Rechtssatz
"In Kauf nehmen" allein umschreibt nicht (ausreichend) den bedingten Vorsatz, es fehlt dabei eine Aussage darüber, ob der Täter sich mit der Tatbildverwirklichung abgefunden hat oder nicht.
| 13 Os 164/77 | OGH | 24.10.1977 |
Veröff: ÖJZ-LSK 1978/18 |
| 13 Os 172/77 | OGH | 10.11.1977 |
Veröff: RZ 1978/47 S 87 |
| 13 Os 121/77 | OGH | 24.10.1977 |
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| 11 Os 16/80 | OGH | 13.02.1980 |
Beisatz: Hier: bei Hehlerei: Handeln "in der Vermutung der Diebstahlsherkunft". (T1) |
| 10 Os 104/80 | OGH | 31.03.1981 |
Vgl auch; Beisatz: Billigend in Kauf nehmen kann unter Umständen noch die Annahme bedingten Vorsatzes decken. (T2) Veröff: RZ 1981/34 S 132 |
| 12 Os 191/85 | OGH | 20.02.1986 |
Vgl; Beisatz: "Damit gerechnet und diesen Umstand auch in Kauf genommen" als ersichtlich auf die Willenskomponente bezogene, wenn auch nicht sehr glückliche Formulierung (noch) ausreichende Konstatierung bedingt vorsätzlichen Handelns. (T3) |
| 12 Os 67/86 | OGH | 06.06.1986 |
Vgl; Beis wie T2; Beisatz: Früher übliche, das Wesen des bedingten Vorsatzes aber immerhin treffende Diktion. (T4) |
| 9 Os 114/86 | OGH | 22.10.1986 |
Vgl auch; Beisatz: Eine - gar nicht erforderliche - Billigung des Erfolgseintritts schließt aber jedenfalls das Sich-Abfinden mit der Tatbildverwirklichung mit ein. (T5) |
| 16 Os 6/91 | OGH | 05.04.1991 |
Vgl auch; Beisatz: "Bewußt in Kauf nehmen" kann (gerade noch) genügen. (T6) Veröff: EvBl 1991/157 S 672 = RZ 1991/59 S 176 |
| 11 Os 76/93 | OGH | 24.08.1993 |
Vgl; Beisatz: In Kauf nehmen lässt fallbezogen ausnahmsweise einen sicheren Schluss auf die Willensbildung zu, weil dieser Erfolg als sicher vorausgesehen wurde. (T7) |
| 14 Os 104/96 | OGH | 03.09.1996 |
Vgl; Beisatz: Billigend in-Kauf-nehmen genügt. (T8) |
Dokumentnummer
JJR_19771024_OGH0002_0130OS00164_7700000_001
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