Rechtssatz
Ein Verschulden des Verteidigers ist dem Angeklagten zuzurechnen.
| 10 Os 132/79 | OGH | 19.09.1979 |
Ähnlich; Beisatz: Hier: Termineintragungsfehler des Verteidigers. (T1) |
| 12 Os 152/79 | OGH | 19.12.1979 |
Beisatz: "Vertreter" im Sinne § 364 Abs 1 Z 1 StPO ist entweder der gewählte oder der für den Angeklagten bestellte Verteidiger. (T2) Veröff: EvBl 1980/97 S 304 |
| 13 Os 90/84 | OGH | 13.09.1984 |
Vgl auch |
| 12 Os 160/83 | OGH | 18.10.1984 |
Beisatz: Gleich welchen Grades; kein Raum für Billigkeitserwägungen. (T3) Beis wie T1 |
| 13 Os 92/85 | OGH | 14.06.1985 |
Vgl; Beisatz: Ob das Verschulden den Angeklagten oder den Verteidiger trifft, ist irrelevant. (T4) |
| 12 Os 124/85 | OGH | 22.08.1985 |
Beis wie T2; Beisatz: Ebenso auch der Verteidiger, dem die Vollmacht vom gewählten oder bestellten Verteidiger (gemäß § 14 RAO) übertragen wurde. (T5) |
| 11 Os 120/87 | OGH | 22.09.1987 |
Vgl auch; Beisatz: Verstreichenlassen der Rechtsmittelausführungsfrist im Vertrauen auf eine zwar diktierte, jedoch nicht dem Gericht bekanntgegebene Vollmachtskündigung trotz Zustellung der Urteilsausfertigung an ihn begründet ein Verschulden (Mitverschulden) des Verteidigers. (T6) Veröff: SSt 58/69 |
| 12 Os 19/90 | OGH | 22.02.1990 |
Vgl auch; Beisatz: Mangelnde Belehrung und Überwachung einer noch unerfahrenen Kanzleikraft, welche erstmals als Urlaubsvertreterin der Kanzleileiterin eingesetzt war. (T7) Veröff: AnwBl 1990,396 |
| 13 Os 120/07g | OGH | 07.11.2007 |
Beisatz: Der Verteidiger unterliegt einem erhöhten Sorgfaltsmaßstab. Irrtümer und Fehler der Kanzleiangestellten des Vertreters sind diesem (und deren Verschulden wiederum dem Vertretenen) zuzurechnen. (T8) |
| 12 Os 8/09g | OGH | 23.04.2009 |
Beisatz: Organisationsverschulden, für dessen Beurteilung der Standard einer gut organisierten Rechtsanwaltskanzlei gilt, schließt die Wiedereinsetzung in aller Regel aus. (T9) |
| 11 Os 204/09y | OGH | 02.03.2010 |
Vgl auch; Beis wie T8 nur: Der Verteidiger unterliegt einem erhöhten Sorgfaltsmaßstab. (T10) |
| 15 Os 105/17f | OGH | 19.09.2017 |
Beisatz: Eine Wiedereinsetzung ist bei allen eigenen Fehlern des Verteidigers in der Handhabung des Fristenwesens in der Regel ausgeschlossen. (T11)<br/>Beisatz: Hier: Die Verteidigerin hat es unterlassen, den tatsächlichen Zeitpunkt der Zustellung der Urteilsausfertigung zu überprüfen und sich auf die – für den Fristenlauf irrelevanten – Übermittlungen des Bestellungsdekrets mitsamt der „ersten Seite des Urteiles“ sowie auf eine von ihr angeforderte – unvollständige – Aktenabschrift verlassen. (T12) |
| 14 Os 11/18a | OGH | 11.09.2018 |
Beis wie T1; Beis wie T3; Beis wie T11 |
| 14 Os 93/18k | OGH | 09.10.2018 |
Beisatz: Keine Wiedereinsetzung bei Unterbleiben der Einrichtung eines wirksamen Kontrollsystems zur Überwachung ordnungsgemäßer Einbringung fristgebundener Eingaben im elektronischen Rechtsverkehr. (T13) |
| 13 Os 80/20v | OGH | 18.11.2020 |
Vgl; Beis wie T8; Beis wie T9; Beis wie T10 |
| 12 Os 86/20v | OGH | 16.12.2020 |
Vgl; Beis wie T8; Beis wie T10; Beis wie T11 |
| 11 Os 28/21h | OGH | 09.04.2021 |
Vgl; Beis wie T8; Beis wie T9; Beis wie T10; Beis wie T13 |
| 15 Os 107/25m | OGH | 15.10.2025 |
vgl; Beisatz wie T11<br/>Beisatz: Hier: Der Wahlverteidiger prüfte nicht den Zeitpunkt der erfolgten (und bereits die Frist zur Ausführung des Rechtsmittels auslösenden) Zustellung an die vormalige Wahlverteidigerin (die ihrerseits die Ausführung der lediglich angemeldeten Nichtigkeitsbeschwerde unterließ) und ging irrig von einem falschen Fristenlauf aus. (T14) |
Dokumentnummer
JJR_19770614_OGH0002_0090OS00057_7700000_001
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