Wirksamkeitsbeginn 1. September 2014
Anlage 3
LEHRPLAN FÜR DEN FREIKIRCHLICHEN RELIGIONSUNTERRICHT AN POLYTECHNISCHEN SCHULEN, SONDERSCHULEN (BERUFSVORBEREITUNGSJAHR), DER OBERSTUFE DER ALLGEMEINBILDENDEN HÖHEREN SCHULEN, BERUFSBILDENDEN MITTLEREN UND HÖHEREN SCHULEN, BILDUNGSANSTALTEN FÜR KINDERGARTENPÄDAGOGIK UND BILDUNGSANSTALTEN FÜR SOZIALPÄDAGOGIK
Präambel
INHALT UND ANLIEGEN DES RELIGIONSUNTERRICHTS
Der freikirchliche Religionsunterricht möchte in erster Linie ein Dienst an den Schülerinnen und Schülern sowie an der Schule und somit an der Gesellschaft sein. Er hat das Anliegen, den am Unterricht Teilnehmenden den christlichen Glauben vorzustellen. Auch sollen mit Hilfe des gesellschaftsverändernden Anspruchs Jesu selbstverständlich Erachtetes in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft usw. in Frage gestellt und neue Lösungsansätze gesucht werden.
Glaubensüberzeugungen und ein sich daraus ergebender Lebensstil sind ein Angebot, das man wie ein Geschenk annehmen kann. Dieser Glaube ist immer wieder zu reflektieren, damit er weiterentwickelt werden kann. Dazu kann der Religionsunterricht einen wertvollen Beitrag leisten, indem sich Lernende und Lehrende gemeinsam auf den Weg begeben, neue Einsichten zu gewinnen. Vor allem die Bibel, die inhaltlich wichtigste Grundlage des freikirchlichen Religionsunterrichts, stellt eine unerlässliche Quelle der Glaubenserkenntnis dar.
Jeder Mensch macht sich zu verschiedenen Anlässen des Lebens Gedanken über existentielle Fragen, wie nach Ursprung, möglichem Ziel und Sinn des Lebens, nach dem Grund erfahrener Ungerechtigkeit und eigener Schuldfähigkeit und Unzulänglichkeit. Der Religionsunterricht möchte den Teilnehmenden die Möglichkeit bieten, über Dinge zu sprechen, die sie unmittelbar betreffen und die vielleicht im schulischen Alltag nicht oft angesprochen werden. Dieses Sprechen beinhaltet die persönliche Betroffenheit sowie die gelebte Spiritualität und soll zu einer systematischen Theologie führen. Um nicht bloße Theorie zu bleiben, ist diese Theologie immer wieder mit den Glaubenserfahrungen einzelner Menschen zu konfrontieren. Der freikirchliche Religionsunterricht versteht den Glauben als etwas Lebendiges und Lebensveränderndes. Das reflektierende Reden über den Glauben soll befähigen, subjektiv Geglaubtes in Worte zu fassen und dies auch anderen weiterzuerzählen, um die Gesellschaft in einem positiven Sinn mitzuprägen. Wenngleich es darum geht, anderen Menschen den Grund der eigenen Hoffnung zu erklären, bleiben Gläubige dabei selbst auch Lernende. Ein Glaube ohne Demut ist demnach nicht möglich.
Schwerpunktartig werden in den Schulstufen folgende Themen behandelt: Identitätsentwicklung, Gemeinschaftsbildung, Schöpfungsverantwortung, Bibelkunde, Spiritualität, Religionssoziologie, Religionsphilosophie, Ethik, Kirchengeschichte und Freikirchenkunde. Diese Themen kommen in den Lehrplänen der verschiedenen Schulformen vor, die Lehrpläne bauen aufeinander auf und sind miteinander inhaltlich und strukturell verbunden.
THEMENBEREICHE UND KERNKOMPETENZEN
Der freikirchliche Religionsunterricht will neben fachlicher Kompetenz auch personale, soziale und Handlungskompetenz sowie Konfliktbewältigungs- und Friedenskompetenz vermitteln und ein Wertebewusstsein schaffen. Es ist daher auch das Anliegen des Religionsunterrichts, ein Gegenpol zu unserer leistungsorientierten Gesellschaft zu sein und besonders jene Kompetenzen zu fördern, die nicht funktional verwertet werden können. Grundlage der Beurteilung ist aber die fachliche Kompetenz.
Personale Kompetenz: Das Vertrauen, von Gott geschaffen und geliebt zu sein, ermöglicht eine Haltung der Dankbarkeit und Zuversicht. Aus dieser Erfahrung heraus gelingt die Wertschätzung Anderer leichter. An personaler Kompetenz zuzunehmen bedeutet, dass man sich einerseits von Gottes Gnade abhängig weiß, da Gott das Wollen und das Gelingen schenkt. Andererseits ist man aber auch selbst bereit, soweit dies im Bereich der eigenen Möglichkeiten liegt, sich um ein tugendhaftes Leben zu bemühen. Zur Persönlichkeits- und Charakterentwicklung gehört auch die Kompetenz, sich als Teil einer Kultur- sowie einer Glaubenstradition zu verstehen, diese Zugehörigkeit zu reflektieren und seine eigene Position zu ermitteln. (Im Lehrplan: Identitätsentwicklung, Spiritualität, Kirchengeschichte und Freikirchenkunde, Religionsphilosophie)
Bibelkompetenz: Für den freikirchlichen Religionsunterricht charakteristisch ist der Glaube an die Selbstoffenbarung Gottes in Jesus Christus und durch die Bibel, das Wort Gottes. Diese soll kennengelernt und in Beziehung mit dem eigenen Leben sowie mit gesellschaftlichen Herausforderungen gebracht werden. Die Kenntnis davon, sowie ein kritischer Umgang mit verschiedenen Methoden der Exegese sind dafür unerlässlich. (Im Lehrplan: Bibelkunde, Identitätsentwicklung, Spiritualität)
Glaubenskompetenz: Im Religionsunterricht soll darauf hingewiesen werden, dass der Mensch, der als Geschöpf Gottes besondere Würde besitzt und dem unveräußerliche Menschenrechte zukommen, zu einer persönlichen Beziehung mit Gott eingeladen ist. Diese Beziehung wird dem Menschen unabhängig von seinen Verdiensten und seiner Herkunft aus Gnade angeboten, der Mensch kann seinem freien Willen entsprechend dieses Geschenk annehmen. An Gott zu glauben bedeutet, ihm zu vertrauen und dementsprechend sein Leben auszurichten. Dies zeigt sich auch in einem Lebensstil des Gebets, des Dialogs mit Gott und dem Wunsch nach geistlichem Wachstum und persönlicher Weiterentwicklung. (Im Lehrplan: Bibelkunde, Spiritualität, Kirchengeschichte und Freikirchenkunde)
Gewissenskompetenz: Der Glaube ist eine persönliche Entscheidung des Menschen, die sich in einer individuellen Erfahrung ausdrückt. Diese Erfahrung ist zu reflektieren, weshalb der Vernunft im freikirchlichen Religionsunterricht eine wichtige Rolle zukommt. Diese ist auch Voraussetzung für die Willensfreiheit des Menschen und damit verbundene Gewissensentscheidungen, die sich in konkretem Einsatz für die Einhaltung von Menschenrechten und auch in sachlich begründetem Einspruch äußern können. Glaubensüberzeugungen verdanken sich sowohl der persönlichen Erfahrung, als auch einer begründeten sowie nachvollziehbaren Überzeugung und drücken sich in einem hohen Maß an Eigenverantwortung aus. Da sich der persönliche Glaube immer in einem Prozess befindet, Veränderungen unterworfen ist und sich je nach Lebenssituation anders zeigt, geht es im freikirchlichen Religionsunterricht auch um die Auseinandersetzung mit der Dialektik von vertrauen und zweifeln, auch die eigene Glaubwürdigkeit ist eine Frage, die sich immer wieder stellt. (Im Lehrplan: Identitätsentwicklung, Kirchengeschichte und Freikirchenkunde, Ethik, Religionsphilosophie)
Soziale Kompetenz: Die Beziehung anderen Menschen gegenüber ist geprägt von Respekt, Wertschätzung, Nächstenliebe. Angesichts der Verschiedenheit der Menschen sollen besonders Chancengleichheit und gegenseitige Solidarität betont werden. Die Kenntnis anderer Traditionen und Überzeugungen ist dafür eine wichtige Grundvoraussetzung. (Im Lehrplan: Gemeinschaftsbildung, Religionssoziologie, Religionsphilosophie, Ethik)
Gesellschaftspolitische Kompetenz: Der Religionsunterricht soll zu einer positiven Lebenseinstellung und zu Hoffnung ermutigen. Der Glaube soll vermittelt werden als von Gott geschenkte Offenbarung, die sich in Geschichte und Tradition entfaltet, sowie als Kontrast zur herrschenden Kultur und zur Gesellschaft. Als glaubender Mensch ist man zwar Teil der Kultur, hat aber auch den Anspruch, diese Kultur durch den Hinweis auf das gesellschaftspolitische Reformanliegen Jesu, wie es beispielsweise in der Bergpredigt gezeigt wird, herauszufordern und zu einer positiven Veränderung beizutragen. Das Verständnis der Menschenrechte, insbesondere Glaubens- und Gewissensfreiheit, ist für den freikirchlichen Religionsunterricht wesentlich und soll das Bewusstsein politischer Verantwortung wie auch demokratisches Denken fördern. Besonders der Hinweis auf die Verantwortung, einen nachhaltigen Lebensstil zu führen und künftige Generationen sowie die uns anvertraute Schöpfung mit zu berücksichtigen, wird im Religionsunterricht hervorgehoben. Damit hängt auch das Bekenntnis zur Unantastbarkeit des Lebens in all seinen Phasen zusammen. Der Glaube wird daher als Gabe, sowie als Auf-Gabe an den Menschen verstanden. (Im Lehrplan: Schöpfungsverantwortung, Ethik)
Gemeinwohlkompetenz: Der Glaube hat immer auch einen gemeinschaftlichen Aspekt, der sich in gemeinsamen Erfahrungen in Familie, Kirchengemeinde und Schule auswirkt. In den sozialen Aufgaben des Glaubens wie Diakonie und Mission zeigt sich die Verantwortung der Gesellschaft gegenüber. Jeder Einsatz für Einzelinteressen muss immer auch das Gemeinwohl mitberücksichtigen. (Im Lehrplan: Ethik, Religionssoziologie, Religionsphilosophie)
DIDAKTISCHE GRUNDSÄTZE UND FACHDIDAKTISCHE HINWEISE
Der freikirchliche Religionsunterricht erfüllt einen Teil des Bildungs- und Lehrauftrags der österreichischen Schule. Es geht ihm darum, an der Entwicklung der Anlagen der Jugend nach den sittlichen, religiösen und sozialen Werten sowie nach den Werten des Wahren, Guten und Schönen durch einen ihrer Entwicklungsstufe und ihrem Bildungsweg entsprechenden Unterricht mitzuwirken (vgl. § 2 Schulorganisationsgesetz). Der Religionsunterricht soll einen wesentlichen Beitrag zur Allgemein- und Persönlichkeitsbildung der Schülerinnen und Schüler, die didaktisch und methodisch in der Mitte des Unterrichts stehen, leisten und ist daher bemüht, sie – je nach Lernvoraussetzungen, spezifischen Bedürfnissen und religiösem Vorwissen sowie Glaubenserfahrungen – differenziert und individuell zu behandeln.
Der Religionsunterricht ist in der Rolle eines Bindeglieds zwischen Elternhaus, Kirchengemeinde und Schule, es geht ihm um einen ganzheitlich verstandenen Glaubensbegriff, der stets das Wohl des Kindes im Blick zu haben versucht. Religion zu unterrichten bedeutet immer auch eine Auseinandersetzung mit dem sich ändernden gesellschaftlichen Umfeld sowie mit Fragen der christlichen Identität und des Dialogs. Darüber hinaus möchte der Religionsunterricht auch zur Umsetzung des Gelernten in gelebter Spiritualität einladen.
Ein besonderes Charakteristikum des freikirchlichen Religionsunterrichts ist seine Identität durch Gemeinsames und Verbindendes, aber auch durch Unterschiedliches, das sich durch die Schwerpunkte der einzelnen Bünde der „Freikirchen in Österreich“ ergibt. Der Religionsunterricht möchte diese Einheit in der Vielfalt reflektieren, die jungen Menschen mit ihrer jeweils eigenen Tradition vertraut machen und einen Beitrag zur Bildung dieser umfassenden christlichen Identität leisten.
Die Inhalte und die Kompetenzen der in der Folge angeführten Lehrpläne entsprechen formalen Richtlinien. Die Glaubensgrundsätze, wie sie kompakt in der Verfassung der „Freikirchen Österreichs“ zu finden sind, sind hingegen inhaltliche Festschreibungen. Die Lehrpläne des freikirchlichen Religionsunterrichts möchten Kompetenzen und Grundsätze miteinander kombinieren. Jedes Themengebiet des Lehrplans eines jeweiligen Schuljahres wird – zumindest zum Teil – behandelt, bei den Unterkapiteln sind durch die Lehrkräfte nach eigenem Ermessen Schwerpunkte zu setzen. Je nach Umfang des Religionsunterrichts pro Klasse und je nach Schulform sind spezifische Schwerpunktsetzungen und Differenzierungen pädagogisch sinnvoll, weshalb sie ausdrücklich zu begrüßen sind.
Die „Freikirchen in Österreich“ sind sich bei der Nennung all dieser Ziele bewusst, dass die angeführten Anliegen und Grundsätze selbst auf vieles hinweisen, was es erst zu erreichen gilt. Besonders die Hoffnung auf das Gelingen und das Vertrauen auf Gottes Hilfe sei aber eine Ermutigung dafür, das Gute unermüdlich zu suchen und sich daran zu beteiligen, dass die Welt etwas schöner, besser und gerechter wird.
9. bis 12./13. SCHULSTUFE
Die folgenden Themenbereiche sind jeweils in die 4 Kategorien (Identität, Gemeinschaft, Schöpfung, Glaube) eingeordnet, die bereits den Lehrplan der Sekundarstufe I strukturieren. Ein Teil der Themen kann im Rahmen der Ausbildung an berufsbildenden höheren Schulen sowie den Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik und für Sozialpädagogik auch der 13. Schulstufe zugeordnet werden.
Die verschiedenen Schulstufen der Sekundarstufe II bringen ihre eigenen Fragen mit sich, die die Jahrgangsüberschriften im Lehrplan des freikirchlichen Religionsunterrichts bilden. Die einzelnen Themen der jeweiligen Schulstufen wollen dabei von der Lebenswirklichkeit der Jugendlichen ausgehen und diese explizit zum Thema machen:
- 9. Schulstufe: Auf der Suche nach Identität
- 10. Schulstufe: Auf der Suche nach Freiheit
- 11. Schulstufe: Auf der Suche nach Bedeutung
- 12. Schulstufe: Auf der Suche nach Bestimmung
Aus dieser fragenden und suchenden Herangehensweise ergibt sich eine besondere Wertschätzung für die im Unterricht zu entdeckenden Antworten. Dies entspricht der allgemeinen Tendenz in der Pädagogik, bei den Lernenden anzusetzen. Nicht die Wiedergabe von Inhalten, sondern die Kompetenz, den persönlichen Weg zu diesen Inhalten selbst zu erarbeiten, steht hier im Mittelpunkt. Das Verhältnis zwischen Lehrenden und Lernenden ist ein dialogisch-begleitendes. In diesem Alter bekommt der persönliche Glaube eine neue Bedeutung, weshalb besonders die Jugendlichen dieser Schulstufen eingeladen werden, die Bibel selbst kennenzulernen.
In diesem Lehrplan geht es darum, unter den Hauptkapiteln folgende Kompetenzen schwerpunktartig zu vermitteln:
1. GOTT ist Liebe – für mich! Identität entwickeln
1.1. Entwicklung von Persönlichkeit und Selbstwertgefühl reflektieren und verstehen lernen
1.2. Eigene Weltsichten und Werthaltungen benennen, hinterfragen und mit jenen der Bibel sowie der christlichen Tradition vergleichen
1.3. Fragen, die Umstände des Lebens an uns stellen, identifizieren und beurteilen
1.4. Leiblichkeit in der Spannung zwischen Identität und Veränderung reflektieren und Verantwortung als Voraussetzung gelingender Sexualität verstehen
2. GOTT liebt uns alle! In Gemeinschaft leben
2.1. Gemeinschaft als Gelegenheit für Dialog und Solidarität erfahren
2.2. Einheit und Vielfalt christlicher Ausdrucksformen kennen und schätzen lernen
3. GOTT liebt diese Welt! Verantwortung für Seine Schöpfung
3.1. Schöpfungsverantwortung als Voraussetzung für gelingendes Leben erfahren
3.2. Die Bedeutung von Lebensschutz für umfassende Spiritualität erfassen
4. GOTT liebt Seine Kinder! Wir sind zum Glauben eingeladen
4.1. Die Bibel als inspiriertes Buch und als Grundlage des christlichen Glaubens kennenlernen
4.2. Die Bibel als Wegweiser für das eigene Leben entdecken
4.3. Die Bedeutung kleiner Schritte und großer Träume für authentische Spiritualität schätzen lernen
4.4. Andere Religionen und Grundlagen des Dialogs kennenlernen
9. SCHULSTUFE:
JAHRESTHEMA: AUF DER SUCHE NACH IDENTITÄT
1. GOTT ist Liebe – für mich! Identität entwickeln
1.1. Entwicklung von Persönlichkeit und Selbstwertgefühl
1.1.1. Die Frage nach dem (Un)Sinn des Lebens
1.1.2. Suche nach Orientierung und eigener Identität, Veränderung des eigenen Körpers
1.1.3. Bewusstsein für die eigene Suche nach Sinn und deren Ausdrucksformen
1.1.4. Jede Person als Schöpfung Gottes
1.1.5. Neue Identität durch Christus
1.2. Weltsichten
1.2.1. Esoterik, Okkultismus, Spiritismus
1.2.2. Verschiedene Idealbilder, Vorbilder und Idole
1.3. Lebensfragen
1.3.1. Erfahrung von Glück und Leid, Trennung und Verlust, Niederlage und Sieg
1.3.2. Kommunikation und wesentliche Aspekte der Gesprächskultur
1.3.3. Informations- und Kommunikationstechnologie
1.3.4. Genussfähigkeit und Suchtverhalten
1.4. Geschlechteridentität und Sexualität
1.4.1. Veränderung des eigenen Körpers, Bedeutung von Sinnen und Sinnlichkeit
1.4.2. Orientierungssuche in Freundschaft, Sexualität und Partnerschaft
1.4.3. Beziehungen als kostbare Gaben
2. GOTT liebt uns alle! In Gemeinschaft leben
2.1. Ethik in Gemeinschaft
2.1.1. Beziehungen, verschiedene Rollen des Individuums in der Gesellschaft (Familie, Peers, Schule, Gemeinde, Jugendgruppe, Vereine, Konsument, Staatsbürger, Rechtsperson, etc.)
2.1.2. Autoritäten, Hierarchien, Rolle des Staates im persönlichen Leben des Individuums
2.2. Christliche Identität
2.2.1. Bündnisgemeinschaft „Freikirchen in Österreich“: Verfassung und Organisation
2.2.2. Einzelne Bündnisgemeinschaften im Überblick, Strukturen der einzelnen Bünde
2.2.3. Rechtssituation der „Freikirchen in Österreich“, Trennung von Kirche und Staat in Österreich
2.2.4. Gemeinsame Glaubensgrundlagen im Überblick
2.2.5. Andere christliche Konfessionen: Gemeinsamkeiten und Besonderheiten
2.2.6. Kirchengeschichte: von den Anfängen bis zum karolingischen Kaiserreich
3. GOTT liebt diese Welt! Verantwortung für Seine Schöpfung
3.1. Bewahrung der Schöpfung
3.1.1. Schöpfung, Geschöpfe
3.1.2. Erfahrungen und Auseinandersetzung mit der Natur; ökonomischer, ökologischer und sozialer Fortschritt; Chancen und Gefahren des Fortschritts
3.1.3. Grenzen des Wachstums, nachhaltige Entwicklungen, Machbarkeitswahn
3.1.4. Konsum und Umweltverhalten, Umgang mit Geld und Gütern, Verteilung des Reichtums in der Welt
3.1.5. Aufteilung der Welt in unterschiedliche ökonomische Zonen und damit verbundene Probleme
3.2. Ethik für das Leben
3.2.1. Tierethik
3.2.2. Wirtschaftssysteme (Kapitalismus, Kommunismus und der „Dritte Weg der christlichen Sozialreform“)
3.2.3. Verhältnis von Glauben und Wissen
4. GOTT liebt Seine Kinder! Wir sind zum Glauben eingeladen
4.1. Grundlage Bibel
4.1.1. Gottesvorstellungen und Namen Gottes, das 1. Gebot: Idealbilder und Götzen damals und heute
4.1.2. Der Monotheismus des AT als historisch-kulturelles und als spirituelles Phänomen; Polytheismus in Kulturen des Altertums (insbesondere Zeugnisse aus dem AT und die griechisch-römische Götterwelt)
4.1.3. Israel zur Zeit Jesu
4.2. Leben mit der Bibel
4.2.1. AT: der Messias und entsprechende Aussagen von Propheten
4.2.2. NT: Jesus Christus, als Messias und Erlöser: damals und heute
4.2.3. Nachfolge Jesu, Bekehrung und Taufe
4.2.4. Lebensbilder: die Apostel und die Zeug(inn)en des Lebens und Wirkens Jesu
4.3. Spiritualität
4.3.1. Persönliche Erfahrungen in der Nachfolge Jesu; Bedeutung des individuellen Glaubenszeugnisses
4.4. Christentum und andere Religionen
4.4.1. Unterschiedliche Erscheinungsformen und Funktionen von Religion und Weltanschauung
4.4.2. Religionen der Welt
4.4.3. Religion, Konfession, Kirche und Glaube
4.4.4. Judentum, Geschichte des Judentums in der Diaspora, Antisemitismus, Shoah
5. Jahreslektüre
5.1. AT: Gesetzesbücher (5 Bücher Mose)
5.2. NT: synoptische Evangelien
10. SCHULSTUFE:
JAHRESTHEMA: AUF DER SUCHE NACH FREIHEIT
1. GOTT ist Liebe – für mich! Identität entwickeln
1.1. Entwicklung von Persönlichkeit und Selbstwertgefühl
1.1.1. Identität suchen durch Freiheitsideale (ausprobieren, Grenzen überschreiten)
1.1.2. Unterschiedliche Qualität von Sinnangeboten
1.1.3. Individuelle sowie biblische Wertvorstellungen, das Gewissen, Gut und Böse; Umgang mit Verantwortung
1.1.4. Abhängigkeiten und sozial verantwortete Selbstbestimmung
1.2. Weltsichten
1.2.1. Sinnfrage, Sinnverlust und Sinnlosigkeit
1.2.2. Wahrnehmung, Urteilsbildung, verantwortliches Handeln
1.2.3. Ethik und Moral allgemein, verschiedene Möglichkeiten ethischen Denkens (zB Pflichtethik, Utilitarismus, etc.), ethische Argumentationsarten
1.3. Lebensfragen
1.3.1. Freiheiten und Zwänge in der Lebenswelt Jugendlicher
1.3.2. Lebensfreude, Sehnsüchte, Wünsche, Glück – Erfahrungen und Glücksvorstellungen, Hedonismus
1.3.3. Krisen und Schicksalsschläge, Ängste, Suizid
1.3.4. Symbole der Lebenssituation Jugendlicher, Rituale, Initiationsriten
1.3.5. Kunst und künstlerische Tätigkeit als Ausdrucksformen des Lebens, religiöse Themen in der Kunst, künstlerische Gestaltung kirchlicher Bereiche – Unterschiede in einzelnen christlichen Konfessionen bzw. in den Weltreligionen
1.3.6. Aggression, Gewalt und Gewaltlosigkeit, Konflikte und Konfliktbewältigung, Krieg und Frieden
1.4. Geschlechteridentität und Sexualität
1.4.1. Umgang mit der eigenen Sexualität, Verantwortung für den (die) Partner(in), biblische Lehre darüber
2. GOTT liebt uns alle! In Gemeinschaft leben
2.1. Ethik in Gemeinschaft
2.1.1. Jugendkulturen, Trends, Szenen
2.1.2. Religiöse Sondergemeinschaften, Sekten, Zivilreligion
2.1.3. Funktionalisierte Formen der Religiosität, Aberglaube
2.1.4. Begegnung mit dem Fremden – Vorurteile, Sündenbockmechanismen, Rassismus, Antisemitismus
2.1.5. Multikulturelle und religiös-plurale Formen des Zusammenlebens in der Gesellschaft
2.1.6. Humanismus, Menschenrechte, Zivilcourage und humanitäres Engagement
2.2. Christliche Identität
2.2.1. Gemeinde als Organisationsform und soziales Modell, christliches Leben in der Gemeinde
2.2.2. Arbeit der Diakonie und kirchliche Entwicklungszusammenarbeit, Motivation für christliches Engagement, verschiedene Formen der Mission
2.2.3. Kirchengeschichte: Kirche und Reformbewegungen im Mittelalter (Orden, Klöster, Armutsbewegung, Franziskus), Vor-Reformation (Waldenser, Wyclif, Hus), Reformation (Luther, Zwingli, Calvin) und Täuferbewegung
3. GOTT liebt diese Welt! Verantwortung für Seine Schöpfung
3.1. Bewahrung der Schöpfung
3.1.1. Würde des Menschen und Schutz des Lebens als Grundlagen für das Zusammenleben
3.1.2. Leben mit Einschränkungen und Behinderungen
3.1.3. Formen alternativer und naturbezogener Lebensführung
3.2. Ethik für das Leben
3.2.1. Wichtige Aspekte der Umwelt-, Sozial- und Medizinethik
4. GOTT liebt Seine Kinder! Wir sind zum Glauben eingeladen
4.1. Grundlage Bibel
4.1.1. Buch Ruth und Hohelied Salomos;
4.1.2. Geschichtliche Bücher im AT und NT, insbesondere Apostelgeschichte
4.1.3. Bedeutung der Bibel als Textsammlung, Erkenntnisquelle und Selbstoffenbarung Gottes
4.1.4. Der Heilige Geist und sein Wirken in der Apg. und heute: die Charismen und die Geistestaufe
4.2. Leben mit der Bibel
4.2.1. Liebe (im Sinne der Partnerschaft) in der Bibel
4.2.2. Liebe als Agape, Philia und Eros; Liebesgebot Jesu; Feindesliebe; 1. Korinther 13
4.2.3. Gemeinde als Leib Christi, Apostolisches Glaubensbekenntnis
4.2.4. Allgemeines Priestertum, Gemeinschaft der Heiligen, Missionsauftrag
4.2.5. Die Frage nach der Rechtfertigung
4.2.6. Konfrontation mit dem Tod, Begräbnisrituale, Jenseitsvorstellungen, Auferstehung
4.2.7. Weltuntergang und Endzeiterwartung
4.3. Spiritualität
4.3.1. Relevanz eines persönlichen Glaubenslebens
4.3.2. Relevanz der biblischen Neugeburt (Joh. 3); Entmythologisierung des Kinderglaubens
4.4. Christentum und andere Religionen
4.4.1. Islam
5. Jahreslektüre
5.1. AT: Geschichtsbücher
5.2. NT: Johannes-Evangelium und Apostelgeschichte
11. SCHULSTUFE:
JAHRESTHEMA: AUF DER SUCHE NACH BEDEUTUNG
1. GOTT ist Liebe – für mich! Identität entwickeln
1.1. Entwicklung von Persönlichkeit und Selbstwertgefühl
1.1.1. Reifungsprozesse, Adoleszenz
1.1.2. Persönlichkeitsmodelle; der Wunsch, anders zu sein
1.1.3. Selbstkonzept, Ichfindung in der Spannung zwischen Selbstwertgefühl und Geltungsdrang
1.2. Weltsichten
1.2.1. Umgang mit Kritik, Zweifel und Fehlern
1.2.2. Das Phänomen des Bösen
1.3. Lebensfragen
1.3.1. Erlösungsangebote der Jugendkultur
1.3.2. Umgang mit Tabus
1.3.3. Be- und Entschleunigung, Leistung und Leistungsdruck
1.4. Geschlechteridentität und Sexualität
1.4.1. Männer und Frauen zwischen Geschlecht und gesellschaftlicher Erwartung, Feminismus, Gender-Studies
1.4.2. Verantwortungsbewusster Umgang mit sexuellen Wünschen und Bedürfnissen
2. GOTT liebt uns alle! In Gemeinschaft leben
2.1. Ethik in Gemeinschaft
2.1.1. Sondergemeinschaften und Kirchen, lebensfördernde und einengende religiöse Wege
2.1.2. Fundamentalismus im religiösen, politischen und gesellschaftlichen Bereich
2.1.3. Fragen nach der Gerechtigkeit im persönlichen, sozialen und globalen Leben, Initiativen zur Überwindung der Ungerechtigkeit, Visionen gerechten Zusammenlebens
2.1.4. Säkularisierung und Aufklärung
2.1.5. Politische Strömungen: Sozialismus, Kommunismus, Liberalismus, Nationalismus
2.1.6. Sozialethik und Widerstand, gesellschaftliche Solidarität
2.1.7. Gesellschaftsverträge und Utopien; Staat, Rechte und Pflichten des Individuums
2.1.8. Vergebung und Versöhnung
2.2. Christliche Identität
2.2.1. Kirchengeschichte: 16. bis 19. Jahrhundert, Erweckungsbewegungen
2.2.2. Bedeutende Theologen und Persönlichkeiten in der Geschichte der Freikirchen
2.2.3. Herrnhuter Brüdergemeine
3. GOTT liebt diese Welt! Verantwortung für Seine Schöpfung
3.1. Bewahrung der Schöpfung
3.1.1. Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen, Raubbau und Umweltprobleme; Technisierung und Industrialisierung, Mobilität und Verkehr
3.1.2. Klimawandel als Herausforderung der Gegenwart
3.2. Ethik für das Leben
3.2.1. Mythen der Menschwerdung
3.2.2. Naturreligionen
3.2.3. Darwinismus, Evolutionstheorie und biblische Schöpfung, Theorie von Teilhard de Jardin
3.2.4. Verschiedene Bereiche der Technik-Ethik: Gentechnik, Biotechnik, Reproduktionstechnik, Informationstechnologie
3.2.5. Wirtschaftstheorien und –modelle, Ethik in der Wirtschaft
3.2.6. Gefährdung der Würde des Lebens
4. GOTT liebt Seine Kinder! Wir sind zum Glauben eingeladen
4.1. Grundlage Bibel
4.1.1. Entstehung und Bedeutung der Bibel als Textsammlung
4.1.2. Zugänge und Möglichkeiten der Textauslegung: Interpretation, Exegese, Hermeneutik; die Bedeutung der Inspiration der Bibel
4.2. Leben mit der Bibel
4.2.1. AT: Dekalog und andere Rechtssysteme bzw. Regulationen (religiös und säkular)
4.2.2. NT: die Bergpredigt, das Revolutionäre an der Botschaft Jesu (religiös und säkular)
4.2.3. Biblisches Menschenbild, Seele und Geist als untrennbare Bestandteile der Persönlichkeit
4.2.4. Schuld und Sünde – (nicht)religiöse Bewältigungsversuche
4.2.5. Religionskritik, Theologie als Wissenschaft, bedeutende Theologen der Kirchengeschichte
4.3. Spiritualität
4.3.1. Mystische und spirituelle Traditionen, Heiligung
4.4. Christentum und andere Religionen
4.4.1. Hinduismus, Buddhismus, Taoismus, Konfuzianismus
5. Jahreslektüre
5.1. AT: Weisheitsbücher
5.2. NT: Paulinische Briefe
12. SCHULSTUFE:
JAHRESTHEMA: AUF DER SUCHE NACH BESTIMMUNG
1. GOTT ist Liebe – für mich! Identität entwickeln
1.1. Entwicklung von Persönlichkeit und Selbstwertgefühl
1.1.1. Aufbrüche und Umbrüche: erwachsen werden in der Spannung zwischen Reife und Neuanfang
1.1.2. Frage nach den Zielen im Leben
1.1.3. Philosophische, psychologische und soziologische Menschenbilder mit christlichen in Beziehung setzen
1.1.4. Eigene Lebensentwürfe
1.1.5. Verständnisebenen der Wirklichkeit (Mythos, Wahrheit, Symbole, Realität und Virtualität)
1.2. Weltsichten
1.2.1. Berufsethik, eigene berufliche Zukunft
1.3. Lebensfragen
1.3.1. Arbeit, neue Formen der Arbeit
1.3.2. Zukunftsentwürfe, Utopien und Apokalypsen
1.4. Geschlechteridentität und Sexualität
1.4.1. Vielfalt familiären Zusammenlebens, individuelle Familienplanung
1.4.2. Partnerschaft, Wunschvorstellungen und Wirklichkeit
1.4.3. Aktuelle Diskussion über geschlechtsspezifische Lebensstile
1.4.4. Ehe und Familie aus biblischer Sicht
2. GOTT liebt uns alle! In Gemeinschaft leben
2.1. Ethik in Gemeinschaft
2.1.1. Beitrag des Christentums zur Entwicklung von Zivilisation, Kunst und Kultur
2.1.2. Wesentliche ideologische Systeme der Gegenwart und ihre Dynamik, Faschismus und Totalitarismus, Demokratie, Pluralismus, Relativismus
2.1.3. Wertewandel in der postindustriellen Gesellschaft, zB Kultur des Infotainments, Synkretismus
2.1.4. Erscheinungsformen des Atheismus
2.2. Christliche Identität
2.2.1. Moderne gesellschaftliche Tendenzen und Trends im Bereich der Religionen
2.2.2. Dialog mit anderen Religionen
2.2.3. Rolle der Freikirchen als gesellschaftlicher Faktor in Österreich
2.2.4. Kirchengeschichte: 20. und 21. Jahrhundert
2.2.5. Glaubensvorbilder, Märtyrer und Heilige in dieser Zeit
3. GOTT liebt diese Welt! Verantwortung für Seine Schöpfung
3.1. Bewahrung der Schöpfung
3.1.1. Verantwortung der Wissenschaft, Fortschrittsdenken, Machbarkeitswahn versus Zukunftsangst
3.1.2. Umgang mit Atomenergie, aktuelle Aspekte naturwissenschaftlicher Forschung
3.2. Ethik für das Leben
3.2.1. Alternative Modelle im naturwissenschaftlichen, sozialen, ökologischen, ökonomischen Bereich
3.2.2. Gewaltlosigkeit und Frieden mit der gesamten Schöpfung als Lebensprinzipien
4. GOTT liebt Seine Kinder! Wir sind zum Glauben eingeladen
4.1. Grundlage Bibel
4.1.1. Psalmen, Klagelieder und Sprüche als Spiegelbild des persönlichen Glaubenslebens und der alltäglichen Lebensführung; Psalmen als prophetische Texte
4.2. Leben mit der Bibel
4.2.1. Veränderung eigener Gottesvorstellungen, Frage nach der Beweisbarkeit Gottes
4.2.2. Herausforderung Atheismus und christliche Antworten
4.2.3. Gegensatz von Gut und Böse im biblischen Kontext, Theodizee (Frage nach dem Leid, dem Bösen, etc.)
4.2.4. Gebrauch und Missbrauch religiöser Ausdrucksformen
4.2.5. AT: Propheten – Gesellschaftsverantwortung und Zivilcourage
4.2.6. NT: Offenbarung
4.3. Spiritualität
4.3.1. Eigene Glaubenserfahrungen bezeugen
4.4. Christentum und andere Religionen
4.4.1. Weltethos
4.4.2. Christenverfolgung in Geschichte und Gegenwart
5. Jahreslektüre
5.1. AT: Prophetenbücher
5.2. NT: Nicht-paulinische Briefe und Offenbarung
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