Wiener Liste zur Reisepreisminderung
Von Dr. Eike Lindinger (Verlag Manz, 3. Aufl., Wien 2016, 344 S., € 29,80)
Der Sommer neigt sich seinem Ende zu. Damit geht auch die Zeit der Urlaube vorbei. Es ist jedem zu wünschen, dass diese meist im Sommer stattfindende Auszeit vom Berufsalltag erholsam und reibungslos verlaufen ist. In vielen Fällen war dem jedoch unter Umständen nicht so. Probleme im Urlaub, insbesondere mit der Reise oder dem gewählten Domizil, sind heute wohl genauso an der Tagesordnung wie in früheren Zeiten. Massentourismus, Preisdruck und immer entlegenere Urlaubsziele lassen jedoch die Mängelhäufigkeit steigen. Und die Durchsetzung eines Ersatzes für erlittene Nachteile ist durch neue gesetzliche Regelungen wie die Pauschalreiserichtlinie, aber auch durch die leichtere „Leistbarkeit“ der Verfahrensführung mit Hilfe vom Rechtsschutzversicherungen überaus einfach und beinahe schon alltäglich geworden. Exzellente Mittel zur Beurteilung eines Prozessstandpunktes im Reiserecht sind spezielle Tabellen bzw Listen, in denen eine Schematisierung der einschlägigen Judikatur zur Reisepreisminderung vorgenommen wird. In Deutschland ist dies die Frankfurter Tabelle, in Österreich die sogenannte „Wiener Liste“, die heuer bereits ihr 10-jähriges Jubiläum feiert. Es ist dem als Praktiker ausgewiesenen Autor zu danken, dass er sich in der nunmehr vorliegenden 3. Auflage der Liste die Mühe gemacht hat, die in den mehr als fünf Jahren seit der Vorauflage hinzugekommene Judikatur einzuarbeiten und der Allgemeinheit dieses zentrale Nachschlagewerk des Reiserechts wiederum in aktueller Fassung zur Verfügung zu stellen. Schlicht unverzichtbar für jeden, der sich mit Reisemängeln befassen will oder muss.