Anlage V Lehrplan – kath. Religionsunterricht an berufsbildenden Schulen

Alte FassungIn Kraft seit 01.5.1987

Anlage V

LEHRPLAN FÜR DEN KATHOLISCHEN RELIGIONSUNTERRICHT AN EINJÄHRIGEN MEISTERKLASSEN, MEISTERSCHULEN UND WERKMEISTERSCHULEN

DAS GRUNDKONZEPT DES LEHRPLANES

Siehe Anlage I.

BILDUNGSZIELE UND LEHRAUFGABEN

Siehe Anlage I.

UNTERRICHTSPRINZIPIEN UND ERZIEHUNGSANLIEGEN SOWIE DIDAKTISCHE GRUNDSÄTZE

Siehe Anlage I.

MAXIMALLEHRPLAN – MINIMALLEHRPLAN

Siehe Anlage I.

LEHRINHALTE

„MÜNDIGER BÜRGER – MÜNDIGER CHRIST“

  1. 1. Die Meisterklasse steht unter dem Motto „Mündiger Bürger – mündiger Christ“. Nach Absolvierung von Fachschule und Praxisjahr haben die Schüler für ihren Weg zur Meisterprüfung die Form der Schule gewählt und nicht, wie viele andere, die Form von Meisterkursen, wie sie von den Innungen angeboten werden. Dieses letzte Schuljahr bedeutet für die Schüler den Verzicht auf eigenes Einkommen bei einer Arbeitsleistung, welche die des Praxisjahres noch übertrifft.
  1. 2. Die Schüler sind an präzises und schnelles Arbeiten gewöhnt. In den berufspraktischen Fächern gibt es daher keinerlei Probleme. Als adäquate Arbeitsweise für die zukünftigen Meister bieten sich die Methoden der Erwachsenenbildung an.
  2. 3. Dieser alters- und berufsbedingten Situation entsprechend und in Berücksichtigung der Wahrscheinlichkeit, daß in jeder Klasse andere Fragen, Wissenslücken und Notwendigkeiten im Hinblick auf aktuelles Tagesgeschehen auftreten, bietet der Lehrplan für die eine Wochenstunde Religion nur sieben Themen an, die zugleich als verbindlicher Kernstoff zu werten sind.
  1. 4. Themenübersicht
  1. 1. EHE UND FAMILIE
  2. 2. MENSCHENRECHTE UND SOZIALE GERECHTIGKEIT
  3. 3. FREIHEIT – GEWISSEN – VERANTWORTUNG
  4. 4. SINNFRAGE UND MÖGLICHE ANTWORTEN
  5. 5. DIE BIBEL
  6. 6. DER GLAUBE DES CHRISTEN
  7. 7. DIE SEHNSUCHT NACH FRIEDEN

1. EHE UND FAMILIE

Erweiterungsstoff:

Die Bedeutung der Familie für Kirche und Staat

Sexualität – Eros – Liebe

Wert und Würde des Menschen in einer Partnerbeziehung

Die Ehe als Sakrament

Ehe ohne Trauschein

Verantwortete Elternschaft

Das Recht auf Leben – Problematik der Abtreibung

Kirchliches Eherecht

Christliche Erziehung der Kinder als Aufgabe der Eltern

Die Bedeutung von Zuwendung und Geborgenheit für die Entwicklung des Menschen

Der Wert der Treue

Scheidung – Trennung – Annullierung der Ehe

Familie als Hauskirche

2. MENSCHENRECHTE UND SOZIALE GERECHTIGKEIT

Erweiterungsstoff:

Die Situation der heutigen Arbeits- und Berufswelt und die Haltung eines Christen an seinem Arbeitsplatz

Grundzüge der Katholischen Soziallehre und ihre praktische Anwendung

Dekalog und Menschenrechte

Die Rolle der Frau in Gesellschaft und Kirche

Die ungerechte Verteilung der Güter

Außenseiter – Abgeschobene – Unterprivilegierte

Die Probleme des Lehrlings in der Gesellschaft

Die Menschenwürde des Kindes

Gewerkschaften und Sozialpartnerschaft

Mitbestimmung – Mitverantwortung

Die Rolle der Kirche als Anwalt des Menschen und des Lebens

3. FREIHEIT – GEWISSEN – VERANTWORTUNG

Erweiterungsstoff:

Notwendigkeit einer Wertordnung

Gesellschaftliche Zwänge und Zivilcourage

Geformtes Gewissen – gebildetes Gewissen

Freiheit der Kinder Gottes

Anpassung oder Revolte

Grenzen der persönlichen Freiheit

Verantwortung vor der Gesellschaft – Verantwortung vor Gott

Gruppendruck – Manipulation

Politische Mit-Entscheidung in Verantwortung

Die Verantwortung des Meisters für den ihm anvertrauten Lehrling

Das gebildete Gewissen als letzte Entscheidungsinstanz des Menschen

4. SINNFRAGE UND MÖGLICHE ANTWORTEN

Erweiterungsstoff:

Sinn-Angebote der Religion

Sinn-Antworten verschiedener Ideologien

Weltbild der Evolutionstheorie und christlicher Schöpfungsglaube

Deutung des Leids in der Bibel

Tod – Jenseitsfrage

Problematik des Fortschrittsglaubens in Technik und Wirtschaft

Arbeitslosigkeit

Naturwissenschaft und Religion

Christliches Leben als Weg zu einem verheißenen Ziel

Der Wert der Religion für das persönliche Leben

5. VERSÖHNUNG – DIE ANTWORT AUF VIELE SEHNSÜCHTE

Erweiterungsstoff:

Die unheilvolle Wirklichkeit und die Sehnsucht nach einer besseren Welt

Aggression – Vorurteile – Rollenfixierungen

Gewaltsame und gewaltfreie Konfliktaustragung

Die Bedeutung des biblischen Schalom

Das Reich Gottes – die eschatologische Spannung zwischen dem „Schon“ und dem „Noch-Nicht“

Die christliche Hoffnung auf die Vollendung der Welt und des Menschen

Das Wesen der „Erbsünde“ – die Sündenverflochtenheit

Versöhnung mit Gott als persönliche Umkehr und als Geschenk Gottes (Bußsakrament)

Versöhnung zwischen Ökonomie und Ökologie

Wahre und vorgebliche Ursachen für Kriege

Die Problematik der Revolution

Versöhnung von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerinteressen im Betrieb

Die Friedensbewegungen und ihre Problematik

Die Spannung zwischen Industrieländern und Entwicklungsländern und ihre Relevanz für den Weltfrieden

Das Vaterunser und der Friedensgruß – Elemente der Eucharistiefeier

6. DIE BIBEL

Erweiterungsstoff:

Entstehung der Bibel

Literarische Gattungen

Formgeschichte und Textkritik

Sprache der biblischen Autoren und die sich bei Übersetzungen ergebenden Schwierigkeiten

Das Gottesbild der Bibel

Der historische Jesus und der Christus des Glaubens

Die sittlichen Forderungen des Alten und Neuen Testaments

Methoden der Bibellesung

Der biblische Wunderbegriff

Inspiration und Kanon

7. DER CHRISTLICHE GLAUBE

Erweiterungsstoff:

Kirchliche und persönliche Glaubensbekenntnisse

Kirche als Volk Gottes und als Institution

Das kirchliche Lehramt und das Unfehlbarkeitsdogma

Der Glaube als Grundlage des sittlichen Handelns

Die getrennten christlichen Kirchen und die ökumenische Bewegung

Heilige und Ketzer

Glauben als menschliches Grundbedürfnis

Sekten und Jugendreligionen

Lebensbegleitende Gebete und liturgische Texte

Die Sakramente – Begegnung mit Christus in entscheidenden Lebenssituationen

Kirchenjahr und christliches Brauchtum

Zuletzt aktualisiert am

26.02.2018

Gesetzesnummer

10009643

Dokumentnummer

NOR12122017

alte Dokumentnummer

N7198712782L

Lizenziert vom RIS (ris.bka.gv.at - CC BY 4.0 DEED)