Überblick: Der Begriff der „Haltung“ wird im Mediationsverständnis des deutschsprachigen Raums besonders hoch gehalten. Doch wie entsteht eigentlich Haltung? Während Kommunikations- und Verfahrenstechniken in einem Lehrbuch vermittelt werden können, formen sich Werte, Glaubenssätze, Menschen- und Weltbilder meist früh in der Biographie eines Menschen. In diesem Essay reflektiert der Autor, wie Erlebnisse in der Zeit des Übergangs vom Jugendlichen zum Erwachsenen seine Haltung als Mediator heute prägen. Im Zentrum stehen dabei seine Auseinandersetzungen mit Rassismus, Gewalt und extremer Armut während längeren Aufenthalten in Russland (2001/2) und auf den Philippinen (2004/5) zwischen fünfzehn und neunzehn Jahren.