Wasserkonflikte in Mexiko. Mediation in einer unvollkommenen Demokratie
https://elibrary.verlagoesterreich.at/article/99.105005/pm201804023201
Auf dem Erdgipfel 1992 in Rio de Janeiro wurde das Integrierte Wasserressourcenmanagement (IWRM) als Antwort auf die weltweite Wasserkrise vorgeschlagen. Während des 2. Weltwasserforums im Jahr 2000 wurde die weltweite Wasserkrise breit diskutiert und als Krise des Managements und nicht des Mangels definiert. In Lateinamerika ist Wassermanagement Konfliktmanagement, da die Ressource knapp ist und viele verschiedene gesellschaftlichen Akteure beteiligt sind. Für Länder wie Mexiko, das eine lange Tradition der Zentralisierung hat, stellt dies eine große Herausforderung dar. Nicht nur in der Wasserwirtschaft, sondern auch in der hydraulischen Bürokratie (Hydrokratie) mit einer tief verwurzelten Tradition der Führung und Kontrolle. Vom späten 19. bis zum späten 20. Jahrhundert herrschte in Mexiko ein zentralisiertes Verwaltungsmodell, dass der Bundesregierung die Kontrolle über die Wasserressourcen nach dem Prinzip gab, dass die Nation der Eigentümer aller natürlichen Ressourcen ist. In diesem Szenario wurden wasserbezogene Streitigkeiten von der Bundesbürokratie ohne soziale Beteiligung beigelegt.