OGH 11Os23/77 (RS0089826)

OGH11Os23/7726.4.1977

Rechtssatz

Es gibt keinen allgemeinen Erfahrungssatz, daß jeder Mensch bei einer Blutalkoholkonzentration von über drei Promille zurechnungsunfähig ist. Es kommt vielmehr auf die Umstände des Einzelfalls an.

 

BGH vom 23.10.1973, 1 StR 448/73; Veröff: GoltdArch 1974,344

Normen

StGB §11 D1
StGB §287

11 Os 23/77OGH26.04.1977

Vgl; Beisatz: Bei 2,3 Promille scheidet Volltrunkenheit im allgemeinen nach forensischer Erfahrung aus. (T1)

13 Os 108/77OGH01.07.1977

Vgl; Beisatz: 1,6 Promille begründen keine Volltrunkenheit (RZ 1964,159). (T2)

10 Os 94/78OGH12.07.1978

Auch

10 Os 163/79OGH05.12.1979

Vgl auch; Beisatz: 2,6 bis 2,7 Promille Blutalkoholgehalt entspricht einer, die Volltrunkenheitsgrenze vielfach bereits überschreitenden, hochgradigen Berauschung. (T3)

11 Os 167/79OGH16.01.1980

Auch

12 Os 51/80OGH22.05.1980
12 Os 66/80OGH03.07.1980

Beisatz: Hier: Bei einem (hypothetischen) Blutalkoholwert von 4,5 Promille. (T4)

9 Os 116/80OGH14.10.1980
11 Os 130/81OGH09.09.1981

Ähnlich

9 Os 48/82OGH18.05.1982

nur: Es gibt keinen allgemeinen Erfahrungssatz, daß jeder Mensch bei einer Blutalkoholkonzentration von über drei Promille zurechnungsunfähig ist. (T5) Beisatz: Ein derartig hoher Blutalkoholgehalt indiziert allerdings eine eingehende Überprüfung der Zurechnungsfähigkeit. (T6)

12 Os 78/84OGH24.10.1984

Vgl auch; nur T5

11 Os 125/85OGH29.10.1985

Vgl auch

11 Os 181/85OGH14.01.1986

Vgl auch

13 Os 44/86OGH24.04.1986

Vgl auch; Beisatz: Dem österreichischen Strafrecht ist eine starre Grenze der vollen Berauschung als Folge eines exakt bestimmten Blutalkoholgehaltes fremd (zu einem behaupteten Blutalkoholgehalt von 3,8 Promille). (T7)

13 Os 6/86OGH15.05.1986

Vgl auch; Beisatz: Keine Erwähnung in der Rechtsbelehrung der Geschworenen. (T8)

9 Os 113/86OGH24.09.1986

Vgl auch

11 Os 135/86OGH30.09.1986
15 Os 15/90OGH27.02.1990

Vgl; Beisatz: Nach dem Schrifttum und der Rechtsprechung (RZ 1964,159; ZVR 1964/110; 12 Os 89/72 uva) kann Volltrunkenheit und sonach Zurechnungsunfähigkeit im Sinn des § 11 StGB bereits ab einer Blutalkoholkonzentration von 2,5 Promille gegeben sein. (T9)

15 Os 145/90OGH07.02.1991

nur T5; Beisatz: Weder aus medizinischer Sicht noch nach der Rechtsprechung. (T10)

13 Os 75/91OGH11.09.1991

Vgl; Beis wie T9

15 Os 5/92OGH23.04.1992
14 Os 34/93OGH23.03.1993
12 Os 31/93OGH06.05.1993

Vgl

12 Os 101/93OGH31.08.1993

nur T5

11 Os 173/93OGH01.03.1994
15 Os 136/96OGH24.10.1996

Vgl auch

Dokumentnummer

JJR_19770426_OGH0002_0110OS00023_7700000_001

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