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Übereinkommen über die Zustellung gerichtlicher und außergerichtlicher Schriftstücke im Ausland in Zivil- oder Handelssachen vom 15. November 1965
Kurztitel
Übereinkommen über die Zustellung gerichtlicher und außergerichtlicher Schriftstücke im Ausland in Zivil- oder Handelssachen vom 15. November 1965
Kundmachungsorgan
Typ
Vertrag – Multilateral
§/Artikel/Anlage
Inkrafttretensdatum
12.09.2020
Unterzeichnungsdatum
15.11.1965
Index
49/08 Amtshilfe, Zustellung von Schriftstücken
Langtitel
Übersetzung
Übereinkommen über die Zustellung gerichtlicher und außergerichtlicher Schriftstücke im Ausland in Zivil- oder Handelssachen vom 15. November 1965
StF: BGBl. III Nr. 137/2020 (NR: GP XXVII RV 6 AB 79 S. 34 . BR: AB 10332 S. 907 .)
Sprachen
Englisch, Französisch
Vertragsparteien
*Ägypten III 137/2020 *Albanien III 137/2020 *Andorra III 137/2020 *Antigua/Barbuda III 137/2020 *Argentinien III 137/2020 *Armenien III 137/2020 *Australien III 137/2020 *Bahamas III 137/2020 *Barbados III 137/2020 *Belarus III 137/2020 *Belgien III 137/2020 *Belize III 137/2020 *Bosnien-Herzegowina III 137/2020 *Botsuana III 137/2020 *Brasilien III 137/2020 *Bulgarien III 137/2020 *China III 137/2020 *Costa Rica III 137/2020 *Dänemark III 137/2020 *Deutschland III 137/2020 *Estland III 137/2020 *Finnland III 137/2020 *Frankreich III 137/2020 *Griechenland III 137/2020 *Indien III 137/2020 *Irland III 137/2020 *Island III 137/2020 *Israel III 137/2020 *Italien III 137/2020 *Japan III 137/2020 *Kanada III 137/2020 *Kasachstan III 137/2020 *Kolumbien III 137/2020 *Korea/R III 137/2020 *Kroatien III 137/2020 *Kuwait III 137/2020 *Lettland III 137/2020 *Litauen III 137/2020 *Luxemburg III 137/2020 *Malawi III 137/2020 *Malta III 137/2020 *Marokko III 137/2020 *Mexiko III 137/2020 *Moldau III 137/2020 *Monaco III 137/2020 *Montenegro III 137/2020 *Nicaragua III 137/2020 *Niederlande III 137/2020 *Nordmazedonien III 137/2020 *Norwegen III 137/2020 *Pakistan III 137/2020 *Philippinen III 137/2020 *Polen III 137/2020 *Portugal III 137/2020 *Rumänien III 137/2020 *Russische F III 137/2020 *San Marino III 137/2020 *Schweden III 137/2020 *Schweiz III 137/2020 *Serbien III 137/2020 *Seychellen III 137/2020 *Slowakei III 137/2020 *Slowenien III 137/2020 *Spanien III 137/2020 *Sri Lanka III 137/2020 *St. Vincent/Grenadinen III 137/2020 *Tschechische R III 137/2020 *Tunesien III 137/2020 *Türkei III 137/2020 *Ukraine III 137/2020 *Ungarn III 137/2020 *USA III 137/2020 *Venezuela III 137/2020 *Vereinigtes Königreich III 137/2020 *Vietnam III 137/2020 *Zypern III 137/2020
Sonstige Textteile
Der Nationalrat hat beschlossen:
Der Abschluss des gegenständlichen Staatsvertrages wird gemäß Art. 50 Abs. 1 Z 1 B-VG genehmigt.
Ratifikationstext
Die vom Bundespräsidenten unterzeichnete und vom Bundeskanzler gegengezeichnete Ratifikationsurkunde wurde am 14. Juli 2020 im Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten der Niederlande hinterlegt; das Übereinkommen tritt gemäß seinem Art. 27 zweiter Absatz mit 12. September 2020 für Österreich in Kraft.
Anlässlich der Hinterlegung ihrer Ratifikationsurkunde hat die Republik Österreich folgenden Vorbehalt angebracht und nachstehende Erklärungen abgegeben:
1. Vorbehalt:
„Das Übereinkommen über die Zustellung gerichtlicher und außergerichtlicher Schriftstücke im Ausland in Zivil- oder Handelssachen vom 15. November 1965 findet keine Anwendung auf die Zustellung von Schriftstücken an die Republik Österreich, einschließlich ihrer Gebietskörperschaften, ihrer Behörden, und der für sie handelnden Personen; derartige Zustellungen haben auf diplomatischem Weg zu erfolgen.“
2. Erklärung gemäß Art. 5 Abs. 3 (Sprache der Zustellungsstücke):
„Österreich erklärt, dass seine Zentrale Behörde eine förmliche Zustellung nur veranlasst, wenn das zuzustellende Schriftstück in deutscher Sprache verfasst oder von einer Übersetzung in die deutsche Sprache begleitet ist.“
3. Notifikationen gemäß Art. 21:
Bezeichnung der Zentralen Behörde gemäß Art. 2:
„Das Bundesministerium für Justiz nimmt die Aufgaben der Zentralen Behörde gemäß Art. 2 des Übereinkommens wahr.“
Bezeichnung der Behörde, die das Zustellungszeugnis ausstellt, gemäß Art. 6:
„Das Zustellungszeugnis gemäß Art. 6 wird von den Bezirksgerichten ausgestellt.“
Bezeichnung der Behörde, die Schriftstücke entgegennimmt, die auf dem konsularischen Weg übermittelt werden, gemäß Art. 9:
„Zur Entgegennahme von Ersuchen um Zustellung, die von einem ausländischen konsularischen Vertreter innerhalb der Republik Österreich gemäß Art. 9 übermittelt werden ist das Bundesministerium für Justiz als Zentrale Behörde zuständig.“
Widerspruch gegen die in Art. 8 Abs. 2 und Art. 10 vorgesehenen Übermittlungswege:
„Österreich widerspricht der in Art. 8 Abs. 1 vorgesehenen Zustellung von Schriftstücken durch die diplomatischen oder konsularischen Vertreter anderer Vertragsstaaten in seinem Hoheitsgebiet, es sei denn, das Schriftstück ist einem Angehörigen des Ursprungsstaats zuzustellen.“
„Österreich widerspricht Zustellungen nach Art. 10 in seinem Hoheitsgebiet.“
Erklärungen gemäß Art. 15 Abs. 2 und Art. 16 Abs. 3 (Entscheidung ohne Zustellungsnachweis, Frist für Wiedereinsetzungsantrag):
„Österreich erklärt gemäß Art. 15 Abs. 2 des Übereinkommens, dass seine Richter unter den in dieser Bestimmung genannten Voraussetzungen den Rechtsstreit entscheiden können, auch wenn ein Zeugnis über die Zustellung oder die Übergabe des Schriftstücks nicht eingegangen ist.“
„Österreich erklärt gemäß Art. 16 Abs. 3 des Übereinkommens, dass ein Antrag auf Wiedereinsetzung in den vorigen Stand nach Ablauf eines Jahres ab Erlassung der Entscheidung unzulässig ist.“
Nach Mitteilung des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten der Niederlande haben folgende weitere Staaten das Übereinkommen ratifiziert, sind ihm beigetreten oder haben erklärt, sich weiterhin an das Übereinkommen gebunden zu erachten:
Ägypten, Albanien, Andorra, Antigua und Barbuda, Argentinien, Armenien, Australien (einschließlich Ashmore- und Cartierinseln, Australisches Antarktis-Territorium, Weihnachtsinsel, Kokosinseln, Heard und McDonaldinseln, Korallenmeerinseln, Norfolkinsel), Bahamas, Barbados, Belarus, Belgien, Belize, Bosnien und Herzegowina, Botsuana, Brasilien, Bulgarien, China (einschließlich der Sonderverwaltungsregionen Hongkong und Macao), Costa Rica, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich (einschließlich Französisch-Guayana, Französisch-Polynesien, Französische Süd- und Antarktisgebiete, Guadeloupe, Martinique, Mayotte, Neu-Kaledonien, Réunion, St. Barth, St. Martin, St. Pierre und Miquelon; weiters die Inseln Tromelin, Glorieuses, Juan de Nova, Europa, Bassas da India, Clipperton sowie Wallis und Futuna), Griechenland, Indien, Irland, Island, Israel, Italien, Japan, Kanada, Kasachstan, Kolumbien, Republik Korea, Kroatien, Kuwait, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malawi, Malta, Marokko, Mexiko, Republik Moldau, Monaco, Montenegro, Nicaragua, Niederlande (für das Königreich in Europa und Aruba), Nordmazedonien, Norwegen, Pakistan, Philippinen, Polen, Portugal, Rumänien, Russische Föderation, San Marino, Schweden, Schweiz, Serbien, Seychellen, Slowakei, Slowenien, Spanien, Sri Lanka, St. Vincent und die Grenadinen, Tschechische Republik, Tunesien, Türkei, Ukraine, Ungarn, Venezuela, Vereinigte Staaten (einschließlich Guam, Nördliche Marianen, Puerto Rico und Jungferninseln), Vereinigtes Königreich (einschließlich Anguilla, Bermuda, Britische Jungferninseln, Gibraltar, Guernsey, Falklandinseln, Insel Man, Jersey, Caymaninseln, Montserrat, Pitcairn, St. Helena und abhängige Gebiete, Turks- und Caicosinseln), Vietnam, Zypern.
Vorbehalte und Erklärungen anderer Staaten sowie Einsprüche und Einwendungen sind in englischer und französischer Sprache auf der Website der Haager Konferenz für Internationales Privatrecht unter http://www.hcch.net/ abrufbar [Nr. 14] . Gleiches gilt für die gemäß Übereinkommen zu benennenden Behörden oder Übermittlungsstellen:
Ägypten, Albanien, Andorra, Antigua und Barbuda, Argentinien, Armenien, Australien, Bahamas, Barbados, Belarus, Belgien, Belize, Bosnien und Herzegowina, Botsuana, Brasilien, Bulgarien, China, Costa Rica, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Indien, Irland, Island, Israel, Italien, Japan, Kanada, Kasachstan, Kolumbien, Korea, Kroatien, Kuwait, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malawi, Malta, Marokko, Mexiko, Moldau, Monaco, Montenegro, Nicaragua, Niederlande, Nordmazedonien, Norwegen, Pakistan, Philippinen, Polen, Portugal, Rumänien, Russische Föderation, San Marino, Schweden, Schweiz, Serbien, Seychellen, Slowakei, Slowenien, Spanien, Sri Lanka, St. Vincent Grenadinen, Tschechische R, Tunesien, Türkei, Ukraine, Ungarn, USA, Venezuela, Vereinigtes Königreich, Vietnam, Zypern.
Präambel/Promulgationsklausel
Die Unterzeichnerstaaten dieses Übereinkommens –
in dem Wunsch, durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen, dass gerichtliche und außergerichtliche Schriftstücke, die im Ausland zuzustellen sind, ihren Empfängern rechtzeitig zur Kenntnis gelangen,
in der Absicht, dafür die gegenseitige Rechtshilfe zu verbessern, indem das Verfahren vereinfacht und beschleunigt wird –
haben beschlossen, zu diesem Zweck ein Übereinkommen zu schließen, und haben die folgenden Bestimmungen vereinbart:
Zuletzt aktualisiert am
10.09.2020
Gesetzesnummer
20011273
Dokumentnummer
NOR40226380
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