StbG 1985
Von Dr. Julia Ecker, Univ.-Doz. Dr. Martin Kind, Mag. Ivica Kvasina und Dr. Johannes Peyrl (Verlag Österreich, Wien 2017, 846 S., € 189,00)
Die Erlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft war und ist für zahlreiche Personen aus anderen Ländern ein höchst erstrebenswertes Ziel, wobei die Gründe dafür durchaus unterschiedlicher Natur sein können. Der diesbezügliche Bogen spannt sich von familiären und karrieretechnischen Erwägungen über rein ökonomische Motive Wohlhabender und der Sicherung der Gesundheitsversorgung bis hin zu – wodurch auch immer bedingter – Migration. Die damit sich für das Staatsbürgerschaftsrecht stellenden Herausforderungen sind beträchtlich. Das vielfach novellierte österreichische Staatsbürgerschaftsgesetz stammt (im wahrsten Sinne des Wortes) aus einer anderen Zeit, nämlich aus 1985. Und es geht in großen Teilen auf noch ältere staatsbürgerschaftsrechtliche Regelungen zurück. Den sich heute stellenden Anforderungen kann das StbG daher bestenfalls nur mehr teilweise gerecht werden. Hinzu kommt, dass das Gesetz schwer lesbar ist und die Rechtsanwender regelmäßig vor komplexe Fragestellungen stellt. Wertvolle Hilfestellung bietet dem Ratsuchenden der nunmehr vorliegende Praxiskommentar, in dem die aktuelle Rechtslage, die rechtspolitischen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte, die Rechtsprechung sowie praktische Probleme aufgezeigt und kritisch beleuchtet werden. Die Materie wurde von den aus der Praxis stammenden Bearbeitern umfassend und fundiert aufbereitet, ständige Bezugnahme auf die jeweiligen Erläuternden Bemerkungen sowie die relevante Judikatur und Literatur erleichtern das Verständnis der einzelnen Bestimmungen. Ein exzellentes Werk, das Praktikern den fremdenrechtlichen Arbeitsalltag zu erleichtern vermag.