Seit Jahrzehnten finden sich v. a. in der Kosten(rechnungs)theorie immer wieder auch Hinweise auf das sogenannte Opportunitätsdenken, insbesondere auf Überlegungen hinsichtlich Opportunitätskosten. Allen diesen Erörterungen liegt das Denken in Alternativen zugrunde. Üblicherweise werden zumindest zwei Vorgehens- bzw. Entscheidungsvarianten betrachtet, insbesondere um die vorteilhaftere bzw. pseudo-optimale Variante herauszufinden. Von einer Scheinoptimalität wird deshalb gesprochen, weil fast immer auf eine lediglich eindimensionale Bestentscheidung abgestellt wird. Im Hinblick auf die tragenden (= konstitutiven) Entscheidungen wird üblicherweise versucht, ein Optimum - lediglich unter Abstützung auf ein einziges Kriterium - zu identifizieren. So wird etwa im Rahmen der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre, präziser in der entscheidungsorientierten Steuerlehre, seit Jahrzehnten versucht, die „steueroptimale Rechtsform bzw. Konzerngestaltung“ oder aber den „steueroptimalen Standort“ zu ergründen.