Anlage 35
Anlage 35
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PLASTISCHE CHIRURGIE
A. Definition des Aufgabengebietes:
Das Sonderfach Plastische Chirurgie umfaßt die Deckung oder den Ersatz von Defekten am gesamten Körper, insbesondere bei Mißbildungen, Gewebsverlusten durch Unfall, Tumoroperationen, Verbrennungen und anderen Ursachen sowie die kosmetische Chirurgie mittels Gewebetransfer und Gewebetransplantation, wobei die damit verbundene funktionelle Wiederherstellung im Mittelpunkt steht.
B. Mindestdauer der Ausbildung:
- 1. Hauptfach:
Vier Jahre.
- 2. Pflichtnebenfächer:
2.1. Drei Monate Anatomie oder drei Monate Pathologie oder drei Monate Pathophysiologie;
2.2. zwölf Monate Chirurgie;
2.3. sechs Monate Unfallchirurgie;
2.4. drei Monate Innere Medizin;
- 3. Wahlnebenfächer:
Keine.
C. Inhalt und Umfang der für das Hauptfach erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten, sofern nicht ausdrücklich nur Kenntnisse vorgesehen sind:
- 1. Kenntnisse auf dem Gebiet der Plastischen Chirurgie mit besonderer Berücksichtigung der Ätiologie, Symptomatik, Diagnostik und Differentialdiagnostik, Anatomie, Pathologie, Instrumentenkunde und Asepsis des fachspezifischen Krankengutes;
- 2. Wundheilung, Narbenbildung, Gewebsverpflanzung und Konservierung sowie Transplantationsbiologie;
- 3. Kenntnisse auf dem Gebiet der Humangenetik, der Embryologie und der Teratologie;
- 4. Reanimation, Anästhesieverfahren, Intensivmedizin, Intubation, Infusionstherapie und parenterale Ernährung sowie Bluttransfusion und einschlägige Serologie;
- 5. Kenntnisse der Alloplastiken und der damit zusammenhängenden Probleme sowie der Onkologie;
- 6. Pathologie und Therapie ausgedehnter und tiefer Verbrennungen;
- 7. Kenntnisse der Röntgendiagnostik und anderer bildgebender Verfahren, insbesondere des Stütz- und Bewegungsapparates, des Schädels und der Thoraxorgane sowie Strahlenschutz;
- 8. Eingriffe an Weichteilen von Kopf, Hals insbesondere Tracheotomie, Thoraxwand, Bauchdecke, Mamma, septische Operationen, freie und gestielte Hauttransplantationen, Transplantationen mit mikrochirurgischen Gefäßanastomosen, konstruktive und rekonstruktive Eingriffe an Schädel, Nase, Lidern und Lippen unter besonderer Berücksichtigung der angeborenen Mißbildungen, weiters auf- und abbauende sowie rekonstruktive Eingriffe an der Brust und der Thoraxwand, Verschluß von Defekten der Thoraxwand und der Bauchdecke, chirurgische Behandlung von Narben, Narbengeschwüren und anderen Geschwüren der Körperoberfläche, Strahlenfolgen, Behandlung des Lymphödems, Verbrennungen und Verbrennungsfolgen, Entfernung von Geschwülsten an der Körperoberfläche und Entfernung der regionalen Lymphknoten sowie rekonstruktive Eingriffe nach Entfernung von malignen Geschwülsten;
- 9. Handchirurgie mit Berücksichtigung der Mißbildungen des Bewegungsapparates, rekonstruktive Eingriffe an den Extremitäten;
- 10. Eingriffe an den peripheren Nerven mit besonderer Berücksichtigung der Mikrochirurgie, Ersatzoperationen bei irreparablen Nervenlähmungen, konstruktive Eingriffe nach angeborenen und erworbenen Defekten im Bereich des Schädels, Gesichts, Halses, Extremitäten und äußeren Genitales;
- 11. ästhetisch-chirurgische Eingriffe, insbesondere störende Deformierungen auch ohne funktionelle Behinderung im Bereich des gesamten Körpers sowie formgebende Operationen in allen Körperregionen;
- 12. Nachbehandlung nach plastisch-chirurgischen Eingriffen und Rehabilitation;
- 13. Psychosomatik;
- 14. Kenntnisse umwelt- und arbeitsbedingter Erkrankungen;
- 15. Kenntnisse der Geriatrie;
- 16. Information und Kommunikation mit Patienten über Vorbereitung, Indikation, Durchführung und Risken von Untersuchungen und Behandlungen;
- 17. Dokumentation;
- 18. Kenntnisse der für die Ausübung des ärztlichen Berufes einschlägigen Rechtsvorschriften;
- 19. Begutachtungen.
D. Inhalt und Umfang der für die ergänzende spezielle Ausbildung auf dem Teilgebiet Intensivmedizin erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten, sofern nicht ausdrücklich nur Kenntnisse vorgesehen sind, in der Mindestdauer von drei Jahren:
- 1. Reanimation und Schocktherapie;
- 2. Überwachung Schwerstkranker mit invasiven und nichtinvasiven Methoden;
- 3. Analgesie und Sedierung;
- 4. Pathophysiologie und Korrektur von Störungen des Flüssigkeits- und Säurebasenhaushaltes;
- 5. Bluttransfusion und einschlägige Serologie;
- 6. Pathophysiologie und Therapie von Gerinnungsstörungen;
- 7. Pathophysiologie und Therapie von kardiovaskulären Erkrankungen einschließlich Elektrotherapie;
- 8. Echokardiographie;
- 9. Pathophysiologie und Therapie der respiratorischen Insuffizienz einschließlich der Durchführung assistierter und kontrollierter Beatmungsformen;
- 10. Pathophysiologie und Therapie des akuten Nierenversagens einschließlich extrakorporaler Eliminationsverfahren;
- 11. klinische Toxikologie einschließlich primärer und sekundärer Gifteliminationsverfahren;
- 12. Pathophysiologie und Therapie des akuten Leberversagens, des Leberausfalls sowie gastrointestinaler Blutungen;
- 13. Pathophysiologie und Therapie von akuten endokrinen Krisen;
- 14. Infektionen, insbesondere nosokomiale Infektion und Infektionsprophylaxe;
- 15. Punktionen von Arterien, zentralen Venen, Pleurahöhle, Ascites, Perikard und Lumbalkanal;
- 16. Pathophysiologie, Therapie und Überwachung zerebraler Erkrankungen;
- 17. Kenntnisse in Energie- und Substratstoffwechsel;
- 18. Kenntnisse in Interpretation bildgebender Verfahren.
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