Anlage 2 Lehrpläne für Minderheiten-Volksschulen und für den Unterricht in Minderheitensprachen in Volksschulen in den Bundesländern Burgenland und Kärnten

Alte FassungIn Kraft seit 01.9.2000

Anlage 2

Anlage 2

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LEHRPLAN DER VOLKSSCHULEN (VOLKSSCHULKLASSEN) MIT KROATISCHER ODER MIT KROATISCHER UND DEUTSCHER UNTERRICHTSSPRACHE GRUNDSÄTZE DER PFLICHTGEGENSTÄNDE DER GRUNDSCHULE (MIT AUSNAHME DER

ERSTER TEIL

ALLGEMEINE BESTIMMUNGEN

I. ALLGEMEINE BESTIMMUNGEN FÜR DIE VORSCHULSTUFE

  1. 1. Art und Funktion des Lehrplanes

Auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen ist die Planungsgrundlage für die Arbeit in der Vorschulstufe der Lehrplan. Wegen des kompensatorischen Charakters dieser Schulstufe wird im Lehrplan eine umfassende Aufgabenbeschreibung der vorschulischen Erziehung vorgenommen. Er ist als Planungskonzept angelegt, das dem Lehrer in der Auswahl der Aufgaben und Inhalte ein Eingehen auf die individuellen Bedürfnisse und Voraussetzungen der Kinder, deren Vorkenntnisse in kroatischer und deutscher Sprache und die besonderen Gegebenheiten in der jeweiligen Vorschulklasse ermöglicht.

  1. 2. Verbindliche Übungen

Auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen ist der Lehrstoff der Vorschulstufe im Lehrplan nach verbindlichen Übungen gegliedert. Diese Gliederung der Lehrplanangebote in verbindliche Übungen und deren weitere Untergliederung in Teilbereiche weist den Lehrer auf die Vielseitigkeit seiner Aufgaben hin und zielt auf die Ausgewogenheit des Bildungsangebotes.

Bei der Arbeit in der Vorschulstufe ist von einer strengen Scheidung des Lehrstoffes nach verbindlichen Übungen Abstand zu nehmen, vielmehr ist deren enge Verklammerung sicherzustellen. Die konkrete Lernsituation hat auf die schulischen und außerschulischen Erlebnisse, Erfahrungen und Interessen der Kinder Bezug zu nehmen. Lernanlässe ergeben sich aus kindnahen Sach- und Lebensbereichen.

  1. 3. Planung der Jahresarbeit

Jeder Lehrer hat seiner Arbeit in der Vorschulklasse eine Planung zugrunde zu legen, welche kontinuierlich im Hinblick auf die spezielle Situation seiner Klasse zu entwickeln ist. Angebotene Jahrespläne dienen dem Lehrer als Hilfe für diese Planungsentscheidungen.

Die Planung der Jahresarbeit für eine Vorschulklasse verlangt vom Lehrer besondere Überlegungen hinsichtlich flexibler Gestaltung von Lernsituationen und individueller Fördermaßnahmen. In dieser Planung sind sowohl die Inhalte der einzelnen verbindlichen Übungen aufzunehmen, die allen Kindern angeboten werden sollen, als auch die speziellen Lernangebote zur differenzierenden und individualisierenden Förderung einzelner Schüler und Schülergruppen. Hiebei ist auf die Bedeutung der Sprachförderung ausreichend Bedacht zu nehmen.

  1. 4. Vorschulgruppen
  1. 5. Lernorganisation auf der Vorschulstufe

Bei der Planung und Gestaltung des Schultages ist auf eine entsprechende Rhythmisierung zu achten. Dabei ist auf den Wechsel der Lernbereiche, der individuellen und sozialen Lernphasen (Wechsel der Sozialformen) und der Arbeits- und Pausenzeiten Bedacht zu nehmen.

Innerhalb und in der Wechselwirkung der Lernbereiche ist auf Ausgewogenheit der kognitiven, affektiven und psychomotorischen Lerndimensionen zu achten.

Auf Grund der besonderen psychischen und sozialen Situation der Kinder der Vorschulstufe beginnt der Schultag insbesondere in den ersten Monaten des Unterrichtsjahres mit einer Phase freien Spielens. Bei der Dauer der Lernphasen sowie beim Übergang zu neuen Aktivitäten ist auf die Belastbarkeit der Kinder bzw. auf die Einplanung von entsprechend gestalteten Erholungsphasen Rücksicht zu nehmen. Der Großteil der zur Verfügung stehenden Zeit eines Schultages ist für die Kleingruppenaktivitäten vorzusehen, dies ermöglicht den Kindern die Bestätigung in unterschiedlichen Lernbereichen sowie ein Nebeneinander von verschiedenen didaktischen Grundformen (Arbeit und Spiel).

Kleingruppenaktivitäten stellen eine besonders geeignete Form der Aktivierung und Motivierung der Schüler dar und bieten dem Lehrer Gelegenheit zur individuellen Förderung von Schülern.

Für die Durchführung der Kleingruppenaktivitäten, aber auch für gemeinsames Tun der Klasse, kommt der Einrichtung und Gestaltung des Raumes - auch im Hinblick auf das Bewegungsbedürfnis der Kinder - besondere Bedeutung zu. Durch eine entsprechende Ausstattung wird der Klassenraum zu einer kindgemäßen Lern- und Lebensstätte. Dafür ist zumindest eine Aufgliederung in Spiel-, Bau- und Leseecke mit den entsprechenden Spiel- und Arbeitsmitteln erforderlich.

Gezielte Fördermaßnahmen dürfen grundsätzlich nicht zu Leistungsdruck und Überforderung führen. Dies erfordert genaue Beobachtung und setzt beim Lehrer großes Verständnis für kognitive, physische, emotionale und soziale Belastbarkeit der Kinder voraus. Hausaufgaben sind auf dieser Stufe nicht zu geben.

Zum Beobachten, Erkunden und Klären von Sachverhalten kommt den unmittelbaren Begegnungen mit der Wirklichkeit, insbesondere mit der Begegnung der kroatischen und der deutschen Sprache im täglichen Leben auch außerhalb des Schulhauses besondere Bedeutung zu; in diesem Zusammenhang kommt den Lehrausgängen großes Gewicht zu.

  1. 6. Zusammenarbeit mit Erziehungsberechtigten, schulischen und außerschulischen Einrichtungen

Im Hinblick auf die Aufgaben der Vorschulstufe ist der enge Kontakt zwischen Lehrer und Eltern besonders wichtig. Hiebei hat der Lehrer die Eltern insbesondere über Maßnahmen zu beraten, die die Gesamtentwicklung des Kindes fördern, sodaß die Schulfreie im vollen Ausmaß erreicht werden kann. Diese Zusammenarbeit wird in besonderem Maße gefördert, wenn die Eltern auch an der Gestaltung schulischer Aktivitäten mitwirken.

Für die individuelle Förderung der Kinder in der Vorschulstufe ist auch die Kooperation der Lehrer mit anderen Einrichtungen erforderlich. Besonders wichtig ist die Kontaktnahme mit dem Kindergarten und der ersten Schulstufe der Grundschule. Wertvolle Hilfestellung kann durch den schulpsychologischen Dienst, den Schularzt und gegebenenfalls durch den Sprachheillehrer erfolgen.

  1. 7. Betreuungsplan für ganztägige Schulformen

Abschnitt II Z 12 (schulautonome Lehrplanbestimmungen) letzter Absatz und Z 13 (Betreuungsplan für ganztägige Schulformen) finden mit der Maßgabe Anwendung, daß sich die gegenstandsbezogene Lernzeit im Sinne eines zeitgemäßen Vorschulunterrichtes primär auf verbindliche Übungen bezieht.

II. ALLGEMEINE BESTIMMUNGEN FÜR DIE GRUNDSCHULE (MIT AUSNAHME DER

VORSCHULSTUFE)

  1. 1. Art und Gliederung des Lehrplanes

Der Lehrplan der Grundschule mit kroatischer bzw. mit kroatischer und deutscher Unterrichtssprache ist ein Lehrplan mit Rahmencharakter. Dieser äußert sich in der allgemeinen Festlegung des Bildungsziels, der Bildungs- und Lehraufgaben und des Lehrstoffs für die einzelnen Unterrichtsgegenstände sowie der fächerübergreifenden Lernbereiche. Der Lehrplan bildet die Grundlage für die eigenverantwortliche Planung und Durchführung des Unterrichts durch den Lehrer.

Mit dem allgemeinen Bildungsziel und den Bildungs- und Lehraufgaben der einzelnen Unterrichtsgegenstände ist der Lehrplan zielorientiert. Der Lehrstoff der einzelnen Unterrichtsgegenstände deckt den Inhaltsaspekt des Kroatischunterrichts ab. Die allgemeinen didaktischen Grundsätze und die den einzelnen Unterrichtsgegenständen zugeordneten didaktischen Grundsätze geben Leitlinien für unterrichtliches Entscheiden und Handeln.

Für den Sachunterricht, Deutsch, Lesen, Mathematik, Musikerziehung, Bildnerische Erziehung, Schreiben, Werkerziehung und Leibesübungen gelten die Bestimmungen des jeweiligen Lehrplanes der Volksschule, siebenter Teil, mit der Maßgabe, daß der Unterricht (ausgenommen in Deutsch, Lesen und Schreiben) den Vorkenntnissen der Kinder entsprechend nach Möglichkeit in annähernd gleichem Ausmaß in kroatischer und deutscher Sprache zu erteilen ist.

Der Lehrstoff ist im Lehrplan in der Regel in zwei Spalten dargestellt:

In der linken Spalte wird die stoffliche Grobstruktur angegeben und dadurch die inhaltliche Linienführung eines Unterrichtsgegenstandes verdeutlicht. In der rechten Spalte wird die Grobstruktur modellhaft konkretisiert, sehr oft beispielhaft interpretiert.

Der Lehrplan umfaßt

Allgemeine Bestimmungen einschließlich der Unterrichtsprinzipien,

Allgemeines Bildungsziel,

Allgemeine didaktische Grundsätze,

Stundentafel,

Bildungs- und Lehraufgaben sowie Lehrstoff und didaktische

Grundsätze der Unterrichtsgegenstände.

  1. 2. Zusammenfassung der Schulstufen

Die je einem Schuljahr entsprechenden Schulstufen werden im Lehrplan der Volksschule (Grundschule) zu je zwei Grundstufen zusammengefasst, und zwar so, dass sich die Grundstufe I über die erste und zweite Schulstufe (nach Bedarf auch über die Vorschulstufe) und die Grundstufe II über die dritte und vierte Schulstufe erstreckt. Die Grundstufe I und die Grundstufe II bilden die Grundschule.

Innerhalb einer Grundstufe sind die im Lehrplan angegebenen Jahresziele als Richtmaß anzusehen. Die Zusammenfassung von Schulstufen ermöglicht die Verlängerung der Lernzeit durch einen sich über zwei Unterrichtsjahre erstreckenden Zeitraum, wenn dies aus didaktischen Gründen erforderlich ist.

Erforderlichenfalls kann die Schulkonferenz mit Zustimmung des Bezirksschulrates und des Landesschulrates einzelne Teilaufgaben von einer Schulstufe auf die andere verlegen.

Zum Schuleingangsbereich vergleiche auch Punkt 9.

  1. 3. Gliederung der Bildungsangebote nach Unterrichtsgegenständen - Dauer unterrichtlicher Einheiten

Auf Grund der §§ 6 und 10 des Schulorganisationsgesetzes ist der Lehrstoff der Grundschule nach Unterrichtsgegenständen gegliedert, denen in den Stundentafeln Zeitrichtwerte zugeordnet werden. Damit ist der Lehrer verpflichtet, den Kindern Bildungsangebote aus allen angeführten Lernbereichen zu machen. Dem Wesen des Grundschulunterrichts entspricht es, eine strenge Scheidung des Lehrstoffs nach Unterrichtsgegenständen zu vermeiden. Dies ist schon deshalb nötig, weil der Unterricht in der Grundschule - besonders auf der Grundstufe I - womöglich von den Erfahrungen, Interessen und Bedürfnissen der Kinder ausgeht oder diese zumindest einbezieht. Somit sind die Lernanlässe oft situationsorientiert und fachübergreifend. Auf der Grundstufe II wird sich der Unterricht in größerem Ausmaß an den Eigengesetzlichkeiten bestimmter Lernbereiche orientieren.

Die Dauer unterrichtlicher Einheiten in der Grundschule orientiert sich vor allem an der Konzentrations- und Lernfähigkeit der Kinder und hängt von der jeweiligen Lehraufgabe und vom Lehrstoff ab. Sie wird sich deshalb - mit Ausnahme von raum- bzw. personengebundenem Unterricht (zB Leibesübungen, Werkerziehung) - im allgemeinen nicht an der schulorganisatorischen Zeiteinheit „Unterrichtsstunde" orientieren. Im Stundenplan ist daher nur der raum- bzw. personengebundene Unterricht und der Kroatisch- bzw. Deutschunterricht auszuweisen.

Die unverbindliche Übung Lebende Fremdsprache ist auf der 1. und 2. Schulstufe der Grundstufe I integrativ zu führen (in kürzeren Einheiten fächerübergreifend). Auf der Grundstufe II kann die unverbindliche Übung Lebende Fremdsprache im Rahmen der in der Stundentafel vorgesehenen Wochenstunden in längeren Unterrichtseinheiten bzw. integrativ geführt werden.

  1. 4. Unterrichtsprinzipien

Der Schule sind viele Bildungs- und Erziehungsaufgaben gestellt, die nicht einem Unterrichtsgegenstand oder wenigen Unterrichtsgegenständen zugeordnet werden können, sondern nur fächerübergreifend im Zusammenwirken vieler oder aller Unterrichtsgegenstände zu bewältigen sind. Kennzeichnend für diese Bildungs- und Erziehungsaufgaben ist, daß sie in besonderer Weise die Grundsätze der Lebensbezogenheit und Anschaulichkeit und die Konzentration der Bildung berücksichtigen; kennzeichnend für sie ist ferner, daß sie nicht durch Lehrstoffangaben allein beschrieben werden können, sondern als Kombination stofflicher, methodischer und erzieherischer Anforderungen zu verstehen sind; und schließlich, daß sie unter Wahrung ihres interdisziplinären Charakters jeweils in bestimmten Unterrichtsgegenständen oder Teilen von Unterrichtsgegenständen einen stofflichen Schwerpunkt besitzen.

Als solche Bildungs- und Erziehungsaufgaben, die auch „Unterrichtsprinzipien" genannt werden, sind aufzufassen:

Gesundheitserziehung

Leseerziehung

Medienerziehung

Musische Erziehung

Politische Bildung (einschließlich Friedenserziehung)

Interkulturelles Lernen

Sexualerziehung

Sprecherziehung

Erziehung zum Umweltschutz

Verkehrserziehung

Wirtschaftserziehung (einschließlich Sparerziehung und Konsumentenerziehung).

Die Umsetzung der Unterrichtsprinzipien im Schulalltag erfordert eine wirksame Koordination der Unterrichtsgegenstände unter Ausnützung ihrer Querverbindungen, den Einsatz geeigneter zusätzlicher Unterrichtsmittel und allenfalls die gelegentliche Heranziehung außerschulischer Fachleute. Für diese Umsetzung bieten sich vor allem projektorientierter Unterricht und Formen offenen Unterrichts an. Die Unterrichtsprinzipien sollten jedoch nicht eine Vermehrung des Lehrstoffs bewirken, sondern zu einer intensiven Durchdringung und gezielten Auswahl des im Lehrplan beschriebenen Lehrstoffs beitragen. Unterrichtsprinzipien bleiben auch gleichbedeutend, wenn in bestimmten Schulstufen zur selben Thematik eigene Unterrichtsgegenstände geführt werden.

  1. 5. Entscheidungsfreiräume im Lehrplan - Methodenfreiheit und Methodengerechtheit

Der Rahmencharakter des Lehrplanes ermöglicht dem Lehrer Entscheidungsfreiräume hinsichtlich der Auswahl und Gewichtung, der zeitlichen Verteilung, der Konkretisierung und Strukturierung der Lehrstoffe sowie hinsichtlich der Festlegung der Unterrichtsmethoden und -mittel nach verschiedenen didaktischen Gesichtspunkten. Aus dieser Entscheidungsfreiheit des Lehrers hinsichtlich seiner Unterrichtsarbeit erwächst ihm seine pädagogische und didaktische Verantwortung. Wahl und Anwendung von Unterrichtsmethoden sind zudem eine schöpferische Leistung.

Für die Auswahl und Gewichtung der Lehrstoffe innerhalb der einzelnen Unterrichtsgegenstände ist Ausgewogenheit anzustreben; soziale, emotionale, intellektuelle und körperliche Bildung stehen in engem Zusammenhang und sind daher entsprechend zu berücksichtigen. Außerdem sollen für die Auswahl und Gewichtung der Lehrstoffe folgende Grundsätze beachtet werden:

  1. - die Berücksichtigung des Lernstandes der Klasse im allgemeinen so wie einzelner Schüler im besonderen;
  2. - die Berücksichtigung des sozialen und kulturellen Umfeldes des Kindes und der Schule sowie aktueller Anlässe;
  3. - das Vermeiden von Überlastungen bzw. Überforderungen des Schülers durch zu umfangreiche, verfrühte oder zu komprimierte Anforderungen, die sowohl der notwendigen Vertiefung und Verinnerlichung von Lern- und Bildungsinhalten als auch einer ausgewogenen Persönlichkeitsentwicklung hinderlich sind;
  4. - die Berücksichtigung exemplarischer Lehrstoffe, das heißt solcher Inhalte, die in besonderer Weise geeignet erscheinen, grundlegende und bedeutsame Einsichten und Erkenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten, Erfahrungen und Erlebnisse auf andere Sachverhalte zu übertragen.
  1. 6. Unterrichtsplanung

Im Sinne des § 17 Abs. 1 des Schulunterrichtsgesetzes ist unterrichtliches Planen Ausdruck der eigenständigen und verantwortlichen Unterrichts- und Erziehungsarbeit des Lehrers.

Der Lehrplan dient dem Lehrer bei seiner Planung als Grundlage für

  1. - die Konkretisierung des allgemeinen Bildungsziels, der besonderen Bildungsaufgaben und fachübergreifenden Lernbereiche sowie der Bildungs- und Lehraufgaben der einzelnen Unterrichtsgegenstände;
  2. - die Konkretisierung und Auswahl der Lehrstoffe; dabei Berücksichtigung der geographischen, sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Bedingungen einer Region bzw. Hinweise auf besondere örtliche Gegebenheiten;
  3. - die zeitliche Verteilung und Gewichtung der Ziele und Lehrstoffe;
  4. - die Festlegung der Methoden (Unterrichtsgliederung, Sozial- und Arbeitsformen, Projekte, Differenzierungsmaßnahmen und ähnliches) und Medien des Unterrichts.
  1. 7. Lernen und Lehren in der Grundschule
  1. a) Lernformen
  1. - Lernen im Spiel
  2. - offenes Lernen
  3. - projektorientiertes Lernen
  4. - entdeckendes Lernen
  5. - informierendes Lernen
  6. - wiederholendes und übendes Lernen ua. mehr.
  1. b) Lerngesetzmäßigkeiten und Lerntechniken
  1. 8. Zusammenarbeit mit Erziehungsberechtigten, schulischen und außerschulischen Einrichtungen

Im Hinblick auf die vielfältigen Aufgaben der Grundschule ist ein enger Kontakt zwischen der Schule und den Erziehungsberechtigten wichtig. Lehrer und Eltern sollten insbesondere über Maßnahmen beraten, die erforderlich sind, um eine bestmögliche Förderung der Kinder in kroatischer und deutscher Sprache sicherzustellen. Diese Zusammenarbeit wird in besonderem Maße gefördert, wenn die Eltern auch an der Gestaltung schulischer Aktivitäten mitwirken. Für die individuelle Förderung der Kinder in der Grundschule ist auch die Kooperation der Lehrer mit anderen Einrichtungen vorteilhaft. In der Phase des Schuleintritts bzw. des Schulübertritts ist die Kontaktnahme mit vorschulischen Einrichtungen bzw. mit weiterführenden Schulen wünschenswert. Wertvolle Hilfestellung kann vor allem durch den schulpsychologischen Dienst, den Schularzt und gegebenenfalls durch den Sprachheillehrer erfolgen.

Aber auch die enge Wechselwirkung von schulischem und außerschulischem Lernen macht eine kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen der Schule und den Eltern bzw. Erziehungsberechtigten erforderlich. Je konsequenter die gegenseitige Information wahrgenommen wird, desto leichter wird es gelingen, Unterschiede in den Erziehungsformen der Schule und jenen des Elternhauses zu erkennen und pädagogische Maßnahmen zu überlegen. Dem Lehrer fällt auch die Aufgabe zu, die Erziehungsberechtigten über Inhalte und Gestaltung des Unterrichts zu informieren. Für die Erziehungs- und Unterrichtsarbeit des Lehrers kann es eine große Hilfe sein, wenn ihm die Erziehungsberechtigten Aufschlüsse über das Kind geben.

  1. 9. Schuleintritt - Schulübertritt

Einer pädagogischen Gestaltung der Schuleingangsphase kommt besondere Bedeutung zu. In Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten und vorschulischen Institutionen soll der Schuleintritt möglichst harmonisch erfolgen.

In den ersten Schultagen und Schulwochen erwirbt das Kind wichtige Orientierungen für künftiges Leben und Lernen. Das Kind soll Zeit und Gelegenheit haben, seine Mitschüler kennenzulernen und zu ihnen wie zum Lehrer positive Kontakte herzustellen. Es soll mit dem Schulhaus und der Zeiteinteilung in der Schule vertraut werden.

Diese ersten schulischen Erfahrungen entscheiden mit darüber, ob sich die Lernfähigkeit und Lernbereitschaft eines Kindes entsprechend entwickeln können. Es ist daher darauf zu achten, daß zunächst die dem Kind bekannten und vertrauten Formen des täglichen Lebens, der Sprache, des Spielens und des häufig eher zufälligen Lernens von der Schule aufgenommen werden. Allmählich und behutsam sind diese Formen zu den eher zielorientierten Lernformen der Grundschule zu erweitern.

Anzustreben ist eine sachbezogene Arbeitshaltung, die unter anderem durch Genauigkeit, Sorgfalt und Ausdauer gekennzeichnet ist, die aber auch Hilfsbereitschaft und Rücksichtnahme mit einschließt.

Besonderes Augenmerk ist darauf zu richten, daß es nicht durch ein zu rasches Ansteigen der Lernanforderungen im Schuleingangsbereich bei einzelnen Schülern zu Überforderungen kommt.

Erfahrungsaustausch zwischen Lehrern und Eltern kann widersprüchliche Lern- und Erziehungsmuster durchschaubar machen und daraus resultierende Belastungen für Kinder abbauen.

Derartige Ziele werden nur dann erreichbar sein, wenn im Sinne der Schulpartnerschaft (siehe die §§ 62, 63a sowie § 19 Abs. 8 des Schulunterrichtsgesetzes) die Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus sowie ein entsprechendes Vertrauensverhältnis gegeben sind.

  1. 10. Klassenübergreifende und gemeinschaftsfördernde Maßnahmen

Zum Zwecke des gegenseitigen Verständnisses, der gegenseitigen sprachlichen und kulturellen Wertschätzung und des Abbaues von Vorurteilen sollen besondere Maßnahmen wirksam werden.

An allen Schulen, an welchen neben zweisprachig geführten Klassen auch deutschsprachige Klassen geführt werden, sind klassenübergreifende, gemeinschaftsfördernde Maßnahmen vorzusehen.

Im Sinne des interkulturellen und sozialen Lernens sind unverbindliche Übungen, Freigegenstände sowie verschiedene Unterrichtsprojekte grundsätzlich klassen- bzw. schulstufenübergreifend anzubieten und durchzuführen.

Die genannten Maßnahmen sollen sicherstellen, daß auch jene einsprachigen Kinder, die keinen unterrichtsbedingten Kontakt mit zweisprachigen Kindern haben, regelmäßig in der Schule gemeinsam tätig sein können. Diese gemeinsamen Aktivitäten dürfen zu keiner Verkürzung des zweisprachigen Unterrichts führen.

Die im Volksschullehrplan angesprochenen kindgemäßen Lernformen (Lernen im Spiel, offenes Lernen, projektorientiertes Lernen usw.) ermöglichen darüber hinaus vielfältige klassen- bzw. schulstufenübergreifende Aktivitäten.

  1. 11. Erteilung des Unterrichts in Werkerziehung in der Grundschule

Auf der Grundstufe I ist der Unterricht in Werkerziehung (Schwerpunkt A: Produktgestaltung im textilen Bereich und Schwerpunkt B: Bauen - Wohnen, Technik, Produktgestaltung) vom Lehrer für Werkerziehung zu erteilen. Auf der Grundstufe II ist der Unterricht in Werkerziehung, soweit dieser den Schwerpunkt A (Produktgestaltung im textilen Bereich) umfaßt, vom Lehrer für Werkerziehung und, soweit der Unterricht den Schwerpunkt B (Bauen - Wohnen, Technik, Produktgestaltung) umfaßt, vom Klassenlehrer zu erteilen.

  1. 12. Schulautonome Lehrplanbestimmungen

Schulautonome Lehrplanbestimmungen (§ 6 Abs. 1 des Schulorganisationsgesetzes) sind in der Grundschule im Bereich der Festlegung von Wochenstunden von Pflichtgegenständen sowie im Bereich der unverbindlichen Übungen vorgesehen (Stundentafel der Grundschule sowie Z 3 der Bemerkungen zur Stundentafel der Grundschule).

Schulautonome Lehrplanbestimmungen haben sich an der jeweiligen Bedarfs- und Problemsituation in einer Klasse oder Schule an einem bestimmten Schulort sowie aus den daraus resultierenden Wunsch- bzw. Zielvorstellungen zu orientieren und haben den zur Verfügung stehenden Rahmen an Lehrerwochenstunden und Möglichkeiten der räumlichen und ausstattungsmäßigen Gegebenheiten der Schule zu beachten.

Sofern durch die schulautonomen Lehrplanbestimmungen ein höheres Stundenausmaß vorgesehen wird, als für den Fall des Nichtbestehens schulautonomer Lehrplanbestimmungen in diesem Lehrplan vorgeschrieben wird, können durch die zusätzlichen Lehrplanbestimmungen zusätzliche Bildungs- und Lehraufgaben, didaktische Grundsätze und Lehrstoffumschreibungen vorgenommen werden. In diesem Zusammenhang sind folgende Gesichtspunkte von grundsätzlicher Bedeutung:

  1. 1. Im Rahmen des Konzeptes der Allgemeinbildung ist ein breitgefächertes Bildungsangebot sicherzustellen, das die Vielfalt von Begabungen und Interessen berücksichtigt und zu frühe Spezialisierungen vermeidet.
  2. 2. Allgemeinbildung schließt eine zu frühe, einengende Ausrichtung an möglichen Schul- und Berufslaufbahnen durch spezielle Vorbereitungs- und Qualifikationsangebote aus. Dies steht nicht im Widerspruch zum Bedarf nach erweiterten und intensivierten Angeboten zur Berufsorientierung und Schullaufbahnberatung.
  3. 3. Auf die Bildungsaufgabe der Volksschule und die Übertrittsmöglichkeiten ist Bedacht zu nehmen.
  4. 4. Bei der Erweiterung des Lernangebotes im Rahmen bestehender Unterrichtsgegenstände hat es sich um eine vertiefende, besondere Interessen und Begabungen der Schüler berücksichtigende Erweiterung zu handeln, die nicht Bildungsinhalte anderer Schularten in wesentlichen Bereichen vorwegnehmen darf.
  1. 13. Betreuungsplan für ganztägige Schulformen

Abschnitt II Z 14 des ersten Teiles der Verordnung über die Lehrpläne der Volksschule und der Sonderschulen, BGBl. Nr. 134/1963, in der jeweils geltenden Fassung findet Anwendung.

ZWEITER TEIL

ALLGEMEINES BILDUNGSZIEL

Die Volksschule hat - wie alle österreichischen Schulen - im Sinne des § 2 des Schulorganisationsgesetzes die Aufgabe, an der Entwicklung der Anlagen der Jugend nach sittlichen, religiösen und sozialen Werten sowie nach den Werten des Wahren, Guten und Schönen durch einen ihrer Entwicklungsstufe und ihrem Bildungsweg entsprechenden Unterricht mitzuwirken. Sie hat die Jugend mit dem für das Leben und den künftigen Beruf erforderlichen Wissen und Können auszustatten und zum selbsttätigen Bildungserwerb zu erziehen.

Die jungen Menschen sollen zu gesunden, arbeitstüchtigen, pflichttreuen und verantwortungsbewußten Gliedern der Gesellschaft und Bürgern der demokratischen und bundesstaatlichen Republik Österreich und zu Burgenländern, die sich bewußt zur Zweisprachigkeit bekennen, herangebildet werden. Sie sollen zu selbständigem Urteil und sozialem Verständnis geführt, dem politischen und weltanschaulichen Denken anderer aufgeschlossen sowie befähigt werden, am Wirtschafts- und Kulturleben der eigenen Volksgruppe, Österreichs, Europas und der Welt Anteil zu nehmen und in Freiheits- und Friedensliebe an den gemeinsamen Aufgaben der Menschheit mitzuwirken.

Gemäß § 9 des Schulorganisationsgesetzes hat die Volksschule in der Vorschulstufe die Aufgabe, jene Kinder, die in dem betreffenden Kalenderjahr schulpflichtig geworden sind, jedoch nicht die Schulreife besitzen, und ebenso jene, deren vorzeitige Aufnahme in die 1. Schulstufe widerrufen wurde, im Hinblick auf die für die

  1. 1. Schulstufe erforderliche Schulreife zu fördern.

Die Volksschule hat in den ersten vier Schulstufen der Grundschule eine für alle Schüler gemeinsame Elementarbildung zu vermitteln. Dabei soll den Kindern eine grundlegende und ausgewogene Bildung im sozialen, emotionalen, intellektuellen und körperlichen Persönlichkeitsbereich ermöglicht werden.

Ausgehend von den individuellen Voraussetzungen der einzelnen Schüler, hat die Grundschule daher folgende Aufgabe zu erfüllen:

  1. - Entfaltung und Förderung der Lernfreude, der Fähigkeiten, Interessen und Neigungen;
  2. - Stärkung und Entwicklung des Vertrauens des Schülers in seine eigene Leistungsfähigkeit;
  3. - Erweiterung bzw. Aufbau einer sozialen Handlungsfähigkeit (mündiges Verhalten, Zusammenarbeit, Einordnung, Entwicklung und Anerkennung von Regeln und Normen);
  4. - Erweiterung sprachlicher Fähigkeiten in kroatischer und deutscher Sprache (Kommunikationsfähigkeit, Ausdrucksfähigkeit);
  5. - Entwicklung und Vermittlung grundlegender Kenntnisse, Fertigkeiten, Fähigkeiten, Einsichten und Einstellungen, die dem Erlernen der elementaren Kulturtechniken, einer sachgerechten Begegnung und Auseinandersetzung mit der Umwelt sowie einer breiten Entfaltung im musisch-technischen und im körperlich-sportlichen Bereich dienen;
  6. - schrittweise Entwicklung einer entsprechenden Lern- und Arbeitshaltung (Ausdauer, Sorgfalt, Genauigkeit, Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme);
  7. - ausgehend von den eher spielorientierten Lernformen der vorschulischen Zeit zu bewußtem, selbständigem, zielerreichendem Lernen hinführen.
  1. - für die Bewältigung lebenspraktischer Erfordernisse,
  2. - für das Gelingen positiver Kommunikations- und Kooperationsprozesse in der individuellen Lebenswelt,
  3. - für die Verwirklichung persönlicher Beiträge zum friedlichen Zusammenleben der Volksgruppen

Volksschule als sozialer Lebens- und Erfahrungsraum

Die Schule ist ein vielfältiger Erfahrungs- und Handlungsraum für Schüler, Lehrer und Eltern. Schulleben geht über den Unterricht weit hinaus. Neben sachlichem Lernen findet in der Schule immer auch soziales Lernen in unterschiedlichen Formen und Situationen statt.

Die Volksschule muß dem Kind Raum und Schutz gewähren, damit es Selbstwertgefühl entwickeln und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten aufbauen kann. Durch eine Situation gefühlsmäßiger Sicherheit und Entspanntheit wird einerseits schulisches Lernen begünstigt, andererseits wird aber auch soziales Verhalten positiv beeinflußt. Eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür ist das grundsätzlich wertschätzende Verhalten des Lehrers jedem einzelnen Kind gegenüber. Ein Klima des Vertrauens, der Zuneigung, der Anerkennung und Offenheit begünstigt soziale Verhaltensformen der Kinder.

Die Volksschule soll den Kindern die Möglichkeit geben, ihre Bedürfnisse und Interessen unter Berücksichtigung anderer Personen wahrzunehmen und zu vertreten.

Konflikte, die sich aus dem Zusammenleben bzw. aus Interessenunterschieden ergeben, müssen frühzeitig zum Gegenstand gemeinsamer Reflexion gemacht werden; dabei wird der Schüler Mittel und Wege der Konfliktbewältigung kennenlernen.

Eine besondere sozialerzieherische Aufgabe erwächst der Grundschule dort, wo sie interkulturelles Lernen ermöglichen kann, weil Kinder mit deutscher und nichtdeutscher Muttersprache unterrichtet werden. Die Aspekte des interkulturellen Lernens unter besonderer Berücksichtigung des Kulturgutes der kroatischen Volksgruppe werden im besonderen Maße im Burgenland zu verwirklichen sein.

Im Rahmen der Auseinandersetzung mit dem Kulturgut der Kroaten sind insbesondere Aspekte wie Lebensgewohnheiten, Sprache, Brauchtum, Texte (zB Erzählungen, Märchen, Sagen), Tradition, Liedgut usw. aufzugreifen.

Interkulturelles Lernen beschränkt sich nicht bloß darauf, andere Kulturen kennenzulernen. Vielmehr geht es um das gemeinsame Lernen, um das Begreifen, Erleben und Mitgestalten kultureller Werte. Aber es geht auch darum, Interesse und Neugier an kulturellen Unterschieden zu wecken, um nicht nur kulturelle Einheit, sondern auch Vielfalt als wertvoll erfahrbar zu machen.

Interkulturelles Lernen soll in diesem Zusammenhang einen Beitrag zum besseren gegenseitigen Verständnis bzw. zur besseren gegenseitigen Wertschätzung, zum Erkennen von Gemeinsamkeiten und zum Abbau von Vorurteilen leisten. Querverbindungen zum didaktischen Grundsatz des sozialen Lernens und zum Unterrichtsprinzip Politische Bildung einschließlich Friedenserziehung sind sicherzustellen.

Eine günstige Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit und das Lernen der Kinder sind in hohem Maße von der Persönlichkeit des Lehrers abhängig. Aus der Sicht der Schüler befindet sich der Lehrer in einer Vorbildrolle. Diese Rolle wird bestimmt durch Art und Fähigkeit des Lehrers, dem Schüler offen zu begegnen. Er soll auf die Bedürfnisse des einzelnen eingehen, auftretende Schwächen mit Einfühlung und Verständnis akzeptieren und an ihrer Behebung bewußt mitarbeiten. Darüber hinaus muß der Lehrer durch sein Verhalten Vorbild in Konfliktsituationen, Partner in mitmenschlichen Beziehungen sowie Helfer und Berater bei der Auseinandersetzung mit Schwierigkeiten sein. Bei der täglichen Unterrichtsgestaltung darf sich der Lehrer nicht ausschließlich als Wissensvermittler und Belehrender, sondern auch als Lernender verstehen.

Nicht nur Lehrerverhalten, sondern auch bestimmte Rahmenbedingungen für Unterricht spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle:

kooperative Arbeitsformen, Abbau zu starker Lenkung, Einschränkung von Konkurrenzsituationen usw. Dadurch erfahren die Selbsttätigkeit und die Eigeninitiative der Schüler eine besondere Förderung.

DRITTER TEIL

ALLGEMEINE DIDAKTISCHE GRUNDSÄTZE

Die im Lehrplan der Volksschule, Dritter Teil, enthaltenen allgemeinen didaktischen Grundsätze (I. Allgemeine didaktische Grundsätze für die Grundschule) gelten auch für die zweisprachigen Volksschulen (Volksschulklassen) mit der Maßgabe, dass der Abschnitt I (Allgemeine didaktische Grundsätze für die Grundschule) wie folgt ergänzt wird:

Didaktische Hinweise für den zweisprachigen Unterricht

Zweisprachiger Unterricht hat grundsätzlich davon auszugehen, daß beim Spracherwerb und bei der Spracherweiterung - im Unterschied zum Fremdsprachenunterricht - dem jeweiligen familialen Hintergrund sowie dem sprachlichen Umfeld der Schule außerordentlich hohe Bedeutung zukommt.

Das heißt, daß im unmittelbaren Umfeld des Kindes (Familie, Freundeskreis usw.) beide Sprachen in unterschiedlichem Ausmaß vorhanden sind und Verwendung finden.

Aus diesen Gegebenheiten erfährt der zweisprachige Unterricht seine besondere Begründung, bezieht daraus hohe Motivation und bietet vielfältige Möglichkeiten praxisbezogener Unterrichtsgestaltung.

Ausgangspunkte für methodisch-didaktische Überlegungen sind daher einerseits die sprachlichen Lernvoraussetzung der Schüler und andererseits die unterschiedlichen Möglichkeiten, beide Sprachen zu gebrauchen:

  1. - Beobachtung und Einschätzung der individuellen sprachlichen Vorerfahrung der Kinder;
  2. - Vertrauen in die eingene (Anm.: richtig: eigene) Sprechfähigkeit wecken bzw. Hemmungen bei der Verwendung beider Sprachen abbauen;
  3. - Sprechanlässe aus unmittelbaren Lebenssituationen des Kinder herleiten (zB Einbeziehung von Eltern bzw. Erziehungsberechtigten oder außerschulische Fachleute, Lernanlässe außerhalb der Klasse);
  4. - didaktische Analyse des sprachlichen und sozialen Umfeldes des Kindes als Grundlage für die Planung typischer, kommunikativer Sprechanlässe;
  5. - spontane Sprechanlässe im Schulalltag aufgreifen;
  6. - die Sprache des Lehrers hat Vorbildwirkung und leistet auch einen Beitrag zur Sprachentwicklung der Schüler;
  7. - Ausweitung der kommunikativen Fähigkeiten durch besondere Wertschätzung der Herkunftssprache/n sowie durch eine behutsame Hinführung in Richtung der burgenländisch-kroatischen Schriftsprache.

VIERTER TEIL

ÜBUNGEN

a) Stundentafel der Vorschulstufe

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Verbindliche Übungen/Obavezne vjezbe Klasse

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Religion/Vjeronauk ....................... 2

Sachbegegnung/Predmetna nastava .......... 1,5

Verkehrserziehung/Prometni odgoj ......... 0,5

Sprache und Sprechen/Jezik i govor ....... 3,5

Mathematische Früherziehung/Rani

matematicki odgoj ........................ 1,5

Singen und Musizieren/Pjevanje i

muziciranje .............................. 1,5

Rhythmisch-musikalische

Erziehung/Ritmicko-muzicki odgoj ......... 1

Bildnerisches Gestalten/Likovno

oblikovanje .............................. 1

Werkerziehung/Rucni rad .................. 1

Leibesübungen/Tjelovjezba ................ 4

Spiel/Igranje ............................ 2,5

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Gesamtwochenstundenzahl ... 20

Bemerkungen zur Stundentafel

Die in der Stundentafel für die einzelnen verbindlichen Übungen angeführten Wochenstunden sind als Richtmaß aufzufassen, wobei die Aufteilung der zur Verfügung stehenden Zeit auf kleinere Lernsequenzen dem Lehrer überlassen bleibt.

b) Stundentafel der Grundschule

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Pflichtgegenstände/Obavezni Schulstufen und Wochenstunden

predmeti 1. 2. 3. 4.

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Religion/Vjeronauk ............... 2 2 2 2

Sachunterricht/Predmetna nastava . 2 2 3 3

Deutsch, Lesen, Schreiben/Nimski,

citanje, pisanje ................. 5 - 6 5 - 6 - -

Deutsch, Lesen/Nimski, citanje ... - - 5 - 6 5 - 6

Kroatisch, Lesen,

Schreiben/Hrvatski, citanje,

pisanje .......................... 3 - 4 3 - 4 - -

Kroatisch, Lesen/Hrvatski, citanje - - 3 - 4 3 - 4

Mathematik/Matematika ............ 4 4 4 4

Musikerziehung/Muzicki odgoj ..... 1 1 1 1

Bildnerische Erziehung/Likovni

odgoj ............................ 1 1 - -

Bildnerische Erziehung,

Schreiben/Likovni odgoj, pisanje . - - 1 - 2 1 - 2

Werkerziehung/Rucni rad ........... 1 1 1 - 2 1 - 2

Leibesübungen/Tjelovjezba ......... 1 1 2 - 3 2 - 3

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Verbindliche Übung/Obavezne vjezbe

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Verkehrserziehung/Prometni odgoj.. x *1) x *1) x *1) x *1)

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Gesamtwochenstundenzahl .......... 21 21 25 25

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Förderunterricht/Dopunska nastava

---------------------------------------------------------------------

- fächerübergreifend/za razlicne

predmete........................ 1 1 1 1

- Kroatisch/Hrvatski.............. 1 1 1 1

---------------------------------------------------------------------

Unverbindliche Übungen/Neobavezne Schulstufen und Wochenstunden

vjezbe 1. 2. 3. 4.

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1. Ermächtigung für schulautonome Lehrplanbestimmungen:

Chorgesang/Pjevanje u zboru ........ bis zu 80 Jahresstunden

Spielmusik/Muziciranje .............. bis zu 80 Jahresstunden

Leibesübungen/Tjelovjezba ........... bis zu 80 Jahresstunden

Darstellendes Spiel/Dramske vjezbe .. bis zu 80 Jahresstunden

Musikalisches Gestalten/Muzicko

oblikovanje ......................... bis zu 80 Jahresstunden

Bildnerisches Gestalten/Likovno

oblikovanje ......................... bis zu 80 Jahresstunden

Lebende Fremdsprache/Tudji jezik .... bis zu 80 Jahresstunden

Interessen- und

Begabungsförderung/Podupiranje

zanimanj i razvijanja nadarenosti ... bis zu 80 Jahresstunden

Muttersprachlicher

Unterricht/Materinski jezik ......... 2 - 6 2 - 6 2 - 6 2 - 6

2. Soweit keine schulautonomen Lehrplanbestimmungen bestehen:

Chorgesang/Pjevanje u zboru *2) ... 2 2 2 2

Spielmusik/Muziciranje ............ 1 1 1 1

Leibesübungen/Tjelovjezba ......... 2 2 2 2

Darstellendes Spiel/Dramske vjezbe. 1 1 1 1

Musikalisches Gestalten/Muzicko

oblikovanje ....................... 2 2 2 2

Bildnerisches Gestalten/Likovno

oblikovanje ....................... 2 2 2 2

Lebende Fremdsprache/Tudji jezik .. x *3) x *3) 1 1

Interessen- und

Begabungsförderung/Podupiranje

zanimanj i razvijanja nadarenosti . 2 2 2 2

Muttersprachlicher

Unterricht/Materinski jezik ....... 2 - 6 2 - 6 2 - 6 2 - 6

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*1) 10 Jahresstunden, die im Rahmen grundschulgemäßer Planung der Lernzeiten für die einzelnen Unterrichtsgegenstände zu berücksichtigen sind. Die Gesamtwochenstundenzahl wird dadurch nicht verändert.

*2) Ein bereits festgelegtes Stundenausmaß tritt an die Stelle des hier für den Fall des Nichtbestehens schulautonomer Lehrplanbestimmungen vorgesehenen Stundenausmaßes.

*3) 32 Jahresstunden, die im Rahmen grundschulgemäßer Planung der Lernzeiten für die einzelnen Unterrichtsgegenstände zu berücksichtigen sind. Die Gesamtwochenstundenzahl wird dadurch nicht verändert.

Bemerkungen zur Stundentafel

  1. 1. Die Bestimmungen des jeweiligen Lehrplanes der Volksschule, vierter Teil, betreffend die Bemerkungen zu den Stundentafeln der Grundschule gelten mit der Maßgabe, daß in den Z 1 und 3 den Wendungen „Deutsch, Lesen, Schreiben" bzw. „Deutsch, Lesen" jeweils die Wendung, „Kroatisch, Lesen, Schreiben" bzw. „Kroatisch, Lesen" angefügt wird, auch für die oben angeführte Stundentafel.
  2. 2. Darüber hinaus ist für jene Kinder, deren Kenntnis in der kroatischen Sprache nicht ausreichend ist, ein Förderunterricht in Kroatisch anzubieten.
  3. 3. Soweit in der Stundentafel nur die Mindest- und Höchstzahl des Wochenstundenausmaßes angegeben ist, erfolgt die Festlegung des Stundenausmaßes durch schulautonome Lehrplanbestimmungen; sofern keine schulautonome Festlegung getroffen wird, erfolgt diese durch die Schulbehörde erster Instanz.
  4. 4. In den Volksschulen (Volksschulklassen) mit kroatischer und deutscher Unterrichtssprache sind im übrigen die beiden Sprachen in allen Unterrichtsgegenständen (ausgenommen in Deutsch und Kroatisch) den Vorkenntnissen der Kinder entsprechend nach Möglichkeit in annähernd gleichem Ausmaß zu verwenden.

FÜNFTER TEIL

LEHRPLÄNE FÜR DEN RELIGIONSUNTERRICHT

(Bekanntmachung gemäß § 2 Abs. 2 des Religionsunterrichtsgesetzes)

  1. a) Katholischer Religionsunterricht
  1. b) Evangelischer Religionsunterricht
  1. c) Altkatholischer Religionsunterricht
  1. d) Israelitischer Religionsunterricht

SECHSTER TEIL

Für Sachbegegnung, Verkehrserziehung, Sprache und Sprechen, Mathematische Früherziehung, Singen und Musizieren, Rhythmisch-musikalische Erziehung, Bildnerisches Gestalten, Werkerziehung, Leibesübungen und Spiel gelten die Bestimmungen des jeweiligen Lehrplanes der Volksschule, sechster Teil, mit der Maßgabe, daß der Unterricht den Vorkenntnissen der Kinder entsprechend nach Möglichkeit in annähernd gleichem Ausmaß in kroatischer und deutscher Sprache zu erteilen ist.

SIEBENTER TEIL

BILDUNGS- UND LEHRAUFGABEN SOWIE LEHRSTOFF UND DIDAKTISCHE

VORSCHULSTUFE)

Bildungs- und Lehraufgaben, Lehrstoff:

Für den Sachunterricht, Deutsch, Lesen, Mathematik, Musikerziehung, Bildnerische Erziehung, Schreiben, Werkerziehung und Leibesübungen gelten die Bestimmungen des jeweiligen Lehrplanes der Volksschule, siebenter Teil, mit der Maßgabe, daß der Unterricht (ausgenommen in Deutsch, Lesen und Schreiben) den Vorkenntnissen der Kinder entsprechend nach Möglichkeit in annähernd gleichem Ausmaß in kroatischer und deutscher Sprache zu erteilen ist.

Kroatisch, Lesen, Schreiben/Kroatisch, Lesen

Bildungs- und Lehraufgabe:

Der Kroatischunterricht hat die Aufgabe, die Schüler - unter Berücksichtigung der individuellen Lern- und Sprachvoraussetzungen und unter Berücksichtigung der örtlichen sprachlichen Gegebenheiten - in ihrer Bereitschaft und Fähigkeit zu zwischenmenschlicher Verständigung im mündlichen und schriftlichen Bereich durch Lernen mit und über Sprache zu fördern.

Ziel der zweisprachigen Grundschule ist eine altersgemäße Kommunikationsfähigkeit und die Bewahrung und Bereicherung der Umgangssprache im mündlichen und schriftlichen Bereich. Die Schüler sollen Gehörtes und Gelesenes verstehen und sich in der burgenländisch-kroatischen gehobenen Umgangsprache (in der jeweiligen gehobenen regionalen Umgangssprache) ausdrücken können bzw. die Grundformen des mündlichen und schriftlichen Ausdrucks selbständig gebrauchen können.

Im einzelnen geht es darum,

  1. - das Gefühl der Zugehörigkeit zur burgenländisch-kroatischen Volksgruppe zu entwickeln bzw. tolerantes Verhalten zu wecken und zu fördern; auch bei Schülern mit unterschiedlichen Sprachkenntnissen ist von Anfang an Zweisprachigkeit zu ermöglichen;
  2. - die Notwendigkeit und den Wert der Pflege der kroatischen Umgangssprache soweit wie möglich bewußtzumachen bzw. die Vorteile der Zweisprachigkeit erahnen zu lassen und zur positiven Einstellung zum Kroatischen hinzuführen;
  3. - die individuellen Kroatischkenntnisse des Kindes bezüglich der Umgangssprache zu erweitern, den richtigen Sprachgebrauch im mündlichen und schriftlichen Bereich zu fixieren, zu üben und zu festigen und die Kommunikationsbereitschaft zu fördern und zu steigern;
  4. - einige Grundeinsichten in Funktion und Struktur der kroatischen Sprache gewinnen zu lassen;
  5. - zum sinnentnehmenden Lesen anzuregen; den passiven und aktiven Wortschatz, ausgewählt aus den Gegebenheiten des alltäglichen Lebens und aus dem Sachunterricht, auszubauen und zu festigen;
  6. - jeder Lehrplanstufe regelmäßig auch entsprechende musikalische Inhalte zuzuordnen (Pflege des kroatischen Liedgutes);
  1. und in der Grundstufe II:
  1. - allmählich zur burgenländisch-kroatischen gehobenen Umgangssprache überzugehen;
  2. - allenfalls eine möglichst ausgeglichene Zweisprachigkeit zu fördern;
  3. - erste Einblicke in das literarische Schaffen der Burgenländischen Kroaten zu ermöglichen;
  4. - zum Lesen kroatischer Kinderbücher anzuregen;
  5. - einfache Arbeits- und Lerntechniken zu vermitteln, die bis zu einem gewissen Maße zu selbständigem Bildungserwerb befähigen.
  1. - Sprechen/Govor
  2. - Lesen/Citanje
  3. - Schreiben (nur Grundstufe I)/Pisanje (samo prvi stupanj)
  4. - Verfassen von Texten/Sastavljanje tekstov
  5. - Rechtschreiben/Pravopis
  6. - Sprachbetrachtung/Razmisljanje o jeziku.

Sprechen/Govor:

Bei Schülern mit Vorkenntnissen in Kroatisch soll die Erhöhung der Bereitschaft zur mündlichen Kommunikation im Vordergrund stehen. Sie sollen bis zum Ende der Grundschule zum sicheren Gebrauch der kroatischen Sprache geführt werden. Daneben beginnt für alle Schüler die systematische Arbeit mit einfachen Übungen im mündlichen Ausdruck.

Alle Schüler sollen bis zum Ende der Grundschule in der Lage sein, sich in kroatischer Sprache zu verständigen.

Lesen/Citanje:

Der Leseunterricht auf der Grundstufe I soll den Schülern die grundlegende Lesefertigkeit vermitteln und damit die Begegnung und Auseinandersetzung mit Texten ermöglichen. Im Leseunterricht auf der Grundstufe II soll der Schwerpunkt auf dem sinnentnehmenden Lesen liegen. Die Lesefertigkeit ist zu erweitern.

Schreiben (nur Grundstufe I)/Pisanje (samo prvi stupanj):

Der Schreibunterricht soll zur sicheren Beherrschung des kroatischen Schriftsystems führen.

Verfassen von Texten/Sastavljanje tekstov:

Auf der Grundstufe I sollen die Schüler im Einklang mit den Inhalten aus dem Teilbereich „Sprechen" zu kurzen zusammenhängenden Äußerungen aus dem Schul- und Alltagsleben ermutigt werden. Auf der Grundstufe II wird neben gemeinsamen schriftlichen Übungen nach Möglichkeit zunehmend zu selbständiger Arbeit übergegangen.

Rechtschreiben/Pravopis:

Das richtige Schreiben soll von Anfang an geübt und das Rechtschreibkönnen kontinuierlich erweitert werden. Auf der Grundstufe II werden die Schüler an den Gebrauch des Wörterbuches gewöhnt.

Sprachbetrachtung/Razmisljanje o jeziku:

Allmählich wachsende Einsichten in Funktion und Struktur der kroatischen Sprache sind parallel zur deutschen Sprache zu vermitteln und zunehmend begrifflich zu sichern.

Lehrstoff:

Grundstufe I (1. und 2. Schulstufe)

Sprechen/Govor

Von einfachen Alltagssituationen aus der Erlebnis-, Erfahrungs- und Interessenwelt des Kindes ausgehend sollen die Schüler lernen, durch bewußtes Zuhören sprachliche Äußerungen anderer zu verstehen, und sie sollen ermutigt und angeregt werden, eigene Sprechabsichten mit einfachen sprachlichen Mitteln zu verwirklichen und die in der Schule erworbenen Sprechformen und sprachlichen Mittel allmählich auch im Gespräch anzuwenden.

Bei Schülern mit Vorkenntnissen in kroatischer Sprache werden aufbauend auf die vertraute Umgangssprache erweiterte mündliche Übungen und variierte Übungsformen im Vordergrund stehen, wobei auch der Wortschatz auf verschiedenen Ebenen systematisch angewandt, gefestigt und erweitert wird.

Bis zum Ende der 2. Schulstufe sollen auch die Aussprache und das Schreiben der für die kroatische Sprache spezifischen Laute und Buchstaben eingeübt und gefestigt werden. Die Schüler sollen allmählich an eine diphtongfreie Aussprache gewöhnt werden.

Motivierung, Aktivierung - Bereitschaft zum Mittun, zum

Zuhören, zum Erzählen, Mitteilen

in kroatischer Sprache

entwickeln

- das Interesse für Kroatisch auch

durch Singen kroatischer

Lieder erhöhen und fördern

Motivationsträger: kroatische

Reime, Lieder, Lernspiele

(Rollen-, Rate-, Denk-, Wett-,

Sing-, Tanzspiele)

Soziale Kontakte aufnehmen - Sprechsituationen spielerisch

oder herstellen, erproben

einfache Sprechsituationen - Grüßen, Begrüßen, sich

(Handlungen anbahnen, verabschieden

Informationen geben, Stellung - sich und Mitschüler vorstellen,

nehmen, Wünsche und Gefühle sich kennenlernen

äußern, ...) sprachlich - sich entschuldigen

bewältigen - sich erkundigen (zB nach dem

Weg), Auskunft geben

- Mitschüler einladen

- Angaben über sich und andere

machen

- Fragen stellen

- Vorschläge (Spiel, Pause ...)

machen, zustimmen, ablehnen

- Befehle erteilen

- helfen wollen, um Hilfe bitten,

ersuchen um ..., trösten,

beruhigen

- Wünsche äußern, sich bedanken,

Mitleid ausdrücken

Vorformen des Gesprächs - Spiele zur Weitergabe des Wortes

- Rate- oder Fragespiele

- Sprechketten

Beachten wichtiger - ausreden lassen, nicht auslachen

Gesprächsregeln - dem Sprecher aufmerksam zuhören

Behutsames Hinführen zu - kurze Partner-, Kreisgespräche

verschiedenen Gesprächsformen zu Themen aus dem Erfahrungs-

und Interessensbereich des

Kindes regelmäßig einschalten

- persönliche Erlebnisse,

Beobachtungen kurz erzählen

- zu Bild- und Bildergeschichten

sprechen

- Geschichten fortsetzen,

verändern, kurz nacherzählen

Erwerb eines - Erweiterung besonders durch

entwicklungsgerechten Sachbegegnungen in verschiedenen

Wortschatzes; Wortschatz Lernbereichen

systematisch erweitern und - aus den Inhalten des

differenzieren Sachunterrichts

Richtige Satzmuster üben - Sätze mit gleichem Satzbau

analog bilden

Deutlich sprechen - Fördern des natürlichen,

deutlichen und diphtongfreien

Sprechens

- Übungen zur Lautunterscheidung

(zB c-c, s-z)

Texte sinngestaltend - Reimwörter finden; Reime,

sprechen einfache Gedichte sprechen,

memorieren

- kurze Gedichte frei vortragen

Lesen/Citanje

Die Schüler sollen bis zum Ende der 2. Schulstufe eine möglichst anhaltende Lesemotivation entwickelt haben und kurze Texte geläufig lesen können. Dem sinnerfassenden und sinngestaltenden Lesen ist ebensoviel Aufmerksamkeit zu schenken wie dem Üben der Fertigkeit im fließenden und ausdrucksvollen Lesen.

Erstlesen (Grundleistungen):

Den nachfolgend genannten Grundleistungen kommt als Voraussetzung für den Erstleseunterricht im engeren Sinn besondere Bedeutung zu (siehe dazu auch diesbezügliche didaktische Grundsätze).

Lesemotivation Permanente und gezielte Maßnahmen

zur Weckung des Lesewillens und zur

Erhaltung der Lesefreude

Sprachförderung Umfassende und gezielte Maßnahmen

zur Sprachentwicklung;

wechselseitige Unterstützung von

mündlichem Sprachunterricht und

Lesenlernen

Sprechmotorik Artikulierendes Sprechen,

Beobachten der Lautbildung (Vokale,

Konsonanten, individuelle

Fehlerkorrektur, diphtongfreies

Sprechen), richtige Satzintonation

Akustische Gliederungs- Gehörte Sprache in Wörter gliedern;

und Merkfähigkeit Wörter von ähnlich klingenden

anderen unterscheiden und später

wiedererkennen (muka - muka);

Einzellaute erkennen, von anderen

unterscheiden und später

wiedererkennen; stimmhafte und

stimmlose Konsonantenpaare (zB p-b,

k-g, ...) sowie das z-s; z-s; c-c;

dz-dj; j; nj; l-lj; die Aussprache

des h (kruh), des vokalen r (vrt)

und des aus dem Konsonanten l

abgeleiteten Vokals o am Silben-

oder Wortende (zB rekao, ...);

einfache Reime erkennen, sich

merken, selbst bilden

Visuelle Gliederungs- Auf Bildern Einzelheiten erkennen

und Merkfähigkeit und später wiedererkennen; die

Gliederung von gedruckten und

geschriebenen Texten in Wörter

wahrnehmen, einige Wörter von

anderen unterscheiden und später

wiedererkennen

Symbolcharakter der Schrift Erfassen, daß Schrift und andere

und anderer Zeichen Zeichen (zB Verkehrszeichen) etwas

bedeuten und daß man ihre

Bedeutung durch „Lesen" finden

kann

Grundlegende Begriffe Wort, Laut, Schrift, Buchstabe

links, rechts, oben unten, vorne,

hinten und dergleichen

Erstleseunterricht (Lehrgang):

Unabhängig von der gewählten Methode und Ausgangsschrift umfaßt der Erstleseunterricht im eigentlichen Sinn der Grundstufe I mehrere Teilschritte, wobei ihre Reihenfolge keine bindende methodische Abfolge ausdrückt.

Übungen zum akustischen, Durchgliedern von Sätzen in Wörter

sprechmotorischen und Ähnlich klingende Wörter sprechen,

visuellen Durchgliedern vergleichen und unterscheiden

von Sätzen und Wörtern Laute und Lautgruppen heraushören

und sprechen

Gleiche Buchstabengruppen in

verschiedenen Wörtern feststellen,

von anderen unterscheiden und

kennzeichnen

Durchgliedern von Wörtern durch Ab-

und Aufbauübungen

Laute und Buchstaben austauschen

und neue Wörter entstehen lassen

Erfassen der In vielseitigen Übungen jedem

Laut-Buchstaben-Zuordnung Buchstaben den ihm entsprechenden

in ihren verschiedenen Buchstaben den ihm entsprechenden

Varianten und Qualitäten; (zB Buchstaben suchen, feststellen,

Beherrschen der Buchstaben benennen, sortieren, unterscheiden)

Kennenlernen der spezifischen z-s, c-c, z-s, dz-dj, l-lj, n-nj

Laute und Buchstaben der

kroatischen Sprache

Speichern und Wiedergeben von Einprägen von ausgewählten Wörtern

Wörtern und Buchstabengruppen durch oftmaliges Anbieten ihres

Schrift- und Klangbildes und

sprechmotorisches Wiedergeben

Übungen zum raschen Wiedererkennen

von Wörtern und Wortgruppen

Aufbauendes Zusammenlesen Aufbauendes Zusammenlesen zunächst

von bekannten, dann von unbekannten

Wörtern,

Erfassen ihrer Bedeutung

Vielfältige Auf- und Abbauübungen

Durch Austauschen, Weglassen und

Hinzufügen von Buchstaben bei

bekannten und später bei

unbekannten Wörtern, die Bedeutung

eines Wortes verändern (zB

kost-gost-most-radost-dosta)

In neuen Wörtern bekannte Elemente

erkennen und als Lesehilfe

verwenden

Sätze mit bekannten und neu

gelernten Wörtern bauen und umbauen

Erfassen ihrer Bedeutung bzw. ihrer

Bedeutungsänderung

Weiterführendes Lesen:

Steigerung der Lesesicherheit Vielfältige Übungen zur guten

und der Lesegeläufigkeit Aussprache

Überschauendes Lesen von Texten

in immer größeren Sinnschritten;

zB durch Übungen im „Blitzlesen"

Beachtung der wichtigsten

Satzzeichen

Übungen zum sinnerfassenden Vom lauten zum stillen Lesen von

Lesen Texten

Beantworten von Fragen zum

gelesenen Text

Unterscheiden von Wesentlichem und

Unwesentlichem

Schriftliche Anweisungen,

Aufforderungen und ähnliches

verstehen

Begegnung mit literarischen Umweltgeschichten, Märchen,

Texten in möglichst natürlichen Kinderlyrik, kurze dramatische

Lesesituationen Szenen usw.

Einbeziehung von Privatlektüre

Erste Übungen zum Literarische Texte

partnerbezogenen Gebrauchstexte (zB Anleitungen

sinngestaltenden Lesen Einladungen, Aufforderungen,

(Vorlesen) von vorgeübten Texten Hinweise, Anordnungen, Anfragen,

in natürlichen Lesesituationen Listen, Notizen

Eigene Niederschriften und

Niederschriften von Mitschülern

lesen

Schreiben/Pisanje

Bei der Unterrichtsarbeit ist anzustreben, daß die Schüler bis zum Ende der 2. Schulstufe

  1. - Buchstaben beider Sprachen, Ziffern und Zeichen in einer der österreichischen Schulschrift angenäherten Form aus der Vorstellung schreiben können (dies schließt nicht aus, daß die Schüler mit dem Schreiben der Druckschrift vertraut gemacht werden);
  2. - kurze Texte gut lesbar schreiben können;
  3. - Ansätze zu einer geläufigen Schrift erkennen lassen.

Verfassen von Texten/Sastavljanje tekstov

Bis zum Ende der 2. Schulstufe

  1. - soll Freude am Verfassen von Texten entwickelt werden;
  2. - sollen Wünsche, Fragen, Antworten u. dgl. niedergeschrieben werden können.

Vorbereitende Übungen zum Das mündliche Erzählen und

Verfassen von Texten Mitteilen der Schüler allmählich

in die Form kurzer schriftlicher

Texte lenken

Vorgegebene kurze Texte, aber auch

einzelne Sätze und Wortgruppen

abschreiben

- Wesentliches von weniger Ungeordnet vorgegebene Sätze zu

Wesentlichem bzw. einem sinnvollen Text ordnen,

Unwesentlichem unterscheiden allenfalls ungeordnet vorgegebene

Wörter zu einem Satz ordnen

Passende Überschriften zu einfachen

Geschichten, zu Bildern finden und

schreiben

Die inhaltlichen Aussagen einer

Bildfolge in Sätzen ausdrücken

- Vorgegebene Textteile ZB zu einer Geschichte einen

ergänzen Schluß finden

- Gemeinsames Erarbeiten eines ZB zu einem Ereignis, Bild - oder

eines Textes zu Bildern

Texte verfassen Selbständig verfaßte

Niederschriften können anfangs nur

aus einem Wort, einer Wortgruppe

oder einem kurzen Satz bestehen.

Sie werden im allgemeinen erst

allmählich (so lange wie nötig

durch das gemeinsame Verfassen von

Texten) auf zwei oder mehrere kurze

Sätze erweitert. Einzelne Schüler

können zu kurzen selbständigen

Niederschriften (Textverfassungen)

ermutigt werden:

- andere informieren (zB durch

Mitteilungen, durch einfache

Beschreibungen von Personen,

Tieren, Gegenständen)

- an andere appellieren (zB durch

Bitten, Wünsche, Anfragen,

Einladungen)

Rechtschreiben/Pravopis

Bei der Unterrichtsarbeit ist anzustreben, daß die Schüler bis

zum Ende der 2. Schulstufe

- einen begrenzten Wortschatz gründlich geübt haben und möglichst

sicher beherrschen;

- einige grundlegende Kenntnisse der Großschreibung, der

Interpunktion und der Trennung erworben haben.

Motivation Die Verantwortung für richtiges

Schreiben wecken und fördern

Erarbeitung und Sicherung Einen sorgfältig ausgewählten

eines begrenzten Wortschatzes Bestand an Wörtern möglichst sicher

schreiben und anwenden

(Auswahlkriterien: aktiver

Wortschatz, Häufigkeit,

exemplarischer Wert im Hinblick auf

spätere Analogiebildungen)

Wörter auch akustisch,

sprechmotorisch und optisch

durchgliedern und visuell und

schreibmotorisch gut einüben

Wörter, Wortgruppen und kurze Sätze

abschreiben und allenfalls

aufschreiben

Besonderheiten der Aus vielen Analogiebildungen

Rechtschreibung: erfassen,

- Großschreibung - daß man Eigennamen (Mirko,

Golubic, Pinkovac) groß schreibt,

- daß das erste Wort im Satz und

das erste Wort einer Überschrift

groß zu schreiben sind

- Interpunktion Die Satzschlußzeichen Punkt,

Fragezeichen und Rufzeichen in

leicht erfaßbaren Beispielen

richtig anwenden

Sprachbetrachtung/Razmisljanje o jeziku

Bei der Unterrichtsarbeit ist anzustreben, daß die Schüler bis zum Ende der 2. Schulstufe

- Interesse am bewußten Umgang mit Sprache entwickeln.

Einsicht in Sprache durch Im Zusammenhang mit dem

Entdecken, Vergleichen und Erstleseunterricht können viele

Betrachten sprachliche Erscheinungen (in den

Bereichen Satz, Wort, Buchstabe

bzw. Laut) bewußt gemacht werden,

zB die Gliederung von gedruckten

oder geschriebenen Texten in

Wörter; Buchstaben in verschiedenen

Positionen eines Wortes

Wiederholtes Vergleichen und

Betrachten am anschaulich

vorliegenden Sprachmaterial führen

zunehmend zum Erfassen (in

Teilbereichen zum Benennen)

sprachlicher Erscheinungen

Einsicht in Sprache durch Neue Wörter durch Weglassen,

spielerischen Umgang mit Hinzufügen oder Austauschen eines

sprachlichen Elementen Buchstabens oder eines Lautes

bilden Reimwörter

Der Satz als Sinneinheit Sätze bauen und umbauen

Unvollständige Sätze ergänzen

bzw. Lückensätze vervollständigen

Satzschlußzeichen anwenden:

Punkt, Fragezeichen, Rufzeichen

Die Wortart „Namenwort" Sammeln und Ordnen von Namen aus

der Lebenswelt des Schülers (Namen

von Menschen, Tieren, Pflanzen,

Dingen)

Suchen von Namenwörtern in Sätzen

Sprachbezogene Begriffe Die Begriffe „Buchstabe",

„Laut", „Wort", „Satz" anhand

von Beispielen verstehen (nicht

definieren) und im Umgang mit

Sprache anwenden

Grundstufe II

Sprechen/Govor

Bei allmählich etwas umfangreicher werdendem Erzählen, Mitteilen, Berichten aus dem Alltag der Schüler, aber auch aus den Sachbereichen anderer Unterrichtsgegenstände, insbesondere dem Sachunterricht und Lesen, ist das Hauptgewicht auf ein durch aufmerksames Zuhören genauer werdendes Erfassen der Einzelheiten zu legen.

Bei fortgeschritteneren Schülern soll auch die kritische Stellungnahme zum Gehörten geübt werden.

Auch die Korrektur von Fehlern beim Sprechen soll allmählich durchgeführt werden.

Der Übergang zur gehobenen Umgangssprache ist in der Weise zu führen, daß die Schüler ihre Gedanken bis zum Ende der 4. Schulstufe in Wort und Schrift richtig, einfach und klar auszudrücken vermögen.

Auf gezielte, ausreichende Wiederholung und Festigung ist zu achten.

Der bisher gewonnene Wortschatz soll stets in neuen Sprechsituationen verwendet werden.

Bis zum Ende der 4. Schulstufe soll ein grundlegender, erweiterter Wortschatz inhaltlich erschlossen und begrifflich verfügbar sein.

Ebenso sind die in der Schule erworbenen Sprech- und Sprachformen im Gespräch anzuwenden.

3. und 4. Schulstufe

Anschaulich und klar Über Ereignisse, persönliche

erzählen Erlebnisse u. dgl. in

zeitlich richtiger Abfolge erzählen

Beim Erzählen wesentliche Kurze gelesene, gehörte oder

Einzelheiten berücksichtigen ausgedachte Geschichten anderen

erzählen

Andere informieren Einfache Sachverhalte und

Handlungsabläufe möglichst genau

sprachlich darstellen allenfalls:

Wesentliche Merkmale von

Gegenständen, Tieren, Personen kurz

und treffend beschreiben

Sachinformationen weitergeben (zB

von sachlichen Zusammenhängen mit

Hilfe von Texten,

Bildern, Tafelbildern ...

berichten)

Wünsche anderen mitteilen

Aufmerksam zuhören Sprachangeboten verschiedener Art

(auch Medien) eine Zeitlang

aufmerksam zuhören

Wesentliches erfassen und

wiedergeben

Zu Gehörtem eventuell Stellung

nehmen

Verschiedenartige ZB

Sprechhandlungssituationen - Kontakt aufnehmen

sprachlich allmählich bewältigen - trösten, wünschen,

richtigstellen, ermuntern

- zustimmen

- die eigene Meinung begründen

Weitergehende Schulung des ZB durch verschiedene kommunikative

Zuhörens, Aufeinander-Hörens Spiele

und Verstehens Unterscheiden von Wesentlichem und

Unwesentlichem

Zusammenfassen wichtiger Ergebnisse

eines kurzen Gesprächs

Wichtige Redeelemente für das ZB Einleitung, Anknüpfung,

Gespräch Weiterführung

Erweitern der Gesprächsregeln ZB beim Thema bleiben

Seine Meinung vertreten

Seine Meinung ändern, wenn man

überzeugt worden ist

Anteilnehmen durch Rückfragen,

Zustimmen, Ablehnen

Stichwort-Notizen machen

Beherrschen einfacher Partner-, Gruppen- und

Gesprächsformen Kreisgespräche zu Sachthemen aus

dem Erfahrungs- und

Interessensbereich der Kinder oder

aus Sachbegegnungen in

verschiedenen Lernbereichen

Über den Gesprächsablauf (zB

anhand einer kroatischen Rundfunk-

bzw. Fernsehsendung) miteinander

sprechen

Wortschatz erweitern und Gegenstände und Bilder besprechen

differenzieren oder beschreiben

Beobachtungen und Vorgänge

sprachlich darstellen

Verschiedene Möglichkeiten der

Wortbildung erproben

Sicherung des normgerechten

Gebrauchs von Zeit-, Namen- und

Eigenschaftswörtern in der

burgenländisch-kroatischen

gehobenen Umgangssprache

Wortbedeutungen durch Ordnen,

Vergleichen und Anwenden

unterscheiden

Satzmuster üben und erweitern Vorwörter mit dem richtigen Fall

gebrauchen

Üben von Satzmustern und

Wortwendungen, die häufig

fehlerhaft verwendet werden

(zB Germanismen)

Ausdrucksvoll und deutlich Verschiedene Ausdrucksmöglichkeiten

sprechen sprachlichen Handelns für bestimmte

Situationen erproben (Rollenspiele)

Übungen zur Schulung der

Artikulation: Wörter und Texte

bewußt artikuliert sprechen

(Sprechspiele)

Erhöhte Anforderungen bei der

Schulung der Artikulation

(Flüstersprache)

Übungen zum sicheren Gebrauch

unterschiedlicher Mittel des

ausdrucksvollen Sprechens

(Lautstärke, Tempo, Pause, Mimik,

Gestik)

Sicherung der Lautbildung und

Übungen zur Lautunterscheidung

Texte nachgestaltend und Durch unterschiedliches Sprechen

umgestaltend sprechen von Texten (fröhlich,

weinerlich...)

verschiedene Stimmungen ausdrücken

Lesen/Citanje

Bei der Unterrichtsarbeit ist anzustreben, daß die Schüler bis zum Ende der 4. Schulstufe

  1. - ihr Lesen zunehmend an persönlichen Interessen orientieren;
  2. - altersgemäße Texte selbständig lesen und inhaltlich erschließen können;
  3. - durch die Auseinandersetzung mit Texten deren Absichten erkennen können;
  4. - vorbereitete Texte sinngestaltend vorlesen können.

3. und 4. Schulstufe

Förderung und Unterstützung der Möglichst oft auf aktuelle,

Lesebereitschaft und der altersgemäße Texte hinweisen

individuellen Leseinteressen Altersgemäße Texte anbieten

(Klassenbibliothek,

Schulbibliothek,

Gemeindebibliothek, Privatlektüre)

Zum Entlehnen von kroatischen

Büchern motivieren

Erfahren, daß man aus Texten Geeignete Lesestoffe sind Volks-

Sinn entnehmen kann und Kunstmärchen, Sagen, Fabeln,

Legenden, Geschichten über Tier

und Pflanzen, Erzählungen,

Umweltgeschichten usw.

Handlungszusammenhänge erleben

und erkennen

Einfache Handlungsabläufe richtig

wiedergeben (zB erzählen, spielen)

Gemeinsam über Texte und ihre

unterschiedliche Wirkung sprechen

Zu Texten die eigene Meinung äußern

und begründen, Texte phantasievoll

weiterführen

Steigerung der Lesefertigkeit Überschauendes Lesen in immer

größeren Sinnschritten

Lesen von Texten verschiedener

Druckgrößen und Schriftarten

Übungen zur guten Aussprache Lesen

einfacher Texte unter Beachtung der

Leseflüssigkeit

Lesen einfacher Texte in zunehmend

steigendem Tempo

Vorbereitung und Übung Vielfältiges Üben

textgerechten Vorlesens und sinnentsprechenden und

Vortragens sinngestaltenden

Lesens und Vortragens

- Lesen und Vortragen von

Kinderreimen, Gedichten ua.

unter besonderer Beachtung der Klangstruktur und der Sprechpausen

- Auswendiglernen und Vortragen

von Gedichten

Verfassen von Texten/Sastavljanje tekstov

Als Schwerpunkt bis zum Ende der 4. Schulstufe gelten:

  1. - eine anhaltende Freude am Verfassen von Texten entwickelt haben;
  2. - eigene Erlebnisse, Beobachtungen, Dialoge, Erfundenes und ähnliches aufschreiben;
  3. - Mitteilungen, Aufforderungen, Wünsche, Hinweise, Anleitungen, Aufträge und ähnliches aufschreiben;
  4. - über Personen, Tiere, Gegenstände, Handlungsabläufe und Sachverhalte in ganzen Sätzen schreiben;
  5. - Einzelbilder und Bildfolgen schriftlich versprachlichen sowie Texte ergänzen und verändern;
  6. - Briefe und Grußkarten zu verschiedenen Anlässen schreiben;
  7. - Gelesenes, Gehörtes, Gesehenes, Gefühltes und Gedachtes in eigenen Worten (ganze Satze oder Stichworte) schriftlich wiedergeben.
  1. 3. und 4. Schulstufe

- Wesentliches von weniger ZB passende Überschriften zu

Wesentlichem bzw. Bildern und Texten finden

Unwesentlichem unterscheiden In Texten das Wichtigste

unterstreichen

Stichworte zu Gelesenem und

Gehörtem aufschreiben

- Gedanken ordnen und damit ZB vorgegebene Bildfolgen und

Möglichkeiten des Textteile ordnen und ergänzen

Textaufbaus erkennen und Anfang, Höhepunkt, Abschluß

finden von Texten erkennen und

formulieren

- Gedanken möglichst klar, ZB Dinge, Tätigkeiten,

genau, anschaulich und Eigenschaften, Sachverhalte,

und folgerichtig ausdrücken Geschehnisse, Ereignisse,

Situationen usw. immer angemessener

sprachlich darstellen: treffende

Wörter; Aufforderungen, Ausrufe,

Fragen; Anrede-, Einleitungs- und

Schlußformel in Briefen; Verwenden

der wörtlichen Rede

Die entsprechenden Zeitformen

wählen

- Texte zu einer Texte zu einem gemeinsamen

Erfahrungsgrundlage gemeinsam Erlebnis, zu einem Bild, zu Bildern

erarbeiten und ähnliches in kleinen Gruppen

oder im Klassengespräch erarbeiten

Texte verfassen:

- um andere zu unterhalten ZB durch das Erzählen von eigenen

Erlebnissen, Träumen, einfachen

Geschichten zu Bildern, zu

Reizwörtern, zu einem Erzählkern

Sprechblasentexte

Collage von Wörtern und Sätzen

- um andere zu informieren ZB durch das Beschreiben von

Personen, Tieren, Gegenständen,

Handlungsabläufen und

Sachverhalten

Nacherzählen einfacher Texte

Einladungen, Briefe und Karten

- um an andere zu appellieren ZB durch Einladungen, einfache

Werbetexte

- um etwas für sich zu notieren ZB (telefonische) Mitteilungen,

Einkaufswaren, Liedtexte

Rechtschreiben/Pravopis

Bei der Unterrichtsarbeit ist anzustreben, daß die Schüler bis zum Ende der 4. Schulstufe

  1. - einen allgemein gebrauchten, aber begrenzten Schreibwortschatz gründlich geübt haben und möglichst sicher beherrschen;
  2. - grundlegende Phänomene und Probleme der Rechtschreibung kennen, zB die gebräuchlichsten Fälle der Großschreibung, der Interpunktion ua.;
  3. - gleichartige Formen zusammenstellen, gemeinsame Merkmale beachten;
  4. - einfache Regeln formulieren und anwenden;
  5. - die Konsonantenangleichung folgender Paare beachten: b-p, d-t, g-k, z-s, z-s, dz-c.

3. und 4. Schulstufe

Ständige Pflege der Die Verantwortung für richtiges

Rechtschreibhaltung Schreiben erhalten und festigen;

sich in Zweifelsfällen des

Wörterbuches bedienen

Erarbeitung und Sicherung Einen sorgfältig ausgewählten

eines begrenzten Wortschatzes Bestand an Wörtern sicher schreiben

und in verschiedenen sprachlichen

Zusammenhängen anwenden

(Auswahlkriterien: aktiver

Schreibwortschatz, Häufigkeit,

exemplarischer Wert im Hinblick auf

spätere Ableitung usw. )

Jedes Wort optisch erfassen,

akustisch, sprechmotorisch und

optisch durchgliedern und

visuell-schreibmotorisch gut

einüben

Wörter, Wortgruppen, Sätze und

kurze Texte abschreiben und

aufschreiben

Einfache Wortfamilien; der

Wortstamm als Hilfe

Besonderheiten der

Rechtschreibung:

- Großschreibung Großschreibung von Namenwörtern,

des ersten Wortes im Satz und des

ersten Wortes einer Überschrift

Großschreibung der Anredefürwörter

in Briefen

- Häufungen von Wörter üben, bei denen eine Häufung

aufeinanderfolgenden von aufeinanderfolgenden

Konsonantenzeichen Mitlautzeichen auftritt (zB krt,

skrbiti)

- Wörter mit „h" Wörter mit „h" üben (zB kruh,

hvala, suho)

- Palatale Wörter mit Palatallauten besonders

üben (c, c, s, z, lj, nj, ...)

- Aussprache von s und z Gegenüberstellung der Schreibung

und Aussprache von s und z im

Deutschen und Kroatischen (Vase,

vaza; Nasen, nosi)

- Interpunktion Sichere Anwendung der

Satzschlußzeichen Punkt,

Fragezeichen und Rufzeichen in

einfachen Fällen

Einfache Fälle der Beistrichsetzung

zB in Aufzählungen

Zeichen bei der einfachsten Form

der wörtlichen Rede (zB Eva pita:

„_____________?")

Hilfen für das Rechtschreiben Wörter alphabetisch ordnen, auch

nach dem zweiten und dritten

Buchstaben

Übungen im Gebrauch des

Wörterbuches

Verwendung des Wörterbuches bei

allen schriftlichen Arbeiten, auch

bei den Schularbeiten

Sprachbetrachtung/Razmisljanje o jeziku

Bei der Unterrichtsarbeit ist anzustreben, daß die Schüler bis zum Ende der 4. Schulstufe

  1. - Satzglieder durch die Verschiebeprobe ermitteln können;
  2. - Wortarten unterscheiden und mit der kroatischen Fachbezeichnung benennen können;
  3. - erste Einsichten in Wortbildung und Wortbedeutung gewonnen haben.
  1. 3. Schulstufe
  1. und Bau von Sätzen gewinnen:

- Der Satz als Sinneinheit Sinnvolles Ergänzen von

Satzfragmenten

Durch die Betonung verschiedener

Wörter den Sinn eines Satzes etwas

ändern

- Satzarten unterscheiden Sätze nach ihren Leistungen

unterscheiden; aussagen, fragen,

auffordern, ausrufen

Den Satz in gleichen Wortfolgen mit

verschiedener Intonation sprechen

Die entsprechenden

Satzschlußzeichen anwenden

- Satzglieder als umstellbare Umstellung erproben und dabei

Elemente erkennen Unterschiede hinsichtlich Bedeutung

oder Wirkung angeben

(„zerschnittene" Sätze)

Die wichtigsten Wortarten

kennen:

- Zeitwörter als Wörter zur ZB Tätigkeiten ausführen und

Benennung von Tätigkeiten, benennen

Vorgängen und Zuständen Zu bestimmten Sachbereichen

Tätigkeiten finden

Hinführen zu den Zeitstufen

(Gegenwärtiges, Vergangenes,

Zukünftiges) in möglichst

natürlichen Situationen

- Namenwörter als Wörter zur Wortreihen aus verschiedenen

Benennung von Menschen, Sachbereichen zusammenstellen

Tieren, Pflanzen, Dingen, (Benennung von Tieren, Pflanzen

Gedanken und Vorstellungen und Dingen)

Abstraktes mit Namenwörtern

bezeichnen, zB radost, strah, srica

Namenwörter nach Einzahl und

Mehrzahl unterscheiden und ordnen

Namenwörter in die Mehrzahl setzen

Namenwörter in die Einzahl setzen

Namenwörter nach dem Geschlecht

ordnen

Zusammenfassen von Personen,

Speisen, Pflanzen, Tieren und

Gegenständen durch Sammelnamen

Zu einem Wortstamm gehörende

Wörter sammeln, ihre Bedeutung

besprechen

- Eigenschaftswörter zur Eigenschaftswörter als Mittel zur

Kennzeichnung von genaueren Beschreibung von

Eigenschaften Eigenschaften von Lebewesen und

Dingen

Zu Namenwörtern inhaltlich passende

Eigenschaftswörter suchen

4. Schulstufe

Einsichten in Funktion und Bau

von Sätzen gewinnen:

- Die Stellung des Zeitwortes Mit Satzgliedern spielerisch

in verschiedenen Satzarten umgehen (Satzstreifen)

Entdecken, wo das Zeitwort in

einzelnen Satzarten steht

- Verfahren zur Ermittlung von Sätze mit Hilfe der Verschiebeprobe

von Satzgliedern untersuchen

Information durch Austausch eines

Satzgliedes verändern

Ausgebaute Sätze verkürzen

Kurze Sätze durch Ergänzungen

erweitern und die auf diese Weise

veränderte Information besprechen

- Satzteile (Subjektsteil, Ausgebaute Sätze bis auf den

Prädikatsteil) Subjekts- und Prädikatsteil

verkürzen

Zusätzliche Information durch

Ergänzungen feststellen

Die wichtigsten Wortarten

kennen:

- Zeitwörter Die Zeitformen Gegenwart,

Vergangenheit und Zukunft einander

gegenüberstellen, Formveränderungen

besprechen

- Namenwörter Verschiedene Formen (Fälle) des

Namenwortes in Texten entdecken

Namenwörter in Ein- und Mehrzahl

erkennen

- Fürwörter als Stellvertreter In Spielen und Gesprächen Fürwörter

für Namenwörter durch Gesten ersetzen

Namenwörter durch Fürwörter

ersetzen

- Eigenschaftswörter Lebewesen und Dingen bestimmte

Eigenschaften zuordnen

Gleichheit und Unterschiede mit

Hilfe von Eigenschaftswörtern

feststellen

Veranschaulichen der

Vergleichsformen (Grundstufe,

Mehrstufe, Meiststufe)

Einblick in Wortbildung

und Wortbedeutung:

- Vor- und Nachsilben Neue Wörter durch Nachsilben bzw.

Vorsilben bilden

- Wortfamilien Zu einem Wortstamm gehörende Wörter

sammeln und nach schon bekannten

Wortarten ordnen

- Wortfelder Allenfalls sinnverwandte Wörter

sammeln (zB hoditi, bizati,

pasciti se, ...)

Elementarer Spracherwerb

Für jene Schüler, die mit geringen Kenntnissen der kroatischen

Sprache in die Volksschule mit kroatischer oder mit kroatischer und

deutscher Unterrichtssprache eintreten, sind zunächst folgende

Grundleistungen zu sichern.

  1. - die Schüler zu befähigen, möglichst bald dem Unterricht folgen zu können,
  2. - die Kommunikationsfähigkeit anzubahnen und
  3. - die Motivation zur Beschäftigung mit der kroatischen Sprache grundzulegen und zu vertiefen.

ZIELE IM BEREICH DER FERTIGKEITEN:

Elementarer Spracherwerb soll den Aufbau von Hörverstehen und mündlicher Kommunikationsfähigkeit zum Schwerpunkt haben. Leseverstehen und Schreiben als eigenständige Fertigkeiten sind im jeweiligen Unterrichtsgegenstand zu vermitteln. Das Schriftbild kann jedoch lernunterstützend eingesetzt werden, sobald das Klangbild abgesichert ist.

Durch Ausnützen natürlicher Kommunikationssituationen in der Klasse sollen die Schüler lernen, sprachlich zu handeln und die Unterrichtsarbeit mitzugestalten (zB Vorschläge machen, Wünsche vorbringen, Nichtverstehen äußern, um Wiederholung bitten usw.).

Weiters sollen die Schüler auf Alltagssituationen vorbereitet werden, die sich aus den Unterrichtsthemen ergeben. Das Rollenspiel wird dabei besondere Bedeutung haben und die Kinder zum Gebrauch der kroatischen Sprache in Alltagssituationen ermutigen.

Hörverstehen:

Die Schüler sollen möglichst bald in der Lage sein,

  1. - die Anweisungen und Anleitungen des Lehrers zu verstehen,
  2. - einfache Äußerungen im Rahmen der erarbeiteten Gesprächsstoffe zu erfassen sowie
  3. - einfache Hörtexte über Medien zu erfassen, sofern sie an Bekanntes anschließen.

Sprechfertigkeit:

Die Schüler sollen möglichst bald in der Lage sein, spontan und in einfachster Form

  1. - Kontakte mit Lehrern und Mitschülern aufzunehmen, Informationen zu geben und einzuholen, Gefühle und Wünsche zum Ausdruck zu bringen,
  2. - einfache Gespräche zu führen sowie
  3. - am Unterricht aktiv teilzunehmen.

LEHRSTOFF:

Ausgehend von Unterrichtssituationen und einfachen Alltagssituationen, die sich aus den verschiedenen Themen ergeben, soll der Schüler lernen, sprachliche Äußerungen anderer zu verstehen, und ermutigt werden, eigene Sprechabsichten mit einfachsten Mitteln zu verwirklichen.

Hörverstehen und Sprechfertigkeit müssen sich vorerst am Unterrichtsgeschehen orientieren (Anweisungen, Anleitungen, Fragen zum Unterricht usw.). In weiterer Folge können sie im Rahmen der im Lehrplan vorgesehenen Erfahrungs- und Lernbereiche realisiert werden: Unterricht, Klassenzimmer, Schulsachen; Familie und Freunde, Alltag zu Hause, Feste; Einkaufen; Arbeit und Freizeit; Essen und Trinken; Kleidung; Zeit; Wetter; Reisen; Tiere uä.

Mündliches Sprachhandeln:

Kontakte aufnehmen Grüßen

Dobro jutro! Dobar dan! Dobar

vecer!

Hvaljen budi Jezus Kristus!

Sich verabschieden

Zbogom! Dovidjenja! Laku noc!

Zdravo! Zdravi bili!

Sich vorstellen

Ja sam, ... Zovem se, ... Ja se

zovem ...

Ja stanujem ... Ja sam ... ljet

star(a)

Ja sam dicak (skolar), Ja sam

divicica (skolarica)

Andere vorstellen

To je ... Ovo je ...

Einladen

Mores dojti ...? Da, rado. Ne,

ne morem.

Befinden erfragen

Kako Ti (Vam) ide? Kako si?

Kako se imas?

Über ein Befinden Auskunft geben

Dobro! Cemerno!

Jemanden ansprechen

Prosim, mores (morete) mi

pomoc?

Kamo pelja ova cesta?

Kade je ...?

Sich entschuldigen

Oprosti! Oprostite!

Handlungen anbahnen bzw. Um Hilfe bitten

veranlassen Prosim, pomozi(te) mi!

Hilfe anbieten

Kako Ti (Vam) morem pomoc?

Jemanden ersuchen, etwas zu tun

Prosim, daj mi ...

Pokazi(te) mi ...

Prosim(te), donesi(te) mi ...

Posudi(te) mi ...

Informationen einholen und geben Identifizieren eines bestimmten

Gegenstandes

Je ovo tvoje ...? Ca (Sto) je

ovo?

Ciji (Cija, Cije) je ovo ...?

Bedeutung, Schreibweise und

Aussprache eines kroatischen

Wortes erfragen

Kako je to po hrvatsku? Kako se

to pise?

Je ovako dobro?

Angaben über sich und andere

machen

Ja sam ... Star(a) sam ... ljet

Sada sam ... ljet star(a). To

je moja ...

Imam ...

Angaben über Alter, Namen usw.

vom Partner oder über eine

dritte Person erfragen

Gdo/Ki si? Gdo/Ki je to?

Gdje/Kade djelas?

Imas brata (sestru)? Kako

star(a) si?

Ca (Sto) se rado igras?

Sagen, daß man etwas nicht weiß

Neznam!

Auskünfte über Lieblingstiere,

Spielsachen, Kleidungsstücke

usw. geben bzw. erfragen

Fragen bzw. feststellen, wo sich

etwas befindet

u, na, za, pred, uz, blizu ...

Zeitangaben erfragen und

Zeitangaben machen

Koliko uri je? Kada ...?

jutro, otpodne, napodne,

dopodne, navecer

Angaben über Tätigkeiten erfragen

bzw. machen

Ca (Sto) djelas? Pisem.

Fragen nach dem Preis

Koliko stoji?

Sagen, daß man etwas nicht

versteht/um Wiederholung

ersuchen

Ne razumim! Prosim, reci(te)

jos jednoc!

Stellungnahmen abgeben Zustimmung bzw. Ablehnung äußern

Dobro! To nije dobro!

Da, prosim! Ne, hvala!

Etwas verneinen

Nimam! Necu! Ne morem!

Um Erlaubnis bitten und darauf

reagieren

Smim ...?

Anerkennungen äußern

Lipo! Jako lipo! Dobro! Jako

dobro!

Wünsche und Gefühle ausdrücken Gefallen und Mißfallen äußern

bzw. erfragen Rado imam ... Vidi mi se ...

Nimam rado

Wünsche äußern und danach fragen

Zeljim ... Ne vidi mi se ...

Prosim ...

Zivio, Zivila, Zivili!

Srican put! Na zdravlje!

Cestitam!

Sve dobro! Dobro racenje!

Bog Vam blagoslovi!

Sich bedanken

Hvala! Bog plati!

Mitleid, Bedauern ausdrücken

Zao mi je! Moje suzalovanje!

Äußerungen anderer verstehen:

Anweisungen verstehen Anweisungen für Tätigkeiten am

eigenen Platz verstehen und

darauf reagieren

Stani(te) se! Sjedi(te) se!

Zami(te) knjigu! Pokazi(te)!

Slusaj(te)!

Pozdravi(te)! Ponovi(te)!

Allgemeine Anweisungen für den

Arbeitsrahmen sowie Ermahnungen

verstehen und darauf reagieren

Tiho! Govori(te) (Citaj(te))

glasnije!

Digni ruku! Dojdi k tabli!

Pomozi!

Pazi! Poslusaj! Svi skupa!

Umiri(te) se! Procitaj, ca si

napisao! Izbrisi plocu!

Djelaj(te) po dva (svi skupa)!

Zatvori(te) knjigu! Otvori(te)

knjigu!

Allgemeine Anweisungen zur

Klassenordnung verstehen und

darauf reagieren

Otpri(te) vrata! Zapri(te)

vrata!

Poberi(te) pisanke!

Razdili(te) pisanke! Ugasi(te)

svitlo!

Nazgi(te) (upali(te)) svitlo!

Fragen verstehen Gdo/Ki fali! Gdo/Ki zna ...?

Gdo/Ki jos nije gotov?

Gdo/Ki ce ...? Si

popravio/popravila?

Sprachbetrachtung:

Redemittel werden ganzheitlich erfahren und erlebt. Von einer Vorgabe grammatikalischer Regeln ist abzusehen.

Wortschatz:

Die Unterrichtsarbeit hat sich an einem Grundwortschatz zu orientieren, der nach den Kriterien der Themenbezogenheit, des leicht Erlernbaren sowie unter Berücksichtigung des für den Aufbau mündlicher Kommunikationsfähigkeit notwendigen Zeitaufwandes festzulegen ist. Die Erweiterung des Wortschatzes erfolgt im zweisprachigen Unterricht bzw. Kroatischunterricht.

Gehörschulung und Aussprache:

Eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung der beiden Fertigkeiten Hörverstehen und Sprechen sind die Schulung des Gehörs und die Pflege der Aussprache. Im Sinne einer intensiven Ausspracheschulung ist auf die individuellen Schwierigkeiten einzugehen.

Vor- und Nachsprechen Mit Berücksichtigung der für das

Kroatische charakteristischen

Laute

Übungen zur Lautunterscheidung Soweit der vorgesehene Wortschatz

dies erlaubt, sowie einfache

Reime, Sprüche und rhythmische

Sprechübungen

Phonetische Übungen Laute und Lautgruppen in ihren

Eigenschaften wahrnehmen,

unterscheiden und bilden, zB

ähnlich klingende Laute,

besonders charakteristische

Laute

Didaktische Grundsätze:

Sprechen/Govor

Ausgangspunkt für sprachliches Lernen sowie für eine gezielte Förderung der kindlichen Sprachentwicklung in der Grundschule sind die individuellen Vorerfahrungen der Kinder. Fundamentale Aufgabe des Kroatischunterrichtes ist die Entwicklung und Förderung der kroatischen Sprache, um dadurch zur Erhaltung der burgenländisch-kroatischen Volksgruppe beizutragen.

Den in bezug auf Sprechen unterschiedlichen Lernvoraussetzungen hat der Lehrplanabschnitt „Elementarer Spracherwerb" durch differenzierte Lernangebote gerecht zu werden. Dabei hat der Lehrer bzw. die Lehrerin dafür Sorge zu tragen, daß die Kinder „dort abgeholt werden, wo sie sich befinden". Das heißt es sind vielfältige Anlässe für Sprechsituationen zu schaffen, die von den Kindern mit einfachsten sprachlichen Mitteln bewältigt werden können.

Das Vertrauen des Kindes in seine eigene Sprechfähigkeit soll geweckt bzw. gefördert werden. Um sprachliche Hemmungen zu vermeiden bzw. abzubauen, soll das Hinführen zu den Formen der gehobenen burgenländisch-kroatischen Umgangssprache keinesfalls unter Leistungsdruck erfolgen. Es soll auf sprachliche Toleranz geachtet werden; dh., beim Gespräch sollen - vor allem in der Grundstufe I - die Äußerungen der Schüler in ihrer regionalen Umgangssprache akzeptiert werden. Die Schüler sollen behutsam zur korrekten sprachlichen Formulierung angehalten werden; das Eindringen in die Gesetzmäßigkeiten der gehobenen burgenländisch-kroatischen Umgangssprache soll allmählich und ohne Bruch erfolgen. Grundlegende Bedeutung kommt aber der Lehrersprache zu. Die sprachlichen Äußerungen des Lehrers sollen verständlich, richtig, treffend und anschaulich sein.

Es ist darauf zu achten, daß auf lehrergesteuerte Unterrichtsphasen möglichst oft schülerzentrierte Arbeitsformen (zB Partnerarbeit oder Gruppenarbeit) folgen, um die Schüleraktivität zu fördern und die Sprechzeiten zu erhöhen. Vielfältige Anregungen zum Sprechen sowie eine behutsame Anleitung zum richtigen Sprachgebrauch werden die Sprechfähigkeit der Kinder erweitern.

Sprachübung (Erweiterung der Sprachfähigkeit):

Für die Erweiterung der kindlichen Sprachfähigkeit ist es wichtig, daß Gesprächsthemen aus der Erfahrungswelt und dem Interessensbereich der Kinder entnommen werden.

Wo gemäß dem Minderheiten-Schulgesetz für das Burgenland zweisprachig unterrichtet wird, soll Zweisprachigkeit bis zum Ende der 4. Schulstufe angestrebt werden.

Auf eine gezielte und ausreichende Wiederholung ist stets zu achten.

Das Prinzip der Anschaulichkeit soll möglichst oft angewandt werden. Als Medien kommen Gegenstände, Wort- und Bildkarten, Tuchtafelmaterial, Folien, Wandbilder, Tafelskizzen, Kassetten, ORF- Schulsendungen und ähnliches in Betracht.

Dem Spielerischen und Musischen kommt im Kroatischunterricht in der Grundschule besondere Bedeutung zu. Reime, Lieder und Lernspiele sind wirkungsvolle Motivationsträger. Als Äußerungsmuster bieten sich auch Frage-Antwort-Ketten und kurze Reihenübungen an.

Lesen/Citanje

Erstlesen:

Schulanfänger weisen in bezug auf den Teilbereich Kroatisch, Lesen sehr unterschiedliche Lernvoraussetzungen auf. Diesen hat der Leseunterricht durch differenzierte Lehrangebote gerecht zu werden. Erst wenn der einzelne Schüler (Schülergruppe) die für das Lesen erforderlichen Voraussetzungen erreicht hat, ist mit dem Erstleseunterricht (Leselehrgang) zu beginnen. Erstleseunterricht hat sowohl den Erwerb dieser Grundlagen als auch das Lesenlernen im engeren Sinn in geeigneten Lernsituationen und durch entsprechende Lernmittel zu ermöglichen. Dem Kind ist ausreichend Lernzeit zur Verfügung zu stellen und dem Selbstentdecken genügend Raum zu geben.

Übungen zur Steigerung der Lesefähigkeit und Lesefertigkeit sollen abwechslungsreich sein und so lebendig wie möglich in den Unterricht eingebaut werden. Sinnerfassung und Lesevergnügen sollen den Unterricht von Anfang an leiten.

Weiterführendes Lesen:

Der Übergang vom Erstleseunterricht zum weiterführenden Leseunterricht kann für die einzelnen Kinder zu verschiedenen Zeitpunkten stattfinden. Deshalb werden die Übungen zur Steigerung der Lesefertigkeit bis zum Ende der Grundstufe I und darüber hinaus durchgeführt.

Im Leseunterricht auf der Grundstufe II sollen die Schüler zunehmend erfahren, daß sie durch Lesen und durch die Auseinandersetzung mit dem Gelesenen über ihre realen Lebenserfahrungen hinaus das Verständnis für sich selbst und für andere vertiefen sowie sich und andere informieren und unterhalten können. Die vielfältige Begegnung und Auseinandersetzung mit Texten verschiedenster Art dient der Anbahnung der Lesemündigkeit. In diesem Zusammenhang ist auch die Lesefertigkeit der Schüler zu erweitern und zu festigen.

Schreiben (nur Grundstufe I)/Pisanje (samo prvi stupanj)

Beim Schuleintritt darf nicht übersehen werden, daß die Schreibmuskulatur, der Stützapparat der Schreibhand, die Bewegungssteuerung und die Koordinationsfähigkeit des Schulanfängers für den Schreibunterricht nicht voll entwickelt sind. Daraus ergibt sich für den Erstschreibunterricht die Notwendigkeit einer gründlichen Vorschulung und wenn nötig, Differenzierung. Kinder mit ausgeprägter Linkshändigkeit dürfen nicht gezwungen werden, mit der rechten Hand zu schreiben.

Alphabetisierung

Ausgehend von den unterschiedlichen Vorkenntnissen der Kinder, dem soziokulturellen Umfeld der Schule und dem Sprachmilieu in der Familie, kann die Alphabetisierung

  1. - in der Sprache, in der die Kinder die besseren Voraussetzungen mitbringen,
  2. - aber auch in beiden Sprachen, gleichzeitig oder zeitlich versetzt, erfolgen.

Verfassen von Texten/Sastavljanje tekstov

In diesem komplexen Lernbereich wirken unterschiedliche Teilleistungen unmittelbar ineinander, und zwar vor allem das Sprechen, das Schreiben und das Rechtschreiben.

Da die Ausgangslage und der Lernverlauf der Schüler in diesem Teilbereich individuell sehr unterschiedlich sind, müssen die Anforderungen an Umfang und Selbständigkeit der Niederschriften und die Fördermaßnahmen im Unterricht entsprechend den Sprachkenntnissen differenziert werden.

Im Lernbereich Verfassen von Texten sollen sich die Schüler auf der Grundlage ihrer Mitteilungsbereitschaft und der erworbenen Fähigkeiten im Sprechen, Schreiben und Rechtschreiben schriftlich äußern, und zwar sowohl ichbezogen, zB über Erlebnisse, Beobachtungen, als auch partnerbezogen, zB in Wünschen, Fragen.

Auf der Grundstufe II sind sowohl das eigentliche Verfassen von Texten wie dessen begleitende Übungen entsprechend den individuellen Lernerfordernissen zu differenzieren.

Rechtschreiben/Pravopis

Bevor die richtige Schreibung eines Wortes eingeprägt wird, sollen die Schüler seine Bedeutung verstehen (Sprechen). Außerdem sollen sie die Lautbestandteile eines Wortes und ihre Abfolge wahrnehmen und den Schriftzeichen zuordnen können (Erstlesen). Schließlich müssen die Grundformen der Schrift erworben sein und die Schüler Geschriebenes auch lesen können (Schreiben, Lesen).

Der Rechtschreibunterricht legt schon auf der Grundstufe I großen Wert auf intensive Einübung und sichere Beherrschung eines begrenzten Schreibwortschatzes, um eine bloß oberflächliche Aneignung möglichst vieler Wörter zu vermeiden. Wörter sollen in den verschiedensten Zusammensetzungen und den unterschiedlichsten Textvarianten stets richtig geschrieben werden.

Für den Lernprozeß sind

  1. - das Verstehen der Wortbedeutung,
  2. - das bewußte Wahrnehmen des Lautbestandes,
  3. - das Einprägen des Schriftbildes sowie
  4. - das gründliche Einüben des Bewegungsablaufes

Sprachbetrachtung/Razmisljanje o jeziku

Grundstufe I

Auf der Grundstufe I kommt der Sprachbetrachtung geringere Bedeutung zu als der Erweiterung der Sprachfähigkeit.

Grundstufe II

Auch auf der Grundstufe II ist die Voraussetzung für das Gewinnen von Einsichten in Sprachstrukturen eine gewisse Sicherheit im Gebrauch der Sprache.

Sprachbetrachtung erfolgt möglichst im Rahmen solcher Unterrichtsformen, die Gespräche über Sprache ermöglichen und bei denen die Kinder Einsichten in Sprachstrukturen durch Entdecken, Ordnen und Vergleichen gewinnen. Dabei wird sowohl die gesprochene als auch die geschriebene Sprache zum Gegenstand der Betrachtung. Fachbegriffe werden erst dann eingeführt, wenn die Schüler durch vielfältigen Umgang mit Sprachmaterial eine Sprachform in ihrer Funktion erkannt haben.

Auf der 4. Schulstufe sind die wichtigsten Fachbegriffe zu sichern.

Schularbeiten

Auf der vierten Schulstufe vier Schularbeiten im Schuljahr.

Elementarer Spracherwerb

Elementarer Spracherwerb ist im Sinne eines differenzierten Kroatischunterrichtes eine Art „Sprachlehrgang" des Kroatischen, der integrativ zu führen ist und keine zusätzliche Unterrichtsveranstaltung darstellt. Die Übungsformen sind nicht ausschließlich Aufgabe im Rahmen des „Elementaren Spracherwerbs", sondern vielmehr auf den gesamten zweisprachigen Unterricht auszudehnen. Damit wird bereits von Anfang an Kroatisch als Zielsprache angestrebt und als Unterrichtssprache verwendet.

Schülerzentrierte Arbeitsformen:

Das Lehren einer weiteren Sprache wird nur dann erfolgreich vor sich gehen, wenn das Unterrichtsgeschehen nicht ausschließlich vom Lehrer dominiert wird. Es ist darauf zu achten, daß auf den vom Lehrer gesteuerten Aufbauunterricht schülerzentrierte Arbeitsformen folgen, um die Aktivität der Schüler sicherzustellen und die Sprechzeit zu erhöhen. Folgende schülerzentrierte Arbeitsformen bieten sich an:

Die Schüler arbeiten zu zweit, in kleinen Gruppen, alle Schüler bewegen sich gleichzeitig im Klassenzimmer, und jedes Kind führt mit verschiedenen Partnern einfache Gespräche. Schüler mit guten kroatischen Sprachkenntnissen können als Helfer eingesetzt werden.

Medien:

Die Beachtung des Prinzips der Anschaulichkeit ist für den Lehrplanabschnitt „Elementarer Spracherwerb" besonders wichtig.

Als Medien kommen in Betracht: Gegenstände, Tuchtafelbilder, Tafelskizzen, Folien, Wandbilder, Wort- und Bildkarten, Kassetten, Spiele usw. Darüber hinaus spielt das Verknüpfen von Sprechen und Handeln unter Einbeziehung von Gestik und Mimik eine wichtige Rolle. Die bereits erarbeiteten kroatischen Bezeichnungen bzw. Aufschriften im Klassenraum sind zu verwenden.

Fehler:

Die Korrektur von Fehlern beim Sprechen ist stets behutsam, aber konsequent durchzuführen, wobei der Lehrer die Rolle eines Helfers einnimmt. Es ist jedoch entscheidend, daß die Schüler in Transfersituationen spüren, daß sie auch frei agieren können, ohne daß Korrekturen durch den Lehrer vorgenommen werden, soweit nicht die Kommunikation beeinträchtigt wird.

Wiederholung:

Auf eine gezielte und ausreichende Wiederholung ist zu achten. Insbesondere muß darauf Bedacht genommen werden, daß der bisher gelernte Sprachschatz verwendet bzw. erweitert wird (Transfer).

„Elementarer Spracherwerb" ist Teil des täglichen Unterrichts, bis die Schüler befähigt sind, dem Unterricht in Kroatisch zu folgen.

Hörverstehen:

Der Schüler wird wesentlich mehr verstehen, als er sprachlich produzieren kann. Hörverstehen entwickelt sich durch das Verstehen der Äußerungen des Lehrers und jener Schüler, die über gute Kroatischkenntnisse verfügen. Es kann auch über Medien (Kassetten) geschult werden.

Sprechen:

Die Sprechfertigkeit der Kinder wird anhand authentischer, altersgemäßer Minidialoge geschult, wobei die Verwendung der gesprochenen Sprache zu beachten ist. Die Schüler reproduzieren und variieren die Dialoge nach der Darbietung in Partnerarbeit.

Nicht das bloße auswendige Aufsagen von Minidialogen ist als Ziel anzustreben, sondern die Anbahnung der spontanen Verwendung der kroatischen Sprache in den für den Unterricht charakteristischen Situationen.

Es ist darauf zu achten, daß ein möglichst natürliches Sprechtempo eingehalten wird, das die Grundlage für eine gute Aussprache, Wortbildung und Intonation bildet.

Aussprache:

Die Schulung der Gehörs und die Pflege der Aussprache sind eine sehr wichtige Aufgabe des „Elementaren Spracherwerbs". Die Schüler sollen lernen, die für das Kroatische charakteristischen Laute und Lautfolgen richtig zu hören und wiederzugeben.

Die unrichtige Artikulation von Phonemen kann zur Störung der Verständigung führen; insofern sind sinnunterscheidende Laute bzw. Lautoppositionen besonders zu üben:

  1. - bei Vokalen - lang:kurz
  2. - bei Konsonanten - stimmlos:stimmhaft, Lautunterscheidungen bei Palatallauten.

Zu beachten ist, daß die Schüler im Lehrplanteil „Elementarer Spracherwerb" vor allem durch Nachsprechen lernen sollen. Der Lehrer spricht im normalen Sprechtempo vor, die Schüler hören zu, beobachten die Mundstellung des Lehrers und sprechen nach. Dem Lehrer kommt dabei besondere Vorbildwirkung zu. Eine gute Möglichkeit, Ausspracheschulung attraktiv zu gestalten, ergibt sich durch die Verwendung von kurzen Reimen, die eine größere Anzahl der zu übenden Laute enthalten. Auch das Zusammenstellen von Reimpaaren oder das Erfinden von Klangbildern bereitet den Schülern viel Spaß. Ergänzend dazu sind Rollenspiele (zB mit Handpuppen) zur Schulung der Sprachmelodie (Fragen, Verwunderung, Begeisterung usw.) nützlich; gleichzeitig werden die Schüler dadurch auf Kommunikationssituationen vorbereitet.

Lesen und Schreiben:

Der Lese- und Schreibunterricht bleibt dem jeweiligen Unterrichtsgegenstand vorbehalten. Dabei erworbene Kenntnisse können im „Elementaren Spracherwerb" genutzt und gefestigt werden.

Wortschatz:

Der Wortschatz soll kontextuell (im Wortfeld, im sinnvollen Satz) dargeboten und geübt werden. Realia, Bildmaterial, Gestik und Mimik usw. unterstützen die Bedeutungsvermittlung.

Das Qualitative hat generell Vorrang vor dem Quantitativen. Es kommt nicht darauf an, möglichst viele Wörter zu vermitteln, sondern einen kleinen, sorgfältig ausgewählten Wortschatz zu erarbeiten, zu üben und im Unterricht vielfältig anzuwenden.

Übungsformen:

Dem Spielerischen und Musischen kommt auch im „Elementaren Spracherwerb" besondere Bedeutung zu. Reime, Lieder und Lernspiele sind äußerst wirkungsvolle Motivationsträger. Die aus dem zweisprachigen Unterricht bekannten Übungsformen sollen auch hier Anwendung finden.

Das Erleben der Sprache in Verbindung mit spielerischer Tätigkeit vermittelt den Kindern ein Erfolgsgefühl und fördert die Bereitschaft zu weiterem Spracherwerb.

Werden Äußerungsmuster nicht mit Hilfe von Spielen erarbeitet, bieten sich im „Elementaren Spracherwerb" Reihenübungen sowie Frage- und Antwortketten an. Die Übungen sind dem sprachlichen Niveau der Schüler anzupassen.

ACHTER TEIL

BILDUNGS- UND LEHRAUFGABE SOWIE LEHRSTOFF UND DIDAKTISCHE GRUNDSÄTZE

DER VERBINDLICHEN ÜBUNG VERKEHRSERZIEHUNG IN DER GRUNDSCHULE

Für die verbindliche Übung Verkehrserziehung gelten die Bestimmungen des jeweiligen Lehrplanes der Volksschule, achter Teil, mit der Maßgabe, daß der Unterricht den Vorkenntnissen der Kinder entsprechend nach Möglichkeit in annähernd gleichem Ausmaß in kroatischer und deutscher Sprache zu erteilen ist.

NEUNTER TEIL

BILDUNGS- UND LEHRAUFGABEN SOWIE LEHRSTOFF UND DIDAKTISCHE GRUNDSÄTZE

DER UNVERBINDLICHEN ÜBUNGEN

Für die unverbindlichen Übungen gelten die Bestimmungen des jeweiligen Lehrplanes der Volksschule, neunter Teil, mit der Maßgabe, daß der Unterricht den Vorkenntnissen der Kinder entsprechend nach Möglichkeit in annähernd gleichem Ausmaß in kroatischer und deutscher Sprache zu erteilen ist.

Für die unverbindliche Übung Lebende Fremdsprache gelten die Bestimmungen des achten Teils des jeweiligen Lehrplanes der Volksschule.

Zuletzt aktualisiert am

07.09.2020

Gesetzesnummer

10009286

Dokumentnummer

NOR40027551

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