Mangels fototechnischer Möglichkeiten waren Mediziner seinerzeit im detaillierten Beschreiben auffälliger Befunde - sei es im Zuge der Obduktionen oder nach Gewaltattacken - bestens geübt. Dieser gewandte Sprachgebrauch im Rahmen der Verletzungsdokumentation - ob wegen fehlenden Problembewusstseins und/oder der angespannten Personalressourcen, ist im Ergebnis unbedeutend - fehlt heutzutage in den meisten Befunden. Dadurch sind Sachverständige in der unbefriedigenden Situation, die Folgen von Gewaltverbrechen nicht ausreichend deutlich darstellen zu können, was oftmals mit Freisprüchen der Täter endet.

