https://elibrary.verlagoesterreich.at/article/99.105005/pm200902005701
Immer wieder wird uns im Laufe des Entstehungsprozesses der perspektive mediation und auch nach Erscheinen eines Heftes die Frage nach dem Sinn der Abbildungen gestellt. „Das hat ja gar nichts mit dem Artikel zu tun!“ oder „Was wollt Ihr uns damit sagen“ bis zu „Das widerspricht ja dem Artikel“ können diesbezügliche Bemerkungen lauten. Abgesehen davon, dass Auseinandersetzungen über Ästhetik, Geschmack und Kunst zu typischen kulturellen Erscheinungen gehören, erscheint es uns aufgrund solcher Rückmeldungen doch wichtig, anzusprechen, wie wir dazu kommen, die Wahrnehmungsgewohnheiten unserer Leser und Leserinnen zu überraschen und den Zusammenhang Text und dazu passendes illustratives Bild zu durchbrechen. Ein Zitat von Günther Gugel, dem geistigen Vater unseres Konzeptes einer Bilderstrecke, soll im Folgenden die Idee hinter unserem grafischen Konzept verdeutlichen: „Bilder sollten [...] nicht eine [...] Illustration einzelner Artikel sein, sondern eine separate Interpretation und Darstellung spezifischer thematischer Aspekte der Zeitschrift. [...] Immer sollten die Bilder jedoch als Hilfe und Anstoß zur Wahrnehmung vernachlässigter oder unbekannter Sichtweisen verstanden werden [...].“ (Günther Gugel, Konzept der Bilderstrecke, 2003).