OGH 14Os34/00; 14Os79/03; 14Os67/04; 12Os133/09i; 13Os129/10k; 13Os15/13z (RS0113754)

OGH14Os34/00; 14Os79/03; 14Os67/04; 12Os133/09i; 13Os129/10k; 13Os15/13z13.8.2025

Rechtssatz

Der prozessuale Tatbegriff (nach welchem beurteilt wird, ob Anklage und Urteil denselben Lebenssachverhalt meinen) ist aus Gründen der Prozessökonomie und, um dem Angeklagten mehrfache Verfolgung zu ersparen, vom materiellen Tatbegriff derart zu unterscheiden, dass zwar bei Tateinheit stets auch nur eine Tat im Sinn des Prozessrechtes vorliegt, nicht aber umgekehrt.

Normen

StPO §262 A
StPO §267
StPO §281 Abs1 Z8 A

14 Os 34/00OGH06.06.2000
14 Os 79/03OGH30.09.2003

Vgl auch; Beisatz: Eine Tat im prozessualen Sinn (ein angeklagter historischer Sachverhalt) kann ohne weiteres mehreren selbständigen Taten im Sinn des materiellen Rechtes entsprechen, deren Verwirklichung der Ankläger alternativ oder nebeneinander als begangen ansieht. (T1)

14 Os 67/04OGH05.10.2004

Vgl

12 Os 133/09iOGH29.10.2009

Vgl

13 Os 129/10kOGH16.12.2010

Vgl

13 Os 15/13zOGH02.07.2013

Vgl auch

13 Os 42/15yOGH30.06.2015

Vgl

12 Os 136/18vOGH06.12.2018

Vgl

14 Os 61/23mOGH25.03.2025

vgl; Beisatz: Teilt die Staatsanwaltschaft ein unter Anklage gestelltes Gesamtgeschehen (Tat im prozessualen Sinn) in mehrere - sachverhaltsmäßig (etwa nach Zeit und Modalität) abgrenzbare - Einzeltaten (im materiellen Sinn), indem sie diese in verschiedenen Anklagepunkten anführt, bildet jede dieser einzelnen Taten den (selbständigen) Bezugspunkt von Schuld- oder Freispruch, Anklage oder Einstellung. (T2)

13 Os 90/25xOGH13.08.2025

vgl

Dokumentnummer

JJR_20000606_OGH0002_0140OS00034_0000000_001

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