In den vergangenen Jahren sind die Erwartungen an die Qualität der Arbeit von Aufsichtsräten deutlich gewachsen. Im Zuge einer stärkeren Kapitalmarkt-Orientierung und steigender Forderungen aller Anspruchsgruppen an das Management haben sich Vorstellungen von sachgerechter Gremienarbeit herausgebildet, die mit dem früheren (Zerr-)Bild einer oft unverbindlichen Ehrenfunktion nur mehr wenig zu tun haben. Auch eine seit der Finanzkrise kritischere Medien-Öffentlichkeit und steigende Haftungsrisiken tragen dazu bei, dass sich das Rollenbild von Aufsichtsräten auch in mittleren und kleineren Kapitalgesellschaften zusehends an zeitgemäßen Formen von Corporate Governance orientiert. Vor dem Hintergrund dieser unaufhaltsamen Tendenz zur Professionalisierung entscheidet sich eine zunehmende Anzahl von Personen dafür, die Ausübung von Funktionen in Aufsichtsräten und Beiratsgremien zum Schwerpunkt ihrer (frei-)beruflichen Tätigkeit zu machen.