OGH 13Os161/75 (RS0090807)

OGH13Os161/7527.1.1976

Rechtssatz

Die rechtsirrige Anwendung oder Nichtanwendung des § 31 StGB stellt einen Nichtigkeitsgrund nur dann her, wenn dieser Rechtsirrtum einen der in § 281 Abs 1 Z 11 StPO (bzw § 345 Abs 1 Z 13 StPO) taxativ aufgezählten Fehler der Strafbemessung zur Folge hat.

Normen

StGB §31
StPO §281 Abs1 Z11 B
StPO §345 Abs1 Z13

13 Os 161/75OGH27.01.1976

Veröff: ÖJZ-LSK 1976/117

11 Os 1/76OGH04.03.1976
10 Os 156/76OGH07.12.1976

Beisatz: Irrtum zum Nachteil des Angeklagten, wenn die ausgesprochene ("Zusatzstrafe") Strafe entweder das Höchstmaß jener Strafe übersteigt, die für die nunmehr abgeurteilten Taten im Gesetz angeordnet ist, oder wenn die Summe der insgesamt in mehreren Verfahren verhängten Strafen die im Gesetz für die schwerste strafbare Handlung bestimmte höchste Strafe überschreitet. (T1)

9 Os 137/76OGH09.12.1976

Beis wie T1

9 Os 98/77OGH21.06.1977
10 Os 5/78OGH25.01.1978

Ähnlich; Beisatz: Auch kein gemäß § 292 StPO zu korrigierender Nachteil. (T2)

11 Os 40/78OGH11.04.1978

Ähnlich; Beisatz: Keine Korrektur gemäß § 290 StPO, auch keine Strafminderung im Rahmen der Berufung. (T3)

12 Os 64/78OGH01.08.1978

Beis wie T1; Beisatz: Hier: Zu § 21 FinStrG. (T4)

12 Os 91/78OGH07.09.1978

Vgl; Beisatz: Bedachtnahme im Rahmen der Berufung. (T5)

11 Os 152/79OGH23.01.1980
10 Os 119/80OGH09.09.1980
9 Os 149/80OGH04.11.1980

Beis wie T1

13 Os 39/81OGH25.06.1981
12 Os 47/81OGH13.08.1981

Vgl auch

10 Os 133/80OGH21.07.1981

Vgl auch; Veröff: SSt 52/42

9 Os 149/81OGH12.01.1982

Beis wie T1

10 Os 55/83OGH12.04.1983

Vgl auch; Beisatz: Die Nichtanwendung des § 31 StGB kann grundsätzlich nur mit Berufung angefochten werden. (T6)

10 Os 139/83OGH06.09.1983

Vgl auch; Beis wie T6

9 Os 116/83OGH20.09.1983

Vgl auch; Beis wie T6

12 Os 146/83OGH15.12.1983

Vgl auch; Beisatz: Hier: Zu § 21 Abs 3 FinStrG. (T7)

12 Os 53/84OGH05.04.1984

Vgl auch; Beisatz: Ohne Behauptung einer Verletzung der im § 31 normierten Strafrahmen-Bestimmungen keine prozessordnungsgemäße Darstellung des Nichtigkeitsgrundes des § 281 Abs 1 Z 11 StPO. (T8)

9 Os 28/84OGH03.04.1984

Vgl auch; Beis wie T6

9 Os 84/84OGH12.06.1984

Beis wie T1

13 Os 79/84OGH23.05.1984

Vgl auch

10 Os 95/84OGH18.09.1984

Vgl auch

12 Os 92/85OGH22.08.1985

Vgl auch; Beis wie T1

9 Os 98/85OGH23.10.1985

Vgl auch; Veröff: SSt 56/82

11 Os 68/86OGH29.04.1986

Vgl auch

11 Os 131/86OGH02.09.1986

Vgl auch

13 Os 127/86OGH09.10.1986

Vgl auch

11 Os 168/86OGH23.12.1986

Vgl auch

13 Os 61/87OGH14.05.1987

Vgl auch

13 Os 104/87OGH23.07.1987

Vgl auch

14 Os 176/87OGH02.12.1987

Vgl auch

14 Os 38/88OGH26.02.1988

Vgl auch

13 Os 115/88OGH03.11.1988

Vgl auch; Beisatz: Es sei denn, dass das Gericht eine bereits rechtskräftig verhängte Unrechtsfolge durch eine Zusatzstrafe (§ 31 StGB) erklärtermaßen korrigieren wollte und auch erkennbar korrigiert hat und damit in Verletzung des im XX.Hauptstück der Strafprozessordnung verankerten Verfahrensgrundsatzes der materiellen Rechtskraft (res iudicata, ne bis in idem) im unvertretbarer Weise gegen Bestimmungen über die Strafbestimmung verstoßen hätte (§ 281 Abs 1 Z 11, dritter Fall, StPO). (T9) Veröff: JBl 1989,328

14 Os 154/89OGH24.04.1990

Vgl auch

11 Os 14/92OGH14.04.1992

Vgl auch

15 Os 67/93OGH06.05.1993

Vgl auch; Beisatz: Eine Verletzung des § 31 StGB bedingt Urteilsnichtigkeit nach § 281 Abs 1 Z 11 StPO nur dann, wenn das Höchstmaß der nach § 31 Abs 1 StGB verhängbaren Strafe überschritten wurde; in allen anderen Fällen ist die Anwendung des § 31 StGB nur mit Berufung anfechtbar. (T10)

14 Os 22/95OGH10.03.1995

Vgl; Beisatz: Die rechtsirrige Anwendung der §§ 31, 40 StGB - durch Absehen von einer Zusatzstrafe - bedeutet eine Überschreitung der Strafbefugnis und begründet somit Nichtigkeit des Strafausspruches. (T11)

13 Os 104/96OGH18.09.1996

Vgl auch

11 Os 72/97OGH05.08.1997

Vgl auch; Beis wie T10

15 Os 84/97OGH03.07.1997

Vgl auch; Beisatz: Hier § 281 Abs 1 Z 11 erster Fall StPO. (T12)

15 Os 87/99OGH01.07.1999

Vgl auch; Beis wie T10

13 Os 98/09zOGH15.10.2009

Auch; Beisatz: Ein Gericht darf bei einer Bedachtnahme eine bereits rechtskräftig verhängte Unrechtsfolge durch eine Zusatzstrafe (§ 31 StGB) nicht korrigieren, weil es sonst in Verletzung des nunmehr im § 17 Abs 1 StPO ausdrücklich normierten Grundsatzes „ne bis in idem" in unvertretbarer Weise gegen Bestimmungen über die Strafbemessung verstieße (§ 281 Abs 1 Z 11 dritter Fall StPO; WK-StGB - 2 § 31 Rz 17). (T13)

15 Os 101/10gOGH15.09.2010

Vgl auch; Beisatz: Hier: Höchstmaß der Strafe, die für die neu hervorgekommene Tat für sich allein betrachtet angedroht ist, überschritten. (T14)

Dokumentnummer

JJR_19760127_OGH0002_0130OS00161_7500000_002

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