Gut 18 Monate waren seit dem Geltungsbeginn der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) vergangen, als dieses Jahrbuch erschien. Für AnwenderInnen stellen sich in der Praxis einige Auslegungsfragen, da die DSGVO selbst bekanntermaßen nicht alles abschließend regelt. Die behandelten Themen in diesem Jahrbuch sind äußerst vielfältig. Inhaltlich gliedert sich dieses umfangreiche Werk in einen Aufsatzteil und einen Serviceteil. Im Aufsatzteil wird in insgesamt 14 Beiträgen von den jeweiligen AutorInnen ein anderes Gebiet beleuchtet, wobei es sich sowohl um bereits bekannte und arrivierte Personen als auch um junge AutorInnen handelt. Der Reigen wird eröffnet mit Beiträgen zu wesentlichen Rechtsfragen des ersten Anwendungsjahres und ausgewählter Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichtes nach der DSGVO und dem DSG. Bei diesen, als auch vielen nachfolgenden Beiträgen, erfolgt ein Brückenschlag zwischen alter und neuer Rechtslage, somit wird beleuchtet, was sich durch die Geltung der DSGVO geändert hat bzw. worauf zu achten ist. Bei fast allen Kapiteln erfolgt ein Rückblick auf die Rechtslage vor dem 25.05.2018, somit können sich auch jene, die erst im Zuge der DSGVO-Geltung begonnen haben sich mit dem Datenschutz auseinanderzusetzen, themenweise in die Historie einlesen. Die AutorInnen sind Kenner der Materie und greifen jeweils verschiedene Aspekte der datenschutzrechtlichen Regelungen heraus, wie die Haushaltsausnahme der DSGVO, Outsourcing, den Grundsatz der Zweckbindung und Zertifizierungen. Weiters wird erörtert, wie im Falle einer Datenkrise (ua Data Breach) vorgegangen werden solle, die Parallelität und Bindungswirkung von Zivil- und Verwaltungsverfahren wird beleuchtet als auch die Grundrechtskollision zwischen Datenschutz und Meinungsfreiheit. Besprochen werden auch die Aspekte der polizeilichen Verarbeitung von Videomassendaten, die Rolle der Gemeinden bei Datenverarbeitungen zu statistischen Zwecken als auch der Datenschutz bei Organen der EU. Abgerundet wird der Aufsatzteil durch Beiträge zur Künstlichen Intelligenz und Blockchain-Anwendungen. An der Auswahl der Themen zeigt sich, wie ungemein vielfältig das Datenschutzrecht ist und das Jahrbuch bietet daher den interessierten LeserInnen ein breites Spektrum an Fragestellungen, in die man sich kapitelweise vertiefen kann. Der Serviceteil besteht aus einer Literatur- und Judikaturübersicht. Die Zusammenstellung der wichtigsten Entscheidungen aus der zweiten Hälfte des Jahres 2018 und dem ersten Halbjahr 2019 bietet einen systematisierten Überblick, wobei auch auf entsprechende Fachliteratur referenziert wird. Das Jahrbuch gestaltet sich wie ein Lesebuch für DatenschützerInnen, da es durch die Vielfalt an Themen, die kapitelweise abschließend behandelt werden, eine breite Vielfalt bietet, wie sie in der bestehenden Literatur in dieser Form sonst nicht geboten wird.