langfristige Ziele. Wesentliche Aufgabe des Teilbereiches Sprechen ist es, die Bereitschaft und Fähigkeit der Schüler zur mündlichen Kommunikation zu erweitern und sie zu einem möglichst sicheren Gebrauch der Standardsprache zu führen.
Grundlage dafür sind möglichst natürliche Sprechsituationen.
Lesen/Branje:
Im Teilbereich Lesen sollen die Schüler erfahren, daß sie durch Lesen und durch die Auseinandersetzung mit dem Gelesenen über ihre realen Lebenserfahrungen hinaus das Verständnis für sich selbst und für andere vertiefen sowie sich und andere informieren und unterhalten können.
Die vielfältige Begegnung und Auseinandersetzung mit Texten verschiedenster Art dient der Anbahnung der Lesemündigkeit. In diesem Zusammenhang ist auch die Lesefertigkeit der Schüler zu erweitern und zu festigen.
Verfassen von Texten/Pisno sporocanje:
Im Teilbereich Verfassen von Texten sollen sich die Schüler auf der Grundlage ihrer Mitteilungsbereitschaft und der erworbenen Fähigkeiten im Sprechen, Schreiben und Rechtschreiben zunehmend selbständig schriftlich äußern, und zwar sowohl ichbezogen zB über Erlebnisse, Beobachtungen, partnerbezogen zB Wünsche, Fragen, als auch sachbezogen.
Rechtschreiben/Pravopis:
Aufgabe des Rechtschreibunterrichts ist es, die Schüler zu normgerechtem Schreiben zu motivieren, grundlegende Rechtschreibkenntnisse zu vermitteln und in der Folge ihr Rechtschreibkönnen kontinuierlich zu erweitern, sie zum Erkennen und Anwenden einfacher Regeln zu führen und ihnen eine möglichst geläufige Nachschlagetechnik zu vermitteln.
Sprachbetrachtung/Spoznavanje jezika:
Aufgabe der Sprachbetrachtung ist es, bereits erworbene Einsichten in Funktion und Struktur der slowenischen Sprache zu erweitern und begrifflich zu sichern.
Lehrstoff:
Sprechen/Ustno sporocanje
Als Schwerpunkte innerhalb der einzelnen Aufgabenfelder gelten:
Erzählen, Informieren, Zuhören
- – sprachliche Ausdrucksformen bewußt einsetzen;
- – durch aufmerksames Zuhören Sachverhalte, Gedanken und die Lage anderer erfassen;
- Situationsbezogenes Sprechen
- – verschiedenartige Situationen einschätzen und sprachlich angemessen bewältigen;
- Gespräch
- – relativ selbständig partner-, sach- und problembezogene Gespräche in verschiedenen Formen führen;
- – Gesprächsregeln formulieren, begründen, beachten;
- – einfache Gesprächstechniken kennen und situationsgerecht anwenden;
- – in der Schule erworbene Sprech- und Sprachformen im Gespräch anwenden;
- Sprachübung (Erweiterung der Sprachfähigkeit)
- – den erworbenen Wortschatz erweitern und anwenden;
- – zunehmende Sicherheit im Gebrauch der Standardsprache erlangen;
- Sprechübung (Deutliches Sprechen)
- – Sicherheit im ausdrucksvollen und lautrichtigen Sprechen gewinnen.
- Erzählen, Informieren, Zuhören:
In bewußter Gestaltungsabsicht Beim Erzählen allmählich die eigene
erzählen, andere unterhalten Gestaltungsabsicht umsetzen
(Höhepunkt gestalten, Spannung
bewirken, Mitgefühl erwecken u.
dgl.)
Andere informieren Wesentliche Merkmale von
Gegenständen, Tieren und Personen
treffend beschreiben
Sachinformationen weitergeben (zB
von sachlichen Zusammenhängen mit
Hilfe von Texten, Bildern,
Tafelbildern, berichten)
Arbeitsergebnisse zusammenfassen
Eigene Gefühle, Gedanken und
Wünsche anderen mitteilen
Aufmerksam zuhören Sprachangeboten verschiedenster Art
(auch Medien) über längere Zeit
aufmerksam zuhören
Wesentliches erfassen und möglichst
genau wiedergeben
Zu Gehörtem Stellung nehmen
Feststellen, wodurch eine
Darstellung gefällt, wodurch eine
Erzählung lustig, traurig, spannend
wirkt
Situationsbezogenes Sprechen:
Verschiedenartige Reale Handlungssituationen bzw. in
Sprechhandlungssituationen Rollenspielen dargestellte
sprachlich allmählich sicher Situationen sprachlich
bewältigen bewältigen:
zB:
- mit jemandem Kontakt aufnehmen
- ermuntern, wünschen,
richtigstellen, sich beschweren
- einem anderen zustimmen, die
Meinung eines anderen anerkennen
- die eigene Meinung begründen und
vertreten
Gespräch:
Weitergehende Schulung des ZB durch verschiedene kommunikative
Zuhörens, Aufeinander-Hörens Spiele; Zusammenfassen wesentlicher
und Verstehens Ergebnisse eines Gesprächs;
Auswählen und Auswerten von
Gesprächsbeiträgen unter bestimmten
Gesichtspunkten
Wichtige Redeelemente für das ZB Einleitung, Anknüpfung,
Gespräch Überleitung, Weiterführung,
Zusammenfassung und ähnliches
Erweitern der Gesprächsregeln Seine Meinung vertreten (nicht
und der Gesprächstechnik sofort aufgeben)
Seine Meinung ändern, wenn man
überzeugt worden ist
Sich Stichwort-Notizen machen
Das Gespräch durch eigene
Initiative voranbringen
Die Klärung von Sachverhalten und
Problemen anstreben (zB durch
Vermutungen, Fragen, Erkundigungen,
Argumente, Bestätigung und
Widerspruch)
Beherrschen verschiedener Auch längere Partner-, Gruppen- und
Gesprächsformen Kreisgespräche bzw. -diskussionen
zu Sachthemen und -problemen aus
dem Erfahrungs- und
Interessenbereich der Kinder oder
aus Sachbegegnungen in
verschiedenen Lernbereichen führen
Über den Gesprächsablauf (zB anhand
einer Tonbandaufnahme) miteinander
sprechen
Die Gesprächsanlässe können sich
spontan aus bestimmten Situationen
ergeben oder angeregt werden
Sprachübung (Erweiterung der
Sprachfähigkeit):
Wortschatz erweitern und Vorgänge und Handlungsabläufe
differenzieren treffend, folgerichtig und
begrifflich klar darstellen
Verschiedene Möglichkeiten der
Wortbildung erproben
Wortbedeutungen durch Vergleichen
und Abgrenzen unterscheiden
Standardsprachliche Verwendung Sicherung des normgerechten
einzelner Wortarten üben Gebrauchs von Zeitwort, Namenwort
und Eigenschaftswort
Korrektur von Fehlformen
Standardsprachliche Satzmuster Sichern von Satzmustern mit
üben und erweitern komplexer Struktur, um Fehlformen
vorzubeugen
Sprechen (Deutliches Sprechen):
Ausdrucksvoll sprechen Übungen zum sicheren Gebrauch
unterschiedlicher Mittel
des ausdrucksvollen Sprechens
(Lautstärke, Artikulation, Tempo,
Pausen, Mimik, Gestik)
Ausdrucksvolles Gestalten
dialogischer Situationen
Deutlich sprechen Erhöhte Anforderungen bei der
Schulung der Artikulation
(Flüstersprache, größere Entfernung
usw.)
Sprechtechnische Übungen:
Wortreihen und Texte schnell und
deutlich sprechen
Sicherung der Lautbildung und
Übungen zur Lautunterscheidung
Texte nachgestaltend und Durch Verändern von Texten
umgestaltend sprechen spielerisch neue Lautgestalten
bilden sowie durch
unterschiedliches Sprechen von
Texten verschiedene Stimmungen und
Charakterzüge ausdrücken
Lesen/Branje
Bei der Unterrichtsarbeit ist anzustreben, daß die Schüler
- – ihr Lesen zunehmend an persönlichen Interessen orientieren;
- – altersgemäße Texte selbständig lesen und inhaltlich erschließen können;
- – durch die Auseinandersetzung mit Texten deren Absichten, Wirkungen u. dgl. erkennen können;
- – vorbereitete Texte sinngestaltend vorlesen können.
Förderung und Festigung guter Möglichst oft zur
Lesegewohnheiten, Auseinandersetzung mit aktuellen,
individuelle Leseinteressen altersgemäßen Texten anregen
ausweiten und bilden Vielfältige altersgemäße Texte
anbieten (Klassenbibliothek,
Schulbibliothek)
Die selbständige Textauswahl
fördern (Bibliotheksbesuch,
Bücheraustausch usw.)
Ausweitung der
Inhaltserschließung und des
Textverständnisses:
- Literarische Texte Märchen, Sagen, Fabeln,
Umweltgeschichten, Erzählungen,
dialogische Texte usw. lesen, um
sich zu unterhalten, um
mitzuempfinden, um sich anregen zu
lassen usw.
Den Verlauf einer Handlung, eines
Geschehens durch Erzählung, durch
spielerische oder pantomimische
Darstellung wiedergeben
- Gebrauchstexte Sachbücher, Nachschlagewerke, kurze
Gebrauchstexte (zB Spielregeln,
Anleitungen, Kochrezepte usw.)
lesen, um sich zu informieren
Informationen auswerten und
anwenden
- sich mit Texten verschiedener Verschiedene Texte zum gleichen
Art selbständig Thema einander gegenüberstellen,
auseinandersetzen nach Unterschieden suchen
An Texten (Werbetexten usw.)
Absichten erkennen und besprechen
Zu Texten in einfacher Form
Stellung nehmen
Steigerung der Lesefertigkeit Überschauendes Lesen in immer
größeren Sinnschritten
Lesen von Texten in verschiedenen
räumlichen Anordnungen
Lesen von Texten verschiedener
Druckgrößen und Schriftarten
(verschiedene Formen der
Gemischtantiqua, lateinische
Schreibschrift, Fraktur)
Lautrichtiges, wortgetreues Lesen
Lesen einfacher Texte mit
zunehmender Steigerung der
Leseflüssigkeit
Lesen einfacher Texte in zunehmend
steigendem Tempo
Vorbereitung und Übung Vielfältiges Üben
textgerechten Vorlesens und sinnentsprechenden und
Vortragens Lesens und Vortragens
- Lesen und Vortragen von
Gedichten, dialogischen Texten,
Geschichten ua. mehr unter
besonderer Beachtung der
Sprechpausen und der
Ausdrucksgestaltung
- Auswendiglernen und Vortragen von
Gedichten
Verfassen von Texten/Pisno sporocanje
Als Schwerpunkte gelten:
- – eine anhaltende Freude am Verfassen von Texten entwickeln;
- – eigene Erlebnisse, Beobachtungen, Dialoge, Erfundenes und ähnliches aufschreiben;
- – Mitteilungen, Aufforderungen, Wünsche, Hinweise, Anleitungen, Aufträge und ähnliches aufschreiben;
- – über Personen, Tiere, Gegenstände, Handlungsabläufe und Sachverhalte in ganzen Sätzen und in Stichwörtern schreiben;
- – Einzelbilder und Bildfolgen schriftlich versprachlichen sowie Texte ergänzen und verändern;
- – Briefe, Grußkarten und ähnliches zu verschiedenen Anlässen schreiben;
- – Gelesenes, Gehörtes, Gesehenes, Gefühltes und Gedachtes in eigenen Worten (ganze Sätze oder Stichworte) schriftlich wiedergeben.
- Begleitende Übungen zum Verfassen von Texten:
- Wichtiges von weniger ZB in Texten das Wichtigste
Wichtigem bzw. unterstreichen; Stichworte und
Unwichtigem unterscheiden Sätze zu Gelesenem und Gehörtem
aufschreiben
- Gedanken ordnen und damit ZB vorgegebene Bildfolgen und
Möglichkeiten des Textaufbaus Textteile ordnen und ergänzen;
erkennen und finden Anfang, Abschluß, Höhepunkt von
Texten erkennen und formulieren;
sich die Reihenfolge und
Verknüpfung von Sätzen bewußtmachen
und diese beim eigenen Schreiben
beachten
- Gedanken möglichst klar, ZB Dinge, Tätigkeiten,
genau, anschaulich und Eigenschaften und Sachverhalte,
folgerichtig sprachlich Situationen usw. immer
darstellen angemessener sprachlich darstellen;
treffende Wörter finden,
Begründungen formulieren, die
entsprechenden Zeitformen wählen,
die wörtliche Rede gezielt
einsetzen
- Texte zu einer Texte zB zu einem gemeinsamen
Erfahrungsgrundlage gemeinsam Erlebnis, zu Bildern, zu einem
erarbeiten sachunterrichtlichen Thema und
ähnlichem in kleinen Gruppen oder
im Klassengespräch erarbeiten
- schriftliche Muster ZB Formulare, Erlagscheine und
funktionsgerecht anwenden ähnliches ausfüllen; Listen,
Verzeichnisse und ähnliches
schreiben; eine Kartei anlegen,
etwa für die Klassenbücherei
Texte verfassen: Die Schüler sollen immer bewußter
erkennen, daß die Art der Abfassung
eines Textes von der vorwiegenden
Schreibabsicht abhängt und davon,
an wen sich der Text richtet
- vor allem, um andere zu ZB durch das Erzählen von eigenen
unterhalten oder Anteil nehmen Erlebnissen, Träumen, Geschichten
zu lassen zu vorgegebenen oder
selbstgefertigten Bildern, zu einem
Erzählkern; Anfang und Schluß zu
Erzählungsfragmenten,
Sprechblasentexte, erfundene
Geschichten, lustige Collage von
Wörtern und Sätzen, Geheimsprache,
Witze, Dialoge; Briefe, Karten
- vor allem, um andere zu ZB durch das Beschreiben von
informieren Personen, Tieren, Gegenständen,
Handlungsabläufen und
Sachverhalten; durch das
Nacherzählen einfacher Texte (auch
mit verändertem Standpunkt), durch
Gebrauchs- und Bastelanleitungen,
Einladungen, Verkaufs-, Tausch- und
Verlustanzeigen (mali oglasi
„prodajam", „zamenjam",
„izgubljeno"); durch Briefe und
Karten zu verschiedenen Anlässen
- vor allem, um an andere ZB durch Spielregeln, Einladungen,
(und eventuell auch an sich Programme, Werbetexte (in
selbst) zu appellieren Prospekt-, Plakat-, Schildform und
ähnlichem), verschiedene Anzeigen;
Flugblätter
- vor allem um etwas für sich ZB Mitteilungen und Vormerkungen
zu notieren aller Art, Kochrezepte,
Wissenswertes, Sachtexte,
Liedtexte; Erlebnisse in einem
Tagebuch
Rechtschreiben/Pravopis
Bei der Unterrichtsarbeit ist anzustreben, daß die Schüler
- – einen allgemein gebrauchten, aber begrenzten Schreibwortschatz gründlich geübt haben und möglichst sicher beherrschen;
- – die Regeln der Rechtschreibung kennen, zB die Anwendung der Großschreibung, die Schreibung aufeinanderfolgender Mitlautzeichen; die gebräuchlichsten Fälle der Interpunktion;
- – sich aus dem gesicherten Schreibwortschatz die Schreibung anderer Wortformen bzw. anderer Wörter erschließen und Regelmäßigkeiten bewußtmachen; daraus erarbeitete einfache Regeln formulieren und anwenden.
Ständige Pflege der Die Verantwortung für richtiges
Rechtschreibung Schreiben festigen; sich in
Zweifelsfällen des Wörterbuches
bedienen
Erarbeitung und Sicherung eines Einen sorgfältig ausgewählten
begrenzten Wortschatzes Bestand an Wörtern sicher schreiben
und in verschiedenen Zusammenhängen
anwenden (Auswahlkriterien:
allgemeiner Sprachgebrauch,
Häufigkeit, exemplarischen Wert im
Hinblick auf spätere Ableitungen,
Analogie- und Regelbildungen)
Jedes Wort optisch erfassen,
akustisch, sprechmotorisch und
optisch durchgliedern und
visuell-schreibmotorisch gut
einüben
Wörter, Wortgruppen, Sätze und
Texte abschreiben und aufschreiben
Von rechtschreibmäßig Wortzusammensetzungen,
gesicherten Wörtern zur Wortableitungen, Analogien;
Schreibung anderer Wortformen Wortfamilien; der Wortstamm als
bzw. anderer Wörter gelangen Hilfe
Besonderheiten der Rechtschreibung:
- Großschreibung Anredefürwörter auf Grußkarten, in
Briefen und ähnlichen schriftlichen
Mitteilungen
Das erste Wort einer wörtlichen
Rede
- aufeinanderfolgende Wörter rechtschreibmäßig sichern,
Mitlautzeichen bei denen eine Häufung von
aufeinanderfolgenden Mitlautzeichen
auftritt („odpreti - odprl",
„knjiga")
- Interpunktion Zeichen bei der wörtlichen Rede
Hilfen für das Rechtschreiben Wörter alphabetisch ordnen, auch
nach dem dritten (npr. milo, mis,
miza) und nach dem vierten
Buchstaben (npr. hlace, hladen,
hlapec)
Übungen zum Erwerb einer möglichst
geläufigen Nachschlagetechnik im
Wörterbuch
Die Verwendung des Wörterbuches ist
bei allen schriftlichen Arbeiten
und auch bei den Schularbeiten zu
ermöglichen
Sprachbetrachtung/Spoznavanje jezika
Bei der Unterrichtsarbeit ist anzustreben, daß die Schüler
- – Satzglieder durch die Verschiebeprobe ermitteln können;
- – Wortarten unterscheiden und mit der Fachbezeichnung benennen können;
- – Einsichten in Wortbildung und Wortbedeutung gewinnen.
Einsichten in Funktion und Bau
von Sätzen gewinnen:
- Die Stellung des Zeitwortes Mit Satzgliedern spielerisch
in verschiedenen Satzarten umgehen (Satzstreifen)
Entdecken, wo das Zeitwort steht
- Verfahren zur Ermittlung von Sätze mit Hilfe der
Satzgliedern (Verschiebe-, Verschiebeprobe untersuchen
Ersatz-, Weglaß- und Information durch Austausch
Erweiterungsprobe) eines Satzgliedes oder durch
Umstellung verändern
Ausgebaute Sätze verkürzen
Kurze Sätze durch Ergänzungen
erweitern und die auf diese Weise
veränderte Information besprechen
- Satzteile (Subjektsteil, Ausgebaute Sätze bis auf den
Prädikatsteil) Subjektsteil und Prädikatsteil
verkürzen
Zusätzliche Information durch
Ergänzungen feststellen
Die wichtigsten Wortarten kennen:
- Zeitwörter Die wichtigsten sprachlichen
Zeitformen einander
gegenüberstellen, Formveränderungen
besprechen
- Namenwörter Verschiedene Formen (Fälle) des
Namenwortes in Texten entdecken
Die sechs Fälle des Namenwortes
erkennen
- Fürwörter als Stellvertreter In Spielen und Gesprächen
für Namenwörter Fürwörter durch Gesten ersetzen
In Zeitwörtern implizierte
Fürwörter erkennen (zB: hodim -
jaz, vidi - on, ona, ono itd.)
- Eigenschaftswörter Lebewesen und Dingen bestimmte
Eigenschaften zuordnen
Gleichheit und Unterschiede mit
Hilfe von Eigenschaftswörtern
feststellen Veranschaulichen der
Vergleichsformen: osnovnik,
primernik, preseznik
Einblick in Wortbildung und
Wortbedeutung:
- Zusammensetzen von Wörtern Bilden zusammengesetzter Wörter aus
verschiedenen Wortarten (npr.
knjiga - vezati: knjigovez; dolg -
cas; dolgcas)
- Vor und Nachsilben Neue Wörter durch Nachsilben bzw.
Vorsilben bilden
- Wortfamilien Zu einem Wortstamm gehörende Wörter
sammeln und nach schon bekannten
Wortarten ordnen
- Wortfelder Sinnverwandte Wörter sammeln
Bedeutungsunterschiede beschreiben
Didaktische Grundsätze:
Sprechen/Ustno sporocanje
Auch auf der 4. Schulstufe bilden die individuellen sprachlichen Vorerfahrungen der Schüler den Ausgangspunkt für sprachliches Lernen. Den in bezug auf Sprechen unterschiedlichen Lernvoraussetzungen hat der Lehrplanabschnitt „Elementarer Spracherwerb" durch differenzierte Lernangebote gerecht zu werden. Dieser ist integrativ zu führen und stellt keine zusätzliche Unterrichtsveranstaltung dar. Dabei hat der Lehrer bzw. Lehrerin dafür Sorge zu tragen, daß die Kinder „dort abgeholt werden, wo sie sich befinden". Das heißt es sind vielfältige Anlässe für Sprechsituationen zu schaffen, die von den Kindern mit einfachsten sprachlichen Mitteln bewältigt werden können.
Vielfältige Anregungen zum Sprechen sowie zur Verwendung der Standardsprache werden die Sprachfähigkeit der Schüler erweitern.
Dem Gespräch als Hochform des Sprechens ist auf der 4. Schulstufe besondere Aufmerksamkeit zu schenken, wobei das aktive Zuhören des Lehrers und die Verringerung seines Sprechanteils zugunsten der Schüler anzustreben ist.
Für die Erweiterung der Sprachfähigkeit ist es wichtig, daß Gesprächsthemen aus der Erfahrungswelt und dem Interessenbereich der Schüler entnommen werden. Die Verwendung der Standardsprache soll durch gezielte Sprachübungen gefestigt werden, jedoch sollten mechanisierende Übungsformen möglichst vermieden werden.
Lesen/Branje
Im Leseunterricht sollen die Schüler zunehmend erfahren, daß sie durch Lesen und durch die Auseinandersetzung mit dem Gelesenen über ihre realen Lebenserfahrungen hinaus das Verständnis für sich selbst vertiefen können. Darüber hinaus sollte dem Schüler bewußt werden, daß auch der Leseunterricht dazu beiträgt, sich und andere zu unterhalten und zu informieren, zB über die slowenische Literatur unter besonderer Berücksichtigung des literarischen Schaffens der Kärntner Slowenen, über den Lebensraum und das Kulturgut der Kärntner Slowenen usw.
Die vielfältige Begegnung und Auseinandersetzung mit Texten verschiedenster Art dient der Anbahnung der Lesemündigkeit. In diesem Zusammenhang ist auch die Lesefertigkeit der Schüler zu erweitern und zu festigen.
Verfassen von Texten/Pisno sporocanje
Wie auf den ersten drei Schulstufen bildet die Mitteilungsbereitschaft der Schüler auch auf der 4. Schulstufe eine wesentliche Grundlage für das Lernen in diesem Teilbereich. Ihre Fähigkeit, etwas schriftlich auszudrücken, darzustellen bzw. anderen mitzuteilen, ist wegen der Abhängigkeit von den Teilleistungen vor allem im Sprechen, Schreiben und Rechtschreiben sehr unterschiedlich. Deshalb sind sowohl das eigentliche Verfassen von Texten wie dessen begleitende Übungen entsprechend den individuellen Lernerfordernissen zu differenzieren.
Entsprechend der Steigerung ihrer Fähigkeiten im Sprechen, Schreiben und Rechtschreiben sollen sich die Schüler selbständig und immer angemessener ich-, partner- und sachbezogen schriftlich äußern.
Rechtschreiben/Pravopis
Auf der 4. Schulstufe soll die gründliche Vermittlung eines begrenzten Schreibwortschatzes fortgesetzt werden. Durch vielseitige methodische Maßnahmen wird sich auf der Grundlage dieses Wortschatzes die Rechtschreibfähigkeit der Schüler erweitern.
Das wiederholte Zusammenstellen gleichartiger Formen soll zu weiteren und komplexeren Regelbildungen führen; diese sollen von den Schülern auch angewandt werden.
Die Vermittlung einer möglichst geläufigen Nachschlagetechnik führt in der Regel dazu, daß sich die Schüler an den Gebrauch des Wörterbuches als verläßliche Hilfe bei ihren Rechtschreibproblemen schneller und leichter gewöhnen.
Die Verwendung des Wörterbuches ist auch bei den Schularbeiten zu ermöglichen.
Bei der Beurteilung von schriftlichen Leistungsfeststellungen, die nicht ausschließlich der Überprüfung von bestimmten Rechtschreibkenntnissen dienen, ist § 15 der Verordnung über die Leistungsbeurteilung zu berücksichtigen.
Sprachbetrachtung/Spoznavanje jezika
Eine gewisse Sicherheit im Gebrauch der Sprache ist auch auf der
- 4. Schulstufe die Voraussetzung für das Gewinnen von Einsichten in Sprachstrukturen.
Da sich die Fähigkeit der Schüler zu Abstraktion und Begriffsbildung erst auf der Grundstufe II entsprechend entwickelt, bleibt Sprachbetrachtung mit Ausnahme der Beobachtung einiger leicht zu erfassender sprachlicher Erscheinungen insbesondere der Unterrichtsarbeit der 4. Schulstufe vorbehalten; aber auch hier ist das Lernziel nicht das Beherrschen einer vordergründigen Begrifflichkeit.
Die wichtigsten Fachbegriffe sind zu sichern, wobei die Überbetonung grammatischen Begriffswissens zu vermeiden ist.
Schularbeiten
Sechs Schularbeiten im Schuljahr.
B. Volksschuloberstufe
(Fünfte bis achte Schulstufe)
Anlage 1 zur Verordnung über die Lehrpläne der Hauptschulen, BGBl. II Nr. 134/2000, in der jeweils geltenden Fassung, sowie Anlage 4 dieser Verordnung finden sinngemäß Anwendung.
ACHTER TEIL
BILDUNGS- UND LEHRAUFGABEN SOWIE LEHRSTOFF UND DIDAKTISCHE GRUNDSÄTZE DER VERBINDLICHEN ÜBUNGEN
A. GRUNDSCHULE
Verkehrserziehung
Für die verbindliche Übung Verkehrserziehung gelten die Bestimmungen des jeweiligen Lehrplanes der Volksschule, Siebenter Teil, mit der Maßgabe, daß dieser Unterricht gemäß dem Minderheiten-Schulgesetz für Kärnten in annähernd gleichem Ausmaß in deutscher und slowenischer Sprache zu erteilen ist.
B. VOLKSSCHULOBERSTUFE
Berufsorientierung
Wie verbindliche Übung „Berufsorientierung" in Anlage B (Lehrplan der Hauptschule).
NEUNTER TEIL
BILDUNGS- UND LEHRAUFGABEN SOWIE LEHRSTOFF UND DIDAKTISCHE GRUNDSÄTZE DER FREIGEGENSTÄNDE UND UNVERBINDLICHEN ÜBUNGEN
Für die Freigegenstände und unverbindlichen Übungen gelten die Bestimmungen des jeweiligen Lehrplanes der Volksschule, Neunter Teil, mit der Maßgabe, daß dieser Unterricht auf den ersten drei Schulstufen gemäß dem Minderheiten-Schulgesetz für Kärnten in annähernd gleichem Ausmaß in deutscher und slowenischer Sprache zu erteilen ist. Für die unverbindliche Übung „Lebende Fremdsprache" gelten die Bestimmungen des Achten Teils des jeweiligen Lehrplans der Volksschule. Für den Freigegenstand „Lebende Fremdsprache" in der Volksschuloberstufe gelten die Bestimmungen für den gleichen Pflichtgegenstand.
Zuletzt aktualisiert am
07.09.2020
Gesetzesnummer
10009286
Dokumentnummer
NOR40027550
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